Wer von euch "slammt"?

Regelmäßige Open-Stage-Events und ähnliches...

Moderator: RB

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herr_schoen
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Wer von euch "slammt"?

Beitrag von herr_schoen »

Nachdem Poetry Slams in Deutschland ja inzwischen ganz groß sind, scheinen auch Singer-/Songwriter Slams im Kommen zu sein. Sprich, "Liedermacher"-Wettkämpfe, bei denen man sich mit einem Song duellieren kann :D

Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch schon mal an einem Slam teilgenommen hat oder sich das vorstellen könnte?

Wie bewertet ihr das?
Fender 87' Strat
RBC Tele
Höfner Verythin CT Bigsby
La Mancha Ambar
Yamaha 83' Dreadnought
Klira Patricia
Hans Hau Konzertgitarre
und weitere wechselnde Kandidaten ...
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ich habe schon an Poetry Slams teilgenommen und könnte mir das auch für Singer Slams vorstellen.
Ist ne nette Idee. Leider kommt es immer darauf an, welche Qualität eine Lokalität für solche Veranstaltungen pflegt. Es gibt nämlich sehr hochkarätige Slammer und solche, bei denen es einem die Zehennägel aufrollt. Ich habe letzteres mal bei einem Dichterwettstreit erlebt und bin in dieser Stadt seither kuriert.
Was der WDR in der Kölner Halle Luja fürs TV veranstaltet hat, war eine richtig gute Sache.
Daher: Gute Musiker, ein Song frei vorgetragen, 4 Minuten und dann durch Aplausometer abgestimmt...
fände ich mal interessant!
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Aha... Das erinnert mich an etwas...

8)

:arrow: Der Klassiker!
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jayminor
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Beitrag von jayminor »

na klar kann ich mir vorstellen, dass so was funktioniert, aber ...

... ich würde zu so einem Event als Musiker eher nicht hingehen
Ich halte nämlich den Aufwand (Anfahrt, Verweilzeit, Abfahrt) einfach für nicht angemessen, wenn man dann nur einen Song präsentieren kann. Mit einem Song kann ich mich nicht so präsentieren, wie ich es möchte; nämlich auch mit einer gewissen Vielseitigkeit.

... ich würde auch als Zuschauer eher nicht hingehen
selbst bei ganz gut etablierten (Poetry)Slams laufen z.T. Leute auf, mit deren Vortrag ich absolut nichts anfangen kann (vermutlich einfach Geschmackssache und nicht die Schuld der Vortragenden). Das wird bei Musikern genauso sein, aber da bewerte ich "als Musiker" die Vorträge gegenüber meiner Erwartung auf Hörvergnügen entsprechend nochmal kritischer. Vielfalt im Ex und Hopp Stil ist da nicht so mien Ding.

Das einzig Interessante wäre da für mich (sowohl als Musiker als auch als Zuschauer) der Netzwerkgedanke. Für den opfere ich gerne Zeit, weil ich glaube, dass es ohne Netzwerk im Kulturbetrieb einfach nicht geht und sich zudem auch viele echt nette Leute in der "Szene" tummeln. So fahre ich häufiger mal zu offenen Bühnen, bei denen man drei bis vier Songs präsentieren kann, veranstalte eine solche Geschichte auch selber in Gütersloh. Aber da hat der Musiker auch die Möglichkeit, mehr als nur seinen womöglich einzigen TOP-Titel zu präsentieren.

Dann noch ein allgemeiner Gedanke:
je kürzer der Beitrag eines Künstlers ist bei einer Veranstaltung, desto weniger Argumente gibt es, dass seine Leistung auch vergütet wird. Immer mehr Veranstalter neigen dazu, sich das für ein kostenloses Rahmenprogramm zu Nutze zu machen (na gut GEMA für so einen Abend ist ca 28 Euro brutto). Das gerne angeführte "Du kannst Dich ja bei mir präsentieren, es kommen bestimmt 100 andere Veranstalter, die Dich dann buchen" , wird bei einem Slam mit nur einem Song allerdings noch absurder, als es eh schon ist.

Fazit:
ja, ich glaube Songwriter Slams können als Veranstaltungstyp funktionieren. Aus meiner Sicht muss ich einfügen: LEIDER ! und nicht für mich.
Aktuelle Infos----------> https://jay-minor.jimdosite.com/
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Hallo,
ich war vor 14 Tagen oder so beim Songwriterslam von G-Town-Music in Gütersloh. Das war eigentlich eine gelungene Veranstaltung und hat zumindest als Zuschauer echt Spaß gemacht.
Ich muss allerdings sagen das so was eher für junge Leute ist. Die Künstler hatten ein geschätztes Durchschnittsalter von 18-20 und das Publikum noch eine Ecke jünger. (und ich habe da den Durchschnitt gewaltig nach oben verschoben) Mein Sohn der mich begleitet hat (oder eher ich ihn), hat mich zumindest für die nächste Veranstaltung fest als seinen Fahrer gebucht.

Also wer da als junger Mensch Sinn darin sieht sich für Spaß mit anderen zu messen, warum nicht. Aber auch nicht mehr.
Locker bleiben
Andreas

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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Für mich ist das auch nichts. Ich bin schon längst aus dem Alter raus, wo ich mich irgend einer Castingveranstaltung oder einem Assassmentcenter stellen werde. Auch habe ich weder den Drang, noch den Ehrgeiz, noch die Energie, mich an musikalischen Revierkämpfen und "Ich-bin-besser-als-du"-Ritualen zu beteiligen.

Ich lass das mal dem jungen Nachwuchs. Sollen die man, wenn sie es denn brauchen...

:lol:
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

OldPicker hat geschrieben:Für mich ist das auch nichts. Ich bin schon längst aus dem Alter raus, wo ich mich irgend einer Castingveranstaltung oder einem Assassmentcenter stellen werde. Auch habe ich weder den Drang, noch den Ehrgeiz, noch die Energie, mich an musikalischen Revierkämpfen und "Ich-bin-besser-als-du"-Ritualen zu beteiligen.

Ich lass das mal dem jungen Nachwuchs. Sollen die man, wenn sie es denn brauchen...

:lol:
Beim Slammen geht es nicht um den Gedanken "Ich bin aber besser als du"! Vielleicht gibt es ja ein paar solche, aber die Mehrzahl ist da ganz anders drauf und sehr respektvoll. Es geht um die Präsentation. Zu gewinnen gibt es nämlich bei richtigen Slams nichts außer der Ehre. Vielleicht mal ein Notizbuch oder ein Bleistift, aber in der Regel kein Preisgeld.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ach komm... wer sich einem Wettbewerb stellt, der hat den Willen und den Ehrtgeiz zu gewinnen. Dazu gehört auch das Gefühl und der Wille, besser zu sein als die Konkurenz.

Aber so what... Hauptsache es macht Spaß, oder?

:wink:
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jayminor
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Beitrag von jayminor »

Rainman hat geschrieben:Hallo,
ich war vor 14 Tagen oder so beim Songwriterslam von G-Town-Music in Gütersloh. Das war eigentlich eine gelungene Veranstaltung und hat zumindest als Zuschauer echt Spaß gemacht.
Ich muss allerdings sagen das so was eher für junge Leute ist. Die Künstler hatten ein geschätztes Durchschnittsalter von 18-20 und das Publikum noch eine Ecke jünger. (und ich habe da den Durchschnitt gewaltig nach oben verschoben) Mein Sohn der mich begleitet hat (oder eher ich ihn), hat mich zumindest für die nächste Veranstaltung fest als seinen Fahrer gebucht.

Also wer da als junger Mensch Sinn darin sieht sich für Spaß mit anderen zu messen, warum nicht. Aber auch nicht mehr.
Hey Rainman,
das mit "eher jungen" Musikern und Publikum ist soweit ich das sehe bisher nicht der Normalfall in Gütersloh. Wir haben eigentlich immer ein recht ausgewogenes Altersgefüge gehabt. Die letzten beiden Sessions ist es dann sehr jung geworden, mal sehen ob sich das als Trend erweist oder als zufällig. Die bisherigen meldungen deuten das an.
Wobei wir die Session vom Grundgedanken schon auch stark auf die jungen Musiker ausgelegt hatten, weil es da einfach zu wenig Möglichkeiten in der Region gab, sich mit "akustischen" Aktivitäten zu präsentieren. Die meisten Contests und Mini-Festivals richten sich ja eher an die Stromfraktion.
Unsere Session ist auch ausdrücklich kein Contest, sondern eine Mischung aus Konzert (der Opener spielt 30-40 Minuten und bekommt Gage), Offene Bühne (3 Stücke, max 15 Minuten) und Session, falls sich das noch ergibt am Ende der Veranstaltung (bisher nur 3x passiert).

Am Donnerstag ist wieder GTownMusic Acoustic Session. Als Opener spielt eine junge Truppe namens "Kathrina" http://www.myspace.com/kathrinaspielt.

lg Jay
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Hallo Jay
gemeint mit dem Altersschnitt ist der Songwriterslam und nicht die Acousticsession.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Salve, ich finde dieses gesamte Geslamme (auch Poetry) eine doofe Trendgeschichte und vergleichbar mit Fastfood, welcher aber leider schon zu lange Bestand hat. Dieses Wettkampfmäßige ist grauselig und bestimmt vom Verblödungs-TV auf den ein oder anderen Campus geschwappt und dann leider kleben geblieben.

Aber egal....ich finde Kunst sollte man nicht unter solchen Bedingungen "geniessen", sondern sich dafür Zeit und Muße nehmen. Da finde ich die Idee der lockeren Open Stage viel förderlicher. Letzteres wird dann bestimmt auch bei uns im KulturGut irgendwann Einzug halten.
Just my 2 cents.

PS: Und auf- bzw. anregend kann es auf einer Openstage oder Session auch sein.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich bin kein Freund dieser slams. Durfte zwei mal einen poetry-slam musikalisch untermalen und fand es...nu ja - ich hab´s getan, zwei mal. Aber nicht, weil ich so drauf stehe. :? Sagen wir so, ich bin nicht mehr jung und brauche das Geld.

Wenn der Wettstreit nicht im Vordergrund steht - warum ist es dann einer?! Nur, um Interesse zu wecken? Sollten das nicht die Inhalte? Ich komme mit der gesamten Grundidee nicht klar. Ich oute mich und gebe zu, dass ich auch sog. "Gitarren-Duelle" für eine selten bekn... Idee halte.

Ich würde nimmer bei sowas aktiv mitmischen wollen, also als Pausenfüller wie in der Vergangenheit ist es ok für mich, doch mehr is nicht. Es sei denn, Preisgeld im fünfstelligen Bereich winkt, dann bestünde Hoffnung, dass ich mir endlich ´ne Martin ins Haus holen kann. ;)
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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landmesser
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Re: Wer von euch "slammt"?

Beitrag von landmesser »

Hi,

an so einem Slam kann man (nein, würde ich) teilnehmen, wenn er direkt vor meiner Haustür wäre. Dafür Aufwand treiben, lohnt nicht. Es braucht Zeit, ein Publikum einzufangen, auf neues, unbekanntes einzustellen.

Nichts dagegen, aber zum Aufwand treiben bin ich aus dem Alter raus ;-(

Viele Grüße und meine Meinung
landmesser

herr_schoen hat geschrieben:Nachdem Poetry Slams in Deutschland ja inzwischen ganz groß sind, scheinen auch Singer-/Songwriter Slams im Kommen zu sein. Sprich, "Liedermacher"-Wettkämpfe, bei denen man sich mit einem Song duellieren kann :D

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