04.01. - Der letzte Vorhang fällt
Verfasst: Mo Jan 01, 2018 2:13 pm
Hallo zusammen,
am Donnerstag, dem 4.1.18 wird es in Gütersloh die letzte GTown Music Acoustic Session geben. Wir stellen das Format nach fast 8 Jahren und dann 94 Veranstaltungen ein. Der Trend von immer weniger Zuschauerzuspruch ist wohl leider nicht umzukehren, so dass alle Beteiligten Akteure zu dem Schluss kamen, dass ein zusätzliches finanzielles Engagement (als reines Sponsoring), wie es in den letzten Monaten nötig war, nicht mehr sinnvoll ist.
Wir (also die beiden Gründer und Organisatoren) haben uns gefragt, woran es liegen mag, dass wir von durchschnittlich 130-150 Zuhörern auf jetzt noch etwa 60 -70 abgesackt sind. Da gibt es ja viele Facetten der Veranstaltung zu beleuchten, die in Frage kämen.
- das Grundkonzept des Abends mit einem "ausgesuchten" Opener und dann einer Offenen Bühne mit Voranmeldung
- die Auswahl der Opener (überregional bis international)
- die Qualität auf der Offenen Bühne (wir haben da keine Auswahl betrieben)
- die Begrenzung auf "akustische" Darbietungen (keine E-Gitarre, keine Synthies, kein Midi, kein Playback)
- der Veranstaltungstag (Donnerstag) in Verbindung mit der Dauer der Veranstaltung (meist bis nach 23:00h)
- die Location (Veranstaltungsraum, gastronomisches Angebot, etc)
- die Frequenz und Regelmäßigkeit (monatlich am 1. Donnerstag des Monats ohne Sommerpause)
Wir haben das sehr intensiv betrachtet und mit vielen Leuten gesprochen. Sowohl mit dem Stammpublikum (warum kommt Ihr, was würdet Ihr nicht vermissen wollen?), als auch mit Leuten, die früher häufiger mal da waren und seit Monaten nicht mehr gesehen wurden (was sind die Gründe fürs Fernbleiben?).
Resultat dieser Recherche ist, so wie wir das raushören, dass wir weniger in Problem mit der Veranstaltung an sich, sondern quasi mit einem "Luxusproblem" in Gütersloh haben. Es gab in Gütersloh im letzten Jahr weit über 100 Musikveranstaltungen, zu denen das Publikum keinen Eintritt zahlen musste (wie auch bei unserer Session). Bei einigen ging der Hut rum (z.B. bei uns), bei anderen wurde gar nicht nach Geld gefragt.
Wenn nun "DER ZUSCHAUER" über das Jahr rechnerisch jeden dritten Tag ein Musikangebot hat, wird es fast zwangsläufig einen Auswahlprozess geben, an welchen man teil nimmt und welche man nicht besucht. Denn zum einen ist es zeitlich kaum zu leisten zu allen Events zu gehen (Familie, beruf, andere Freizeitgestaltung, etc.), zum anderen aber auch trotz freiem Eintritt finanziell für viele nicht machbar, permanent die Verpflegung zu Gastronomiepreisen zu kaufen. Ohne Bewertung der Güte (ist ja eh Ansichtssache) der Veranstaltungen ist es wohl so, dass sich die Angebote gegenseitig kanibalisieren.
Konsequenz: wenn sich die Veranstaltung "über den Hut" finanziert, ist das Potential bei weniger Publikum natürlich geringer und die Kosten sind ohne zusätzliches Sponsoring nicht mehr zu decken. Der Gastronom macht weniger Umsatz, wird also auch sein finanzielles Engagement zurückfahren. Laufende Kosten für Technik, Opener-Gage, GEMA etc bleiben bestehen. Man könnte zwar hier etwas einsparen, indem man die Qualität reduziert (keine Bühne, kein Licht, minimale PA, kein Profi am Mischpult, Opener ohne Gage, etc.) aber das wollten wir nicht, da wir annehmen, dass das den Trend zu weniger Publikum sofort verstärken wird.
Es gibt zwar mittlerweile eine mögliche Unterstützungen aus dem Kulturetat der Stadt, da unsere Veranstaltung die einzige ist, die jungen Künstlern eine Bühne für ihre ersten Schritte bietet, aber dieses "Budget" könnte nur verfügbar werden, wenn wir zusätzliche Strukturen schaffen (wie z.B. Vereinsgründung oder Ähnliches), da ein Förderung von Privatpersonen nicht vorgesehen ist. Eine Vereinsgründung mit all den zusätzlichen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten ist aber keine Option für uns, denn am Ende des Tages werden erfahrungsgemäß genau die Leute wieder die Zusatzarbeit machen müssen, die bisher schon einen Teil ihrer Freizeit dafür opfern.
Ein späterer Re-Start ist zwar nicht ausgeschlossen aber es sieht kurzfristig nicht nach einer "Rettung" aus.
Und da stehen wir also nun und machen die letzte Veranstaltung. Kommt alle hin und macht es zu einem famosen Abschluss.
04.01.2018 - 20:00h
GTown Music Acoustic Session #94
Gütersloher Brauhaus
Unter den Ulmen 9
33330 Gütersloh
Eintritt frei(willig in den Hut)
Ablauf ggü sonstigen Veranstaltungen leicht verändert:
Opener: Duo Blaupause aus Münster
Offene Bühne: Swen O. Heiland; Martin Lixenfeld
Closer: neXus
am Donnerstag, dem 4.1.18 wird es in Gütersloh die letzte GTown Music Acoustic Session geben. Wir stellen das Format nach fast 8 Jahren und dann 94 Veranstaltungen ein. Der Trend von immer weniger Zuschauerzuspruch ist wohl leider nicht umzukehren, so dass alle Beteiligten Akteure zu dem Schluss kamen, dass ein zusätzliches finanzielles Engagement (als reines Sponsoring), wie es in den letzten Monaten nötig war, nicht mehr sinnvoll ist.
Wir (also die beiden Gründer und Organisatoren) haben uns gefragt, woran es liegen mag, dass wir von durchschnittlich 130-150 Zuhörern auf jetzt noch etwa 60 -70 abgesackt sind. Da gibt es ja viele Facetten der Veranstaltung zu beleuchten, die in Frage kämen.
- das Grundkonzept des Abends mit einem "ausgesuchten" Opener und dann einer Offenen Bühne mit Voranmeldung
- die Auswahl der Opener (überregional bis international)
- die Qualität auf der Offenen Bühne (wir haben da keine Auswahl betrieben)
- die Begrenzung auf "akustische" Darbietungen (keine E-Gitarre, keine Synthies, kein Midi, kein Playback)
- der Veranstaltungstag (Donnerstag) in Verbindung mit der Dauer der Veranstaltung (meist bis nach 23:00h)
- die Location (Veranstaltungsraum, gastronomisches Angebot, etc)
- die Frequenz und Regelmäßigkeit (monatlich am 1. Donnerstag des Monats ohne Sommerpause)
Wir haben das sehr intensiv betrachtet und mit vielen Leuten gesprochen. Sowohl mit dem Stammpublikum (warum kommt Ihr, was würdet Ihr nicht vermissen wollen?), als auch mit Leuten, die früher häufiger mal da waren und seit Monaten nicht mehr gesehen wurden (was sind die Gründe fürs Fernbleiben?).
Resultat dieser Recherche ist, so wie wir das raushören, dass wir weniger in Problem mit der Veranstaltung an sich, sondern quasi mit einem "Luxusproblem" in Gütersloh haben. Es gab in Gütersloh im letzten Jahr weit über 100 Musikveranstaltungen, zu denen das Publikum keinen Eintritt zahlen musste (wie auch bei unserer Session). Bei einigen ging der Hut rum (z.B. bei uns), bei anderen wurde gar nicht nach Geld gefragt.
Wenn nun "DER ZUSCHAUER" über das Jahr rechnerisch jeden dritten Tag ein Musikangebot hat, wird es fast zwangsläufig einen Auswahlprozess geben, an welchen man teil nimmt und welche man nicht besucht. Denn zum einen ist es zeitlich kaum zu leisten zu allen Events zu gehen (Familie, beruf, andere Freizeitgestaltung, etc.), zum anderen aber auch trotz freiem Eintritt finanziell für viele nicht machbar, permanent die Verpflegung zu Gastronomiepreisen zu kaufen. Ohne Bewertung der Güte (ist ja eh Ansichtssache) der Veranstaltungen ist es wohl so, dass sich die Angebote gegenseitig kanibalisieren.
Konsequenz: wenn sich die Veranstaltung "über den Hut" finanziert, ist das Potential bei weniger Publikum natürlich geringer und die Kosten sind ohne zusätzliches Sponsoring nicht mehr zu decken. Der Gastronom macht weniger Umsatz, wird also auch sein finanzielles Engagement zurückfahren. Laufende Kosten für Technik, Opener-Gage, GEMA etc bleiben bestehen. Man könnte zwar hier etwas einsparen, indem man die Qualität reduziert (keine Bühne, kein Licht, minimale PA, kein Profi am Mischpult, Opener ohne Gage, etc.) aber das wollten wir nicht, da wir annehmen, dass das den Trend zu weniger Publikum sofort verstärken wird.
Es gibt zwar mittlerweile eine mögliche Unterstützungen aus dem Kulturetat der Stadt, da unsere Veranstaltung die einzige ist, die jungen Künstlern eine Bühne für ihre ersten Schritte bietet, aber dieses "Budget" könnte nur verfügbar werden, wenn wir zusätzliche Strukturen schaffen (wie z.B. Vereinsgründung oder Ähnliches), da ein Förderung von Privatpersonen nicht vorgesehen ist. Eine Vereinsgründung mit all den zusätzlichen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten ist aber keine Option für uns, denn am Ende des Tages werden erfahrungsgemäß genau die Leute wieder die Zusatzarbeit machen müssen, die bisher schon einen Teil ihrer Freizeit dafür opfern.
Ein späterer Re-Start ist zwar nicht ausgeschlossen aber es sieht kurzfristig nicht nach einer "Rettung" aus.
Und da stehen wir also nun und machen die letzte Veranstaltung. Kommt alle hin und macht es zu einem famosen Abschluss.
04.01.2018 - 20:00h
GTown Music Acoustic Session #94
Gütersloher Brauhaus
Unter den Ulmen 9
33330 Gütersloh
Eintritt frei(willig in den Hut)
Ablauf ggü sonstigen Veranstaltungen leicht verändert:
Opener: Duo Blaupause aus Münster
Offene Bühne: Swen O. Heiland; Martin Lixenfeld
Closer: neXus