Songtexte

Wie fang ichs an, wie bleib ich dran ....

Moderator: RB

jo
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Beitrag von jo »

Ja, entschuldige bitte, Gerrit, das ist vielleicht eine bisschen knappe Antwort. Aber das mMn ist der einfachste Weg, einfach regelmäßig singen, so habe ich das auch gemacht. Erst legt sich dieses merkwürdige Gefühl, wo man meint, alle gucken einen komisch an, und dann gewöhnt man sich wieder ans Singen und wird wieder geübter.

Gruß
Jo
Gerrit
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Registriert: So Jan 29, 2006 1:45 pm

Beitrag von Gerrit »

Nee, ist schon klar wie du das meinst. Ich versuche es derzeit öfter im Auto. Aber ich denke ich muss es mal mehr mit System versuchen...Vielleicht sind die Peter Bursch Bücher ja mal wieder ganz gut geeignet um zu üben. Den Gitarrenpart kann man ja unter Umständen etwas "verfeinern"...Aber so kann ich dann mit recht einfachen Sachen anfangen beides (Gitarre und Gesang) zu kombinieren.....hhmmm und ein paar Blues-Harps habe ich auch noch...


Gruessli, Gerrit
Mario
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Beitrag von Mario »

Hallo alle, aber insbesondere Helene,

ich habe den Fred erst heute entdeckt - ist wohl in der Zeit entstanden, als ich ich anderweitig beschäftigt war (ok, ich schäme mich schon :oops: )

Das Thema "Lieder machen, Texte zu Gefühlen finden und dann auch noch in Noten zu packen" ist so alt wie es Gefühle gibt. Und ich empfinde bei meinen Liedern immer die am besten, die einer Eruption gleich plötzlich aus mir herausbrechen - und wenn ich später dann darüber nachdenke, merke ich, dass meistens doch ein langer Weg vorher gegangen wurde. Irgendein Gefühl nagt an dir, egal aus welchem Grund. Vielleicht bist du sauer, traurig, glücklich - also egal. Dieses Gefühl quilt oder schwehlt in dir und weiß sich nicht so genau zu artikulieren, du bist dir wahrscheinlich deines Gefühls noch gar nicht so sicher. Wenn das Gefühl plötzlich so stark und sicher ist, dass du es verstehst und erklären kannst, dann bricht es raus und wenn du dann nicht den Fehler machst an schöne Formulierungen zu denken, dann kannst du es wie ein Diktat runterschreiben. Manchmal hapert es an Reimen, aber wenn das Gefühl groß genug ist, dann macht es nichts, wenn die Reime nicht passen - das kommt dann schon später, wenn aus dem Gefühl, aus der Emotion eine gesetzte Situation wird (vergleich mal mit dem Unterschied verliebt sein und lieben).
Lieder, die bei mir in der Schublade liegen und nicht fertig werden, sind meist Emotionen, die ich zu einem Teil nicht verstanden habe (z.B. war ich sauer, wußte aber eigentlich gar nicht warum und habe aber diese Erkenntnis nicht akzeptiert), die (noch) kein Ende haben, die nicht kanalisiert werden können. Das Gefühl eben das auszudrücken wird dann plötzlich ein neues, ganz anderes Lied, welches mit dem ursprünglichen Thema gar nichts mehr zu tun hat.

In diesem Sinne gibt es bei mir Lieder, die mit vier fünf Strophen innerhalb einer halben Stunde entstehen und andere Lieder, die mich über eine Anfangsemotion zum nachdenken bringen und erst nach Monaten fertig werden - und natürlich die große Menge an Liedern, die eine erste Strophe oder einen Refrain haben, aber keine Strophen in dennen das Gefühl beispielhaft erklärt werden kann.

Übrigens, Lieder, die ich rein "intellektuell" schreibe, also ich bekomme ein Thema und vielleicht sogar eine zeitliche Vorgabe, und muss daraus ein Lied machen - solche Lieder fnde ich im Ergebnis immer saublöd. Vielleicht liegt auch darin der große Unterschied, zwischen Schlagern und Liedermacherliedern.

Es gibt ein Forschungsprojektergebnis, welches vom Land Rheinland-Pfalz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wurde, dass sich mit der Systematik des Liedermachens (unterschiedliche Genre) beschäftigt. Ist als Kurs auf CD erhältlich. Wer eine haben möchte, bitte PN an mich.

Es gibt auch Liedermacher, die Workshops anbieten, in denen die Texterstellung eine Rolle spielt (einen findet man auf der angesprochenen www.liedermacher-Forum.de) und es ist einfach sehr lehrreich (und noch spaßig dazu) mit anderen im Rahmen von Treffen, Festivals etc. einfach mal Lieder zu machen. Früher war es weit verbreitet sogenannte Rundgesänge (anstelle von Radio/ Fernsehberieselung) zu singen. Einer stimmte eine bekannte Melodie mit kurzen Textsätzen an und so ging es in der Runde weiter, jeder machte eine Textstrophe, meist zwei- dreizeiler, darauf.

So, jetzt habe ich aber viel geschrieben. Liebe Helene, wenn du dir einige Beispiel meiner Gefühlsausbrüche anhören möchtest: www.dompke.eu 8)

Gruß
Mario

P.S. zu dienem konkreten Text:

Bereits die zweite Strophe bricht aus der Syntax aus. Irgendwie erschleicht sich bei mir das Gefühl, dass deine Emotion sich dreht und die dritte Strophe zeigt mir plötzlich, dass das Gefühl aus dem Bauch heraus in den Kopf geklettert ist und - wie wir es alle in unserer geordneten Gesellschaft gelernt haben - dressiert wird.

Wenn ich mich in diese Zeilen versetze würde ich wahrscheinlich in folgende Richtung drifften:


Ich les' leise
les' dir vor
hauch die Worte
in dein Ohr
und lass mich tragen
vom Gefühl

Geh den Weg der
Eitelkeiten
will Gefühle
auch verwalten
schmeichle gerne
dir was vor

Will dir sagen
viel zu viel
aus Vergangenheit
und Ziel
Phantasie soll
bei uns bleiben

Kleine Zeilen
die ich schreib,
die beim lesen
meinen Leib
zu dir ziehen
jetzt und hier

ich möcht'
im Augenblick verweilen
jetzt und hier
und trotzdem eilen
in die Zukunft
nur mit dir.


Gerne will ich auch versuchen das Gedicht zu vertonen
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
Helene
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Beitrag von Helene »

Hallo Mario,
:D Ja, danke Dir erstmal!!! Ist doch nett, nach so vielen Wochen doch noch mal wieder Vorschläge zu bekommen.
Mitlerweile ist das Lied aber auch so schon ein bißchen weitergereift, und es existiert eine Melodie, die ich noch irgendwie aufnehmen muß...
Da ich aber nicht über Aufnahmetechniken verfüge, muß ich mich immer erst bei Freunden einschmeicheln, die mich das dann bei sich aufnehmen lassen für nen Kaffee oder ein Bier :P
Die Interpretation meines Richtungswechsels innerhalb des bereits Formulierten ist übrigens sehr interessant und wohl durchaus zutreffend!
Deine Musik hab ich mir angehört - auch Du hast ja durchaus von Deiner ersten CD zu den letzten Aufnahnmen eine Entwicklung durchlaufen, wobei die Dir eigene Art zu spielen und zu singen die Konstante bildet. Hab lange keine echten Liedermacher - Lieder mehr gehört! Erinnert mich an die "alten Zeiten" ( lies dazu den Kommentar von Dir zu *Oma Groupie*!) :D
Liebe Grüße
Helene
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Harald
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Beitrag von Harald »

Helene hat geschrieben:Hallo Mario, hab lange keine echten Liedermacher - Lieder mehr gehört! Erinnert mich an die "alten Zeiten" ( lies dazu den Kommentar von Dir zu *Oma Groupie*!) :D
Liebe Grüße
Helene
Hallo Helene, also noch ein Fan von Mario, ich kanns verstehen.

Hi Mario, danke, tolle Sache, gefällt mir sehr gut. Vll. klappts ja mal am Montag, aber ich kanns nicht versprechen. Aber irgendwann in nächster Zeit ganz sicher, versprochen.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Mario
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Beitrag von Mario »

@harald, @helene:

:oops: :shock: :oops:

Vielen Danke! Und hier für Euch.
:guitar2:

@Harald, wenns nicht klappt, dann haben wir ja unseren Rheinstammtisch im Mai geplant:-)

@ Helene; schaust du eigentlich mal deine pn nach?

Übrigens, habe gerade nach einer Flasche Wein das Lied vertont. Jetzt hat es zwei Melodien:-)

Mario
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
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