Mit f?nfzig...

Wie fang ichs an, wie bleib ich dran ....

Moderator: RB

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Angie
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Beitrag von Angie »

Hey alle,
nur kurz, weil schon wieder Mitternacht ist und ich morgen wieder Fahrschule habe :heul2:

Ich muss sagen, ich bin ganz erstaunt, was sich hier für eine Art Diskussion entwickelt hat, eine, die ich sauinteressant finde und die mir das bislang unbekannte Gefühl gibt, dass es vielleicht noch viel schöner ist, Menschen mit Texten zu provozieren als ihnen aus der Seele zu sprechen. Ich will auf jeden Fall noch ausführlicher darauf eingehen.

@Werner
Das tat er. Aber ich nehm gern noch einen. :mrgreen:

Bis demnächst!
Angela
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saite
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Beitrag von saite »

Naja.....stimmt doch, einige gute Freunde und Verwandte die man sehr gern hatte, sind nun schon tot. Da sagste Dir doch zwangsläufig- "entweder du fängst an dein Leben mal ein wenig intensiver zu sehen oder es ist vorbei und du hast dich ewig bloß mit unwichtigem Sch..*rumgeschlagen."

Ich finde es gut, immer mal wieder daran erinnert zu werden (halbvolles Glas und so).

Gruß Kerstin
Mario
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Beitrag von Mario »

Ich habe mich gestern abend hingesetzt und die Melodie in meinem Kopf - anlehnend an die hier geführte Diskussion - etwas beschwingter gemacht, um beide Charaktere des Textes (tiefes Sinnen in der Seele und Aufbruchstimmung) abzubilden.
Hat zwar jetzt irgendwie so ein bisschen, den Charakter, als könnte es Bruce Low singen, aber schaun wir mal. Ich spiel es am WE ein - vorher komme ich leider nicht dazu.

Mario
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
saitentsauber
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Beitrag von saitentsauber »

Auch mein Senf soll hier nicht fehlen:

Es freut einen ja zu hören, dass H-bone sozusagen vor Energie strotzt, aber Einiges im Text hat ja durchaus objektive Hintergründe. Mir wurde das klar, als der Arzt angesichts meines gerissenen Kreuzbands sage: "In Ihrem Alter wird sowas nicht mehr operiert". Andere merkens an Todesfällen, daran, dass das letzte Kind das Haus verlässt oder oder oder.

Ob wir aber darauf so reagieren müssen wie im Text, ist die andere Frage - die "wirkliche" Angie verabschiedet sich ja auch nicht von allen Projekten, sondern fängt an, wieder Gitarre zu spielen, und ist so weniger weit von H-bones Einstellung entfernt als die im Gedicht sprechende.

Ach so ja, Gedicht. Ich bin ja gespannt, was Mario draus macht. Mir scheint der Text sehr sperrig, und ich könnte mir gut vorstellen, dass er zu Musik vorgetragen wird, weniger aber, dass er gesungen wird - jedenfalls nicht als eher konventionelles Lied. Wahrscheinlich, weil ich mir keinen Melodiebogen vorstellen kann, der zu den Zeilen mit unterschiedlicher Silbenzahl passt. Aber wie gesagt, ich bin gespannt.

Noch Eins. Die melancholische Grundstimmung des Texts hat gar vielleicht nicht so viel mit dem Älterwerden an sich zu tun; insofern liegt H-bone sicher richtig. Es scheint mehr darum zu gehen, dass die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit als nicht mehr überbrückbar erfahren wird. Das kann auch jüngeren ErdenbürgerInnen passieren (siehe Midlife-crisis), genau so ist aber denkbar, dass das Problem mit vielleicht realistischeren neuen Ansprüchen entschärft wird - oda?
Zuletzt geändert von saitentsauber am Di Apr 22, 2008 10:42 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Harald
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Beitrag von Harald »

Mario hat geschrieben:Ich habe mich gestern abend hingesetzt und die Melodie in meinem Kopf - anlehnend an die hier geführte Diskussion - etwas beschwingter gemacht, um beide Charaktere des Textes (tiefes Sinnen in der Seele und Aufbruchstimmung) abzubilden.
Hat zwar jetzt irgendwie so ein bisschen, den Charakter, als könnte es Bruce Low singen, aber schaun wir mal. Ich spiel es am WE ein - vorher komme ich leider nicht dazu.

Mario
Mal gespannt, aber sing es bitte nicht wie Bruce Lee :wink:
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Gast

Beitrag von Gast »

Harald hat geschrieben:Mal gespannt, aber sing es bitte nicht wie Bruce Lee :wink:
Hallo Harald,
Bruce Lee kann nicht singen -Du meintest sicher
Bruce Willis? :wink:

Grüße, NIk
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hi NIk, ist der nicht Willis Bruder
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Mario
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Beitrag von Mario »

Ja, ihr habt natürlich recht, ich habe die Bruder verwechselt :wink: :whistler:

aber das liegt wahrscheinlich dran, dass sich meine Stimme im Moment wie Lee Marvin anhört. :pein:

Mario
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Angie
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Beitrag von Angie »

Einen wunderschönen Abend wünsche ich!

Mit Erstaunen stelle ich gerade fest, dass es ja nur drei Protestler waren, die über meinen Pessimismus entsetzt sind. ;) Hatte den Eindruck, hier wäre ein ganzer Protestmarsch zu Gange, aber egal. :mrgreen:

Zur Sache:

Erst einmal danke ich allen, die ihre Meinung geschrieben haben, von ganzem Herzen, auch für die Komplimente für den Text an sich natürlich, die gehen runter wie Öl, was denn sonst :pro: – aber genauso für die lebhafte kritische Diskussion! Ich bin ganz platt, wie lebendig dieses Forum ist, damit meine ich übrigens nicht nur diesen Thread – kann das sein, dass Musiker ein ganz besonders liebenswertes Völkchen sind? :D Ich hab mich jedenfalls über alle Beiträge gefreut wie ein Schneekönig, danke!

***

Jetzt zum Eigentlichen, nämlich zur Textaussage.
Dass viele die als "pessimistisch" empfunden haben, hat mich schlichtweg verblüfft. So war das nämlich gar nicht gemeint! Melancholisch ja. Verloren ja – temporär. Man schreibt sich ja normalerweise was von der Seele, meist Akutes, und es sind halt ein paar Sachen in meinem Leben passiert, die ich mir von der Seele schreiben musste.
Wenn das „unnormal“ wäre, dann ist der Blues unnormal. Ok, das Ding da ist kein Blues, bringt mich aber auf die Idee, mich mal daran zu versuchen.
Mich wunderte gestern auch noch, dass nur Mario meinen Text so verstanden zu haben scheint (zumindest am Anfang, wenn ich das recht verstehe), wie ich ihn gemeint habe, aber heute sind ja noch ein paar dazu gekommen. Ich dachte gestern nämlich schon, dass das Missverständnis dann wohl doch am Text liegt, denn wenn mehrere eine Botschaft falsch verstehen, liegt der Fehler meist nicht beim Empfänger.
Vor allem die letzte Strophe. Und da jetzt mal konkret:
Martin hat geschrieben:Der Tenor des Textes (vor allem des letzen Verses) erscheint mir wie: "Nun bist du fünfzig, lass' alle Hoffnung fahren, setz' dich ruhig in's Eck und warte bis es zu Ende geht..." -
Genau andersrum war das gemeint! Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, wie anders man "den Rucksack packen" verstehen kann, als "losziehen, in die Welt gehen, leben" – was offenbar bisher nie wirklich geschafft wurde? Wiederum gebe ich zu, dass ich selber etwas unsicher war, ob diese Strophe klar ausdrückt, was ich sagen will. Ursprünglich wollte ich nämlich so was schreiben wie: „...solltest du vielleicht den Rucksack packen und deine Träume suchen gehn..." Das hab ich aber nicht hingekriegt und eben aus diesem Grund wenigstens die Zeile „das Konto, das du jetzt nicht füllst, bleibt leer“ reingenommen, ich dachte, ok, das dürfte alle Zweifel ausräumen. War offenbar nicht so.
Martin hat geschrieben:"Rucksack packen ist o.k. - aber dann auf zu neuen Ufern, und vergiss' die Abenteuer-Ausrüstung nicht... das Leben fängt gerade neu an... und ist spannend !!"
Jepp – und genau das wollte ich sagen! :)
Wobei ich mir allerdings die letzte Zeile trotzdem nicht nehmen lasse, die ist der Kontrapunkt und mir absolut wichtig. Einen Hurra-Optimismus fände ich nicht nur ein bisschen banal, er wäre auch unwahrhaftig, und wer keine Probleme hat, schreibt gewöhnlich keine Lieder. :P (ok, ok, bitte die lyrische Fraktion um Nachsicht, so absolut meine ich’s nicht :lol: )

Ja, das war die künstlerische Diskussion, das Wichtigste. Und da nehme ich mir neben allem Lob sehr bereitwillig die offensichtlichen Missverständnisse zu Herzen, die mir einmal mehr zeigen, wie weit ich noch vom guten Texten entfernt bin, und ebenso:
Thomas hat geschrieben:erinnert mich der text an die von b.thalheim/j.kopka.
("was fang ich an mit mir in diesen jahren, die nicht die ersten besten jahre sind? was fang ich an mit meinen kurzen haaren, die nicht so wolln wie der prinzipienlosen wind...")


Mann, SO möchte ich schreiben können! *bewundernd* *daumen hoch*

***

Ich habe lange überlegt, ob ich auf die Sache an sich überhaupt eingehen soll, weil ein guter Text eigentlich für sich selbst sprechen sollte. Aber das tut meiner ja nun mal nicht, daher möchte ich doch ein paar Gedanken dazu los werden, ohne allzu sehr ins Persönliche zu gehen.

//philosophie on//
Meint Ihr, die Ihr so nachdenklich bzw. entsetzt wart über meine Gefühle, wirklich, dass es „angebrachte“ und „unangebrachte“ Gefühle gibt? Ist nicht jedes Gefühl einfach nur erst einmal, was es ist? – es ist DA. Und dann kann man entscheiden, was man damit macht.
Man kann es verdrängen.
Man kann sich davon totschlagen lassen.
Man kann es auf mancherlei Weise verarbeiten.
Ich persönlich halte die letzte Variante für die gesündeste und eine (mehr oder weniger) künstlerische Verarbeitung nicht gerade für die schlechteste Reaktion.
Nebenbei gesagt, sagt ein Gedicht allein selten etwas darüber aus, wie der Autor wirklich lebt – ich kann Euch versichern, ich bin alles andere als ein hypochondrischer Griesgram. ;)
Aber das hier sind nun mal meine Ängste, und ich wiederum wehre mich dagegen, sie mit „positivem Denken“ niederzuknüppeln, wenn ich so gerade nun mal nicht empfinde. Sondern ich will sie ernst nehmen wie meine Freuden, denn sie sind genauso wichtig und bereichernd wie die! Das ist genauso, wie wenn ein Typ mit einem Minderwertigkskomplex jeden Morgen enthusiastisch seinem Spiegelbild versichert: „Du bist der Größte!" Das Herz glaubt es nicht, das Herz lässt sich nicht verscheißern. Und das macht am Ende alles noch schlimmer.
//philosophie off//

Zum Thema selber.
Martin hat geschrieben:Hier hat der Jugendwahn einen klaren k.o.-Sieg errungen... Nur Warum bitte ?
...
Wir sind noch verdammt jung !!
Hm... Jugendwahn? Wenn man versucht, das Alter als Alter zu akzeptieren?
Ich empfinde das eigentlich genau andersrum. Sich ewig jung fühlen zu wollen, das ist für mich Jugendwahn.
Der Witz ist nur: In Wirklichkeit bin ich ja selber von diesem Jugendwahn besessen. Ich träume von nichts anderem als noch mal endlos durch die Welt zu trampen. Als Omi. Einen Unterschied zu aufgedonnerten Omis in Miniröcken kann da nicht wirklich ausmachen...
Am Ende ist das ein echtes Nachdenken wert, danke für den Input!
Ulf hat geschrieben:Menschlich gesehen bin ich allerdings noch nicht zufrieden. Wenn das alles wirklich so ist wie du schreibst, dann tauchen in mir viele Fragen auf.
Falls die mit diesem Posting noch nicht beantwortet wurden – immer her damit! :)
Harald hat geschrieben:Wenn Du wirklich so fühlst, dann hast Du sicher noch net gemerkt, dass wir in einer Zeitl leben, in der die Menschen demnächst hundert Jahre alt und älter werden. Menschenskinder, Du hast grad die erste Hälfte rum und dann so am Boden wegen ner Zahl, die nur im Kopf wirklich existiert???
Na ja, mal halblang, um mich herum sterben gerade dauernd Menschen, die teilweise noch jünger sind als ich.
Ach, einfach eine ganz nüchterne Rechnung:
In meiner Familie ist noch keiner älter als 80 geworden. Ich darf also getrost davon ausgehen, dass ich noch ca. 30 Jahre habe. Wenn ich jetzt mal nachfühle, als wie lange ich meine letzten 30 Jahre subjektiv empfunden habe – dann war das NICHTS. Und getan habe ich auch nicht viel mehr. Ich meine: getan von dem, was ich wirklich tun WOLLTE.

Kennt Ihr das wirklich nicht? Sind Euch solche Zweifel und Ängste wirklich so fremd?
Dann freue ich mich natürlich für Euch und gönne Euch Eure Zufriedenheit von Herzen!
Nur... immerhin habt Ihr ziemlich heftig auf meinen Text reagiert, also scheint er ja wohl doch irgendwas in Euch angestoßen zu haben? ;)
Harald hat geschrieben:Den find ich gut, hab ich ja schon gesagt. Aber eben nur, wenn Johannes Heesters ihn singt.
In Joopi sein' Alter würde ich wiederum eher singen: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders!" :lol:

Kerstin und saitensauber sagen am Ende mehr oder weniger das, was ich sagen wollte. Und:
saitensauber hat geschrieben:Ob wir aber darauf so reagieren müssen wie im Text, ist die andere Frage - die "wirkliche" Angie verabschiedet sich ja auch nicht von allen Projekten, sondern fängt an, wieder Gitarre zu spielen, und ist so weniger weit von H-bones Einstellung entfernt als die im Gedicht sprechende.

Stimmt exakt. Ich hab mich vor drei Jahren selbstständig gemacht, mach gerade meinen Führerschein und ein Studium zu noch mal was ganz anderem... Die Sache ist bloß die: So habe ich immer gelebt, und genau das kann irgendwann ebenso unbefriedigend werden, als wenn man ein Leben lang nur eine Sache macht: „... hast alles angefangen, nichts erfüllt.“ Dann fragt man sich früher oder später schon: War das alles? Bringst du in diesem Leben noch mal was zu Ende?
Am Ende lande ich dann aber doch unabänderlich bei Hannes Wader:
Manchmal träume ich schwer, und dann denk ich, es wär
Zeit zu bleiben und nun was ganz andres zu tun.
So vergeht Jahr um Jahr, und es ist mir längst klar,
dass nichts bleibt, das nichts bleibt, wie es war.


Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. :)
saitensauber hat geschrieben:Noch Eins. Die melancholische Grundstimmung des Texts hat gar vielleicht nicht so viel mit dem Älterwerden an sich zu tun; insofern liegt H-bone sicher richtig. Es scheint mehr darum zu gehen, dass die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit als nicht mehr überbrückbar erfahren wird. Das kann auch jüngeren ErdenbürgerInnen passieren (siehe Midlife-crisis), genau so ist aber denkbar, dass das Problem mit vielleicht realistischeren neuen Ansprüchen entschärft wird - oda?


Boah! Damit hast Du es eigentlich auf den Punkt gebracht. Hätte ich nicht besser ausdrücken können!

***
Mario hat geschrieben: Ich habe aber die letzte Zeile völlig anderes interpretiert, nämlich als Aufbruch bzw. als positives Weitermachen trotz der "Schläge des Lebens".
Aber vielleicht liegt das daran, dass ich sowieso bei meinem Charakter keine Chance habe lange trübselig zu sein und trotzdem meine Lieder fast immer mit viel moll schreibe
Hm... in dem Punkt sind wir uns aber ziemlich ähnlich! :)

Ich wollte Dir noch mal sagen, Mario, dass ich mich unheimlich freue, dass Du aus meinem sperrigen Text ein Lied machen willst! Ich bin sowas von gespannt auf die Melodie und kann mir nichts anderes vorstellen, als dass die wunderschön wird – einmal weil Du den Text ja so verstanden hast, wie ich wollte, und zum anderen, weil die Lieder, die mir von Dir angehört habe, alle wunderschön sind!

***

Danke fürs Durchhalten bis hierher! ;)
(Mir hat mal eine Journalistin gesagt: Was länger als 200 Wörter ist, gehört eingestampft, weil dann die Konzentration der Leser rapide nachlässt. :oops:)

Und jetze auf zu neuen Ufern – ins Bett!
Angela
Mario
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Beitrag von Mario »

Also nach dem Lesen deinen Textes (vollständig, trotz länger als 200 Worte) fällt mir ein altes deutsches Volkslied ein (mit anderen Worten, das diskutierte "Problem" gibt es schon länger):

Mich brennt's in meinen Reiseschuhn,
fort mit der Zeit zu schreiten,
was wollen wir agieren nun
vor so viel klugen Leuten,
vor so viel klugen Leuten?

Es hebt das Dach sich von dem Haus,
und die Kulissen rühren
und strecken sich zum Himmel 'raus,
Strom, Wälder musizieren,
Strom, Wälder musizieren.

Da gehn die einen müde fort,
die andern nahn behende.
Das alte Stück man spielt's so fort
und kriegt es nie zu Ende,
und kriegt es nie zu Ende.

Und keiner kennt den letzten Akt
von allen, die da spielen,
nur der da droben schlägt den Takt,
weiß, wo das hin will zielen,
wo das hin will zielen.


Und zu deinem Wunsch
Ich träume von nichts anderem als noch mal endlos durch die Welt zu trampen. Als Omi.
Hör mal hier, aber vorsicht es ist fast 9 Minuten lang. Hab es mir grad nochmal selbst angehört, grausam schlecht gespielt. Irgendwann nehm ich es neu auf.

Mario
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo Angie

Mit fünfzig solltest du vielleicht den Rucksack packen.
In diesem Alter braucht der Mensch nicht mehr
auf eine Zukunft irgendwann zu hoffen.
Das Konto, das du jetzt nicht füllst, bleibt offen.
Das weißt du. Und machst weiter wie bisher.

Tut mir leid, Angie, ich kann in dieser letzten Strophe nichts von Aufbruchstimmung oder gar Neuanfang oder Veränderung jedweder Art entdecken.

Hier steht :Mit fünfzig SOLLTEST du vielleicht den Rucksack packen....
Das weißt du. Und machst weiter wie bisher.

Ich lese daraus die Erkenntnis, dass vielleicht irgendwas nicht stimmt und eine Veränderung von Nöten wäre, aber dann wird doch wieder rückwärts gerudert und (du nennst es Melancholie oder Verlorenheit) ich nenne es
Resignation macht sich breit.

Es liegt mir fern zu behaupten, dass Du im wahren Leben resigniert hast, Du würdest sonst sicher nicht wieder musizieren, Führerschein anfangen, etc... aber Du wolltest ja auch nicht, daß dazu wer was sagt sondern zu Deinem Text.

Und der ist nunmal überschrieben

... Mit fünfzig

und meine Meinung dazu ist, dass der Text, so gut der auch geschrieben ist, doch zum alter 65 aufwärts besser passen würde, jedenfalls einig Passagen darin.

Und dann fragst Du, ob Zweifel oder Ängste wirklich fremd sind...

Da kann ich selbstverständlich nur für mich antworten. Klar sind die mir nicht fremd, sind wohl niemandem fremd, jedenfalls niemandem, den i´ch näher kenne.

Aber die beziehen das eben NICHT auf ihr jeweiliges Alter sondern auf ihre jeweiligen Lebensumstände, gerade Gehörtes, Erlebtes. Klar kommen die besonders beim Verlust von geliebten Menschen hoch. Aber auch das hat mit dem Alter der jeweils Verblichenen nicht sooo viel zu tun. Ich z.B. habe zwei Cousinen zu beklagen, von denen die eine im ALter von 2 Jahren von einem Zug überfahren wurde und die andere im ALter von 21 an 11 Tumoren gestorben ist. Andererseits ist meine Oma glücklich und gesund 96 Jahre alt geworden und die 12 Geschwister meines Grossvaters wurden ALLE 94 und älter, wohlgemerkt bei relativ bester Gesundheit.

Daraus könnte man jetzt entweder den Schluss ziehen: mit 2 oder 21 ist alles vorbei oder auch : mit 70 geht's erst so richtig los.

Weder das Eine noch das Andere wäre richtig. Richtig los gehts immer heute oder gar nicht. Du kannst am gestern nix ändern und obs ein morgen gibt, das weißt Du zum Glück nicht. Tun kannst Du eh nur im jetzigen Augenblick etwas.

Und das ist mit 20 nicht anders als mit 50 oder 70 oder 104, Hauptsache, Du machst es.

Ich meine, wenn man glaubt, mit 50 wäre es für einige Sachen zu spät, dann hat das schon irgendwie seine Berechtigung, aber das gilt auch schon bei manchen Dingen mit 20. Sportlerkarriere zum Beispiel. Es kommt darauf an, was man will und ob das mit den jeweiligen Voraussetzungen, die man hat, überhaupt in Einklang zu bringen ist. Manchmal ist es auch einfach nur richtig, sein Wollen seinen Gegebenheiten anzupassen anstatt verzweifelt zu versuchen, seine Gegebenheiten ändern zu wollen, damit sie nun endlich einmal zum Wollen passen.

Das erstere kann man sofort tun, beim zweiten dauert es, so es überhaupt möglich ist, meist doch sehr lang und da kann es in der Tat dazu kommen, dass man, kurz bevor man es erreicht HÄTTE, gemeinerweise den Löffel abgeben muss oder man aus gesundheitlichen Gründen gezwungen wird, sich mit was ganz anderem zu beschäftigen.

Mit fünfzig (übrigens ist mein kleiner Bruder grad 50 geworden und der sieht das fast wie Du) ist man genau einen einzigen Tag älter, und hoffentlich auch einen einzigen Tag weiser als gestern und noch nicht ganz so schlau wie morgen.

Das ist kein Grund zur Hoffnungslosigkeit sondern sollte Mut machen und wenn man es dann noch schafft, das für sich selbst auf geistiger Ebene Erreichte einigen Mitmenschen zugute kommen zu lassen, dann ist da nix verloren sondern viel gewonnen.

Und ich weiss, was mir wichtiger wäre wenn ich die Wahl hätte, entweder noch mal schnell nen Weltrekord im Hochsprung oder ähnliches hinzulegen oder auch nur einen Menschen aufgrund meiner Erfahrung in einer verfahrenen Situation trösten und ihm evtl. auch helfen zu können. Ich würd jedenfalls nicht springen.

Es gibt auch ganz, ganz viele Sachen, die man erst AB EINEM GEWISSEN ALTER hinkriegt. Es wird viel zu sehr darauf gezeigt, was man angeblich alles NICHT MEHR tun kann.

Hättest Du nur in einer Strophe darauf hingewiesen, dann hätte ich auch etwas Optimistisches herauslesen können, so aber leider nicht.

Tut mir leid, wenn ich den Text so missverstanden haben sollte, aber ich hab den jetzt noch einige Male gelesen und komme i mmer wieder zum gleichen Ergebnis.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Mario
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Beitrag von Mario »

Normalerweise wird ein Text ja immer in Abwesenheit des Urhebers interpretiert. Hier geschieht es spannenderweise durch den Wille selbiger - und ich muss sagen, dass dieser Thread, wenn auch nur am Rande mit der Gitarre verwandt, im Moment einer der spannendsten im Forum für mich ist.
Und ich glaube, dass eigentlich (und gerade das finde ich spannend) alle, ob in diesem Lager oder in jenem, das Gleiche sagen . nur halt mit anderen Worten und anderen Erfahrungshintergründen.
Deshalb will ich auch keinem deiner Worte wiedersprechen Harald, aber lass mich versuchen durch die Erklärung meines Verständnisses dir zu helfen den Text als optimistische Sichtweise der Zukunft zu verstehen:

die ersten Strophen beschreiben typische normativ als Rückschläge anerkannte Lebenssituationen. Jetzt kommt das Resüméé:

Mit fünfzig solltest du vielleicht den Rucksack packen.

(pack die notwendigen Sachen ein und bereite dich auf deine letzte Reise vor - macht man ja auch irgendwie, wenn man weiß, man muss ins Krankenhaus)

In diesem Alter braucht der Mensch nicht mehr
auf eine Zukunft irgendwann zu hoffen.

(es wird sich nichts mehr in einem gewohnten Automatismus bewegen. Jetzt sind die nächsten dran, die, die gute Schüler sind, die, die Stipendien beim Studium kriegen, die, die Karriere im Job machen und plötzlich als junge Schnösel deine Vorgesetzten sind - oder dir als Chefs irgendewelcher Abteilungen Programmieraufträge geben - oder auch die, die plötzlich in neue, unangehme Situationen gestoßen werden. Auf alle Fälle die, bei denen noch etwas passiert)

Das Konto, das du jetzt nicht füllst, bleibt offen.

(hier sehe ich plötzlichen einen Bruch. Urspünglich habe ich es als "das Konto was jetzt nicht gefüllt ist, bleibt offen" verstanden - durch solche Ungereimtheiten eröffnet sich ja der Interpretationsspielraum)

So, bis hierin wunderbar pessimistisch, resigniert und, und, und

Und dann

Das weißt du! (ja warum auch nicht, bei der Lebenserfahrung, die sich angesammelt hat)

und machst weiter wie bisher
(du schmeißt also deinen Pessimismus über Bord und läßt dich, wie bisher, nicht von den Schicksalsschlägen einholen)

Ich kann nach dieser Diskussion allerdings die Strophe auch genau gegenteilig interpretieren und von der reinen Wortwahl liegt das nach reiflicher Überlegung tatsächlich näher - dann ist das Weitermachen tatsächlich eine Resignation.

Dass ich aber nie auf die Idee gekommen wäre, die Strophe negativ zu interpretieren zeigt vielleicht, dass mir Lebenspessimismus eigentlich völlig unbekannt und somit auch nicht in meiner Interpretationsbasis beheimatet ist.

Mario
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Harald
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Beitrag von Harald »

War mir schon klar Mario, dass Du das optimistisch interpretieren würdest, da hätte ich fast jede Wette drauf gehalten. Und dass Du ganz allg. so ne Einstellung hast, das nehm ich Dir auch rundweg ab.

Aber, ob Du das nun glaubst oder nicht, die hab ich eigentlich erstmal
auch in jeder Situation. Glaube aber, dass ich in einen Text nichts von
MÌR reininterpretieren sollte, dazu muesste ich nach meinem Dafürhalten
darin zu vieles überlesen (im Sinn von Nicht-zur-Kenntnis-Nehmen), was
einer optimistischen Deutung im Wege steht.

Für mich ist der Text ganz einfach eine Umschreibung folgenden
Sachverhaltes:

Oje, jetzt ist schon längst die zweite Halbzeit angebrochen,
jetzt bin ich schon ne Oma,
die Eltern sind weg, ich fass es nicht.

Ich hab mein Leben gar nicht gelebt.

Die Freunde sterben (wann bin ich dran?)

Ich hab keine Zeit mehr, meine Träume zu leben
und hab vieles angefangen und nix zu Ende gebracht.

Tja und die letzte Strophe - dazu hab ich oben schon
von mir aus viel gesagt.

Man SOLLTE VIELLEICHT DEN RUCKSACK PACKEN
(es bleibt offen, wofür man ihn packen sollte, aber auf jeden Fall
steht schon mal fest, dass er nicht gepackt wird)

In diesem Alter braucht der Mensch nicht mehr
auf eine Zukunft irgendwann zu hoffen.
(da bleibt nun nicht allzu viel Interpretationsspielraum, außer man
würde es dann mit der Brechstange versuchen und deuten: Zukunft
IRGENDWANN nicht mehr ins Auge fassen, sondern sie im JETZT
gestalten.)

Dazu passen würde vielleicht: "Das Konto, das du jetzt nicht füllst,
bleibt offen. Das weißt du."

Diese vll. mögliche Interpretation wird aber im nächsten und letzten
Satz, dem Fazit sozusagen, rückwirkend verunmöglicht, der da heisst:

UND MACHST WEITER WIE BISHER.

Also weiterhin alles Mögliche anfangen, nicht zu Ende bringen, usw...

Alles klar. Ich kann, auch wenn ich es wirklich gerne würde, nichts
lebensbejahendes oder optimistisches daran entdecken.

Das spielt aber eigentlich auch - bezogen auf den Text als solchen -
gar keine Rolle.
Er ist wirklich beachtenswert geschrieben, aber wenn
er Optimismus ausdrücken soll, dann würde ich mal gerne lesen, wie
Angie dann das Gegenteil ausdrücken würde.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

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ulf
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Beitrag von ulf »

Hallo Angela,
ich weiß meine Fragen schon nicht mehr, weil ich mittlerweile so viele Beiträge zu deinem Lied gelesen habe.
Was hängenbleibt ist, daß du eine begabte Dichterin bist und daß ich und einige andere der Meinung sind, das letztlich vor allem die Intensität des Momentes zählt.
Das Lebensalter ist dabei Nebensache, die Lebenshaltung ist interessanter.

Wahrscheinlich hast du dein Lied mittlerweile auch schon vergessen und schreibst gerade ein Neues.
Ich bin neugierig :D

Gruß

Ulf
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Angie
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Beitrag von Angie »

Lieber Harald,

ich habe vorhin auf Deiner Seite Dein Lied "Ich hätt' dich gern gekannt" gehört. Es hat mich sehr bewegt, weißt Du. Nach dem, was Du hier gerade schreibst, hätte ich Dir so eine Fähigkeit zur verzweifelten Trauer (so habe ich es empfunden) gar nicht zugetraut. Und das zeigt mir wieder, wie vielschichtig Menschen sind und wie gefährlich schnelle Urteile anhand weniger Aussagen.

Was mein Lied betrifft, so geht es doch gar nicht um mich und meine Einstellung zum Leben. Du liest Resignation heraus, und dann ist das so - für Dich. Dann spricht es Dir entweder aus der Seele oder ist Dir gleichgültig oder fordert Dich zum Widerspruch heraus. Es ist dann aber schon Dein Widerspruch - verstehst Du, was ich meine? Niemand schreibt doch, um sich Hilfe bei anderen zu holen, sondern um seine Empfindungen - wie immer sie auch geartet seien - zu artikulieren und damit zu verarbeiten. Insofern muss ich Gerlinde Recht geben, wenn sie schreibt:
Mitternacht hat geschrieben:Was will uns der Dichter damit sagen?
Das ist völlig Wurscht, weil das in ziemlich vielen Fällen der Dichter nach einer gewissen Zeit selbst nicht mehr weiß, weil er die Stimmung, in der er sein Werk geschrieben hat, nicht´mehr nachvollziehen kann.
Worum es jedem geht, der hier einen Text oder auch eine Komposition veröffentlicht, ist die Resonanz an sich: Erstens will er's halt los werden (das dürfte mit Abstand der wichtigste Impuls sein), zweitens möchte er wissen, ob er es gut gemacht hat, und wenn's hoch kommt, wünscht er sich drittens, andere damit anzurühren.

Und wenn ich jetzt schreibe
dass es keine angebrachten oder unangebrachten Empfindungen gibt (ich weiß, ich wiederhole mich, aber auf den Absatz bist Du gar nicht eingegangen)
dass ich es unfair finde, jemandem zu sagen, er habe kein Recht zu leiden, weil es achtundneunzig Prozent der Welt schlechter geht als ihm
oder weil man persönlich sein Leiden nicht nachvollziehen kann (oder will oder es sich nicht erlauben darf)
dass es mindestens zwei Drittel aller Kunstwerke nicht gäbe, wenn alle Menschen nur das Positive sähen (und es, nebenbei gesagt, ohne diese Polarität überhaupt keine Welt gäbe, Leben beruht nun mal auf Ungleichgewicht, und für jedes FDJ-Lied muss einen Blues geben)

dann könnte es schnell passieren, dass wir nur noch Meinungen gegeneinander stemmen. Weiß ich nicht... ich bin nur sehr vorsichtig mit Meinungen geworden (wenn Du so willst, eine - trätäää! - Errungenschaft unseres Alters :wink:) und verlasse mich eben nur noch auf Empfindungen, denn die sind im Gegensatz zu Meinungen wahr und wichtig.

Eine Empfindung wäre zum Beispiel, wenn Du sagst: "Ich mag dein Lied nicht, weil es melodramatisch und selbstmitleidig ist!" Das wäre für mich ok und sogar nachvollziehbar. Und richtig schön wäre es, wenn wir dann darüber diskutieren könnten, wie man so was mit mehr innerer Distanz ausdrücken könnte. Zum Beispiel.

Das hier finde ich jetzt nämlich konstruktiv:
In diesem Alter braucht der Mensch nicht mehr
auf eine Zukunft irgendwann zu hoffen.
(da bleibt nun nicht allzu viel Interpretationsspielraum, außer man
würde es dann mit der Brechstange versuchen und deuten: Zukunft
IRGENDWANN nicht mehr ins Auge fassen, sondern sie im JETZT
gestalten.)
Tja, die Brechstange hat Recht. :wink:
War wirklich so gemeint:
Bis etwa zur Hälfte des Lebens hat man Zeit wie Luft und geht entsprechend verschwenderisch damit um: "Ach lass mal, ich bin grad zu faul, aus dem Knick zu kommen - meine Träume rennen mir ja nicht weg." IRGENDWANN WERDE ICH.
Und irgendwann ist irgendwann. Dann gibt es kein IRGENDWANN mehr, sondern nur noch ein JETZT oder NIE.

Siehst Du, und damit hast Du mir gezeigt, dass zumindest diese Strophe fürn A... ist, weil ein gutes Gedicht keine Erklärung fordern darf.
Das sind die Dinge, die ich wissen möchte, nicht, ob ich ein Recht habe, mich mit fünfzig alt zu fühlen oder mein (nur mein?) Versagen zu artikulieren.

Aber noch eine Frage: Wieso muss ein Lied eigentlich um jeden Preis lebensbejahend und optimistisch sein?

Nachdenkliche Grüße
Angela
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