Der Alkohol

Wie fang ichs an, wie bleib ich dran ....

Moderator: RB

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Simse
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Der Alkohol

Beitrag von Simse »

Allerdings eher mal was kritisches von mir. Etwas ausserhalb meines Kabarettstils.
Eine Klavierversion findet ihr schon hier : Der Alkohol


Ich versuche über kurz oder lang (eher lang :oops:) eine Version für Gitarre daraus zu machen. Vorschläge in Text- oder Musikform sind gern willkommen.

Der Alkohol

Jedes Makel was man sonst für sich behält,
hast du lieblos von meiner Seele abgeschält,
und ausgewählt was mich davon am meisten trifft in meinem Herzen,
keine Freude sondern Schmerzen spür ich
wenn ich dich wieder seh,
doch bitte, oh bitte, tu mir nicht mehr weh.

Denn deine Worte, hart und kalt wie Stahl,
klingen so als wärst du mir so ganz und gar egal,
du bist völlig ignorant gegenüber mein’ Gefühlen,
ich würd dich liebend gern das Klo hinunter spülen,
doch ich weiß, bist du einmal nicht mehr hier,
geht’s mir dreckiger, als wärst du noch bei mir.

Ref:
Jedes Mal, wenn wir zwei verschmolzen,
und warmes Gold meinen Hals hinunter rinnt,
fühl ich mich so stark und will ´nen ganzen Wald abholzen,
denn das tun Männer, das tun Männer, das tun Männer
wenn sie besoffen sind.


Doch statt Holz schlägt man lieber ins Gesicht,
von nem Fremden, du kennst ihn nicht mal ne Minute,
doch das Gute an der Sache
ist, wenn ich morgens dann erwache,
und in den Spiegel lache,
gilt er längst als vermisst,
und ich vergaß dass das Vergessen im Alkohol zuhause ist.

Und fieser Körpergeruch und Alkoholfahnen,
begleiten mich den ganzen Tag,
egal wohin ich geh,
und ich seh wie alle Leute, mich meiden und ermahnen,
gerade so als täte mein Anblick ihnen weh,
und darum bleibe ich zuhaus und tröste mich mit Grand Manier.

Ref:
Jedes Mal, wenn wir zwei uns vereinen,
und warmes Gold meinen Hals hinunter rinnt,
fühl ich mich schwach, und fange an mein Leben zu verneinen
denn das tun Männer, denn das tun Männer, denn das tun Männer
wenn sie besoffen sind.

Meine Freunde haben mich schon längst verlassen,
denn ich fing an zu trinken und sie mich dafür zu hassen,
Und ich beschloss alles so,
wie es ist dabei zu belassen,
und auch nicht meine Körpermassen, zu reduziern
und auch nicht mich, vom Alkohol zu kuriern.

Doch ein Doktor fürs Gehirn sagte mal:" Wir haben hier’n
hochprozentigen Fall von – wie hieß es gleich noch mal?
Man nennt es Alkoholsucht, oder Flucht zum Sucht-Getränk"
da war mir klar, dieser Mann, redet nicht nur ungelenk,
sondern kann mir auch nicht helfen,
zu ändern wie ich denk!

Ref:
Jedes Mal, wenn wir zwei uns verbinden,
und warmes Gold meinen Hals hinunter rinnt,
fühl ich mich so irre, und spür die Sinne schwinden,
denn das geschieht Männern, denn das geschieht Männern, denn das geschieht Männern
wenn sie besoffen sind.

Lass dir eins gesagt sein, Alkohol ist nicht gut für dich,
jedenfalls nicht in so großen Mengen,
denn spürst du erst mal den Moment, wenn dein Körper rebelliert,
und du anfängst mit Jack Daniels auf der Couch rumzuhängen,
ist es fast zu spät, sich dann erst einzugestehn:
Mann ey, du hast´n Alkoholproblem!!
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Juan
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Beitrag von Juan »

Schöner Text, gute Bilder und beim Lesen holpert soweit auch nix in der Methrik.
Inhaltlich hätte ich die folgenden Punkte:

Am Anfang sprichst Du das Objekt Deiner Betrachtung persönlich an, das find ich gut, weil Du den Alkohol damit personifizierst und es damit für den Zuhörer spannend wird, herauszufinden um was es eigentlich geht.

Im zweiten Teil der zweiten Stophe läst Du dann bereits dei Katze aus dem Sack, um was es eigentlich geht und Du wechselst die Perspektive. Das ist für meinen Gescmack dramaturgisch einbißchen zu früh und ein bißchen zu direkt und wirkt belehrend auf den Zuhörer.

Zu doll wird mir das am Schluss, wenn Du sozusagen die Moral von der Geschichte zusammenfasst. Da sieht man dann schon förmlich den Heiligenschein anknipsen. Bleib einfach bei den starken Bildern und versuche diese in der selben Perspektive zu zeichnen, wie am Anfang, damit würdest Du den text erheblich aufwerten!

Dafür ist der Refrain der Hammer. M.E. steckt da wirklich die Quintessenz des Songs drinn und für meinen Geschmack brauchst Du deshalb auch das Problem in den Strophen gar nicht direkter ansprechen ... es wird doch sofort klar um was es geht und zwar ohne erhobenen Zeigefinger!

Kleine "Deutschkniebohrerei": Heißt es nicht "Der Makel" ?

So, das wärs jetzt von mir und ich hoffe Du verstehst meine o.a Ausführungen nicht als "Runtermache" sondern als konstruktive Kritik. Alles in allem bleibt es dabei: Ein guter Text

Gruss


Jens
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Simse
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Beitrag von Simse »

Danke Jens für deine konstruktive Kritik. Sowas hilft wirklich weiter :-)

Der Wechsel der Perspektive war mir bewusst gar nicht so aufgefallen, aber jetzt wo du das ansprichst....

Hmmm. die Bilder aus den ersten Strophen sollte ich wirklich weiter verfolgen. Der Wechsel bei den Strophen 3-6 in die "Erzählform" ist zwar nicht so schlimm find ich, erzeugt aber in der Tat ein anderes Feeling für den Zuhörer. Wo es am Anfang noch darum ging aufmerksam zuzuhören um zu folgen, wechselt das nach dem 1. Ref. eher in: Ach, jetzt kann ich mit zurücklehen und berieseln lassen.

Ich werde mal versuchen den Teil nach dem 1. Ref dementsprechend umzugestalten dass der Alkohol weiterhin nicht namentlich genannt wird sodass die Spannung aufrecht erhalten bleibt worum es geht.

Nachteil bei der Geschichte ist jetzt nur, dass ich wohl nochmal ein paar Weinflaschen köpfen muss damit mir ein paar starke Bilder einfallen :-) Kleiner Scherz am Rande.
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