Vielleicht hilft Justin weiter...

http://www.justinguitar.com/en/AR-000-Arpeggios.php
http://www.youtube.com/justinsandercoe# ... o3lWAnWCig
LG, Kai
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Moderator: RB
Ein guter Autor / Lektor / Verlag sollte seine Kunden kennen. Die vorherrschende Meinung ist aber leider, dass es "ja egal ist, ob einer das Buch ganz oder nur zur Hälfte durcharbeitet...oder es überhaupt aufschlägt - Hauptsache, verkauft". Wenn wirklich nach der Erkenntnis konzipiert werden würde, dass ein Lernender erst relativ spät eine reine auditive / taktile Selbstkontrolle entwickelt...die Lehrbücher hätten allesamt einen anderen Aufbau und diese Tatsache wäre fester Bestandteil des Kommentars in den Büchern. Jaja, das schreckliche Schicksal der Autodidakten.Das ist aber nicht das Problem des Autors.[...]
Da bin ich absolut bei Dir und bei einer relativ speziellen Angelegenheit wie Arps muss der Autor sogar ein wenig Grundlagenwissen voraussetzen um nicht u.U. den Umfang des Kapitels / Buches zu sprengen. Verwirrend ist es dennoch, so ging es mir etwa; ich habe zwar erkannt, dass das Arp nicht aus vier sondern nur aus drei verschiedenen Tönen besteht, der Takt aber als Vierklang ausgewiesen ist durch das Akkordsymbol - schlichtweg verwirrend. Es mag ja Gründe haben, z.B., dass eine Rhythmusgitarre den Vierklang strummt über den dann das Arp gespielt wird - doch wenn der Kommentar dies vermissen lässt bleibt es verwirrend, insbesondere dann, wenn man sich den Zugang zu dieser Spieltechnik von der Pieke auf erschließen möchte.Ein Autor kann nicht jede Wissenslücke eines potentiellen Lesers berücksichtigen, und wenn es mal zu einer Marginalie wie einer falschen Bezifferung kommt, sollte ein Autor doch auf ein minimales Mitdenken seiner Klientel vertrauen dürfen.
Das ist auf jeden Fall etwas, das ich mir anhören werden. Und wenn es mich nicht allzu sehr einschüchtertH. Villa-Lobos, Etüde II [...]
Ja, so wird es sein. Schwierig, hier jemanden zu finden der geeignet ist. Ich bin natürlich sehr dankbar für eine Literaturempfehlung.Dann hast du die falschen Autoren bzw. Lehrer.
Wobei ja längst nicht jeder improvisierende Gitarrero in diese Technik einsteigt - Heerscharen begnügen sich doch mit vertikalen Mustern, Pattern nach dem keycenter-Ansatz und kommen nicht auf die Idee, ihr Improvisations-Tonmaterial den Harmonien anzupassen. Intuitiv vielleicht...[...]sind z.B. die Grundlage der sogenannten "vertikalen" Improvisation.
DAS macht ja richtig Spaß! Also mit looper...Als ganz simples Beispiel eine gleichbleibende Achtelbewegung über einem II-V-I-VI-turnaround:
ich meinte kirchentonleitern die ich schon als modale skalen oder modale tonleitern las.Du meinst wahrscheinlich scale modes.
genau diese gefahr ist mir bewusst. dein ansatz erklärt von einer mir noch nicht bekannten seite, muss ich nun erst mal verstehen lernen. ist doch etwas kompliziert.Wer das nur als "Tonleiter" begreift und lehrt(!) bzw. lernt, hat das System nicht verstanden und läuft natürlich Gefahr, im belanglosen "Skalengedudel" zu versanden.
Sozusagen: ich meine die oft beobachtete Situation: Schöler blickt hochkonzentriert aufs Blatt. Schöler blickt hochkonzentriert im Anschluss auf seine Greifhand, dazu Bewegung in der Halswirbelsäule, Gitarre übertrieben derart geneigt, dass "gute Sicht" aufs Griffbrett gewährleistet ist. Der produzierte Ton wird im Anschluss nur teilweise als Bewertungsgrundlage für richtige oder falsche Spieltechnik herangezogen, viel wichtiger scheint der prüfende Blick auf die Finger zu sein. Best. Lernende können einen Höllenkrach produzieren und sind offenbar mit dem Ergebnis zufrieden, "weil doch meine Finger das machen, was da auf dem Blatt steht". Erst nach und nach entwickelt sich die Fähigkeit den produzierten Klang wirklich zu hören und ihm eine Bedeutung zukommen zu lassen. Das meine ich mit "Selbstkontrolle" - Gucken, Vergleichen von dem, was auf dem Blatt steht mit dem, was die Finger tun - das scheint für viele anfangs intuitiv der einzige Weg zu sein.Ulrich Peperle hat geschrieben:... dann würden Autoren von einer entwicklungspsychologisch falschen Prämisse ausgehen!Wenn wirklich nach der Erkenntnis konzipiert werden würde, dass ein Lernender erst relativ spät eine reine auditive / taktile Selbstkontrolle entwickelt......
Hören und Fühlen kann bereits der Fötus. Was du möglicherweise meist, ist das selbstgesteuerte (intrinsische) Feedback zwischen Spielhandlung und Klangergebnis beim Musizieren.
Das ist der Trick. Wobei es auch wirklich exzellente Autoren gibt für den "Hobbybereich" (ich denke an Bögershausen, Köchli...).Bei fachlich qualifiziertem Unterricht wird dies von der ersten Stunde an thematisiert, wenn das jemand erst "relativ spät" erlernt, ist das eher seiner individuellen Lernbiografie geschuldet.
Natürlich siollte ein Autor, der gezielt für "Selbstlerner" schreibt, diese möglichen Lücken im Lernprozess berücksichtigen. Leider wird der Lehrmittelmarkt für diese Klientel mehrheitlich von Leuten bedient, die ebenfalls Autodidakten sind, was zu einem fatalen Zirkeleffekt führt: Halbwissen plus Halbwissen ergibt (einen annähernd verlustfreien Transfer vorausgesetzt!) wieder nur Halbwissen. An diesem leidlichen Umstand wird sich auch nichts ändern, weil Unterrichtsmedien für den "Freizeitmarkt" keiner Qualitätskontrolle unterliegen.
Klaro, das war von mir aus dem Zusammenhang gerissen. Ich hatte halt zuerst am Klang gemerkt, dass das eher nach Dreiklang als nach Vierklang wirkt und beim Hinschauen dann gemerkt, dass das Akkordsymbol nicht zu den notierten Tönen passt.Das hier diskutierte Zuordnen eines Akkordsymbols zu einem Notentext (eventuell als "richtig oder falsch") gehört in die Kategorie des deklarativen Wissens ("Buchwissen"), dazu bedarf es keiner taktilen oder auditiven Zusatzinformationen.