Komponieren - aber wie?

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

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Krümel
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Komponieren - aber wie?

Beitrag von Krümel »

Hallo,

Ich bin gerade dabei, mein allererstes Fingerstyle-Stück zu schreiben. Das war eigentlich nicht beabsichtigt, ich hab ein anderes Stück geübt und plötzlich hat sich eine Idee in meinen Kopf geschlichen und wollte bearbeitet werden. :P
Nunja, wie gesagt hab ich damit mal angefangen, aber irgendwie steh ich derzeit an, da ich überhaupt keinen Plan hab, wie ich das weiter angehen soll...
Ich hab immer wieder mal Songs geschrieben, aber immer für Bands (also Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang). Das ist mir eigentlich nie schwer gefallen und jetzt steck ich aber beim Fingerstyle irgendwie fest und weiß eigentlich gar nicht wieso...
Darum frag ich einfach mal in die Runde:

Wie geht ihr beim Komponieren vor?

- Wartet ihr drauf, dass euch eine Idee "zufliegt" und könnt sie dann sofort ausbauen und ein fertiges Stück daraus machen?
- Oder bleibts erstmal bei der Idee und die Ausarbeitung dazu dauert länger?

- Habt ihr das Stück zuerst im Kopf und übertragt es dann oder probiert ihr an der Gitarre rum, bis was Gutes rauskommt?

- Setzt ihr euch bewusst zum Komponieren hin und überlegt solange bis etwas Konstruktives rauskommt?

- Versucht ihr das direkt am Instrument oder lieber über Notationsprogramme?

- Überlegt ihr euch vorher eine Struktur oder spielt ihr einfach drauf los?

- Wie macht ihr das mit der Stimmung - komponiert ihr das Stück zuerst und schaut dann, welche Gitarrenstimmung dazu am besten passt oder sucht ihr zuerst die Stimmung aus und richtet euch dann danach?

...etc. ;-)
Ich denke nur Musik. Ich bin verliebt in die Musik, ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.
Johannes Brahms
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Herigo
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Registriert: Sa Apr 03, 2010 11:23 pm

Beitrag von Herigo »

auf die ideen komme ich meistens auch beim üben und rumdudeln. dann versuche ich es mit einer traditionellen songstruktur etwa AABACABB. dann nehme ich es auf und verändere immer weiter bis ich das gefühl habe, jetzt ist es fertig. das kann am ende ein völlig anderes lied sein als zu beginn. die stimmungen (der gitarre) sind insprirationen.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn mir eine Idee zufliegt, merke ich sie mir, bis etwas neues daherkommt, das man mit der ersten Idee verbinden kann. Zwei grundlegende Ideen habe ich immer für ein Stück gebraucht, der Rest war dann ein wenig Arbeit. Manchmal habe ich bereits als "fertig" gewähnte Stücke mit winzigen Kleinigkeiten noch Jahre später plötzlich verändert und für mein Empfinden aufgewertet. Ein festes Prinzip oder System habe ich nicht, das, was ich schreibe, sind eher Beobachtungen dessen, was sich abgespielt hat.
Gast

Beitrag von Gast »

Krümel hat geschrieben:Hallo,
Wie geht ihr beim Komponieren vor?


hallo,

ich gehe so vor wie meine vorredner.
als inspiration kann neben dem herumdudeln auch ein text sein, den ein sänger anschleppt. oder die unterhaltung über ein bild / gefühl / erlebnis, z.b. wenn der sänger erklärt, was er in dem text "eigentlich" verarbeitet hat.

was bei mir garnicht nicht geht:
"so, morgen nehme ich mir 2 stunden zeit und komponier mal was."

TR
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Wenn mir eine Idee zufliegt, das kann beim Einkaufen, beim Rasenmähen oder sonstwo sein, dann wird die im Kopf schon auf die Gitarrenstimmung geformt, wo sie später dann auch wiedergegeben wird. Und so sind 60 - 80% eines Titels praktisch fertig, bis ich ihn das 1. Mal überhaupt spiele. Dieser Prozess kann eine Woche oder 2 Monate dauern. Manchmal kommt solch ein Motiv auch nach Jahren wieder aus dem Hinterstübchen. Bis dann ein bühnenfähiges Stück draus wird bzw. ich zufrieden damit bin, gutes halbes Jahr dauerts schon.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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eschnack
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Beitrag von eschnack »

Wenn ich eine neue Idee habe, meistens spiele ich sie auf die Gitarre und probiere verschidene möglichkeiten bis etwas mir gefällt. Und so entwickelt sich der Stück. Manchmal dauert es ein paar Tage, manchmal Monate.

Aber wenn das Ding zu schwer zu spielen ist (passiert öfter in letzter Zeit), dann schreibe ich sie auf papier/Notationsprogramm und bearbeite sie erst da.

Das mit der Stimmung kommt darauf an...am meistens fange ich mit einer besonderen Stimmung an, und ändern sie wie nötig. Aber wenn ich die Stück mit Notation oder auf dem Klavier geschrieben habe, dann fange ich von Null und suche die beste Stimmung dafür.
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