Was machen die da?

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

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DiBo
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Was machen die da?

Beitrag von DiBo »

Moinsen,
mir ist leider kein besserer Titel eingefallen da die Frage recht speziell ist...
"Die da" sind Wader und Lämmerhirt, z.B. auf dem Album Ich hatte mir noch soviel vorgenommen.
Ich möchte gerne verstehen wie man solche Gitarrenduette "baut"
Wader spielt seine normalen Harmonien, die sind ja überall nachzulesen, aber wie bringt sich Werner da ein?
Ein Beispiel: Gitarrist 1 spielt die Akkordfolge: C;F;C7;G;F;C
Wie arrangiere ich jetzt die zweite Gitarre dazu im oben genanntem Stil?
Spiel ich die gleichen Akkorde als Barree Version? Stimme ich meine Gitarre offen und spiele die gleichen Akkorde in der offenen Stimmung?
Versuch ich die Akkorde auf eine zweite Stimme zu transkribieren?
Ich hab echt keine Ahnung, vielleicht habt ihr ja gute Tipps für mich...
Eine Überlegung von mir ist nächstes Jahr den Lämmerhirt Workshop zu besuchen aber ich bin mir halt nicht sicher ob ich da das lerne was ich hier anspreche und das Risiko knapp 600 Euro zu versenken erscheint mir sehr gross... Vielleicht war ja schonmal jemand auf seinen Workshops und kann berichten?

MfG
Dirk
“George Bush is a fan of mine -- he came to see me in the Seventies. His coke dealer brought him.”
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Für mich ist es dieses "Klangteppich-Phänomen", das ich so liebe. Schon die "normalen" Akkorde klingen alleine, schön gepickt, sehr nice. Eine 2. Gitarre dazu die ebenfalls pickt, dabei jedoch die voicings anders wählt und rhythmisch variiert vorgeht - das ist oft der Trick, denke ich.

Ich mache es oft so: die 1. Gitarre pickt z.B. was auf:

| C | G | F | C : |
voicings: "offene" Akkorde bzw. das F als E-Typ / Barré im 1. Bund.

Die 2. Gitarre setze ich jetzt mit Capo im 5. Bund und sie spielt:

| G | D | C | G : |
voicings: "offene" Akkorde

Im Ergebnis habe ich jetzt schon einen recht dichten Klangteppich und ein recht großes Spektrum an unterschiedlich hohen Tönen. Im nächsten Schritt würde ich an das konkrete Setzen der Pickings gehen, sprich Überlegungen anstellen wie z.B.

- hämmert Gitarre 1 ein Pickingpattern durch während Gitarre 2 (die mit den höheren Tönen) vll. die Gesangsmelodie mitgeht, sie umspielt, andeutet...

- soll eine der beiden Stimmen etwas mehr im Bass machen, sollen beide an einer best. Stelle einen gemeinsamen Basslauf gehen...

Für sowas ist ein Looper sehr praktisch. ;) Mit open tunings ist das natürlich ebenso möglich.

Nach all dem, was ich von Werners workshops so gehört habe ist das Geld dort sehr gut investiert.

Viel Spaß beim Arrangieren.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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badpicker
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Beitrag von badpicker »

Holger Danske hat geschrieben:Eine 2. Gitarre dazu die ebenfalls pickt, dabei jedoch die voicings anders wählt und rhythmisch variiert vorgeht - das ist oft der Trick, denke ich.

Etwa so, wie bei diesem Intro?

http://www.youtube.com/watch?v=4pxcCkJm ... ature=plcp

Einer meiner Favoriten!
Dass Du das nicht in Hannover gebracht hast ist nicht wieder gut zu machen!
Mit freundlichem "Keep on the Sunny Side"
Ulli, der badpicker
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DiBo
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Beitrag von DiBo »

Hallo Holger,

danke für den Tipp mit dem Capo im 5.Bund, durfte das gestern mal unter "Livebedingungen" testen als wir für die Kinder Martinslieder zum Laternenumzug gespielt haben mit zwei Gitarren. Klingt wirklich sehr angenehm in der Kombi Normal/Capo 5 und längst nicht so "langweilg" wie das normale spielen mit zwei Gitarren. Danke, super Tipp!

MfG
Dirk
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