Tonleitern (Stufe VII = kleine Terz)

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

Ulrich Peperle
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ulrich Peperle hat geschrieben:Elementare Akkordkenntnisse und ein paar handfeste Faustregeln (z.B. akkordeigene Töne auf schwere beats, akkordfremde Töne auf den Rest) sind zunächst völlig ausreichend ...
Ulrich Peperle hat geschrieben: ... als das Einhämmern von verkopften Skalen-Tabellen. Letzteres hat vielleicht einen gewissen wert als musikferne Hirnwindungsaktivität, für die Fähigkeit zum (Zitat) "freie(n) Spielen, Improvisieren etc." bringt das rein gar nichts!
Aha !

Nun, meine Liste / Tabelle besteht doch aus elementaren Akkordkenntnissen, für mich zumindest,
also denke ich daß die Basis sicher nicht falsch ist, wenn ich die Stufen kenne und schnell am Griffbrett umsetzen kann.
So weiß ich zumindest welche Akkorde "zusammen gehören" und greife nicht komplett daneben.
Irgendwie hört sich deine Aussage hier etwas gegensprüchlich für mich an.

Aber du hast es eh schon mal woanders geschrieben:
Ulrich Peperle hat geschrieben:Kenntnisse über Tonleitern oder Akkordaufbau sind musikalischer Ektoschleim, die als deklamatorisches Wissen weder etwas mit Theorie, noch mit Handwerk zu tun haben. Für einen Musiker ist es auch völlig irrelant, z.B. die "5 pentatonischen Pattern" oder sonstigen abfragbaren Schwachsinn vorwärts und rückwärts zu üben, wenn er nicht einmal elementarste Konzepte kennt, die es ihm ermöglichen, gegebenenfalls mit lediglich 2-3 Tönen eine sinnvolle musikalische Aussage zu formulieren.
Ich finde Pentatonik-Skalen übrigens super !
Highlaender
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Beitrag von Highlaender »

@Orange

soweit ich Dich verstanden habe, beginnst Du gerade Dich in dieses Thema einzuarbeiten,

da ich Dein musikalisches Vorleben nicht kenne - ich vermute mal die anderen auch nicht - finde ich es schwierig aus der Ferne Dir irgend eine Methode / Ansatz über zu stülpen.

Suche Dir von den bisher aufgezeigten wegen den aus, den Du am besten verstehst und versuche nach und nach die anderen Ansätze zu verstehen.

Pentatoniken klingen zu Anfang total geil, wenn Du aber zum 5. oder 6. Stück "nur" Pentatoniken spielts, wird es recht schnell auch für Dich langweilig - man sollte die aber trotzdem können.

Ob Du Dich jetzt mit Intervallen beschäftigst oder über Akkorde nachdenkst oder erst mal die Stufen auswendig lernst, irgendwo musst Du ja anfangen.

Highlaender
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Orange
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Beitrag von Orange »

Highlaender hat geschrieben:@Orange
soweit ich Dich verstanden habe, beginnst Du gerade Dich in dieses Thema einzuarbeiten, ...
Yep.
Highlaender hat geschrieben: ... da ich Dein musikalisches Vorleben nicht kenne - ich vermute mal die anderen auch nicht - finde ich es schwierig aus der Ferne Dir irgend eine Methode / Ansatz über zu stülpen.
Spiele seit ca. 4 Jahren und Hauptsächlich Akkorde-Lagerfeuer-Schrammel-Gitarre.
Highlaender hat geschrieben:Suche Dir von den bisher aufgezeigten wegen den aus, den Du am besten verstehst und versuche nach und nach die anderen Ansätze zu verstehen.
Ist sicher ein guter Weg, habe ja auch einen Lehrer - immer Donnerstags - und da ich ich diesen Donnerstag
aufgrund des Feiertags nicht sehen sondern erst nächsten DO und mich das Thema interessiert hat habe ich gleich hier mal nachgefragt.
Bin Dankbar für die Antworten, auch wenn ich nicht alles verstanden habe, aber meine Grundfrage wurde beantwortet. :)
Highlaender hat geschrieben:Pentatoniken klingen zu Anfang total geil, wenn Du aber zum 5. oder 6. Stück "nur" Pentatoniken spielts, wird es recht schnell auch für Dich langweilig - man sollte die aber trotzdem können.
Sehe ich auch so.
Highlaender hat geschrieben:Ob Du Dich jetzt mit Intervallen beschäftigst oder über Akkorde nachdenkst oder erst mal die Stufen auswendig lernst, irgendwo musst Du ja anfangen.
Ein sehr schöner Schlußsatz und auch genau das was ich eigentlich machen will. Danke.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Huhu Orange, teilweis muss ich - auch wenn es mir aus eher zwischenmenschlichen Gründen schwer fallen mag :( - dem Ulrich recht geben. Diese Aufschreiberei bringt nicht viel. Es gibt da eher spielerische Methoden, die näher an der Praxis sind, um sich dem Thema Skalen / Akkorde / Improvisation zu nähern. Ich schicke Dir mal was per Email dazu wenn Du magst.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
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Orange
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Beitrag von Orange »

Rolli hat geschrieben:Diese Aufschreiberei bringt nicht viel. Es gibt da eher spielerische Methoden, die näher an der Praxis sind, um sich dem Thema Skalen / Akkorde / Improvisation zu nähern.
Hmm, ich muss es mir aber trotzdem mal aufschreiben damit ich das vor Augen habe, mir hilft das beim lernen. Klingt komisch, ist aber so.
Rolli hat geschrieben:Ich schicke Dir mal was per Email dazu wenn Du magst.
Du hast ne´ PN. Bild
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RB
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Beitrag von RB »

Ein wesentlicher Punkt bei der Improvisation scheint mir die Emtwicklung der handwerklichen Intuition. Damit meine ich die Kenntnis des Griffbretts so weit, daß man eine Melodie, die vor dem inneren Gehör aufspringt, unmittelbar und ohne Denken umsetzen kann, gerade so, als würde man sie singen.

Da führen viele Wege hin, das Lernen fester Standards im Bluegrass, das Erlernen von "Licks" oder auch das Skalendudeln, beispielsweise das Dudeln in penatonisch Moll auf diesem langen Lied mit den Vielen Strophen namens Blues. ME sollte man all diese Elemente nicht als Selbstzweck betrachten, von den Bluegrass-Standards vielleicht einmal abgesehen, sondern als "Trainingsmittel" zur Erlangung der Griffbrettsicherheit.

Das ist ein rein praktischer Ansatz.
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Orange
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Beitrag von Orange »

RB hat geschrieben:Ein wesentlicher Punkt bei der Improvisation scheint mir die Emtwicklung der handwerklichen Intuition. Damit meine ich die Kenntnis des Griffbretts so weit, daß man eine Melodie, die vor dem inneren Gehör aufspringt, unmittelbar und ohne Denken umsetzen kann, gerade so, als würde man sie singen.

Da führen viele Wege hin, das Lernen fester Standards im Bluegrass, das Erlernen von "Licks" oder auch das Skalendudeln, beispielsweise das Dudeln in penatonisch Moll auf diesem langen Lied mit den Vielen Strophen namens Blues. ME sollte man all diese Elemente nicht als Selbstzweck betrachten, von den Bluegrass-Standards vielleicht einmal abgesehen, sondern als "Trainingsmittel" zur Erlangung der Griffbrettsicherheit.

Das ist ein rein praktischer Ansatz.
Das ist ein rein praktischer und vor allem aber SEHR GUTER Ansatz von meiner Sicht aus.
Genau auf den Punkt und nicht von der "klassischen" Seite her.
Ulrich Peperle hat geschrieben:Vor allem besteht sie aus einigen tpnartlichen Absurditäten (Tonart G#, D#, A#?)
Was soll ich da noch schreiben ? Das "Problem" ist wohl daß wir anscheinend in 2 ganz verschieden musikalischen Welten leben,
und diese 2 musikalischen Welten werden nie aufeinander treffen. Deswegen ist es auch so schwer hier zu argumentieren
bzw. mein Anliegen zu transportieren, und aus diesem Grund werde ich die bisher geschriebenen Tips gerne dankbar annehmen,
aber vielleicht sollte hier mal von meiner Seite her ein Schlußstrich gezogen werden. Das was ich bisher gehört habe hat mir geholfen,
und wie schon geschrieben, die Grundfrage wurde beantwortet, alles andere lasse ich jetzt mal so auf mich wirken
und warte auf die nächste Unterrichststunde. Mein Gitarrenlehrer versteht mich wenigstens was ich will.
Reden ist immer leichter als schreiben, bei manchen ist das allerdings umgekehrt.
Ulrich Peperle hat geschrieben:... und zahlreichen enharmonischen Fehlern (III von Cis ist nicht Fm, sondern E#m usw.!) ...
Ich dachte immer zwischen E + F gibt´s keinen Halbtonschritt ? Leere E-Saite + 1 Bund = F oder ?
Ulrich Peperle hat geschrieben:Wie sieht das "Umsetzen am Griffbrett" konkret bei dir aus, was spielst du da? Das würde mich dann doch mal interessieren.
Tja, ich bin mal froh daß ich, wenn die Tabelle richtig ist (was sie ja anscheinend nicht ist?) ich weiß welche Akkorde wie zusammengehören.

Aber wie schon gesagt, für mich ist hier erstmal Ende der Fahnenstange, Danke für die Mithilfe. :)
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Orange hat geschrieben:
Ulrich Peperle hat geschrieben:... und zahlreichen enharmonischen Fehlern (III von Cis ist nicht Fm, sondern E#m usw.!) ...
Ich dachte immer zwischen E + F gibt´s keinen Halbtonschritt ?

Das stimmt auch, trotzdem hat Ulrich hier recht.
Er schreibt von "enharmonischen Fehlern" ->
E#m klingt wie Fm, aber wenn man die Tonleiter richtig herleitet, sieht man, dass es bei C#-Dur ein E#m sein muss.

Und das wird hier auch kritisiert. Wenn man sich das herleiten kann, braucht man die Tabelle nicht auswendig lernen.
Ich denke nur Musik. Ich bin verliebt in die Musik, ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.
Johannes Brahms
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Orange
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Beitrag von Orange »

Krümel hat geschrieben:
Orange hat geschrieben:
Ulrich Peperle hat geschrieben:... und zahlreichen enharmonischen Fehlern (III von Cis ist nicht Fm, sondern E#m usw.!) ...
Ich dachte immer zwischen E + F gibt´s keinen Halbtonschritt ?

Das stimmt auch, trotzdem hat Ulrich hier recht.
Er schreibt von "enharmonischen Fehlern" ->
E#m klingt wie Fm, aber wenn man die Tonleiter richtig herleitet, sieht man, dass es bei C#-Dur ein E#m sein muss.

Und das wird hier auch kritisiert. Wenn man sich das herleiten kann, braucht man die Tabelle nicht auswendig lernen.
Danke Krümel. Würde die Kompetenzen von U.P. auch nie in Frage stellen, das stimmt sicher.
Ich denke wohl noch zu einfach bei dem ganzen System, aber dazu bin ich ja auch hier und lasse mich gerne belehren. :)
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Orange
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Beitrag von Orange »

Ulrich Peperle hat geschrieben:
Das "Problem" ist wohl daß wir anscheinend in 2 ganz verschieden musikalischen Welten leben, und diese 2 musikalischen Welten werden nie aufeinander treffen. Deswegen ist es auch so schwer hier zu argumentieren
Dem ist wahrlich nichts hinzuzufügen!
Also weiterhin viel Spaß beim Improvisieren in A#-Dur ...

mfG
Ulrich
Danke !
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Manati
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Beitrag von Manati »

RB hat geschrieben: Damit meine ich die Kenntnis des Griffbretts so weit, daß man eine Melodie, die vor dem inneren Gehör aufspringt, unmittelbar und ohne Denken umsetzen kann, gerade so, als würde man sie singen.
Ach, käme ich doch eines Tages mal dahin ...
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
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RB
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Beitrag von RB »

Es wird. Aber es wird langsam, damit muß man leben.

@Orange: Es gibt keine klassische musikalische Welt. Es gibt nur eine universelle musikalische Welt und in dieser Welt gibt es einige Dörfer, die liegen weit ab am Rande kleiner Trampelpfade, wo die Schmetterlinge tanzen und abends die Streptosauren röhren. Aber unsere musikalischen Welten, die von Ulrich und die Deine liegen im gleichen Ort um den Block herum. Daher ist das, was er geschrieben hat, völlig kompatibel zu dem, was ich schrieb. Er meinte, die Hirnverrenkungen bringen nichts, wenn Du Dich der Improvisation nähern willst und dasselbe meine ich auch.
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