Frage zu C7 Akkord

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

Highlaender
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Frage zu C7 Akkord

Beitrag von Highlaender »

für C7 findet man oft unten abgebildete Darstellung


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Wieso heisst das Ding C7, es gibt doch keine Quinte mehr ?
Obiger Griff besteht aus C, E, und A#, das G ist aber weg.

Wenn man C7 als Barree greift, hat man auch die Quinte und das kling auch ein wenig anders.

Meine Frage also wieso C ??
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jafko
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Re: Frage zu C7 Akkord

Beitrag von jafko »

Highlaender hat geschrieben: Obiger Griff besteht aus C, E, und A#, das G ist aber weg.
Korrekt ist das kein A# sondern ein B (Bb auf Englisch).

So etwas findet man häufig.
Im Akkord kann aus aus grifftechnischen Gründen die Quinte weggelassen werden. Sie klingt so konsonant zum Grundton, dass sie quasi keine Auswirkung auf die Harmonie hat.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Meine Frage also wieso C ??
Weil es nach Meinung vieler Spieler für die meisten Anlässe ("Lagerfeuer" & co.) reicht - und weil mancher Autor / Lektor / Verlag... es schlichtweg nicht besser weiß. Mutmaße ich. "C7 (no5)" klingt auch irgendwie komisch.

Ein erfahrener Musiker wird wissen, wann die Quinte sinnvoll ist. Die unpräzise Indizierung ist ein Greuel, viele mir bekannte Songbooks sind voll mit derartigen Bezeichnungen. Schade eigentlich, doch der Grundstein dazu wird schon im Musikunterricht in der Schule gelegt.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Highlaender
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Beitrag von Highlaender »

@jafko

hmm, aber zu einem Dur Akkord gehören 3 Töne, bei C-Dur reichen dann die gegriffenen, A, D Saiten und die leere G-Saite (der Rest sind ja nur Tonverdoppelungen).

Wenn Du jetzt das G weglässt und nur 2 Saiten spielst fällt das schon gewaltig auf,

vielleicht heisst das C7 weil er fast wie C aussieht (ok, + den 7. Ton)
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Ob das theoretisch korrekt noch ein C7 ist will ich nicht beurteilen. Aber bei Akkorden mit Erweiterungen ist es das Recht des Gitarristen sich auf die Intervalle zu beschränken, die den Klang prägen. Auf die Quinte können wir s..?
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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jafko
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Beitrag von jafko »

Highlaender hat geschrieben:@jafko
hmm, aber zu einem Dur Akkord gehören 3 Töne,
Nee, nicht unbedingt. Sieh es mal so. Jeder Akkord hat ein charakteristisches Intervall dass seinen "Sound" ausmacht. In der Praxis genügt dieses Intervall um eine bestimmte Harmonie auszudrücken. Um einen Dur Akkord auszudrücken genügen Grunzton und große Terz,
um einen Moll Akkord auszudrücken genügen Grunzton und kleine Terz. Die Quinte ist da nur "Klangfarbe" und spielt harmonisch keine Rolle.
Für einen Dominantseptakkord genügen sogar nur große Terz und kleine Septime!
Hier ist der Tritonus das charakteristische Intervall und man kann sogar auf den Grundton verzichten. Im Jazz, wo viele Optionstöne eine Rolle spielen, ist das gar nicht so selten.

In der Notation kann zum Beispiel ein Zweiklang E - Bb mit dem Akkordkürzel C7 belegt sein, weil der Zwieklang an dieser Stelle eben die Harmonie C7 ausdrückt.
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

In der Notation kann zum Beispiel ein Zweiklang E - Bb mit dem Akkordkürzel C7 belegt sein, weil der Zwieklang an dieser Stelle eben die Harmonie C7 ausdrückt.
Kann aber auch F#7 sein (in dem Fall E - A#), der Tritonus ist als symmetrisches Intervall eben ambivalent.
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Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Highlaender
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Beitrag von Highlaender »

Ulrich Peperle hat geschrieben:
"C7 (no5)" klingt auch irgendwie komisch. ...
...
Ansonsten gilt, dass ein Akkord z.B. als DUR bezeichnet wird, wenn er eine gro0e ("harte" = durus!) Terz hat, er bekommt die Bezifferung 7, wenn er die Septime enthält.
...
mfG
Ulrich
ok, leuchtet mir ein,

das bedeutet dann auch, eine kleine Terz ... ist immer irgendetwas mit Moll (wenn entsprechende Zusatztöne dabei sind +7 +11 etc.) ?
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jafko
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Beitrag von jafko »

Highlaender hat geschrieben: das bedeutet dann auch, eine kleine Terz ... ist immer irgendetwas mit Moll (wenn entsprechende Zusatztöne dabei sind +7 +11 etc.) ?
Im Prinzip ja, solange eine kleine Terz über Grunzton steht und die Quinte rein bleibt.
Aber auch da gibt es Ausnahmen. Ein Moll6 Akkord ist harmonisch gesehen oft gar kein Moll Akkord, sondern ein verminderter mit der Terz im Bass. Oder der berühmte Hendrix-Akkord (E7#9). Die übermäßige None entspricht einer Oktavversetzten kleinen Terz. Da ist also Moll UND Dur drin.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Wenn man als melodischer Fingerpicker so nachdenkt ist man verloren ... siehe manche Transkriptionnen von Klavierspielern die unnötig von komplizierten Griffnamen überschrieben sind ... jede melodische Note gibt ja theoretisch einen neuen Griff ...

Theorie vs Praxis
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Ulrich Peperle: Um jeden Melodieton als "neuen Griff" aufzufassen, muss man schon ausgesprochen unmusikalisch denken.


Du hast natürlich wie fast immer recht.
Aber man kann schon ne ganze Menge Akkorde einfliessen lassen.
https://www.youtube.com/watch?v=jaxU0TzdMbM&t=10
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Och ich meinte das nicht im Sinn "Musiktheorie" vs "Praxis", aber eher Denken vs Tun.

Der erste Takt von Freight train wâre ... Cno5 C9 C/G C9/G ist das nicht ein Uberschuss an unnötiger Information ?
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