Tonleitern für ein Spezifisches Lied erzeugen

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

tonidastier

Tonleitern für ein Spezifisches Lied erzeugen

Beitrag von tonidastier »

Hi Leute,
ein Kumpel von mir will immer jammen, ich soll die Begleitung spielen
also einfache Akkrodschemas mit einem simplen Strumming Patterm.
Jedoch versucht er nur willkürlich irgendwelche Töne darüberzuspielen.
Dehsalb habe ich mich heute Morgen kurz hingesetzt und für 2 Lieder eine
Tonleiter "rausgehört" und aufgeschrieben.
Die Erste ist für "Lucky Man" von the Verve
Und die Zweite für "Hymn" von Barcley James Harvest.
Ich finde die Töne passen halbwegs vernünftig zu jederzeit im jeweiligen
Lied.
https://www.dropbox.com/s/hrlegf7qraarn ... 0.jpg?dl=0

Kann sein, dass ich in der hohen Lage Töne habe, die ich in der Tiefen Lage
nicht gut finde, aber sonst passt es meiner Meinung nach.
Was würdet ihr sagen, würdet ihr Töne streichen oder hinzufügen?
Gruß
Andi
rwe
Beiträge: 2334
Registriert: Mi Mai 30, 2007 6:04 pm

Beitrag von rwe »

Das erste sind die Töne der G-Dur-Tonleiter (oder e-Moll, der Tonvorrat ist zunächst einmal identisch, bei der Molltonleiter kommt aber oft noch die große Septime dazu, das wäre hier das dis), bei der Du aber in der mittleren Oktave das c (2. Saite, 1. Bund) vergessen hast. (Das tiefere, 5. Saite, 3. Bund, und das höhere, 1. Saite, 8. Bund, hast Du aufgeführt.)

Das zweite ist das A-Dur-Material.

Falls beide Stücke in den Tonarten gespielt werden, passt es. OB da nun große harmonische Rückungen/Modulationen in andere Tonarten drin sind, weiß ich nicht. Im Hymn glaube ich es nicht, habe ich lange nicht mehr gehört, das andere Stück kenne ich nicht.
Benutzeravatar
Rainer H
Beiträge: 2068
Registriert: So Apr 24, 2011 7:49 pm
Wohnort: Denkendorf BW

Beitrag von Rainer H »

Richtig hinbekommen tut man eine Improvisation nur mit
zu mindest einer Grundausbildung in Musiktheorie
oder mit einer riesigen Musikalität .
mit sehr wenig davon kommt man nicht um hin etwas
Musiktheorie zu lernen.
Gruß Rainer
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Re: Tonleitern für ein Spezifisches Lied erzeugen

Beitrag von Orange »

tonidastier hat geschrieben:Jedoch versucht er nur willkürlich irgendwelche Töne darüberzuspielen.
Ich würde für den Anfang mal die Pentatonik nehmen. Zeig ihm wie die aufgebaut ist, wo er den Grundton findet
und dann kann er mal ein Pattern lernen. Für den Anfang sehr nett, und es klingt auch relativ schnell nach was.
Alle Angaben von mir ohne Gewähr, bin kein Gitarrenlehrer, das sieht sicher so mancher anders. Mir hat´s geholfen.

Und ich empfehle auch den Thread >> Wie funktioniert jammen ? << hier im Forum.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi Orange,
diesen Thread kenne ich. Die Pentatonik kenne ich grundsätzlich auch, kann aber selber noch nichts damit anfangen. Früher hab ich mir mal diese Pattern beigebracht, aber wieder vergessen. Wenn ich mir ein Bild davon hinlege kann ich darauf schon spielen zu einem Lied in der passenden Tonart.

Offensichtlich habe ich
die G Pentatonik üder die Akkorde G,D,Asus2 selber erzeugt, wobei ich
mich mehr oder weniger an die Töne der Akkordvariationen gehalten
habe, die ich vom Fingerpicking her kenne. Ich hatte gehofft irgendwas
"schwereres" erzeugt zu haben.

Hi Rainer, ich bin da auch ganz deiner Meinung. Man braucht dafür
auch Kentnisse in der Musiktheorie oder eben extrem viel Erfahrung
und Musikalität. Wobei für drei Akkorde dann doch die Intuition noch
geht denke ich, wenn es nicht gerade Jazz Akkorde sind.

Jedoch bin ich der, der "nur" die Akkorde spielt und strummed oder pickt,
was ich im Notfall auch im Takt machen kann.

Deshalb sehe ich für mich selber keine Notwendigkeit an, im Moment
Tonleitern und sonstige Theorie zu lernen, was ich aber noch vorhabe.
Will damit nächstes Jahr beginnen, aber mit einem Lehrer. Im Moment
bin ich eher mit Jobsuche und meinem Privatleben insgesamt beschäftigt.

Das Problem ist eben, dass mein Kumpel versucht fernab jeglicher
Theorie darüber zu improvisieren, was eben nicht funktioniert und
weshalb nach seiner Aussage kein einziger im Bandhaus Straubing mehr
mit ihm jammen will und was mich frustriert.

Ich hoffe eben, dass er sich dann diese Tonleitern groß aufschreibt und
dann zur Improvisation auf die Lieder Hymn und Lucky Man
benutzt. Wenn ich das jetzt zum testen mache hört es sich akzeptabel
an, auch wenn natürlich nicht jeder Ton an jeder Stelle im Lied 100%
passt.
Zuletzt geändert von tonidastier am Mi Feb 25, 2015 11:24 am, insgesamt 2-mal geändert.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi RWE,
die 2. Saite erster Bund hab ich mir in einer Klammer notiert, fand aber, dass sie an manchen Stellen überhaupt nicht gepasst hat.
Kann aber auch sein, dass die Gitarre leicht verstimmt war. Die E Gitte
ohene Verstärker ist da manchmal nicht so stimmbeständig, wenn ich
zu fest anzupfe oder frette.
Gruß
Andi
Benutzeravatar
Sperris
Beiträge: 2929
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:42 am
Wohnort: MS/WAF

Beitrag von Sperris »

Töne streichen finde ich und man nicht gut. Man mag sie am liebsten in einem dezentem Hellschwarz. Blau klingt auch ganz gut, vor allem im Blues. Rot, Gelb, Braun klingt überhaupt nicht. Das wurde mir auch so von professionellen Tontechnikern, Musikern und Professionellen generell und im Allgemeinen so bestätigt.

Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20049
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Wenn man alle Töne streicht, spielt man nie mehr falsch. Auch wird der Verschleiß des Saitenmaterials niedrig gehalten und die Finger können nicht mehr schmerzen. Ich empfehle daher, alle Töne zu streichen.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ja, ich habe da so alle Töne aufgemalt und dann die, die wegsollten
habe ich dann mit Kugelschreiber so bemalt, dass sie wegfielen.
Ich glaube ich hätte auf eine Montessori Schule gepasst.
Benutzeravatar
tomis
Beiträge: 2673
Registriert: So Nov 30, 2008 6:51 pm
Wohnort: Dörpe in der Bretterbude

Beitrag von tomis »

was spricht gegen try and error ?
mit Blues und Gruß
Thomas
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Wenn man keine Theorie kann gar macht try and error in gewissem Maße sinnn. Es dauert auch nicht zu lange. Ich befürchte, wenn ich mir
die Theorie selber beibringe, dann ist es eher schlechter als try and error.
Deshalb muss mehr Geld her und dann ein Lehrer.
Wenn man aber einen spezifischen Klang erzeugen will und nicht
einfach Töne spielen, die passen, dann ist try and error nicht das Mittel der Wahl.
Auf einem alten PC, hatte ich ein E-Book, das über Songwriting geht,
da wurden diese Basics erklärt, aber der ist leider nicht mehr funktionstüchtig.
Benutzeravatar
Sperris
Beiträge: 2929
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:42 am
Wohnort: MS/WAF

Beitrag von Sperris »

Jau, sag ich ja
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20049
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Try and Error setzt aber voraus, daß man hört, wenn es unschön klingt.
Benutzeravatar
tomis
Beiträge: 2673
Registriert: So Nov 30, 2008 6:51 pm
Wohnort: Dörpe in der Bretterbude

Beitrag von tomis »

genau
und bob brozmaus sagte mal:
du bist immer nur einen 1/2ton vom schlecht klingenden entfernt-
und dann kannst du ja reinsliden und keiner merkst (oder so ähnlich)
also frisch ans werk
skalen findest du an jedem netzkiosk
http://www.gitarrengriffe-online.de/git ... mit=2&vs=1
usw
mit Blues und Gruß
Thomas
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ja, deshalb immer den Volume Knob an der E-Gitte auf Vollgas,
wenn man das improvisierte Solo beginnt :wink:
Dann hört man die Begleitakustik eh nicht mehr.
Antworten