Was macht einen guten Song aus?
Verfasst: Sa Jun 18, 2016 9:24 am
Unter Song verstehe ich dabei ein Stück mit Gesang und Text, bestehend aus Strophen, Refrain und eventuell einer Bridge.
Die Frage wirft natürlich unterschiedlichste Aspekte auf und lässt sich nicht so einfach beantworten.
Zudem ist die Erwartungshaltung an einen Song wohl von Hörer zu Hörer unterschiedlich
Für mich wichtig ist aber, dass eine starke Melodie die Akkordfolge inspiriert und wenn es melodisch notwendig ist, auch mal Akkorde vorkommen, die ohne die Melodie weniger Sinn machen würden.
Wie zum Beispiel im Song Wintertime Love von den Doors: eine starke Melodie macht sich eine eher verschrobene Akkordfolge gefügig.
Im Gegensatz dazu gibt es hundertfach Songs, wo Akkordfolge und Groove für sich schon ganz brauchbar klingen, und der Sänger über die Akkordfolge nachträglich eine Melodie und einen Text erfunden hat. Amateur-Rockbands arbeiten so.
Oder vermutlich Werner Lämmerhirt. Super Gitarrist, super Gitarrengroove, aber die Gesangsmelodie wirkt auf mich doch eher austauschbar. Das Stück würde auch ohne Gesang funktionieren, der Gesang hat hier wohl eher die Aufgabe, der Gitarrenkomposition zusätzliches Interesse zu verleihen und einen persönlichen Kontakt zum Publikum herzustellen. Ein guter Instrumentalist ist nicht automatisch ein begnadeter Songwriter.
Wichtig finde ich auch größere Spannungsbögen, melodische Phrasen, die sich nicht alle 2 Takte wiederholen, sondern auch mal über acht Takte gehen, bevor sie dann wiederholt werden.
Die Anzahl der Akkorde ist aus meiner Sicht kein Kriterium.
Sin City von den Flying Burrito Brothers hat nur drei Griffe und ist trotzdem einer der besten Songs, die je geschrieben wurden. Meint unter anderem Nick Hornby in "High Fidelity".
Deacon Blues von Steely Dan hat ein paar Akkorde mehr und überzeugt auf seine Art genauso.
Was beiden gemeinsam ist, ist dass sich hier kein Sänger nachträglich eine Melodie auf einen für sich schon funktionierenden Akkordgroove zurechtgeschustert hat, sondern Akkorde und Melodie einer Grundidee entstammen und erst in Verbindung Sinn machen, sich also gegenseitig bedingen. Im Idealfall entstehen Melodie, Akkorde und Grundrhythmus im selben Moment.
Wäre interessant zu erfahren, woran andere Foristen einen guten Song festmachen.
Youtbe-Links dabei bitte nur als Beispiele zur Untermauerung eines verbal erläuterten Sachverhalts anbringen, nicht nach dem Motto: ich steh auf Song X von Songwriter Y.
Wir sind schließlich ein Diskussionsforum und keine Fan-Link-Site!
Die Frage wirft natürlich unterschiedlichste Aspekte auf und lässt sich nicht so einfach beantworten.
Zudem ist die Erwartungshaltung an einen Song wohl von Hörer zu Hörer unterschiedlich
Für mich wichtig ist aber, dass eine starke Melodie die Akkordfolge inspiriert und wenn es melodisch notwendig ist, auch mal Akkorde vorkommen, die ohne die Melodie weniger Sinn machen würden.
Wie zum Beispiel im Song Wintertime Love von den Doors: eine starke Melodie macht sich eine eher verschrobene Akkordfolge gefügig.
Im Gegensatz dazu gibt es hundertfach Songs, wo Akkordfolge und Groove für sich schon ganz brauchbar klingen, und der Sänger über die Akkordfolge nachträglich eine Melodie und einen Text erfunden hat. Amateur-Rockbands arbeiten so.
Oder vermutlich Werner Lämmerhirt. Super Gitarrist, super Gitarrengroove, aber die Gesangsmelodie wirkt auf mich doch eher austauschbar. Das Stück würde auch ohne Gesang funktionieren, der Gesang hat hier wohl eher die Aufgabe, der Gitarrenkomposition zusätzliches Interesse zu verleihen und einen persönlichen Kontakt zum Publikum herzustellen. Ein guter Instrumentalist ist nicht automatisch ein begnadeter Songwriter.
Wichtig finde ich auch größere Spannungsbögen, melodische Phrasen, die sich nicht alle 2 Takte wiederholen, sondern auch mal über acht Takte gehen, bevor sie dann wiederholt werden.
Die Anzahl der Akkorde ist aus meiner Sicht kein Kriterium.
Sin City von den Flying Burrito Brothers hat nur drei Griffe und ist trotzdem einer der besten Songs, die je geschrieben wurden. Meint unter anderem Nick Hornby in "High Fidelity".
Deacon Blues von Steely Dan hat ein paar Akkorde mehr und überzeugt auf seine Art genauso.
Was beiden gemeinsam ist, ist dass sich hier kein Sänger nachträglich eine Melodie auf einen für sich schon funktionierenden Akkordgroove zurechtgeschustert hat, sondern Akkorde und Melodie einer Grundidee entstammen und erst in Verbindung Sinn machen, sich also gegenseitig bedingen. Im Idealfall entstehen Melodie, Akkorde und Grundrhythmus im selben Moment.
Wäre interessant zu erfahren, woran andere Foristen einen guten Song festmachen.
Youtbe-Links dabei bitte nur als Beispiele zur Untermauerung eines verbal erläuterten Sachverhalts anbringen, nicht nach dem Motto: ich steh auf Song X von Songwriter Y.
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