genau: wie geht es weiter ???

Musiktheorie und Komposition

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tomis
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genau: wie geht es weiter ???

Beitrag von tomis »

mir ist gerade klar geworden, daß ich mir zwar immer wieder
ein paar nette stückchen aus dem ärmel schütteln kann,
aber das die die krümel sich doch sehr ähnlich sind.
egal ob dropped-D oder open g und auch open Bb

bei mir entwickelt sich sowas wie melodie meist beim try and error
und dann schlappe ich in gewohntem herum
andere akkordstrukturen oder stufen oder wie man das auch immer nennt, sind gefragt

beim ragtime mopsen ?
ist aber auch meist blues mit evtl tonartwechsel
mal wieder let zaplin hören ?
etwa jazz ?
Bach ?

gehe ich erstmal fußball und bier
nacht
mit Blues und Gruß
Thomas
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Captain Harry
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Re: genau: wie geht es weiter ???

Beitrag von Captain Harry »

Meine ganz ehrliche Meinung: Vergiss (erst einmal) das ganze dropped und open ... Geh "einen Schritt zurück" und versuche mit der Standardstimmung und Standard-Akkorden etwas hinzukriegen. Dann bastele ein Wenig daran herum und versuche Deine Ideen auszubauen.
Seagull maritime SWS
Adolf Meinel Konzertgitarre
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Holger Hendel
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Re: genau: wie geht es weiter ???

Beitrag von Holger Hendel »

Aaaaalter! Mein erster Gedanke: Geh auf die Terrasse, mach Dir ein Bier auf und spiel Gitarre. Ich kenne einen Batzen Kollegen, mich eingeschlossen, die von einer derart ausgebildeten Technik wie Du sie abfährst nur träumen können. Es ist von Zeit zu Zeit auch einmal Zeit dafür, sich über das zu freuen, was man kann.

Ansonsten: Wenn man den virtuosen Berufsklampfern so zuhört kommt man irgendwann auf den Trichter, dass es scheinbar keine verbindliche Anleitung gibt. Ulli Bögershausen etwa erklärte mal auf einem workshop, dass er zunächst die Melodie haargenau ausarbeitet. Je nach zu bearbeitender Vorlage. Diese wird ausnotiert, z.B. mit guitarpro. Daran orientiert sich zwangsläufig der komplette Rest, alles weitere (whatever...Bass, "groove", Mittelstimme, Verzierungen...) muss sich quasi der Melodie unterwerfen und ein gefälliges Zusammenspiel / "In-Szene-Setzen" der Melodie macht dann einen coolen Titel aus - oder eben nicht. ;)

Adam Rafferty: "top - middle - bottom", anhand dieser drei Begriffe erklärt Adam gern sein Konzept beim Arrangieren. Im Prinzip dasselbe Vorgehen wie bei Ulli, vll. ein wenig weniger statisch / steril im Ergebnis.

Werner Lämmerhirt: "try and error"... ;) Nein, es kam in seiner urigen Erklärung bei einem Konzert halt so rüber.

Ok, vll. gibt es doch so etwas wie eine "Formel", eine grobe Richtung im Vorgehen. Das mag auch initial rein über den groove, über ein rhythmisches Konzept gehen, die Möglichkeiten sind so vielfältig.

Aber was genau ist Dein Ziel, das ist doch die viel spannendere Frage. Du willst eigene Titel kreieren, die sich voneinander wesentlich unterscheiden? Innerhalb eines tunings ist das nicht so leicht, für mich klingen diverse DADGAD-Stücke schlichtweg krass ähnlich, das liegt aber auch in der Natur der Sache, der "Grund-Sound" dieses tunings ist ja bereits sehr prägnant. Die ersten drei Metallica-Platten klingen auch sehr ähnlich. ;) Kommste mal wieder auf einen workshop mit, vielleicht ja Anfang November zum Josho, mal was ganz neues kennenlernen. Und die so gewonnene Erfahrung lässt Du in einen Titel einfließen.

So viel Senf von mir. Und jetzt schick mir bidde Deine Aufnahme von "thoughts about Dylan" damit ich mal abgleichen kann ob es schon halbwegs hinhaut. :guitar1:
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Niels Cremer
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Re: genau: wie geht es weiter ???

Beitrag von Niels Cremer »

Vielleicht etwas off-topic da ich ja nicht wirklich im Fingerstyle unterwegs bin, aber in meinem Genre als Singer-Songwriter finde ich es sogar erstrebenswert, wenn man einen eigenen Stil entwickelt und so etwas wie einen Wiedererkennungswert hat. Man darf natürlich nicht anfangen, von sich selbst (oder von anderen :wink:) abzuschreiben, aber wenn man "sein Ding" macht wie es manche nennen bleibt es meiner Meinung nach zwangsläufig nicht aus, dass sich bestimmte Stilmittel wiederholen, Phrasen, Spielweisen, Rhythmen, Grooves ...

Die Kunst ist vielleicht innerhalb der Gleichheit für jedes Stück das Besondere, die Varianz herauszuarbeiten ...

LG,
Niels
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tomis
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Re: genau: wie geht es weiter ???

Beitrag von tomis »

da will ich dir recht geben
zb david grisman
niemand weiß, warum er immer alles in moll spielt (zitat sam bush->hold on we're strummin')
bei ihm trifft alles zu, was du geschrieben hast
vielleicht sollte ich mich mal mit seinen akkordfolgen mehr beschäftigen
mit Blues und Gruß
Thomas
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