Songwriting

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

RAc
Beiträge: 831
Registriert: Sa Nov 04, 2006 9:17 am

Beitrag von RAc »

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Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Hallo Rolli,
ja eigentlich sehen wir es genauso.

Hallo RAc

Ja ich kann Deine Argumente nachvollzienen. Aber ich ticke da trotzdem etwas anders. Nehmen wir mal als Beispiel einen Konzertbesuch wo
ich hinterher gesagt habe, nein das hat mir nicht gefallen:

Kronos Quartett . Eigentlich Schwerpunkt zeitgenößische E-Musik aber halt auch Sessions mit Leuten wie Tom Waits etc.

Die Jungs spielen und mein Bauch sagt, gefällt mir nicht, will ich auch nicht wissen was die Künstler sich dabei gedacht haben. Die Jungs sollen meinen Bauch (meine Ohren) verwöhnen und nicht provozieren.

Wenn ich den Zugang zu den Künstlern dennoch haben wollte, würde ich anfangen meine sensorischen Fähigkeiten kopfsteuern zu wollen. Das intellektuelle Erlebnis muß freiwillig und erweiternd sein. Wenn es nur die Entscheidung zwischen gefällig und anspruchsvoll gäbe, und das wären Widersprüche, dann wäre das fatal.

Beste Grüße Hanjo
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briga
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Beitrag von briga »

Also am besten lernt man Songsschreiben wenn man sich viele gute Songs, die einem gefallen einfach mit den Ohren runterhört und so genau wie es geht nachspielt.

Ich hab früher echt viele Covers gespielt von Popmusik z.b. und habe dabei extrem viel gelernt.

Ich würde auch von zu komplizierten Harmonien und Melodien abraten...eine Melodie muss ins Ohr gehen so dass man sie relativ bald nachsingen kann und darf dabei aber nicht an eine bekannte Melodie erinnern. Das beste Beispiel dafür sind für mich Volkslieder oder halt international Folk Songs, die oft nur aus wenigen Tönen bestehen aber unverwechselbar sind.

Die besten Weltmusiker kochen auch nur mit Wasser...oft kommt einem ein Lied nur deshalb unerreichbar genial vor, weil man es schon seit dreißig Jahren kennt und die ganze Welt es kennt und es überall gespielt wird. Viele Freunde von mir und ich selbst schreiben Lieder, die genau so gut und schön sind wie irgendwelche internationalen Hits.

:lol:

LG
Briga
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

@briga:
Yeah ma'am. Dein Wort in Gottes ohr.
ich finde die geschichte mit den wenigen tönen, die auber zu einander passen, vielleicht in einer leicht verschnörkelten melodie oder einer immer wieder etwas improvisierten melodie total faszinierend. es ist die genialität des einfachen. und dazu noch schön etwas groove und dynamik et voila!

das anhören, das analysieren für sich selber, das dahinterkommen, das macht es auch, denn wenn man die mechanismen und ihre lösungen kennt, so wird es einem leichter fallen, erfolge zu erzielen, denn man/frau kann nun diese mechanismen auf ihre/ seine musik anwenden...
s

cherio,
Johnny
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Spong
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Beitrag von Spong »

Ich habe bei Folklore-Songs schnell das Gefühl, dass ich das Lied schon gehört habe, weil die Pfade bei "einfachen" Akkorden schnell ausgetrampelt sind. Aber es ist tatsächlich so, wie Briga sagt, und es ist auf jeden Fall meine Erfahrung: man lernt Songs schreiben und die Wirkung von Akkorden tatsächlich am besten, wenn man sich die Songs schnappt die man mag, und herausfindet, auf welche Weise sie gemacht wurden. Sehr, SEHR viel kann man bereits erreichen, wenn man bei Akkorden nicht (hauptsächlich) die Grundtöne spielt, sondern zB die Terz. Zum Beispiel "God only know" von den Beach Boys, was ich für einen großartigen Song halten. Spiel(t) mal einfach die "Refrainzeile" "God only knows ..." (h a h a) über das G und dann das A über das Fis statt über das D.

Vielleicht wiederhole ich mich mich, aber für mich ist das Finden eines kompositorischen Stil wie das Finden eines Spielstils, wie eine eigene Welt in der man sich bewegt. Und die ist für jeden anders. Ich fühle mich am meisten zuhause bei Mancini, den frühen Stevie Wonder-Sachen, den Beatles und Billy Joel. All diese Leute haben wunderbare Melodien geschrieben, die die geniale Brücke schlagen zwischen Eingängigkeit und neuen harmonischen Wegen.
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