Gesangsmelodie

Musiktheorie und Komposition

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Bushi
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Gesangsmelodie

Beitrag von Bushi »

Eigentlich noch ein Unterthema zum "Songwriting" ... :roll:

Ich habe oft das Problem, daß ich da ein paar nette Akkorde zu nem Song zusammengebaut habe, gitarrentechnisch steht das Ganze.
Nun habe ich das unverschämte Glück, daß mir auch noch ein netter Text dazu einfällt.

Naja, dann kommt die dritte (oder zweite oder was?) Hürde, nämlich die GesangsMELODIE.
Meine Gesangsmelodien hören sich oft so an wie Parallelen zur Gitarrenmelodie, das machts dann beim Anhören langweilig, ideenlos.

Gibt es da sowas wie ein Kochrezept, wie eine Gesangsmelodie im Verhältnis zur Gitarrenmelodie klingen sollte, damit das dann auch interessant klingt, evtl. eine gewisse Spannung aufbaut ? Wobei es unerheblich ist, ob es dabei um ein- oder mehrstimmigen Gesang geht.
Gitarre komplex, Gesang einfach oder umgekehrt ?

Ich weiß, daß bei einem gesungenen Stück das Hauptaugen(ohren)merk auf dem Gesang liegt, die Gitarre dabei mehr die ausschmückende Rolle spielt, diese jedoch nicht untergehen sollte. Immerhin gönnt man ihr ja in vielen Stücken einen "Solopart".

Mit genau diesem Problem befasse ich mich momentan, weil ich einige Ideen/Riffs im Kopp habe, die aber alle mehr dahin laufen, daß Gesang dazu kommen sollte.

Wem gehts genauso und wer hätte da sowas wie eine Faustregel, die man sich verinnerlichen könnte ?
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
Gast

Beitrag von Gast »

Tach Bushi,

ein interessantes Thema für uns Laien. 8)

Aber, ... zäumst Du den "Esel" nicht gerade von hinten auf, wenn Du sagst, ich habe "ein paar Riffs im Kopp" und "gitarrentechnisch" steht das Stück?

Für MEIN Verständnis gibt's da erst mal ein paar Grundschemata, z. B.

|| I | I | I | I | IV | IV | I | I | V | IV | I | I ||

auf denen man 'n Text aufbaut.

Dann versucht man sich an der Melodie.

Und erst dann sucht man sich ein geeignetes "Riff", das ich als "Untermenge" der Melodie bezeichnen würde.

Soweit meine dilletantische persönlich Meinung. :oops:

Aber, ... wir haben hier verschiedene Ixpärten, die uns erleuchten könnten. 8)
Ohne Wertung rufe ich jetzt mal ganz laut: RICHARD! :guitar1:

:wink:
Werner
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Alter .... :wink:
Mag sein, daß das EINE Vorgehensweise von vielen Möglichen ist.
Aber ich bin in erster Linie mal (Möchtegern-)Gitarrist, daher stammen fast alle Ideen aus meinem Geklimper auf der Gitarre.

Und so ergibt sich das Schema, was bei mir meistens eintritt.

In einigen Interviews bekannter Musikerpersönlichkeiten wurde diese gefragt, was ihnen beim Songwriting zuerst entsteht. Die Antworten sind da äußerst unterschiedlich, laufen aber in den meisten Fällen auf ein "Mal so... mal so" hinaus.
Den umgekehrten Fall (wie oben von mir geschildert) hatte ich dasselbe Problem halt in umgekehrter Richtung, da hatte ich den Text, aber keine passende Gitarrenbegleitung dazu, aber in 95 % aller Fälle beginnts bei mir mit der Klampfe ...
Ich spiele auf:
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vauge
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Beitrag von vauge »

Nimm mal deine Gitarrenmelodie als Gesangsmelodie.. man muss üblicherweise Text und Melodie eh noch etwas aneinander anpassen (und begleite mit Akkorden).

Dann machste was neues (kleine Gitarrenparts zwischen den Strophen, 2.Stimme, gleiche Melodie ne Terz/Quinte höher/tiefer, oder einfach ne Solostrophe) mit der Gitarre. Da fällt dir bestimmt dann vieles ein.
musikalische Grüsse

Vauge

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Kwalke
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Re: Gesangsmelodie

Beitrag von Kwalke »

Bushi hat geschrieben:...Naja, dann kommt die dritte (oder zweite oder was?) Hürde, nämlich die GesangsMELODIE.
Meine Gesangsmelodien hören sich oft so an wie Parallelen zur Gitarrenmelodie, das machts dann beim Anhören langweilig, ideenlos.
Moin,

ich kenne das Problem, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Man hat die Akkordfolgen und hangelt sich dann mit dem Gesang von Akkord zu Akkord. Das klingt dann in der Tat einfallslos. Versuch mal, nicht immer auf den Grundton des jeweiligen Akkordes zu enden oder zu beginnen.

Gruß

Thomas
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Hab noch was vergessen :-)

Oft hilft es auch, den Song schon mal instrumental aufzunehmen. Wenn Du Dir den dann oft genug vorduddelst, fällt Dir bestimmt was gutes ein.

Man muss die klampfe auch mal weglegen und sich nur auf die Melodie konzentrieren.

Gruß

Thomas
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Manati
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Beitrag von Manati »

Suche dir jemanden, der nicht nur musikalisch, sondern auch gesanglich fit ist, am besten jemanden mit Band- und/oder Chorerfahrung.

Er bzw. sie wird, wenn du ihm/ihr Text und Gitarrenmelodie gibst und vorspielst, mit Sicherheit spätestens nach zwei, drei Anläufen eine Gesangsstimme dazu improvisieren können, so dass du wertvolle Anregungen fürs weitere Vorgehen bekommst.
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Manati, genau in diese Richtung denke ich auch.
Man MUSS ja nicht alles aus eigener Feder hinkriegen und eine kreative Zusammenarbeit würde mir (so hoffe ich) Freude machen.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich da schon Ansprüche an Talent und Ideenreichtum stelle und nicht jeder Stil liegt mir.
Obschon ich zugeben muß, daß mir eben dieser Anspruch mangels eigenen Talents schon fast wieder unberechtigt erscheint.

Ich halte es auch für schwierig, das Gefühl zu vermitteln, was ich bei der Idee zur Gitarrenmelodie hatte und umso schwieriger, von einer anderen Person dieses Gefühl in passende Gesangsmelodie und Text zu packen.
Darum mache ich ja auch am liebsten alles selber ... und das klappt schlecht ...
Da wäre ich wieder am Anfang der Sache .... seufz
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Gast

Beitrag von Gast »

Kwalke hat geschrieben:Hab noch was vergessen :-)
Oft hilft es auch, den Song schon mal instrumental aufzunehmen. Wenn Du Dir den dann oft genug vorduddelst, fällt Dir bestimmt was gutes ein.
Man muss die klampfe auch mal weglegen und sich nur auf die Melodie konzentrieren.
Gruß
Thomas
Hallo,
das empfinde ich als einen ausgesprochen guten Ratschlag.
Manchmal muß so eine Geschichte eben einfach wachsen.

Bei mir dauert es schon Tage, bis eine Grundidee ausgereift
ist.

Gruß, NIk
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

jepp...
das MUSS dich verfolgen.. und irgendwann platzt der knoten und die kiste kann weiter gehen ;-)
fast wie ein käse -> reifen.....
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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gera
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Melodietöne

Beitrag von gera »

Ich verstehe zwar fast gar nichts von Harmonielehre, aber habe mal
gelesen und ausprobiert:

Es gibt Melodietöne, die entweder:

- innerhalb des Akkords liegen: Prime, Ter oder Quinte
- außerhalb: nicht innerhalb sind, aber doch noch zum Akkord gehören
- entgegengesetzt: gehören gar nicht zur Tonart

für Töne außerhalb und entgegengesetzt erhälst du die gewünschte Spannung. Entgegengesetzte Töne klingen dissonant, werden z.B. im Blues eingesetzt
Ich denke nie an die Zukunft, sie kommt früh genug (Albert Einstein).
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