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Gesangsmelodie
Verfasst: Di Jun 03, 2008 5:08 pm
von Bushi
Eigentlich noch ein Unterthema zum "Songwriting" ...
Ich habe oft das Problem, daß ich da ein paar nette Akkorde zu nem Song zusammengebaut habe, gitarrentechnisch steht das Ganze.
Nun habe ich das unverschämte Glück, daß mir auch noch ein netter Text dazu einfällt.
Naja, dann kommt die dritte (oder zweite oder was?) Hürde, nämlich die GesangsMELODIE.
Meine Gesangsmelodien hören sich oft so an wie Parallelen zur Gitarrenmelodie, das machts dann beim Anhören langweilig, ideenlos.
Gibt es da sowas wie ein Kochrezept, wie eine Gesangsmelodie im Verhältnis zur Gitarrenmelodie klingen sollte, damit das dann auch interessant klingt, evtl. eine gewisse Spannung aufbaut ? Wobei es unerheblich ist, ob es dabei um ein- oder mehrstimmigen Gesang geht.
Gitarre komplex, Gesang einfach oder umgekehrt ?
Ich weiß, daß bei einem gesungenen Stück das Hauptaugen(ohren)merk auf dem Gesang liegt, die Gitarre dabei mehr die ausschmückende Rolle spielt, diese jedoch nicht untergehen sollte. Immerhin gönnt man ihr ja in vielen Stücken einen "Solopart".
Mit genau diesem Problem befasse ich mich momentan, weil ich einige Ideen/Riffs im Kopp habe, die aber alle mehr dahin laufen, daß Gesang dazu kommen sollte.
Wem gehts genauso und wer hätte da sowas wie eine Faustregel, die man sich verinnerlichen könnte ?
Verfasst: Di Jun 03, 2008 6:35 pm
von Gast
Tach Bushi,
ein interessantes Thema für uns Laien.
Aber, ... zäumst Du den "Esel" nicht gerade von hinten auf, wenn Du sagst, ich habe "ein paar Riffs im Kopp" und "gitarrentechnisch" steht das Stück?
Für MEIN Verständnis gibt's da erst mal ein paar Grundschemata, z. B.
|| I | I | I | I | IV | IV | I | I | V | IV | I | I ||
auf denen man 'n Text aufbaut.
Dann versucht man sich an der Melodie.
Und erst dann sucht man sich ein geeignetes "Riff", das ich als "Untermenge" der Melodie bezeichnen würde.
Soweit meine dilletantische persönlich Meinung.
Aber, ... wir haben hier verschiedene Ixpärten, die uns erleuchten könnten.
Ohne Wertung rufe ich jetzt mal ganz laut: RICHARD!

Werner
Verfasst: Di Jun 03, 2008 6:58 pm
von Bushi
Alter ....
Mag sein, daß das EINE Vorgehensweise von vielen Möglichen ist.
Aber ich bin in erster Linie mal (Möchtegern-)Gitarrist, daher stammen fast alle Ideen aus meinem Geklimper auf der Gitarre.
Und so ergibt sich das Schema, was bei mir meistens eintritt.
In einigen Interviews bekannter Musikerpersönlichkeiten wurde diese gefragt, was ihnen beim Songwriting zuerst entsteht. Die Antworten sind da äußerst unterschiedlich, laufen aber in den meisten Fällen auf ein "Mal so... mal so" hinaus.
Den umgekehrten Fall (wie oben von mir geschildert) hatte ich dasselbe Problem halt in umgekehrter Richtung, da hatte ich den Text, aber keine passende Gitarrenbegleitung dazu, aber in 95 % aller Fälle beginnts bei mir mit der Klampfe ...
Verfasst: Di Jun 03, 2008 7:17 pm
von vauge
Nimm mal deine Gitarrenmelodie als Gesangsmelodie.. man muss üblicherweise Text und Melodie eh noch etwas aneinander anpassen (und begleite mit Akkorden).
Dann machste was neues (kleine Gitarrenparts zwischen den Strophen, 2.Stimme, gleiche Melodie ne Terz/Quinte höher/tiefer, oder einfach ne Solostrophe) mit der Gitarre. Da fällt dir bestimmt dann vieles ein.
Re: Gesangsmelodie
Verfasst: Mo Jun 16, 2008 1:21 pm
von Kwalke
Bushi hat geschrieben:...Naja, dann kommt die dritte (oder zweite oder was?) Hürde, nämlich die GesangsMELODIE.
Meine Gesangsmelodien hören sich oft so an wie Parallelen zur Gitarrenmelodie, das machts dann beim Anhören langweilig, ideenlos.
Moin,
ich kenne das Problem, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Man hat die Akkordfolgen und hangelt sich dann mit dem Gesang von Akkord zu Akkord. Das klingt dann in der Tat einfallslos. Versuch mal, nicht immer auf den Grundton des jeweiligen Akkordes zu enden oder zu beginnen.
Gruß
Thomas
Verfasst: Di Jun 17, 2008 10:10 am
von Kwalke
Hab noch was vergessen
Oft hilft es auch, den Song schon mal instrumental aufzunehmen. Wenn Du Dir den dann oft genug vorduddelst, fällt Dir bestimmt was gutes ein.
Man muss die klampfe auch mal weglegen und sich nur auf die Melodie konzentrieren.
Gruß
Thomas
Verfasst: Di Jun 17, 2008 11:42 am
von Manati
Suche dir jemanden, der nicht nur musikalisch, sondern auch gesanglich fit ist, am besten jemanden mit Band- und/oder Chorerfahrung.
Er bzw. sie wird, wenn du ihm/ihr Text und Gitarrenmelodie gibst und vorspielst, mit Sicherheit spätestens nach zwei, drei Anläufen eine Gesangsstimme dazu improvisieren können, so dass du wertvolle Anregungen fürs weitere Vorgehen bekommst.
Verfasst: Di Jun 17, 2008 4:04 pm
von Bushi
Manati, genau in diese Richtung denke ich auch.
Man MUSS ja nicht alles aus eigener Feder hinkriegen und eine kreative Zusammenarbeit würde mir (so hoffe ich) Freude machen.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich da schon Ansprüche an Talent und Ideenreichtum stelle und nicht jeder Stil liegt mir.
Obschon ich zugeben muß, daß mir eben dieser Anspruch mangels eigenen Talents schon fast wieder unberechtigt erscheint.
Ich halte es auch für schwierig, das Gefühl zu vermitteln, was ich bei der Idee zur Gitarrenmelodie hatte und umso schwieriger, von einer anderen Person dieses Gefühl in passende Gesangsmelodie und Text zu packen.
Darum mache ich ja auch am liebsten alles selber ... und das klappt schlecht ...
Da wäre ich wieder am Anfang der Sache .... seufz
Verfasst: Di Jun 17, 2008 4:31 pm
von Gast
Kwalke hat geschrieben:Hab noch was vergessen

Oft hilft es auch, den Song schon mal instrumental aufzunehmen. Wenn Du Dir den dann oft genug vorduddelst, fällt Dir bestimmt was gutes ein.
Man muss die klampfe auch mal weglegen und sich nur auf die Melodie konzentrieren.
Gruß
Thomas
Hallo,
das empfinde ich als einen ausgesprochen guten Ratschlag.
Manchmal muß so eine Geschichte eben einfach wachsen.
Bei mir dauert es schon Tage, bis eine Grundidee ausgereift
ist.
Gruß, NIk
Verfasst: Mi Jun 18, 2008 11:18 am
von Johnny
jepp...
das MUSS dich verfolgen.. und irgendwann platzt der knoten und die kiste kann weiter gehen

fast wie ein käse -> reifen.....
Melodietöne
Verfasst: Mi Jun 18, 2008 4:55 pm
von gera
Ich verstehe zwar fast gar nichts von Harmonielehre, aber habe mal
gelesen und ausprobiert:
Es gibt Melodietöne, die entweder:
- innerhalb des Akkords liegen: Prime, Ter oder Quinte
- außerhalb: nicht innerhalb sind, aber doch noch zum Akkord gehören
- entgegengesetzt: gehören gar nicht zur Tonart
für Töne außerhalb und entgegengesetzt erhälst du die gewünschte Spannung. Entgegengesetzte Töne klingen dissonant, werden z.B. im Blues eingesetzt