Modes - Kirchentonarten

Musiktheorie und Komposition

Moderator: RB

Gast

Modes - Kirchentonarten

Beitrag von Gast »

Frage:

Ich spiele über einem C-Dur Akkord die C-Durscale,
dann ist der Mode ionisch?

Nun spiele ich über einem C-Dur Akkord die C-Durscale
um 2 Halbtöne (Bünde) nach oben geschoben, also vom
Grundton C ausgehend auf D.
Ist der Mode dann dorisch?

Grüße, NIk
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RB
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Beitrag von RB »

Ich glaube, das sind die richtigen Bezeichnungen. Wenn Du von C nach C spielst, aber in der Tonalität von D, dann sagen manche dazu dann C-dorisch.
RAc
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Re: Modes - Kirchentonarten

Beitrag von RAc »

...
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tbrenner
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Dorisch ....

Beitrag von tbrenner »

Hi Kingfrog,

Du hattest die Frage ja eigentlich schon selbst beantwortet, oder ??

Meine spärlichen Harmonielehrekenntnisse sagen mir, daß wenn ich
konsequent bei der Verwendung der leitereigenen Töne bleibe, ich dann
bei der C-dur-Scale über einen D-moll-Akkord D,E,F,G,A,B,C verwenden
könnte (dorische scale) - das wird sich dann immer richtig (auf die Dauer
aber möglicherweise etwas langweilig :? ) anhören ......

Die Mischung aus Pentatonik, Arpeggien und dann und wann etwas
Kirchentonarten ist dann vielleicht doch etwas prickelnder ....
(das in eingeweihten Kreisen so beliebte "in- und outside- Spielen"
wird hingegegen je nach Zielpublikum nicht so goutiert -
Jazzgefrickel, Neechermusik ....
:twisted: )

Schönen Feiertag noch .... (muß selber leider Arbeitsrückstände abbauen ...)
+ Grüssle,

tbrenner
Gast

Beitrag von Gast »

Erst-amal Danke Euch allen ;-)

Ich habe einen Denkfehler gemacht, der aber trotzdem
bei meinem Beispiel funktioniert.

Nicht mehr so aber bei den anderen Modes.
Das ist mir erst bei Rüdigers Antwort bewusst geworden.

Und daß ich auf "Neechermusik" und "Jazzgefrikkel"
stehe - ge-stehe ich hiermit :D
Aktuelle Baustelle, passend zum Herbst ->
mal wieder "Autumn Leaves"!!

Ist doch alles Rock'n Roll, oder? (Zitat H-Bone...)

Schönen Feiertag! (Ich muss leider arbeiten :( )

Grüße, NIk
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briga
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Beitrag von briga »

Lieber Nik,

die Frage ist etwas eingenartig gestellt - wozu spielst du eine D Dur Skala über einen C Akkord? Du meinst vielleicht über ein C im Bass, das gäbe dann mehr Sinn.

Also, eine D- Dur Skala über C, wobei C ja trotzdem der Grundton bleibt und du mit C beginnen und aufhören mußt, ist nicht dorisch sondern lydisch. Lydisch ist eine Tonleiter mit großer Terz, großer Sept (wie normales ionisches Dur) aber zusätzlich noch einer erhöhten Quart. ( in dem Fall Fis).

Du kannst auf jedem Ton verschiedene Skalen aufbauen, wobei ich nicht so denken würde: "d über C" "C über D" oder ähnliches. Das ist eigentlich viel zu kompliziert. Du mußt dir einfach merken, wie die Ganz- und Halbtöne in der Skala verteilt sind, dann kannst du sie auf jedem Ton aufbauen.

In jeder siebenstufigen Skala gibt es zwei HAlbtonschritte und fünf Ganztonschritte zwischen den Tönen.

Für den Überblick:

Ionisch = unser normales Dur, d.h. große terz, große Sept, die HAlbtonschritte befinden sich zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton.

Dorisch = Eine Mollvariante, d.h. kleine Terz, dazu aber kleine Sept. SEhr häufig in irischer Musik. Halbtonschritte zwischen 2.und 3. sowie 6. und 7. Ton.

Prhygisch = Halbtonschritte gleich zwischen 1. und 2. Ton sowie zwischen 5. und 6. Ton. Die Flamenco Skala!

Lydisch = Dur Skala mit erhöhter Quart. Halbtonschritt zwischen 4. und 5. Ton sowie zwischen 7. und 8. Klingt märchenhaft und schräg, wird in gewissen Gegenden in der Volksmusik verwendet (Schweiz, früher auch Österreich, Balkan, Italien, auch in der keltischen Musik.

Mixolydisch = Eine Dur Variante, allerdings mit kleiner Sept. Halbtonschritte zwischen 3. und 4. und 6. und 7. Ton. Sehr häufig in irischer Musik und Popmusik. Sehr schön!

Äolisch = Eine Mollvariante, Kleine Terz, Halbtonschritt zwischen 2. und 3. Ton und 5. und 6. Ton (im Gegensatz zu dorisch) Überall verbreitet.

Das ist alles. Würde mich über ein Feedback sehr freuen (ob das irgendwie verständlich ist, was ich geschrieben habe und dir hilft!)

Servus
Briga
briga
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

briga hat geschrieben:....ob das irgendwie verständlich ist....
Wenn man sich mal Notenpapier dazu nimmt, wird´s verständlich. ;-)
Und dann ist´s im Grunde ja auch einfach.
RAc
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Beitrag von RAc »

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Briga,

danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast!
Klar hab ich das verstanden - bei der tollen Erklärung.

Allerdings waren mir die Modes als solches, also die
Verteilung der Halbtonschritte schon vorher klar.

Ich habe nur nach einer Möglichkeit gesucht, das
"auswendiglernen" zu umgehen, indem ich die Skalen
einfach verschiebe - daß das so nicht geht, war mir dann
nach kürzester Zeit auch klar.

Ich habe dann das hier gefunden:
http://www.musiker-board.de/vb/faq-work ... arten.html,
was mich aber auch noch nicht so richtig glücklich macht.

Ich sucher immer noch nach der einfachsten Methode, mir möglichst
effektiv die diversen Skalen in allen Lagen zu merken ohne sämtliche
Töne auf dem Griffbrett kennen zu müssen.

Ob es eine gibt, weiß ich nicht?!

Viele Grüße, NIk
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RB
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Beitrag von RB »

Nimm die 5-Fingersätze-Methode, das hilft.
Gast

Beitrag von Gast »

RB hat geschrieben:Nimm die 5-Fingersätze-Methode, das hilft.
Die Durscalen kann ich inn- und auswendig.
Wie spiele ich jetzt z.B. die C-Dur-scale in der 5-ten Lage "dorisch"
Gibts da ein Rezept?
Oder mache ich immer noch irgendwo einen Denkfehler?

Ich habe das Gefühl, meine Hirnleitugen
haben mal wieder einen Knick.

Grüße, NIk
frederik
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Beitrag von frederik »

Kingfrog hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Nimm die 5-Fingersätze-Methode, das hilft.
Die Durscalen kann ich inn- und auswendig.
Wie spiele ich jetzt z.B. die C-Dur-scale in der 5-ten Lage "dorisch"
Gibts da ein Rezept?
Oder mache ich immer noch irgendwo einen Denkfehler?

Grüße, NIk
Also, wenn du meinst, wie du mit dem Fingersatz für die C-Dur Tonleiter im 5. Bund dorisch spielen kannst: Spiel die Tonleiter von d nach d bzw. über einen D Akkord. (Das wäre dann ja D-dorisch).
Für C-dorisch wäre das dann analog der Bb-Dur Fingersatz ...

Grüße,
Frederik
RAc
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Beitrag von RAc »

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

also, nachdem ich mir den von mir weiter oben geposteten
Workshop nochmals näher angeschaut habe muss ich feststellen,
daß diese Methode sehr einleuchtend und schnell zu lernen ist,
beherrscht man die Dur-Scalen.
Dazu wiederum ist die "5-Fingersätze-Methode" vom Chef natürlich
sehr hilfreich.

So was in dieser Richtung hatte ich gesucht.

Nochmals Gracias an alle und viele Grüße,
NIk
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kasho
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Beitrag von kasho »

@ Briga

Zwei Anmerkungen zu Deinem Posting:

1. dorisch = kleine Terz und große Septime, nicht kleine Septime

2. äolisch = in Deiner Terminologie keine Mollvariante, sondern "unser normales Moll" (vgl. Deine Erklärung zu ionisch)

Also nochmal in kurz:

ionisch = Dur
dorisch = Moll mit großer 6
phrygisch = Moll mit kleiner 2
lydisch = Dur mit übermäßiger 4, d.h. Dur mit zusätzlichem Leitton zu Quinte
mixolydisch = Dur mit kleiner 7, d.h. Dur ohne Leitton
äolisch = Moll

Gute Nacht dann.
Tobi
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