Resonatorgitarrenkauf?

Der Admin hat ein Herz für Blueser. Aber man kann doch auch Bluegrass damit machen, oder ?

Moderator: RB

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Blues53
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Resonatorgitarrenkauf?

Beitrag von Blues53 »

Ich habe bereits etwas Bottleneck auf meiner Fender Catalina (mit Sattelausatz) gespielt und ziehe in Erwägung, eine 'richtige' Resonator anzuschaffen. Eine National Steel oder AMI sind mir einfach zu teuer. Gibt es andere gute und trotzdem günstige Instrumente? Ich habe hier im Forum mehrfach den Namen Herrmann Attenberger gelesen, finde aber im Netz leider keine Preisangaben auf seiner Seite. Was muß ich Eurer Erfahrung nach mindestens ausgeben? Wie sind Regals und Johnsons einzuordnen?

Viele Grüße
Norbert
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Ich habe eine Regal RC51, Tricone, aber keinen Vergleich zu anderen! Auf jeden Fall bin ich mit dem Klang mittlerweile zufrieden, wie amtlich er ist, erschließt sich mir aber mangels Vergleich nicht. Ich habe jüngst dazu im Thread How to pimp my Regal etwas geschreiben.
Auf jeden Fall ist sie laut und je kräftiger der Anschlag desto metallischer wird der Klang. Wenn ich sie direkt vorm Steg anschlage klingt sie noch besser. Mit fingerpicks oder Nägeln kommt der Sound nohc besser, ich bin aber Kuppenspieler.
Laut einigen Resonatorforen klingen die Teile, besonders nach der Mushroom Modifikation und dem Austausch der Cones kaum noch anders als die Nationals. es ist wohl aber auch eine Einstellungssache.
Die Johnson wäre übrigens zumindest im KOrpus baugleich mit der Regal, ich habe aber über einige Modelle gelesen dass der Hals ca. 48mm breit ist, meiner ist nur 45. Ein 48 wäre mir aber lieber.
Kurzum probier mal eine Johnson aus und vergleiche sie wenn möglich. Oder frag mal den in erwähnten Thread genannten Herrn Attenberger, er wird Dir sicher auf Deine Mail antworten
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tomis
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Beitrag von tomis »

tri oder single ?
kauf dir eine johnson und anständige cones in usa
steg und sattel in knochen bzw ahorn/palisander
kann ich dir bauen
oder du bestellst gleich mit
bißchen bünde feilen kann auch noch sein
mit Blues und Gruß
Thomas
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landmesser
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Re: Resonatorgitarrenkauf?

Beitrag von landmesser »

Hi,

vom Preis/Leistungsverhältnis sind die Johnsons aus Metall gut. Die Qualität streut aber, also am besten die Gitarre, die man kauft, vorher in der Hand gehabt haben.

Wenn du was wirklich besseres willst, bist du in der Preisklasse von Continental, Amistar und National.

viele Grüße
landmesser


Blues53 hat geschrieben:Ich habe bereits etwas Bottleneck auf meiner Fender Catalina (mit Sattelausatz) gespielt und ziehe in Erwägung, eine 'richtige' Resonator anzuschaffen. Eine National Steel oder AMI sind mir einfach zu teuer. Gibt es andere gute und trotzdem günstige Instrumente? Ich habe hier im Forum mehrfach den Namen Herrmann Attenberger gelesen, finde aber im Netz leider keine Preisangaben auf seiner Seite. Was muß ich Eurer Erfahrung nach mindestens ausgeben? Wie sind Regals und Johnsons einzuordnen?

Viele Grüße
Norbert
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

hi Blues53,

zum mit'm Bottleneck spielen bedarf es nicht wirklich eine Sattelerhöhung. Die macht dann nur das Greifen der Saiten zur Qual.
Anderst mags ausseh'n, wenn Du Lapsteel (die Reso auf den Oberschenkeln liegend) spielen möchtest.

Ich spiele eine Johnson JR410 Roundneck u. die reicht für'n Anfang, für's Reinfinden vollkommen aus, zumindest birgt sie für mich immer noch mehr, als ich rauszuholen vermag.
Habe allerdings vor, die Reso bei Hermann Attenberger pimpen zu lassen u. ihr vllt auch'nen TA zu spendieren.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Bitte keine Sattelerhöhungen mehr zum einfachen Bottleneck-Sliden kaufen. Ab zum Gitarrenbauer und einfach nen neuen Sattel amchen lassen.

Die Sattelerhöhung ist zum Umbau auf Squareneck gedacht.
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Blues53
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Beitrag von Blues53 »

Danke für Eure hilfreichen Ratschläge. Eigenumbau kommt für mich ehrlich gesagt eher weniger in Frage. Ich habe jetzt erst mal eine Mail an Herrn Attenberger geschickt und warte mal ab, ob er mir ein gutes Angebot machen kann. Allerdings kam eine Standardantwort zurück wegen seiner eingeschränkten Geschäftstätigkeit aus gesundheitlichen Gründen. Mittlerweile wäre ich bereit, für was vernünftiges auch etwas mehr als ursprünglich geplant auszugeben.

LG Norbert
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

@Blues53

probiers ruhig mal per Telefon...

Ich hatte Hermann Attenberger vor'n paar Wochen angerufen (trotz dem Schreiben auf seiner Heimatseite) u. mit ihm ein nettes, informatives Gespräch geführt.
Scheint im wieder 'ne Kante besser zu geh'n :)
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tbrenner
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Resonator..

Beitrag von tbrenner »

Hallo blues53,

habe meine "Michael Messer Lightning" über besagten Hermann Atteberger
bezogen + bin in höchstem Mass zufrieden. Die ist preislich in dem dünn besetzten Mittelfeld oberhalb der Billiganbieter und deutlich unterhalb der teuren (amerik.) Marken angesiedelt. Kann man sehr gut mit arbeiten...

Grüssle,

tbrenner
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Blues53, wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich - wie schon von anderen vorgeschlagen - in deiner Umgebung schauen, ob nicht irgendwo Johnsons vorrätig sind, bzw. bei dem Harley Benton Händler so eine bestellen, und diese bei Ankunft möglichst mit einem Resonator-erfahrenen Kumpel durchchecken.
Dies deshalb, weil die Johnsons etc. die in den Geschäften und bei Herrman ankommen, eben derselben Qualitätsschwankung unterliegen wie in jedem anderen Geschäft. Da kann Herrman zwar als Verkäufer ausgleichend eingreifen - ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Läden -, grundsätzlich wäre es aber natürlich schon optimal, wenn Du von Anfang an an eine gute Reso geräts.
Ist z.B. die Harley Benton nicht so dolle, geht sie per 30Tage-Rückgabe zurück. Ist sie aber gut, hast Du eine, von der Du weißt, dass sie auch ohne Basteln schon mal gut war (andere Cones oder Filz bzw. Dichtungspapier bei Tricones kann man immer noch nachträglich einsetzen lassen).
Die Qualitätsschankungen sind leider so hoch, dass man die meisten Macken zwar kompensieren kann, nicht selten bleibt aber die gesamte Funktionalität eingeschränkt gegenüber einer gut gelungenen Reso. (Dem steht allerdings auch der günstige Preis im Vergleich zu Continental etc gegenüber.) Ein Beispiel: Ist die Auflage nicht hundertprozentig, kann man das bei Singlecones meist mit Filzunterlagen beheben. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt, weil der Filz eigentlich für 100%ige Resos gedacht ist, um sie NOCH BESSER zu machen. Bei einer leicht hubbeligen Auflage kann das aber bedeuten, dass deine Reso mit dem Filz zwar in Standard Tuning und Open G in Ordnung ist, Du aber irgendwann mal auf Open D kommst, und da schnarrt es dann schon leicht, weil der Saitendruck nicht mehr ganz so hoch ist. Willst Du dann ganz cool mal auf Open C runter (klingt guuut!), scheppert es nur noch. Bei einer guten Reso hilft der Filz, dass Du mit 012er oder 013er Saiten im Prinzip umstimmen kannst, wie Du willst, bei einer nicht so guten, reparierten taucht leicht der Moment auf, wo die macken wieder zum Tragen kommen.
Das muss nicht sein, aber gerade bei der Auflage des Cones, bei der Verbindung zwischen Bicuit und Cones oder auch bei dem Halswinkel bekommt man das Übel selten ganz weg: das würde nämlich heißen, ein unebenes Soundwell auszubauen bwz. mit planer Oberfläche zu versehen, einen schlechten Halswinkel mit Neckreset etc. zu reparieren usw. Kein Idealist der Welt kann es sich leisten, Dir beim Kauf einer Billigreso so eine Reparatur durchzuführen: die Reparatur wäre mehr wert als die Gitarre.
Ich will Dir hiermit nicht die Idee, eine gepimmte Reso zuzulegen ausreden, ich selbst bin nur im Laufe der Jahre davon abgekommen. Bisher hatte ich allerdings auch eine Menge Spaß, solche Instrumente zum Klingen zu bringen. Mit etwas Geschick und Wissen bekommt man eine 500 Euro Reso dann klanglich auch mal in die 1500-2000 Euro Region.
Es kann aber auch bei dem Satz enden: bastelst Du noch, oder spielst Du schon? :wink:
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Blues53
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Beitrag von Blues53 »

Hallo bluesballads, genau an den Leuten, die Ahnung von Resos haben und mich bei Kauf beraten könnten, mangelt es mir. Und dann kommen da ja doch noch die Bastelarbeiten, die ich mir gerne ersparen würde. Ich löte Dir zwar z.B. alles zusammen, aber Metall- und Holzarbeiten sind mir ein echtes Greuel :twisted: .
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Blues53 hat geschrieben:... aber Metall- und Holzarbeiten sind mir ein echtes Greuel :twisted: .
Es sind ja auch nicht nur die besagten Arbeiten, das Wissen um das was, wie usw. gehört zwingend dazu.
Der "Atte" weiß was er macht, bzw. machen muß um 'ne (lelativ billige) Reso richtig gut klingen zu lassen.
Somit hättest Du ein unerhebliches Risko beim Kauf, o. beim Pimpen lassen, außen vor.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Ich seh das, lieber Markus, doch etwas anders.
Für mich besteht eine Reso nicht nur aus Metall oder Holzkorpus, einem Hals, einer umgedrehten Reisschüssel und ein paar Saiten.

Eine Reso ist mehr als die Summe ihrer Teile, denn alles muss da zusammenspielen, denn alles beeinflusst sich gegenseitig.

ICH bin auch fest der Meinung, dass es nicht alleine am Cone hängt, wie so ein Geschoss klingt.
Ich hab mich da ziemlich durchwurschteln dürfen, habe viel gehört und gespielt - aber das, was ich im moment habe, hat nichts mit Harley B. zutun.
Auch eine Attenberger Gitarre ist KEINE National von 1930.

Die Leute denken immer, dass man aus einem Fiat einen Lexus machen kann und vergessen dabei, dass man lediglich einen guten Fiat machen kann.

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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Hi Johnny!
Da hast Du mich vielleicht missverstanden: Eine 100%ge Johnson ist keine National Resophonic, wobei nach meinen Erfahrungen auch eine National Resophonic leider keine National ist, dafür baut Don Young seine Resos einfach nicht so, wie es 1930 gemacht wurde (Saitenabspann, Dicke des Korpus...).
Ich hatte aber eine einfache Johnson, die keine statischen Macken hatte, und die habe ich klanglich so hinbekommen, dass sie ähnlich klang wie eine (mittelmäßige, nicht gepimte) 2003er Style O, die ich mal hatte - die Johnson hatte sogar den besseren Bass, aber das war (Style O hatte keinen Filz) nicht verwunderlich. Das meinte ich mit 1.500 Euro, es gibt auch neue National Resophonics, die noch besser klingen, die bekommt man aber nicht für 1.500 Euro, auch nicht gebraucht, denke ich.
Und mein Tenor sollte sogar sein: bei den billigen weißt Du bis zu dem Punkt, wo etwas scheppert, leider NIE, ob da aufgrund der größeren Toleranzen nicht noch ein Schwachpunkt ist, der demnächst irgendwo mal scheppern wird.
Ich hatte eine Johnson Tricone, da hatte ich eigentlich ALLES gemacht, und eines schönen Tages... schepperte es und hörte nicht mehr auf. Nach langem Suchen fand ich im vorderen Bereich unter der Decke mehrere kleine Hartlotstangenreste (3-5 cm lang), die teilweise fest mit der Decke verlötet waren: die Endenlagen im Laufe der Zeit nicht mehr mit vollem Druck auf der Decke auf und rasselten von da an ohne Ende (na ja, ich konnte mit viel Geschick das meiste abkneifen, dann wars vorbei).
Ist das Soundwell aber beispielsweise wellig, kann man das im eingebauten Zustand eigentlich nie vollständig beheben.

So etwas kommt bei National Resophonic und vermutlich auch bei Continental (was da manchmal jahrelang im Laden steht, muss ja nicht von Fabrik aus so gewesen sein...) nicht vor, und deshalb würde ich die eben auch bevorzugen.

Will der Betreffende aber nicht so viel ausgeben, bleibt der Versuch mit den Johnsons und Bentons, die ja teilsweise schon ganz gut ausfallen, und bei denen das Rückgaberecht von 30 Tagen das Risiko, auf einer Niete sitzen zu bleiben, mindert.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Hey Markus,

gut, dass wir das geklärt hatten - habe die gleiche Meinung.

Würde aber anstatt einer neuen Johnson mit einer alten AXL liebäugeln oder mich wahrlich mit dem Gedanken von den MM Buskers rumschlagen.

Man käuft( um es für Steelstringer zu sagen ) eben eine Art & Lutherer und keine Martin D 41 oder Huss & Dalton.
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