Kerben für die Saiten

Der Admin hat ein Herz für Blueser. Aber man kann doch auch Bluegrass damit machen, oder ?

Moderator: RB

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Johnny
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Beitrag von Johnny »

bluesballads hat geschrieben:Sag nicht, dass wir das Resultat auf einem Video von der Messe haben bewundern können? :wink:
Hey Markus,
nur weil ich zu dappisch bin, um richtig zu stimmen, kann ds Indstrument doch nichts dafür....
Böser Tiefschlag.....
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Hey Johnny!
Puh, ist das wam hier - war gerade in Spanien, da ist das ja nichts besonderes, und wenn man selbst nachts noch ins Mittelmeer springen kann, ist das schon fein. Aber diese Hitze nun auch hier, und kein Mittelmeer in der Nähe...

Du hattest neulich geantwortet, nun komme ich also erst zum Lesen:
Na, so bös war es nicht gemeint, es passte nur allzu gut, da konnte ich nicht widerstehen :wink:
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Für alle, die es interessiert: in diesem Thread kamen ja einige Gedanken zum Thema Kompensation, die ich in meiner Unwissenheit abgetan habe.
Und hier mein Ansatz zur Stegkompensation der Resonatorgitarre - IMO ein Novum mit dem Namen "Bisc-O-tune" :wink:
Bild
Hier nur die Problemsaiten MEINER Gitarre bearbeitet.
Der Erfolg kann sich hören lassen, ein deutlicher Unterschied zu vorher, wo sie irgendwie immer schräg klang (für empfindliche Ohren).
Die Stegkompensation hat sich schon durchgesetzt, nur halt nicht bei der Resonator...bis jetzt!
NICHT bearbeiten kann man mit aller Kompensation allerdings bekanntlich die Tatsache, daß die Gitarre temperiert gestimmt ist.
Zuletzt geändert von resonatorman am So Nov 23, 2014 6:35 am, insgesamt 1-mal geändert.
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Hi Resonatorman!
Das Novum ist, dass Du die Kerben mit einem Dremel o.ä. rund kerbst: ich habe seit Jahren Kerben für ALLE Saiten, allerdings eben klassisch V-förmig gekerbt. D.h. dass ich mich mit der V-Kerbe dem Optimum annähere, bis zum Hals hin weit genug eingekerbt wurde. Dann nehme ich zum Tailpiece hin auch noch einmal etwas weg: damit verringert sich die Reibung in den Kerben, so dass man besser stimmen kann, weil die Saiten nicht in den Schlitzen der Stegeinlage hängen bleiben.
Übrig bleibt jeweils ein knapper mm, der Verlauf erinnert an die Reiterchen einer eingestellten TOM-Bridge.
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Das habe ich mit einem Fräser in der Standbohrmaschine gemacht.
Was du beschreibst, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - gibt es ein Foto?
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Habe nur ein mittelmäßiges Foto von einem der ersten Biscuits - das ist alles andere als perfekt und handwerklich auch noch recht ruppig, aber das Prinzip ist erkennbar, denke ich:

Bild
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Leuchtet ein!
Mit Verlaub ist aber Bisc-O-tune überlegen, weil eine scharfe Kante als Saitenauflage entsteht - das ist bei dir nicht der Fall.
Dieses nach-hinten-wegfeilen, damit die Saite nicht im Schlitz klemmt, praktiziere ich ab sofort auch, danke dafür!
Bild
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Die Kanten selbst sind bei mir ja auch scharf - es geht nur nicht ganz im rechten Winkel runter, aber weg ist weg (Holz weg, meine ich), wenn der Winkel nicht ganz stumpf ist.
Vorteil beim Kerben: nach oben hin wird das Holz auch nicht im rechten Winkel abgetragen, statt dessen wird etwas mehr weggenommen. Damit ist die korrekte Saitenführung gewährleistet bei noch weniger Reibungsmöglichkeit.
Unterm Strich nehmen sich beide Vorgehensweisen wohl nichts, die möglichen Auswirkungen der Unterschiede werden marginal sein.
Sieht auf jeden Fall sauber aus mit den Bohrungen, da fummelt man beim Kerben schon mehr rum und hat auch mal eine leicht unsymmetrische Kerbe...
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Ein amerikanischer Gitarrenbauer (Blues Creek Guitars) verkürzt oben standardmäßig das Griffbrett bei seinen Westerngitarren - eine Art rudimentäre Sattelkompensation. Es scheint sich also rumzusprechen...
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Zwischen rumsprechen und umsetzen vergehen aber meist Ewigkeiten: vor ca. 10 Jahren fand ich dies zum Thema Haifischsattel:
http://www.gitarrengalerie-bremen.de/haifischsattel.htm
Wie viele von uns sind genervt, weil die Gitarre nie ganz stimmt (mindestens die blanke G-Saite bei eigentlich jedem E-Gitarristen), aber keiner lässt sich so etwas nachrüsten...
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Den Link kenn ich auch - allerdings erst seit diesem Jahr :wink:
Und wer handwerklich nicht so geschickt ist, da gibt es was ganz Einfaches und Billiges zum Reinschieben http://www.hosco.co.jp/HOSCO_ENGLISH/pr ... /sosE.html
Würde mir aber auch nichts nützen, denn diese Kauflösungen sind natürlich für Normalstimmung ausgelegt - also selber machen!
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Eine interessante Info:
man messe den Abstand 1. Bund bis 13. Bund und multipliziere das Ergebnis mit 1,06. Das ist dann der theoretische Abstand Sattel bis 12. Bund - in der Praxis sollte er etwas kleiner sein. Viele Gitarrenbauer arbeiten hier mit einem um ca. 1mm verkürzten Griffbrett (habe ich gehört), um eine rudimentäre Sattelkompensation hereinzubringen. Denn: ein wenig kompensiert ist besser als gar nicht kompensiert!
Auf diese Weise kann man seine Schätzchen mal durchmessen und stellt dann schnell fest, welche ein Kandidat für eine richtige Sattelkompensation ist. Sollte der gemessene Abstand sogar etwas GRÖSSER sein als der errechnete Wert, tut sie auf jeden Fall not.
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