National Resophonic HOT ROD vs. Std-Cones - eure Erfahrungen

Der Admin hat ein Herz für Blueser. Aber man kann doch auch Bluegrass damit machen, oder ?

Moderator: RB

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Resophonic_Picker
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Beitrag von Resophonic_Picker »

@ bluesballads:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, ich verstehe was du meinst. Die Nachahmung würde ich derzeit nicht in Betracht ziehen, aber ich denke das es wohl so funktionieren kann. Alles was Kleberreste auf dem Soundwell verursachen kann steht bei mir bis auf Weiteres auf der No - Go Liste, bin froh dass ich das Ding wieder so blank hinbekommen habe.

@ Resonatorman:
ich habe das Instrument in einem Laden in Nürnberg gekauft, dort lag es als Kundenauftrag eines ortsansässigen Musikers. Ich hatte eine ganze Menge neue Nationals zum Ausprobieren im direkten Vergleich zur Verfügung. Ich habe dieses Instrument bewusst ausgewählt, da es sich (trotz der Klebeorgie und der nicht ganz optimalen Einstellung mit leicht höher gelegtem Sattel) für mich am besten angehört und angefühlt hat. Hätte ich nicht eine Beule im Resonator gehabt, hätte es für mich keinen Grund gegeben etwas zu ändern. Ich hatte die Einstellung im Laufe der Zeit nach und nach an meine Bedürfnisse angepasst und war mit dem Klang bislang durchaus sehr zufrieden. Ich halte die Lösung mit dem Ankleben des Resonators nicht für besonders glücklich, ob es Murks war oder nicht weiß ich nicht, aber dazu wird es sicher viele Meinungen geben - bitte sehr. Für mich ist jedenfalls klar, durch den neuen Hot Rod Resonator und die Arbeit die ich investiert habe ist ein gutes Instrument noch besser geworden. Ich hatte nicht wenig Bedenken, dass das Ergebnis auch anders hätte aussehen können. Ich freue mich jedenfalls sehr darüber und arbeite ab sofort wieder daran, dass meine Finger diesem Anspruch gerecht werden.

:guitar1:
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Ja, Resophonic_Picker, so hätte ich das letztlich auch gemacht: eine Resonatorgitarre aufzumachen birgt immer auch ein kleines Restrisiko, und wenn es nur das ist, dass sich dabei zum Beispiel der Biscuit leicht auf dem Cone dreht und damit seine bisher optimale Position verändert. Von daher würde ich eine gut funktionierenden Resonatorgitarre eben auch nicht verbessern wollen, wenn sie so schon gefällt. Wenn Du sie dann doch mal aufmachen musst, schreib Dir möglichst viele Daten auf (Abstand 12. Bund zur Biscuiteinlage bei der hohen und bei der tiefen Saite, den Sitz des Biscuit auf dem Cone mit kleinen Strichen an Cone und Biscuit markieren; wenn Du den Biscuit abnimmst, auch Positionen an Cone und Soundwell machen, vielleicht sitzt der Cone in einer bestimmten Position/Drehung am passensten, etc.), um das bisherige Optimum eventuell wieder herstellen zu können. Und dabei kann man das mit dem Filz dann zu gegebener Zeit natürlich mal ausprobieren, gerade, wenn es ohne Filz zwischendurch mal geschnarrt hat.
Viel Spaß weiterhin, keep on picking,
Bluesballads.
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tomis
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Beitrag von tomis »

eure ehrfurcht in ehren
aber ich habe immer gleich als erstes meine pfannen aufgeschraubt.
und dran rumgebastelt.
auch die national.
die schepperte und da stellte sich heraus,
daß 2 cones übereinander lagen und bei einem war sogar
das loch für die brücke eingerissen.
rudi versicherte mir, daß der vorbesitzer bestimmmmmt nicht bei war
(und versprach mir ersatz)
soviel zur konstanten qualität bei national
mit Blues und Gruß
Thomas
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

So viel wie im Resonatorbereich wird glaube ich nirgends gebastelt, und an meinen früheren Resonatorgitarren ist der Deckel immer nach kurzer Zeit aufgeschraubt worden. Sei es das Drahtnetz auf der NR Style 1, das nicht vernünftig am Rand fixiert war (Schnarren ohne Ende), die Ballends, die beim Umstimmen bei fast jeder Resonatorgitarre mal auf der Coverplate vibrieren, eingeleimte Cones, nicht plane Auflagen (nicht nur in Chines zu finden), etc.
Die einzige Resonatorgitarre, die ich nicht mehr aufmachen musste, ist die links vom Avatar. Die ist einfach so, dass man nicht ran muss, und dann geht man eben nicht ran.
Aber das ist selten, und da viele Gitarrenbauer nach meiner Erfahrung an Resonatorgitarren rangehen, als wäre es eine normale Steelstring (zum Beispiel mal eben alle Saiten lockern, um neue Saiten aufzuziehen), ist so mancher hier wohl zum Bastler geworden.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

bluesballads hat geschrieben: Die einzige Resonatorgitarre, die ich nicht mehr aufmachen musste, ist die links vom Avatar. Die ist einfach so, dass man nicht ran muss, und dann geht man eben nicht ran.
Aber das ist selten, und da viele Gitarrenbauer nach meiner Erfahrung an Resonatorgitarren rangehen, als wäre es eine normale Steelstring (zum Beispiel mal eben alle Saiten lockern, um neue Saiten aufzuziehen), ist so mancher hier wohl zum Bastler geworden.
An einer Resonator ist halt "viel mehr dran" zum Basteln. Eine normale Gitarre ist im Vergleich zur Resonator eher langweilig - zum Basteln. ;-)

Ich habe meine auch schon mehrmals aufgeschraubt und versucht irgendwas zu verschlimmbessern ;-) - mal sehen, irgendwann kommt sie mal zu Karsten Schnoor
Viele Grüße

ralphus
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

tomis hat geschrieben: daß 2 cones übereinander lagen...
Das wird ja immer verrückter hier! Erzähl mal, was war das für eine Gitarre und wie muß ich mir DAS jetzt vorstellen??
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tomis
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Beitrag von tomis »

verrückt trifft's ganz gut:
Bild
Bild
die ausgnaddelung vom loch hat tonlich für mich keine auswirkung
die verdengelung durchs übereinanderliegen habe ich wieder hingedengelt
die cones sind wieder plan
kein wackeln auf 'ner multiplex 40mm
aber wenn rudi mir ersatz schicken sollte
sag ich nicht nein
mit Blues und Gruß
Thomas
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Na da würde ich aber drauf bestehen! Und das bei ner National??
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tomis
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Beitrag von tomis »

das könnte der gemeingewissenlose bengel sein, der meine tricone
zusammengepolckt hat:
Bild
acoustic guitar nov2009/making of national guitar
mit Blues und Gruß
Thomas
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Der mit dem Bart!
Hättste mal lieber eine von meinen Singlecones genommen, die sind technisch 1a... 8)
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Resophonic_Picker
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Beitrag von Resophonic_Picker »

Dann hattest du ja ein echtes Fourcone Unikat ! :D

Wenn sein Chef davon erfährt dann bleibt nur noch eine Option für ihn:
... run to the hills ... run for your life ... :aua:
mountain
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Beitrag von mountain »

Hiho … Hier nochmal mein Senf


Ich habe kürzlich einige "Testreihen" für Dichtungen ausprobiert von Papier über Dichtungspapier bis hin zum Filz.

Gitarre ist eine National Resophonic steelbody Singlecone neuester art.

Hier meine Erfahrung:

Ohne: Laut, Hell, viel garstige hochmitten, etwas schlanker in den Tiefmitten und hohen Bässen (Punch)

Druckerpapaier: Fast genauso, nimmt ganz leicht das "raue" aber fast nicht zu hören

Dichtungspapier: Macht den Ton etwas weicher, gefälliger, aber auch (in meinen Ohren) langweiliger

Etwas ungleichmäßiger Filz: Ähnlich wie oben, etwas mehr Bass.

Microfaser: Viel besser!!!! Ton wird bassiger und weicher.

Gleichmäßiger dünner Filz mit Titbond eingeklebt und den Cone noch eingebaut bevor er getrocknet ist:

Genial!!!! Weicher aber immer noch funky, viel mehr satter Punch und Bass!!! nicht dumpf nur nicht mehr so "quälend" fürs Ohr ;) Die Gitarre ist genauso laut wie vorher allerdings hat sich das Frequenzbild nach unten verschoben. Einfach satter….. Toll!!!


Zudem …
Die ganze Geschichte mit den Dichtungen hat meiner Meinung nach nichts mit dem eventuellen rasseln zu tun …. schon garnicht bei den alten Nationals die ab werk so ausgeliefert wurden.

Bedenkt das der Erfinder im Sinn hatte eine Gitarre zu bauen die lauter ist. Nicht eine Gitarre die anders klingt! Deswegen hat er ja auch die Tricone schwer bevorzugt. Da sie mehr nach normaler Gitarre klingt (strummt mal in normalstimmung!!!)
Die ganze Dichtungsgeschichte ist, denke ich, ein Versuch die Resos "normaler" und weicher klingen zu lassen. Was auch wunderbar funktioniert (ich spiele sie wie eine normale Akustik in Standart Tuning mit einem ordentlichem Setup genau dafür!!!)
:)



und nochmal zudem …. ich habe viel geforscht und habe auf der Website eines australischen Fachmannes für Resos vollgendes gefunden:

Many forums and websites say not to glue cones in. This is nonsense if a heat sensitive glue is used. (I use Tazan's Grip as it can be softened with low heat.) There are a couple of considerations here, the first is that troublesome cones were often nailed into place in wood bodied guitars or glued to gaskets in metal bodied guitars and not only do you stop the cone from rattling but bass will also be increased as the cone cannot move around and all the energy presented to the cone vibrates the cone face. (The object of resophonic guitars)


macht nach meinen tests total Sinn!!!! Denn je besser der Cone "fixiert" war desto wuchtiger und besser wurde der Klang.


sodenn Gruuuuß
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

Gute Arbeit! Aber:
mountain hat geschrieben: Gitarre ist eine National Resophonic steelbody Singlecone neuester art.
mountain hat geschrieben:Hier meine Erfahrung:
Genial!!!! ….. Toll!!!
Das trifft so nicht auf alle Gitarren zu, schon gar nicht auf vintage Nationals.
mountain hat geschrieben:Denn je besser der Cone "fixiert" war desto wuchtiger und besser wurde der Klang.

Na dann hätten sie den Cone wohl besser aus einem Stück mit dem Body gemacht mit ihrer Tiefziehpresse... :roll:
Zuletzt geändert von resonatorman am Mo Feb 03, 2014 2:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Na ja, was bei neuen Nationals funtioniert, funktioniert auch bei alten. Warum John in einen Teil seiner Instrumente Filz (Biscuit-Cone) bzw. Dichtungspapier (Tricone) einsetzen ließ, könnte nur er beantworten. Wenn es schlecht gewesen wäre, hätte er es sicher wieder herausgenommen, bzw. nur einmal probiert. Bei der damaligen Massenproduktion war das natürlich auch ein Zeit- und Kostenfaktor...
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resonatorman
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Beitrag von resonatorman »

bluesballads hat geschrieben:Na ja, was bei neuen Nationals funtioniert, funktioniert auch bei alten.
Eben gerade nicht...was er beschreibt, die garstigen Hochmitten usw., hast du nämlich bei Vintageteilen eher nicht. Zugegeben mag der Filz eine neue, harsch klingende Stahlkiste gefälliger machen.
Warum John in einen Teil seiner Instrumente Filz (Biscuit-Cone) bzw. Dichtungspapier (Tricone) einsetzen ließ, könnte nur er beantworten. Wenn es schlecht gewesen wäre, hätte er es sicher wieder herausgenommen, bzw. nur einmal probiert. Bei der damaligen Massenproduktion war das natürlich auch ein Zeit- und Kostenfaktor...
Exakt. Das war eine Fabrik, da haben sie - gerade bei den billigeren Singlecones - bestimmt nicht an jeder einzelnen herumexperimentiert, ob sie nun mit Filzunterlage oder ohne besser klingt! Ich wette, daß DIE Gitarren einen Filz gekriegt haben, die Nebengeräusche gemacht haben, denn das war der schnellste und einfachste Weg. Sicher haben sie da nicht an jeder Klampfe Stunden verbracht um sie rasselfrei zu bekommen (so wie wir) :wink:
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