Gretsch Honey Dipper G9201

Der Admin hat ein Herz für Blueser. Aber man kann doch auch Bluegrass damit machen, oder ?

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
Gitarrenhans
Beiträge: 325
Registriert: So Jun 05, 2011 1:29 pm
Wohnort: Schläfrig-Holzbein

Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von Gitarrenhans »

Liebe Resonatorgemeinde :-),

ich bin etwas auf den Geschmack gekommen und würde es auch gerne mal mit einer Resonatorgitarre probieren. In erster Linie möchte ich auf ihr "normal" picken und auch strummen wie auf einer normalen Western. Allein, weil ich den Klang vorn Resos so besonders finde und mir für Straßenmusik mehr Durchsetzungskraft in Bandbesetzung erhoffe. Natürlich würde ich sie auch nutzen, um mich näher mit dem Thema Slidegitarre zu beschäftigen.

Nun zu meinen Fragen: Hat jemand Erfahrungen mit der oben genannten Gitarre gemacht? Wenn ja, welche? Ist das eine gute Reso? Wäre die für meine Belagnge geeignet? Ich hätte die Möglichkeit eine solche gebraucht zum günstigen Kurs zu erstehen. Nun der Pferdefuß: Sie ist PINK!! Hat jemand damit Erfahrungen gemacht den Lack abzuschleifen oder mit Lösungsmittel abzubekommen? Oder sollte man das eher nicht machen, weil es der Gitarre schadet? Kann die Gitarre leider nicht vorher anspielen, weil sie sich in Bayern befindet und ich wohne im hohen Norden.

Freue mich auf eure Rückmeldungen!

LG, Christian
All I can do is be me, whoever that is. (Bob Dylan)
-------------------------
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

In Hamburg wird eine silberne gebraucht angeboten:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 67-74-9465" onclick="window.open(this.href);return false;

Vermutlich geht der Lack mit Lösungsmittel ab, ich habe mal einen Lack mit Schleifpaste abgeschliffen, das ging auch, war aber eine Mordsarbeit, anstrengend und nicht gerade eben mal schnell zu erledigen. Wenn du viel Ahnung von Resos hast, kein Problem, aber einem Neuling würde ich das nicht empfehlen, weil ja alles auseinander muss - bis auf den Hals -, aber zusammengebaut dann nicht auf einmal schnarren soll.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
Gitarrenhans
Beiträge: 325
Registriert: So Jun 05, 2011 1:29 pm
Wohnort: Schläfrig-Holzbein

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von Gitarrenhans »

bluesballads hat geschrieben:In Hamburg wird eine silberne gebraucht angeboten:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 67-74-9465" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false
...danke für die Info! Die ist aber deutlich teurer als die Pinke. Würdest du denn sagen, dass ist ne gute Reso, für das was ich mit ihr machen möchte oder würdest du eher zu einer Reso mit Holzkorpus raten? Hier im Forum wird ja die little wing von Paramount angeboten. Leider bekomme ich auf meine PN bisher keine Antwort.
All I can do is be me, whoever that is. (Bob Dylan)
-------------------------
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Ich habe weder die Paramount Little Wing noch die Honey Dipper angespielt, von daher kann ich dir leider nicht sagen, wie sie bezüglich des Resonatorklanges ausfallen - abgesehen davon, dass Gitarren in diesem Preissegment schon recht stark in Klang und Verarbeitung schwanken. Grundsätzlich ist bei den Holzresonatorgitarren der "hallige" Anteil im Resonatorklang nicht ganz so ausgeprägt wie bei den Stahl- oder Messingversionen. Es kommt letztlich darauf an, was du klanglich willst (einen möglichst stark ausgeprägten Resonatorsound oder lieber einen mit etwas hölzernem Anteil), und ob die jeweilige Resonatorgitarre das auch liefert, da kommst du um ein Antesten wohl nicht herum. Wenn die pinke Lady wirklich so günstig ist, wäre das natürlich einen Versuch wert, notfalls bietest du sie hier wieder an, weißt aber dann auch, ob das für dich klanglich passt oder nicht. Das Pink ist aber schon extrem, da gebe ich dir Recht, das darf eigentlich nicht so bleiben. Wie ist sie denn eingestellt? Für normales Spiel sind die Gretsch teiweise schon etwas hoch, wenn das geändert werden soll, kann dabei ja auch gleich die Farbe entfernt werden.
Aber nur weil sie billig ist, würde ich persönlich mich nicht auf eine Gitarre festlegen, die ich nicht kenne - es sei denn, ich gehe da sowieso als Umbauprojekt ran, dann macht das wieder Sinn.
Es gibt hier im Forum ein paar Little Wing Fans, vielleicht können sie dir weiter helfen. Die wäre vermutlich passend, wenn du ohne Abbeizarbeit losspielen willst und eine handliche Resonatorgitarre mit holzigem Charakter suchst.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
Gitarrenhans
Beiträge: 325
Registriert: So Jun 05, 2011 1:29 pm
Wohnort: Schläfrig-Holzbein

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von Gitarrenhans »

Bluesopa hat geschrieben: (Meine Little Wing (ich habe die Mahagoni) überlege ich grad evtl. wieder zu verkaufen ... ich habe inzwischen eine Republic Highway 61, die ist noch kleiner, ich brauche die Little Wing eigentlich nicht mehr).
...ich habe dir diesbezüglich mal eine PN geschickt :-)
All I can do is be me, whoever that is. (Bob Dylan)
-------------------------
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Hier ein Video von Corey Harris - sein Gitarrensound ist für mich der Innbegriff des wunderbaren Sounds hölzerner Resonatorgitarren:
https://www.youtube.com/watch?v=aHKnSim_wC0" onclick="window.open(this.href);return false;
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
Gitarrenhans
Beiträge: 325
Registriert: So Jun 05, 2011 1:29 pm
Wohnort: Schläfrig-Holzbein

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von Gitarrenhans »

bluesballads hat geschrieben:Hier ein Video von Corey Harris - sein Gitarrensound ist für mich der Innbegriff des wunderbaren Sounds hölzerner Resonatorgitarren:
https://www.youtube.com/watch?v=aHKnSim_wC0" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Danke für den ink! Ja, das klingt wirklich gut. Ich denke, dass ich doch eher zu einer "Holz-Dobro" tendiere und die Honeydipper somit nicht mehr in Frage kommt.

Neben der Paramount little wing bin ich jetzt noch auf die Gretsch Boxcar gestoßen. Die Videos auf Youtube klingen vielversprechend und der Preis ist auch sehr gut. Was meint ihr?

LG, Christian
All I can do is be me, whoever that is. (Bob Dylan)
-------------------------
Benutzeravatar
Angorapython
Beiträge: 2545
Registriert: Mo Jan 16, 2012 8:53 am
Wohnort: Dornbirn(Europa/Österreich)

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von Angorapython »

Die Paramount würde ich vor dem Kauf auf jeden Fall ausprobieren! Ich habe in einem Geschäft eine gespielt, die klang auf das erste HINHÖREN TOLL, die Basssaite war aber leer gespielt und am 12 Bund gegriffen mehr als einen halben Ton auseinander.
FCK-NZS
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Wobei solche Macken in diesem Preissegment schon fast die Regel sind: welche chinesische Resonatorgitarre ist so vom Werk aus eingestellt, dass die tiefe E-Saite bei einem 013-056 Satz nicht im 12. Bund einen Viertelton höher klingt als das Flagolett? Das ist für mich als Bastelerfahrener schon kein Kriterium mehr; wer das nicht kann, sollte sich an ein Geschäft wie Checkpoint Guitars wenden. Egal ob Gretsch, Dobro Hound Dog (Gibson), Johnson, Regal, sie alle waren nach meiner Kauferfahrung nicht optimal eingestellt. Dafür bedarf es selbst bei gutem Setup eigentlich immer einer Kompensation der Saitenauflage.
Dass eine E-Saite leergespielt klingt, kann an alten Saiten, am schlechten Sitz des Cones im Soundwell, an einem nicht richtig angepassten Biscuit oder an einer schlecht gekerbten Sattel- bzw. Stegkerbe liegen. All das bekäme ein Geschäft mit gutem Kundenservice hin.
Holzresos sind grundsätzlich aber einfach toll. :)
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Dem Problem mangelhafter Oktavreinheit bin ich bei einer National Style O in meinen Bastleranfängen damit Herr geworden, dass ich hinter den Steg ein weiteres Stück Ahorn geleimt habe, so dass ich die Saitenauflage dann um 3 mm nach hinten verlagern konnte. Die schönere Lösung ist ein neuer Biscuit, bei dem die Stegeinlage nicht zentriert eingeleimt ist, sondern um 1-2mm dezentriert, so dass man mehr Spielraum zum Saitenhalter hin erhält.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Ich habe es bis unten verleimt, schon allein aufgrund der Stabilität. Aber vielleicht wäre es nicht vekehrt, es nach unten hin zu verjüngen, d.h. eine Keilform zu nehmen? Ich dachte nur, das so vielleicht weniger Kippbewegung nach hinten entsteht? Eigentlich müsste das aber alles minimal und vernachlässigbar sein.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1436
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Gretsch Honey Dipper G9201

Beitrag von bluesballads »

Dadurch, dass bei Resonatorgitarren die Position des Steges einerseits relativ fixiert ist (im Vergleich zur E-Gitarre, bei der man üblicherweise einen Wechsel von 009er Saiten zu 012ern im Handumdrehen in Höhe und Länge kompensieren kann), andererseits die Einsatzgebiete und Präferenzen der User aber ähnlich stark variieren wie bei E-Gitarristen, müssen sich die Hersteller auf ein Maß festlegen, und das scheint 012-013er Saiten als Obergrenze und einen Radius auch in dem Stegverlauf als Standard vorauszusetzen. Solange man sich daran hält, geht es fast immer gut bzw. kann man es mit Kerben im Steg kompensieren. Nur "hingefuschte" Instrumente sind da mal die Ausnahme. Mir persönlich war der Radius z.B. immer etwas zu stark, ein wenig weniger würde dem Greifen keinen Abbruch tun, könnte aber die Probleme beim Sliden reduzieren. So etwas kann man aber nicht von der Stange kaufen, das muss man Custom ordern oder nachträglich vom Gitarrenbauer ändern lassen.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Antworten