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Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: So Mär 17, 2019 10:44 pm
von scifi
Ich werfe mal einen echten Exoten in Rennen:

Bei mir um die Ecke hat ein Bassist seinen alten Resonatorbass verkauft und ich habe zugeschnappt, da ich schon immer davon träume unverstärkten Bass in meiner Band zu spielen. Upright kommt für mich nicht in Frage (alleine schon wegen der Maße und der Unmöglichkeit des Transports für mich) und die herkömmlichen Akustikbassgitarren sind im Ensemble unverstärkt einfach zu leise. Also ausprobiert und das Teil klingt recht vielversprechend. Natürlich sind die Tiefen eines Kontrabasses nicht zu erreichen - das gibt so ein Body akustisch nicht her. Aber der Resonator bündelt den Klang ganz ordentlich und das Instrument wirkt lauter, als ich es von den üblichen akustischen Bassgitarren her kenne. Ich muss jedoch mit Plektrum und viel Krafteinsatz anschlagen, wenn ich in der Band gegen Perkussion und Drehleier bestehen möchte. Mit Flatwounds klingt er sehr "akustisch" und warm. Zuerst waren noch Roundwounds montiert, mit denen man ganz wunderbar akustisch Slappen kann, jedoch haben die hellen und sehr metallisch klingenden Obertöne zu einem heillosen Sound-Matsch in der Band geführt. Zusätzlich habe ich auch noch ein wenig Schaumgummi in die Brücke geklemmt, dass die Saiten zusätzlich dämpft.
Live sollte ich den akustischen Klang gut über den eingebauten Jazz-Bass-Single-Coil elektrisch unterstützen können (habe ich aber noch nicht "an der Front" getestet).

Tja, und da ich von Resonatorgitarren und insb. Dobro-Spider-Konstruktionen keine Ahnung habe, hier nun ein paar Fragen in die Runde:

1) Ich habe gelesen, dass die Alu-Resonatoren schnell altern (2-3 Jahre). Da Lautstärke für mich obserste Prio hat, frage ich mich was da dran ist? Stimmt das allgemein? Wirkt sich die Alterung auch auf die Lautstärke aus? Oder vor allem nur auf die Obertöne? "Dumpfer" ist kein Problem für mich.

2) Ich habe keine Idee wer der Hersteller des Bass sein könnte. Nix zu finden an Label. Soll angeblich aus den USA sein. Hat jemand vielleicht eine Idee? Scheint schon etwas älter zu sein (Kleine Lackrisse hat er viele, Mechaniken sind so lala und wirken Old-Asia-mäßig, Hals wirkt auch nach "Fabrik", Body ist gebaut wie ein Schützenpanzer)

3) Kennt jemand in der Gegend um Heidelberg/Mannheim einen Instrumentenbauer, der sich mit Dobro-Resonatoren auskennt? Ich würde den Bass mal gerne von einem Experten untersuchen lassen und schauen, ob sich nicht doch noch minimal mehr Lautstärke rausholen lässt. (Außer Peter Wahl in Neustadt, der sicherlich eine Anlaufstelle sein könnte)

Hier ein paar Bilder:

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Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Mo Mär 18, 2019 9:15 am
von Niels Cremer
Schönes Instrument! :-) Kannst du mal Detailfotos vom headstock (front & back) posten? Die Dreiecksform auf dem headstock erinnert etwas an alte Kay Gitarren aus den USA, die hätten aber eher andere Mechaniken verbaut glaube ich. Kannst du sagen ob der PU nachträglich eingebaut wurde?

LG & viel Spaß damit auf jeden Fall!

Niels

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Mo Mär 18, 2019 9:33 am
von alligator
Schöner Bass, sieht klasse aus. Bezüglich der Resonatoren brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich habe noch nicht gehört, dass die so schnell altern.
Ich besitze und spiele 2 Squareneck-Dobros, seit 18 Jahren. und habe bis jetzt noch keinen Qualitätsverlust feststellen können.
Man kann aber unter Umständen bei günstigeren Instrumenten durch bessere Resonatoren einiges, auch an Lautstärke herausholen.
Ich hatte früher mal eine relativ günstige Regal Dobro und habe da den Resonator durch einen Quarterman-Cone ersetzt.
Der ist handgedreht, im Gegensatz zu dem der Regal, der gepresst war. Das hat eine ganze
Menge an Soundverbesserung und Lautstärke gebracht. Gekauft habe ich den Quarterman Cone damals bei Saitensprung in Schaffhausen.
Beste Grüße!

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Mi Mär 20, 2019 10:41 pm
von scifi
Niels Cremer hat geschrieben:Schönes Instrument! :-) Kannst du mal Detailfotos vom headstock (front & back) posten? Die Dreiecksform auf dem headstock erinnert etwas an alte Kay Gitarren aus den USA, die hätten aber eher andere Mechaniken verbaut glaube ich. Kannst du sagen ob der PU nachträglich eingebaut wurde?
Mal Bilder von der Kopfplatte. Hübsch, aber irgendwie rustikal:.
Der PU sieht nach Grundausstattung aus, oder jemand hat den Lack in der sehr sauberen Fräsung sehr gut ausgebessert. Vielleicht ist das sogar Nitrolack, so wie der Risse bekommt? Der Sattel scheint ein solides Stück Hartplastik zu sein ;-)

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Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Do Mär 21, 2019 2:07 pm
von wolfwal
Dem Gitarrengurt nach handelt es sich offensichtlich um einen "Lakewood-Bass"...………….. :wink:
Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen ……….. abgesehen davon, dass Kay-Gitarren tatsächlich einen ähnlichen Headstock haben, allerdings mit einem sehr prominent angebrachten "K" darauf ……….. und Akkustikbässe bzw. Resonatorbässe werden in meinem "50´s cool: Kay Guitars"-Buch nicht erwähnt..

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Do Mär 21, 2019 4:22 pm
von Niels Cremer
Nee, sieht dann doch nicht nach Kay aus, spannend ... :wink:

LG,
Niels

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Do Mär 21, 2019 5:18 pm
von wolfwal
Vielleicht ist´s ´n "Noname"?? :whistler:

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Fr Mär 22, 2019 7:25 am
von doc
Guten Morgen,
probier's mal bei Andreas Cuntz (s.o.) in der Nähe von Darmstadt, der hat meine sehr alte Weissenborn und alte Dobro bestens restauriert.
doc

Re: Mein neuer Resonatorbass

Verfasst: Sa Mär 23, 2019 10:20 pm
von scifi
Danke für die Tipps (Stimmt, Cuntz ist ja gar nicht weit. Hätte ich noch nicht auf dem Schirm)