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Messing oder Stahl (bell brass vs. steel)
Verfasst: Fr Sep 25, 2009 3:38 pm
von Stephan F.
Hi folks
hatte letzthin eine eher akademische Diskussion, aber keiner der Teilnehmer hatte direkte Vergleichsmöglichkeiten: wie unterscheiden sich, bei sonst gleicher Bauart, Resonator Gitarren mit Messing und mit Stahlkorpus?
Eine Aussage war, dass Stahl härter klingt und deshalb Messing für Blues u.ä. besser geeignet wäre. Natürlich gab's auch andere Aussagen, so in ziemlicher allen Kombinationen...
Hat hier jemand Erfahrung? Oder spielt das Korpusmaterial gar keine so grosse Rolle?
LIebe Grüsse
Stephan
Verfasst: Fr Sep 25, 2009 7:20 pm
von Johnny
Also.. laut meinen Infos sind die eigentlichen alten Nationals aus Neusilber gewesen. die stahl kombi war das duolian model. eigentlich eine billigversion der teuren national.
messing klingt wärmer. aber ein guter blues braucht eine gewisse portion aggression und somit ist stahl auch nicht verkehrt.
aber am besten ist, man hört sich die ganzen modelle an und entscheidet dann.. oder kauft beide - immerhin klingen sie so unterschiedlich.
cherio,
J.
Verfasst: Sa Sep 26, 2009 8:13 am
von Stephan F.
hab noch einen Hinweis gekriegt:
http://www.youtube.com/watch?v=MjBlNImp4Ck
Brass oder Steel, das ist hier die Frage

Verfasst: Sa Sep 26, 2009 8:29 am
von H-bone
Hallo Stephan,
also ich tendiere klar zum Brass... klingt voller und wärmer - runder.
Die Stahl-Nationals klingen für mich ziemlich hart und kalt, ist aber ja Geschackssache...
Ich steh auch klar auf "German Silver"...
Gruss, Martin
brass-steel-wood
Verfasst: Sa Sep 26, 2009 9:25 am
von bluesballads
Brass klingt sicher wärmer als Steel - damit die Klangunterschiede herauskommen, muss der Gitarrenbauer aber gut arbeiten. Selbst National Resophonic geben aufgrund des zu hohen Saitenabspannwinkels und der Dicke der normalen Cones allen ihren Resos so viele scharfe Höhen mit, dass die Unterschiede längst nicht so groß sind, wie sie aufgrund des Materials sein können.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie weich - bei allem Blechanteil im Sound - eine gute alte Duolian klingt im Vergelich zu einer neuen Delphi: kein Wunder, ist der Cone ist doch einige Gramm leichter und federt damit wunderbar!
Wenn man dann die Billig-Fraktion nimmt - nichts gegen sie, ich habe auch ein paar davon, man muss eben nur handwerklich geschickt sein, wenn sie klingen sollen -, da sitzt selten alles so aufeinander, dass man sagen könnte, woher welcher Klanganteil kommt.
Aber: eine Delphi (Steel) wird immer harscher klingen als eine Style O, die klingt schon wunderbar weich dagegen. Und wer eine GUTE Holzsinglecone probiert hat, wird sich danach vermutlich an den spitzen Höhen der Style O stören.
Hier ein Link zu Gottfried Gfrerer mit einer von ihm gebauten, hölzernen Triolian:
http://www.youtube.com/watch?v=bW5jIVciliY