Bestimmungshilfe Tenor Banjo
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Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Wie andernorts im Forum schon berichtet hatte ich vor ein paar Tage die Gelegenheit, neben zwei Gitarren auch ein Banjo günstig zu erwerben, man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren dass der Verkäufer diese Saitentrommel unbedingt loswerden wollte.
Da es keinerlei Beschriftungen, Markierungen, Prägungen oder Aufkleber hat stelle ich hier mal ein paar Detailfotos ein, vllt erkennt ja ein/e Spezialist/in hier was es genau ist und kann Aufschluss darüber geben, wo es herkommt, wie alt es ist etc. Ich selbst hab null Ahnung von Banjos und meine Google Image-Suchen bislang waren nicht sehr erfolgreich, iwie sehen die sich doch alle ziemlich ähnlich.
Eine Besonderheit ,die mir aufgefallen ist, sind Löcher auf beiden Seiten des headstock, dort scheint mal eine Art bracket verschraubt gewesen zu sein die quer über die Front lief, den Ansatz eines Schattens kann man da noch erkennen (nicht fotografisch festzuhalten). Ansonsten, hier die Bilder:
Siehe nächster post wg Grössenbeschränkung
Da es keinerlei Beschriftungen, Markierungen, Prägungen oder Aufkleber hat stelle ich hier mal ein paar Detailfotos ein, vllt erkennt ja ein/e Spezialist/in hier was es genau ist und kann Aufschluss darüber geben, wo es herkommt, wie alt es ist etc. Ich selbst hab null Ahnung von Banjos und meine Google Image-Suchen bislang waren nicht sehr erfolgreich, iwie sehen die sich doch alle ziemlich ähnlich.
Eine Besonderheit ,die mir aufgefallen ist, sind Löcher auf beiden Seiten des headstock, dort scheint mal eine Art bracket verschraubt gewesen zu sein die quer über die Front lief, den Ansatz eines Schattens kann man da noch erkennen (nicht fotografisch festzuhalten). Ansonsten, hier die Bilder:
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Zuletzt geändert von Niels Cremer am Fr Mai 24, 2024 8:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
- Niels Cremer
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Zuletzt geändert von Niels Cremer am Fr Mai 24, 2024 9:41 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Die letzten beiden Fotos nur als kleines Kuriosum: eine der vier auf der Innenseite des Rückens verleimten braces wurde durch einen grob zugeschnitzten Korken ersetzt!!
Und der Sattel ist wohl mehrfach verschlimmbessert worden und als auf der einen Seite kein Platz mehr für "Saitenschlitze" war hat man ihn einfach rumgedreht!
Insgesamt scheint da jemand viel creative Energie, aber wenig handwerkliches Geschick gehabt zu haben ...
Danke für eure Hilfe, vllt weiß ja jemand was!
LG,
Niels
Und der Sattel ist wohl mehrfach verschlimmbessert worden und als auf der einen Seite kein Platz mehr für "Saitenschlitze" war hat man ihn einfach rumgedreht!
Insgesamt scheint da jemand viel creative Energie, aber wenig handwerkliches Geschick gehabt zu haben ...
Danke für eure Hilfe, vllt weiß ja jemand was!
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Schwierig, so ohne Label oder Markung, Entweder jemand ist ein ausgewiesener Banjoexperte und hat sofort die richtige Idee, oder jemand hat genau so ein Ding mit Angaben zur Provenienz.
Man kann sich durch ein paar Merkmale an die Aufklärung herantasten.
1. Kopfplatte
2. Tonering. Dein Banjo scheint ja nur einen sehr dünnen, evtl. gar keinen aus Metall zu haben.
3. Dovelstickgarnitur
Google mal "Vintage Banjo Headstock"
und knipse mal eine Kessel Seitenansicht.
Auf jeden Fall scheint es ein guter Kessel zu sein. Stabiler Holzring, genügend Spanner, schmaler Spannring, Dovelstick. Da kommt bei mir sofort die Idee, das Ding in ein Open Back Oldtime 5-String zu convertieren.
Man kann sich durch ein paar Merkmale an die Aufklärung herantasten.
1. Kopfplatte
2. Tonering. Dein Banjo scheint ja nur einen sehr dünnen, evtl. gar keinen aus Metall zu haben.
3. Dovelstickgarnitur
Google mal "Vintage Banjo Headstock"
und knipse mal eine Kessel Seitenansicht.
Auf jeden Fall scheint es ein guter Kessel zu sein. Stabiler Holzring, genügend Spanner, schmaler Spannring, Dovelstick. Da kommt bei mir sofort die Idee, das Ding in ein Open Back Oldtime 5-String zu convertieren.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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- Niels Cremer
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Danke dir Christian! Seitenansicht des Kessels hatte ich fotografiert, nur vergessen einzufügen, ist jetzt oben im letzten Foto-Post mit drin!
Die Idee es als open-back zu spielen kam mir auch gleich, vor allem da alle Beschädigungen (fehlendes binding, lose Leimstellen etc.) allesamt am "Deckel" sind. Aber für ein 5-Saiter bräuchte man ja einen längeren Hals soweit ich weiß? Oder gibt's die auch in so kurzen Mensuren?
Tonering kann ich auch keinen sehen, evtl. wenn man mal das Fell (übrigens ein Naturfell) abnehmen würde, aber wenn dann ist er sicher sehr schmal wie du schon vermutet hast.
Diese Google Suche und einige andere hab ich schon gemacht, aber es gibt einfach zu viele Ergebnisse!!
Danke & LG,
Niels
Die Idee es als open-back zu spielen kam mir auch gleich, vor allem da alle Beschädigungen (fehlendes binding, lose Leimstellen etc.) allesamt am "Deckel" sind. Aber für ein 5-Saiter bräuchte man ja einen längeren Hals soweit ich weiß? Oder gibt's die auch in so kurzen Mensuren?
Tonering kann ich auch keinen sehen, evtl. wenn man mal das Fell (übrigens ein Naturfell) abnehmen würde, aber wenn dann ist er sicher sehr schmal wie du schon vermutet hast.
Diese Google Suche und einige andere hab ich schon gemacht, aber es gibt einfach zu viele Ergebnisse!!
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Jedenfalls ist die Kesselhardware keine schlechte.
Die eingelegten Zieradern lassen auch vermuten, dass es sich nicht um ein Billigding handelt.
Für ein 5-String brauchst Du auch einen 5-String Hals, Die Mensur ist dabei fast Nebensache da die Durchmesser der Banjokessel fast standartmäßig 11Zoll beträgt.
Da ließe sich ein echt gutes, leichtes Folkbanjo draus bauen.
Die eingelegten Zieradern lassen auch vermuten, dass es sich nicht um ein Billigding handelt.
Für ein 5-String brauchst Du auch einen 5-String Hals, Die Mensur ist dabei fast Nebensache da die Durchmesser der Banjokessel fast standartmäßig 11Zoll beträgt.
Da ließe sich ein echt gutes, leichtes Folkbanjo draus bauen.
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Salue zusammen
Benunzio Uptown Music verkauft ab und zu Eastman Banjo Hälse (unter ‚Parts‘ nachschauen) oder natürlich StewMac. Sicher ein ergiebiges Projekt, ich wünsche schon mal viel Spass und Erfolg, und freue mich auf Deine Bilder
Lg, Christoph
Benunzio Uptown Music verkauft ab und zu Eastman Banjo Hälse (unter ‚Parts‘ nachschauen) oder natürlich StewMac. Sicher ein ergiebiges Projekt, ich wünsche schon mal viel Spass und Erfolg, und freue mich auf Deine Bilder
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Danke euch, nach Hälsen hatte ich nach Christians post schon geschaut, aber das ist mir ehrlich gesagt zu teuer für dieses Projekt, bin ja auch kein Banjo-Spieler. Ich werde es wohl erstmal wieder in normalen Tenor-Banjo „Betriebszustand“ versetzen und die kleineren Fehler die es hat reparieren, mal sehen, dieses Projekt hat erstmal keine Prio.
Aber falls jemand einen günstigen 5-Saiter Banjo Hals hat - immer melden!
LG,
Niels
Aber falls jemand einen günstigen 5-Saiter Banjo Hals hat - immer melden!
LG,
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Wenn ich Karsten Schnoor das nächste mal sehe, frage ich. Der schmeißt ja auch nix weg......Niels Cremer hat geschrieben: ↑Sa Mai 25, 2024 1:34 pm
Aber falls jemand einen günstigen 5-Saiter Banjo Hals hat - immer melden!
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Niels
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Klasse, danke dir!!
LG,
Niels
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Niels
Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Dann grüß' ihn bitte schön von mir! Habe heute wieder ein schönes Konzert mit seinem Nick Lucas Modell gespielt ...Gitarrenmacher hat geschrieben: ↑Sa Mai 25, 2024 4:57 pmWenn ich Karsten Schnoor das nächste mal sehe, frage ich.
- Niels Cremer
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Ich habe das alte banjo jetzt mal mehr oder weniger spielfertig gemacht, weniger weil die direkt-drive tuner leider keine Stimmung halten bzw. wenn man sie so fest schraubt dass sie die Stimmung halten, man den Knopf nicht mehr drehen kann … Ich habe bereits zwei sets beim großen A bestellt, zugegebenerweise beides nicht sehr teure Mechaniken (allerdings auch nicht die billigsten), aber beide sets waren unbrauchbar. Unglaublich was für ein Schrott da teilweise verkauft wird und vor allem anscheinend in Massen hergestellt, schade um die Rohmaterialien …
Laut Mitgleider des „Banjo Hangout“ Forums handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein bei Slingerland in Chicago hergestelltes, aber unter anderem label (aufgrund der anderen headstock-Form) verkauftes Tenorbanjo, Slingerland hat wohl seine Instrumente unter den verschiedensten Marken und Labeln verkauft bzw. für andere Firmen im Auftrag hergestellt.
Ich habe im Grunde nur die Filzauflagen des Resonators erneuert, einen fehlenden Spannhaken erneuert, den vollkommen zerhackten (!! - siehe Foto weiter oben im thread) Sattel erneuert und die Brücke wieder aufgebaut/erneuert.
Ich werde wohl versuchen es im jetzigen Zustand zu verkaufen, mal sehen ob sich ein Käufer findet.
LG,
Niels
Laut Mitgleider des „Banjo Hangout“ Forums handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein bei Slingerland in Chicago hergestelltes, aber unter anderem label (aufgrund der anderen headstock-Form) verkauftes Tenorbanjo, Slingerland hat wohl seine Instrumente unter den verschiedensten Marken und Labeln verkauft bzw. für andere Firmen im Auftrag hergestellt.
Ich habe im Grunde nur die Filzauflagen des Resonators erneuert, einen fehlenden Spannhaken erneuert, den vollkommen zerhackten (!! - siehe Foto weiter oben im thread) Sattel erneuert und die Brücke wieder aufgebaut/erneuert.
Ich werde wohl versuchen es im jetzigen Zustand zu verkaufen, mal sehen ob sich ein Käufer findet.
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Re: Bestimmungshilfe Tenor Banjo
Aufmerksame Beobachter werden feststgestellt haben, dass der headstock jetzt anders aussieht:
Vorher:
Nachher:
Das liegt daran dass sich der bereits gebrochene Ebenholz-Aufleimer auf der Kopfplatte beim Erneuern des Sattels quasi in Wohlgefallen aufgelöst hat, das Holz war extrem brüchig und meine Versuche das zu reparieren/kaschieren haben die Sache nur verschlimmbessert. Ich habe darauf hin den Aufleimer abgelöst und die Kopfplatte von vorne mit „vintage“ getöntem Nitro-Lack neu lackiert, ich finde es steht ihm auch gut.
LG,
Niels
Vorher:
Nachher:
Das liegt daran dass sich der bereits gebrochene Ebenholz-Aufleimer auf der Kopfplatte beim Erneuern des Sattels quasi in Wohlgefallen aufgelöst hat, das Holz war extrem brüchig und meine Versuche das zu reparieren/kaschieren haben die Sache nur verschlimmbessert. Ich habe darauf hin den Aufleimer abgelöst und die Kopfplatte von vorne mit „vintage“ getöntem Nitro-Lack neu lackiert, ich finde es steht ihm auch gut.
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