Vier-, Fünf-, oder Sechs-String Banjo für den Einstieg?!

Habt Erbarmen, habt Mitleid (nein, war nur Spaß)

Moderator: doc

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AtinPlatin
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Vier-, Fünf-, oder Sechs-String Banjo für den Einstieg?!

Beitrag von AtinPlatin »

Moin, moin, ich möchte für unsere Akucombo (mehrheitlich Oldies und Mainstream Cover)ein paar neue Klangfarben beisteuern. Dazu beabsichtige ich den Kauf eines Banjos, einer Mandoline und ggf. noch einer Ukulele. Beim Thema Banjo stellt sich zunächst die konstituierende Frage: Wieviele Saiten?!

Sechs Saiten sind natürlich erst einmal charmant, denn hier kann Mann gleich lospicken. Fünf Saiten ist wohl der Klassiker für Country&Western; so wie vier Saiten für Dixie. Dixie will ich nicht spielen. Insofern heißt es wohl 5 oder 6 Saiten.

Gibt es Leute "die von der Gitarre kommen" und ein Banjo beigemischt haben? Und vor allem: Warum habt ihr euch für welches Banjo entschieden?

Grüße aus Wiesbaden!
Andreas
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doc
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Beitrag von doc »

Hallo Andreas,
Gitarrenbanjos sind wie Mandolinenbanjos ("Banjoline") und ähnliche Zwitter faule Kompromisse. Um ein paar Banjotöne dazu zu mischen, reicht eine "modeling guitar" wie die Line 6 Acoustic Variax, die macht auch noch ganz andere Klänge.
Ein 4 Saitiges ist nicht nur Dixie, sondern auch irisches Rattling-Banjo.
Ein 5-Saitiges ist vor allem Bluegrass, weniger C & W. Wie auf einem Five-String zu spielen, geht auf einem Gitarrenbanjo nicht.
doc
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Warum habt ihr euch für welches Banjo entschieden?
Ich habe mich für das Gitarrenbanjo entschieden. 8) Weil ich in dieser Hinsicht "faul" bin... :whistler:
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
wernoohm
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Beitrag von wernoohm »

Gitarrenbanjos sind - wie schon oben gesagt - faule Kompromisse. Viersaiter kann man in den verschiedensten Stimmungen spielen. Da ist auch was für Gitarristen dabei.
Das five-string-banjo ist ein besonderes Ding! Selbst wann man ein versierter Gitarrenpicker ist, lernt man für 5-Saiter ganz neu! Ich spreche da aus Erfahrung! Ob sich das für ein paar neue Klangfarben lohnt?
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johnson
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Beitrag von johnson »

Ich habe da eine ganz andere Erfahrung gemacht.Als ich mich endlich ans 5-String 'rantraute,dauerte die Umstellung nur ein paar Wochen.
Natürlich ist es ein anderes Instrument mit einem ganz anderen "Profil";ich fand es aber nicht wahnsinnig schwierig,mich darauf zurechtzufinden.Allerdings ist das auch erst ein guites halbes Jahr her - wer weiß,wie ich in einem Jahr darüber denke,wenn ich dann auf meine ersten Anfängerstücke zurückblicke :D
Nein (hicks). Wieso?(hicks)
Woerner
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Re: Vier-, Fünf-, oder Sechs-String Banjo für den Einstieg?!

Beitrag von Woerner »

AtinPlatin hat geschrieben:Moin, moin, ich möchte für unsere Akucombo (mehrheitlich Oldies und Mainstream Cover)ein paar neue Klangfarben beisteuern. Andreas
Moin, so als aktiver Banjo-Picker würde ich Dir eigentlich ein 5-String empfehlen, aber nur um ein neues Klangbild für eine bestehende Band zu erstellen, ist die Lernphase doch etwas aufwendig. Also die 5. Saite abmontieren und die hohe D Saite auf E stimmen, somit hat man die 4 hohen Saiten einer Gitarre, aber eben eine andere Klangfarbe. Früher auf der Gitarre eingespielte Solis können übernommen werden.
In kalten Wintertagen kann man das Banjo wieder komplettieren und sich an dem 5-String Banjo widmen :lol:

Woerner
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ralphus
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Re: Vier-, Fünf-, oder Sechs-String Banjo für den Einstieg?!

Beitrag von ralphus »

Werner hat geschrieben:....Also die 5. Saite abmontieren und die hohe D Saite auf E stimmen, somit hat man die 4 hohen Saiten einer Gitarre, aber eben eine andere Klangfarbe. Früher auf der Gitarre eingespielte Solis können übernommen werden.
In kalten Wintertagen kann man das Banjo wieder komplettieren und sich an dem 5-String Banjo widmen :lol:

Woerner
Interessante Idee, sagt Ralph der es nicht wirklich beurteilen kann ob der Weg sinnvoll/machbar ist.
Viele Grüße

ralphus
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AtinPlatin
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Beitrag von AtinPlatin »

Vielen DANK für die Kommentare und Hinweise. Offenbar gibt es - wie häufig im Leben - für alle Varianten Pros und Cons. Ich schaue mir als nächstes mal die Alternativen "in echt" an.
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Joynergy
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Beitrag von Joynergy »

Ein Gitarrenbanjo klingt in meinen Ohren einfach nur bescheiden.
Anfang der 70er gabs den Skiffleboom und daraus resultierte die so genannte "Hamburger Stimmung" für das 4-string Banjo wurde die Gitarrenstimmung der vier hohen Saiten adoptiert, so konnten die Gitarristen ohne grosse Umgewöhnung Banjosounds bringen.
So richtig geil war das aber ooch nich.
Wenn schon Banjo, dann vier oder fünf Saiten!
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tele
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Beitrag von tele »

Ein 4 Saitiges ist nicht nur Dixie, sondern auch irisches Rattling-Banjo.
Bach geht aber auch.https://soundcloud.com/tele1310/courante-2
Wenn du dir eine Mandoline anschaffen willst, musst du dich ja an die Quintenstimmung gewöhnen, damit kannst du im Prinzip auf einem Tenor-Banjo klarkommen. Es wird in ähnlicher Technik, nämlich mit einem Plektrum angeschlagen.

Beim 5-String gibt es zwei hauptsächliche Techniken:
-Scruggs-Style 3-Finger-Rollshttp://www.youtube.com/watch?v=A-Dagvc3q64
-Clawhammer oder Frailinghttp://www.youtube.com/watch?v=sMxQEGvaVmw

Scruggs-Style wird mit Fingerpicks gespielt, Clawhammer mit dem Nagel des Mittelfingers und dem Daumen.

Mir persönlich ist Scruggs-Banjo doch etwas zu komplex für nebenbei, so dass ich nur noch ein bisschen fraile, gelegentlich...
und ggf. noch einer Ukulele.
Warum nicht beides verbinden?
http://www.youtube.com/watch?v=ncJY-RBLyD0
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AtinPlatin
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Beitrag von AtinPlatin »

Uncle Young ist augenscheinlich kein Banjo-Purist. Spielt 6saitig. Dabei hat er doch eigentlich immer alles richtig gemacht?!

http://www.youtube.com/watch?v=tIxKGtAmucI
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doc
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Beitrag von doc »

Na ja, das Geschrammel auf dem Banjo ist genauso schlimm wie das Gepuste auf der Mundharmonika.
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AtinPlatin
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Beitrag von AtinPlatin »

Ansichtssache. In die Banjo Hall of Fame - falls es so was gibt - würde er es wohl in der Tat nicht schaffen. Aber mit 2x Rock'n'Roll Hall of Fame, fast 40 Alben und 65 Mio. USD auf dem Konto, wird er Dein Urteil sicherlich verkraften können. Singen kann er ja auch nicht .-))
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Woerner
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Beitrag von Woerner »

Naja, das ist ein Banjo Forum, in dem der Unwissende von Wissenden Fragen beantwortet bekommt, Mandolinen- und Gitarren Banjos spielt man, wenn man kein neues Instrument lernen möchte, Tenor Banjo spielt man in einer Jazz Band oder bei Irish Folk, ein Plektrum Banjo spielt man als Rhythmus oder Solo Instrument beim Jazz, auch bei Big Bands, aber ein 5 String Banjo, bei Gibson als RB (Regular Banjo) bezeichnet, ist ein eigenständiges Lerninstrument, die Spieltechnik ist nicht direkt vergleichbar mit anderen Zupfinstrumenten. Ich kenne nach über 35 Jahren niemanden, der mal so ein bisschen Banjopicking nebenher macht, wenn aber doch, klingt es meist schrecklich.
Ich spiele wie die meisten Banjo-Picker auch recht gut Flatpicking Gitarre, also mit Plektrum, mache das aber nur mal bei Session.
Wenn hier im Banjo Forum mal über jemand über "Weltstars" mit Gitarren-Banjos gelästert wird, hat das seine Berechtigung, genau wie in den anderen Fach-Foren.

Woerner
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saitentsauber
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Beitrag von saitentsauber »

doc hat geschrieben: Wie auf einem Five-String zu spielen, geht auf einem Gitarrenbanjo nicht.
Das stimmt natürlich. Andererseits dürfte kaum jemand im Durchschnittspublikum merken, dass ein Gitarrenbanjo benutzt wird, wenn die Kaiser Family Band Fishers Hornpipe spielt. Spielen und Hören ist halt nicht dasselbe... :oops:
zu verkaufen: Eastman MD515-CS Mando
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