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Habt Erbarmen, habt Mitleid (nein, war nur Spaß)

Moderator: doc

JC
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Reparatur Steg

Beitrag von JC »

Hallo zusammen,

ich heiße Jürgen, komme aus Dortmund und darf schon seit gut vier Jahren an "Über-50-Parties" teilnehmen.

Mit der Gitarre beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren mit viel Freude und insgesamt recht mäßigem Erfolg. Aber wie gesagt - mir macht es Spaß.
Weniger Spaß macht mir im Moment meine Gitarre.

Vor einiger Zeit bemerkte ich, dass der Steg sich hinten leicht gehoben hat (oder die Decke gesenkt). Ist nicht über die gesamte Breite so, aber an einigen Stellen paßt schon ein ganz dünnes Pick drunter.
Bei der Gitarre handelt es sich um eine Yamaha DW-20, die ich mir vor ca. 10 oder 11 Jahren zugelegt habe. Der Preis lag damals bei 1.250 DM (ich habe ein bisschen weniger dafür bezahlt)

Anfang der Woche war ich bei meinem Händler, der das Teil zwecks Kostenvoranschlag an den Yamaha-Service geschickt hat.
Heute bekam ich die Rückmeldung - die Kosten würden sich auf insgesamt fast 380 € belaufen! (und das zum Selbstkostenpreis des Händlers)

Folgende Dinge müßten gemacht werden:
- Steg entfernen
- Decke abrichten
- Steg neu verleimen
- Belastungstest durchführen

Nun meine Frage in die Runde
- lohnt sich der Aufwand bzw. die Investition bei der Yamaha? (die sieht übrigens gut aus und klingt auch nett)
- bekommt man das woanders preiswerter? (so ne Art "Smart-Repair")
- Was würde sich heute als gleichwertige Alternative anbieten?
- Soll ich sie bis zum endgültigen Exitus spielen und dann zum Sperrmüll geben? (das täte mir weh!)

Also Fragen über Fragen - ich habe momentan echt keine Ahnung, was ich machen soll.

Es wäre toll, wenn ihr mir einen Rat geben könntet.
Liebe Grüße aus dem heißen Dortmund

Jürgen
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo JC, erstmal willkommen hier ! :D

Schau' mal hier, suche "Steg neu aufleimen" und schau' was es kostet... :wink:

An wen bist du denn da geraten ??? :shock:

Gruss, Martin
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Tach Jürgen,

aus Dortmund ist es nur ein Katzensprung nach Bönen zu Hartmut Hegewald.
http://www.hegewaldgitarrenbau.de/

Wenn Du alternativ eine kleine Spazierfahrt nach Essen machen willst, fährst Du bei Thorsten Lietz vorbei.
http://www.thorsgarage.de/

Beide sind kompetent und fair.

Gruß aus Hattingen Town
Werner
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

Steg "nur" aufleimen wäre wohl eher eine "kleinere Operation"

im Angebot des befragten Händlers war aber von "Abrichten der Decke" die Rede .... (das wäre doch aufwändiger oder?) .... was ist damit genau gemeint?

der TE meinte ja, die Decke hätte sich "gesenkt"

wäre evtl. wichtig festzustellen, inwieweit die Decke nicht mehr plan sondern gewölbt ist bzw. ihre ursprüngliche "Wölbung" verändert hat

wenn ich mich recht entsinne, kann so was durch zu trockene Aufbewahrung entstehen und durch befeuchten bis zu einem gewissen Grad rückgängig gemacht werden

bei Taylor - videos - humidity ist das mal demonstriert (ich meine aber, da ging es eher um den Boden als um die Decke)

http://taylorguitars.com/guitars/featur ... 1_High.wmx

Schöne Grüsse

Reinhard
JC
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Beitrag von JC »

Guten Morgen an alle,

zunächst einmal lieben Dank für Eure Antworten.

So wie ich das verstanden habe, muss die Decke wohl so aufgearbeitet werden, dass der Steg wieder vollflächig verleimt werden kann. Ob die Decke irgendwie eingesunken ist oder sowas kann ich nicht beantworten. War nur ne Vermutung von mir.

Die Gitarre wurde zum deutschen Yamaha-Service geschickt. (Nähe Hamburg?) Die haben für die Reparatur 10 Arbeitseinheiten à 15 Minuten angesetzt. (Haben die die Trocknungszeit da mitgerechnet???)

Ich habe den KVA auf jeden Fall abgelehnt, und lasse mir die Gitarre erstmal wieder zurückschicken.

Vielleicht fahre ich ja demnächst mal zu einem der genannten Gitarrenspezies in meiner Nähe. Vielen Dank für den Tipp!!

Darf ich Euren Antworten entnehmen, dass sich eine Reparatur grundsätzlich noch lohnt? Wie schon gesagt, die DW-20 ist sicher nicht der Überflieger aber ich hänge dran. Von zwei Dellen am Hals (Schwiegermutter sei Dank) ist sie auch noch völlig in Ordnung. Das gilt auch für die Einstellung wie Saitenlage und Bespielbarkeit Und mit dem 10er Elixier-Satz klingt sie auch recht "erwachsen".

Danke nochmal für Eure Antworten und viele Grüße aus dem "Pott"
Jürgen
tbrenner
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DW 20 reparieren ....

Beitrag von tbrenner »

Hallo JC,

zu einem vertretbaren Kurs würde ich die Yamaha auf jeden Fall wieder instandsetzen lassen. Ich finde gerade die DW-Serie von Yamaha richtig klasse; hatte mal eine DW 15 . In der Preisklasse die mit Abstand beste
Dreadnaught, die ich in die Finger bekam....

Daß der Werksservice von den Großherstellern hier nicht zu akzeptablen
Preisen reparieren kann, verwundert mich nicht. Du mußt halt die ganzen
Service Manager, Telefonzentralen etc.pp. mitfinanzieren, bevor auch nur jmd. die Hand an das Instrument gelegt hat. Klarer Fall für die kompetente
1-Mann -Gitarrenboutique .... :wink:

Grüssle,

tbrenner
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Nochmal ...

Beitrag von tbrenner »

öhm, habe jetzt erst gerade gelesen, daß Du die mit 10-er (?)Elixiersaiten
versehen hast? Ehrlich jetzt?
Mach mal nach der Reparatur 12-er Elixier oder z.B. John Pearse-PB drauf:
dann könnte die DW erst ihr Potential entfalten.
(10-er Saiten sind nu wirklich was für die E-Gitarre...)

Grüssle,

tbrenner :wink:
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo JC,

genau, geh' zu einem Gitarrenbauer in deiner Nähe, Steg neu aufleimen ist täglich Brot in jeder Werkstatt.
Ich hab' das Gefühl die Yamaha-Leute wollen dir eine Gitarrenreparatur als Raketentechnik verkaufen, am meisten musste ich über "Belastungstest durchführen" lachen... bei mir heisst das "Saiten aufziehen"... :wink:

Und klar, nachdem der Steg mit Hitze abgelöst ist, muss logischerweise die Leimfläche auf Decke und Steg gereinigt werden. Dazu jedoch "Decke abrichten" zu sagen ist herrlich lächerlich... :lol:

Aber vielleicht jagen die die Gitarre zum Schluss ja noch durch den Kernspintomographen, wer weiss... :roll:

Grüsse, Martin
JC
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Beitrag von JC »

Hi,
Sorry, die Saiten sind natürlich die 12er (012 - 053 Nanoweb light acoustic)

Leute ich freu mich ehrlich, hier in diesem Forum zu sein. Schnelle, nette und kompetente Antworten!!

Und ich freu micht auch, dass Ihr meine Klampfe noch nicht abgeschrieben habt. Ich werde auf jeden Fall dran arbeiten, das Teil reparieren zu lassen, ohne Yamaha reich zu machen :D

Also vielen Dank nochmal - ich werde weiter berichten.
Schönes Fußballwochenende und viele nette Stunden bei Eurem/meinem Hobby.
Jürgen
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

zu den "Dellen am Hals"

ein guter Gitarrenbauer kann das auch im Handumdrehen "ausbügeln"

-----------

meine Lakewood M 32 CP habe ich gebraucht erworben. Leider hat der Vorbesitzer mal den Deckel des Hiscoxkoffers drauf fallen lassen, so dass auf der Rückseite des Halses eine "Delle" entstand

optisch kein Problem, aber da ich es immer beim Greifen am Daumen gefühlt habe, bin ich zu Lakewood / Giessen

Herr Seeliger hat es ratz fatz so repariert, dass es nun optimal ist (ich konnte sogar drauf warten 8) ) - blitzschnell und zu einem überraschend günstigen "Tarif" :wink:

----------

wenn Du also sowieso zum Fachmann gehst, vielleicht direkt noch eine "Komplettinspektion" ....

Schöne Grüsse

Reinhard
Jensy
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Re: Reparatur Steg

Beitrag von Jensy »

JC hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich heiße Jürgen, komme aus Dortmund und darf schon seit gut vier Jahren an "Über-50-Parties" teilnehmen.

Mit der Gitarre beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren mit viel Freude und insgesamt recht mäßigem Erfolg. Aber wie gesagt - mir macht es Spaß.
Weniger Spaß macht mir im Moment meine Gitarre.

Vor einiger Zeit bemerkte ich, dass der Steg sich hinten leicht gehoben hat (oder die Decke gesenkt). Ist nicht über die gesamte Breite so, aber an einigen Stellen paßt schon ein ganz dünnes Pick drunter.
Bei der Gitarre handelt es sich um eine Yamaha DW-20, die ich mir vor ca. 10 oder 11 Jahren zugelegt habe. Der Preis lag damals bei 1.250 DM (ich habe ein bisschen weniger dafür bezahlt)

Anfang der Woche war ich bei meinem Händler, der das Teil zwecks Kostenvoranschlag an den Yamaha-Service geschickt hat.
Heute bekam ich die Rückmeldung - die Kosten würden sich auf insgesamt fast 380 € belaufen! (und das zum Selbstkostenpreis des Händlers)

Folgende Dinge müßten gemacht werden:
- Steg entfernen
- Decke abrichten
- Steg neu verleimen
- Belastungstest durchführen

Nun meine Frage in die Runde
- lohnt sich der Aufwand bzw. die Investition bei der Yamaha? (die sieht übrigens gut aus und klingt auch nett)
- bekommt man das woanders preiswerter? (so ne Art "Smart-Repair")
- Was würde sich heute als gleichwertige Alternative anbieten?
- Soll ich sie bis zum endgültigen Exitus spielen und dann zum Sperrmüll geben? (das täte mir weh!)

Also Fragen über Fragen - ich habe momentan echt keine Ahnung, was ich machen soll.

Es wäre toll, wenn ihr mir einen Rat geben könntet.
Liebe Grüße aus dem heißen Dortmund

Jürgen
Hallo Jürgen,

ne Du, lass das mal lieber. Wenn Du hilfe brauchst kannst Du Dich gerne melden. Der Preis ist der gleiche wie bei den Kollegen (ca. € 60,--)
für:
Steg lösen
anpassen
Unterklotz herstellen (leim Zulage)
Steg aufleimen
Instrument spielfertig machen

Schöne Grüsse vom Niederrhein

Jens
JC
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Beitrag von JC »

Guten Morgen zusammen,

jetzt sind wir ja wenigstens noch Dritter geworden.

@tbrenner:

Die DW-15 ist ja ein vollmassives Instrument gewesen. Meine DW-20 hat eine massive Fichtendecke aber "nur" laminierten Boden und Zargen.
Die 15er ist wahrscheinlich nen ganzen Tacken besser.
Aber trotz allem lasse ich die Reparatur machen - ich weiß nur noch nicht wo.

Zum Glück habe ich je ne Menge Tipps und Hilfsangebote bekommen.
Jetzt warte ich erstmal, dass die Yammi zurückkommt und dann werde ich sie wieder auf die Reise schicken :D .

Gibt es eigentlich Kartons, in die das Teil mitsamt Hartschalenkoffer reinpaßt??

Bis denne
Jürgen
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ja, gibt es. Geh zum Gitarrenhändler, der hat sicherlich einige rumstehen ...
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
JC
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Yamaha ist zur Reparatur

Beitrag von JC »

Hallo zusammen,

ich habe es nun endlich geschafft, meine DW 20 zur Reparatur zu bringen. Bei dem angelösten Steg hatte ich einfach nicht mehr die Nerven darauf zu warten, dass es irgendwann mal "plöng" macht, und das Dingen abreißt.

Also vor einer guten Wochen zum Rockland nach Witten gefahren. Dort wurde ich sehr nett bedient. Die Gitarre wurde wegen KVA an die angeschlossene Werkstatt geschickt.

Heute habe ich telefonisch mitgeteilt bekommen, dass meine Yamaha gerettet werden kann :D .

Der Steg muss komplett entfernt und neu verleimt werden. (War ja zu erwarten) Auch im Korpus hat sich was gelöst (Bridgeplate oder Leiste)

Zusammen mit einem Setup inklusive neuer Besaitung zahle ich dafür (ohne Preis der Elixirs) 128,- €. Für mich ein sehr fairer Preis, oder was meint Ihr?

Der Laden selber ist gitarrentechnisch sehr gut bestückt, da kommt man ins Schwärmen. Leider hat mir meine liebe Frau die 4 k Taylor nicht genehmigt. Vielleicht beim nächsten Mal.

Ich werde weiter berichten, wenn ich die Gitarre abgeholt habe, das kann jetzt noch ein paar Tage dauern. Ich gehe aber davon aus, dass die Reparatur dort gut erledigt wird.

Also denn bis neulich.

Liebe Grüße aus Dortmund

Jürgen (der, der seine Gitarre bald wieder hat :D )
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RB
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Beitrag von RB »

Der Preis klingt akzeptabel und für eine DW 20 von Yamaha würde ich den auch aufgebacht haben.
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