Sattelreparatur mittels Knochenfutter (Edel-Murx)
Hi Gitarrenmacher, zu spät zu spät, nun habe ich den gelben Knochen genommen. Angesprochen wurde ja auch der Zeit- und Geduldsfaktor. Nun ist es so, daß das ganze bisher nicht allzuviel Zeit in Anspruch nahm. Das Aufweiten der Kerbe vielleicht eine Viertelstunde. Absägen eines Schnippsels 2 Minuten, Abkleben mit Kreppband 2-3 Minuten, Klebung des Schnippsels 2-3 Minuten. Und nun die Aushärtung. Für Endfest 300 finde ich das Belastungsprofil zu harmlos, denn der Kleber muß eigentlich nur füllen und die Längsverschiebung unterbinden, da reicht doch ein Kleber, den man auch "Endfest 190" nennen könnte, im Grunde aus.
Jedenfalls habe ich später am Tage, als ich von 1100 n/qcm ausgehen konnte, weiter gemacht:

Abb. 12: Inlay mit dem Dremel grob in Form gebracht

Abb. 12 b: Inlay in Grobform nach Dremelbehandlung

Abb. 14
Danach ging es mit einer Schlüsselfeile und einer Diamantfeile von Hand weiter, bis die Form einigermassen passt.

Abb. 15
Ganz glatt ist es noch nicht, aber vor dem Glätten und Polieren müsse alle Saiten ab, also werde ich das beim Saitenwechsel machen.

Abb. 16
Danach wird die Kerbe gefeilt. Immer schön parallel zur Neigung der Kopfplatte, damit das Ende der Auflage ganz am Griffbrett liegt. Feile: Sattelfeile von StewMac in .058" halbrund.

Abb. 17
So sieht die Kerbe aus. Sie muß noch ein wenig tiefer, aber das mache ich noch. Ganz in Ruhe, ein Feilstrich, Saite wieder auflegen, EIN Feilstrich, Saite wieder auflegen EIN Feilstrich, Saite wieder auflegen.

Abb. 18
Ansicht nach vorläufiger Fertigstellung. Schnarrt nicht mehr, nebenbei erwähnt.
Jedenfalls habe ich später am Tage, als ich von 1100 n/qcm ausgehen konnte, weiter gemacht:
Abb. 12: Inlay mit dem Dremel grob in Form gebracht
Abb. 12 b: Inlay in Grobform nach Dremelbehandlung
Abb. 14
Danach ging es mit einer Schlüsselfeile und einer Diamantfeile von Hand weiter, bis die Form einigermassen passt.
Abb. 15
Ganz glatt ist es noch nicht, aber vor dem Glätten und Polieren müsse alle Saiten ab, also werde ich das beim Saitenwechsel machen.
Abb. 16
Danach wird die Kerbe gefeilt. Immer schön parallel zur Neigung der Kopfplatte, damit das Ende der Auflage ganz am Griffbrett liegt. Feile: Sattelfeile von StewMac in .058" halbrund.
Abb. 17
So sieht die Kerbe aus. Sie muß noch ein wenig tiefer, aber das mache ich noch. Ganz in Ruhe, ein Feilstrich, Saite wieder auflegen, EIN Feilstrich, Saite wieder auflegen EIN Feilstrich, Saite wieder auflegen.
Abb. 18
Ansicht nach vorläufiger Fertigstellung. Schnarrt nicht mehr, nebenbei erwähnt.
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Operation gelungen, bravo! 
... EIN Feilstrich...

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Alles gut bis bestens.RB hat geschrieben:Hi Gitarrenmacher, zu spät zu spät, nun habe ich den gelben Knochen genommen. ..........................................


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-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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RB, deine Detailfotos vom Reparaturvorgang erinnern sehr an die von Frank Ford (frets.com). Nur dass deine noch viel besser sind - die von Frank sind ja schon etwas älter und seine Kamera war sicher längst nicht so gut.
Toll gemacht.
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Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Hi Manati, der Frank Ford hat aber im Gegensatz zu mir viel Ahnung. Da nützen die besten Fotos nichts. Die sind mit einer Canon Einsteiger-Spiegelreflex mit dem zugehörigen Kit-Objektiv gemacht, die war günstig und man kann damit deutlich mehr machen, als mit einem Smartphone.
Diesmal war die Aktion aber gut, die fehlenden Feilstriche habe ich bei guter Laune und mit ausreichender Geduld noch nachgeholt, jetzt sitzt alles wieder erstklassig.
Diesmal war die Aktion aber gut, die fehlenden Feilstriche habe ich bei guter Laune und mit ausreichender Geduld noch nachgeholt, jetzt sitzt alles wieder erstklassig.
Durch ein Missgeschick, schniff, ist ein Stück Sattel an meiner SC unter der hohen e-Saite abgeplatzt. Die Saite sitzt noch in einer Kerbe, und das Ganze ist mehr ein kosmetisches Problem. Statt den Sattel komplett zu tauschen, bzw. tauschen zu lassen, da ich das noch nie gemacht habe, überlege ich, ob hier ein RBscher Edelmurx angewandt werden könnte. Also plan schleifen, ein Stück Knochen aufleimen. Aber erstens bin ich mir nicht sicher, ob man das schön hinkriegt, und zweitens, ob es überhaupt hält. Das Knochenstück hätte ja nur auf der Unterseite eine Klebestelle... Was meint ihr?


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Neuen Sattel auf längere Sicht würde ich sagen. Aus und Umbau ist kein Hexenwerk wenn man handwerklich nicht völlig unbegabt ist. Sattelsägen sind allerdings nicht ganz billig. Ist denn ein Gitarrenbauer in der Nähe bei dir? Eine solche Reparatur kostet bei Martin Wieland z.B. 45 Euro.
http://www.deerbridge-guitars.de/rep_preise09.php
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