Bau eines 5E5A Tweed Pro

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Bestücken des Eyelet-Boards

Bestücken macht Spaß! Zuerst werden auf der Unterseite des Boards bestimmte Punkte mit Litze verbunden, ähnlich wie es bei Platinen heutzutage mit den Leiterbahnen passiert:

Bild

Verbinden von Punkten


Danach kann es auf der Oberseite losgehen. Bauteil für Bauteil wird eingelötet. Vorher werden die Teile alle kurz durchgemessen, um hinterher keine Überraschung zu erleben.

Bild

... es kann losgehen

Die blauen Hochlastwiderstände montiere ich in luftiger Höhe, damit Frischluft dranströmen kann und die in der Nähe befindlichen Kondis nach Möglichkeit nicht gebraten werden. So, und fertig - fast jedenfalls. Ein Kondensator fehlt noch, hatte die feste Meinung, den noch im Bestand zu haben :roll: Nunja, vermutlich wird es eh noch eine Nachbestellung geben ...

Bild

nett geworden ...


Der nächste Schritt: Einbau der Potis, Buchsen und Röhrenfassungen ins Chassis. Dann müssen die lokalen Verdrahtungen an diesen Elementen vorgenommen werden, bevor die Kabel-Verbindungen zum Board hergestellt werden können.


NACHTRAG:


"Fertig" ist immer relativ, wie ich merkte. Nach einer Tasse Kaffee und Inspektion stellte ich fest: es fehlten zwei Widerstände und eine Verdrahtung :roll: :? :oops:
Aber jetzt gerade gefixt.

(to be continued)
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jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Heute ging's weiter. Das Board ist soweit, nun habe ich noch mal das Chassis unter die Lupe genommen. Vor dem Einbau des Boards müssen alle späteren Befestigungsarbeiten beachtet werden, denn es besteht nur noch jetzt die Chance, komfortabel Löcher bohren zu können. Wie immer, ist es sehr von Vorteil, alle weiteren Schritte vorzuplanen und wieder zu schauen, ob alles passen wird. Und siehe da - die Überraschung! Im Gegensatz zu dem Chassis, welches ich für den 5E3 gekauft hatte, passte bei dem aktuellen Chassis fast nichts. Genauer gesagt sind fast alle Löcher/Öffnungen zu klein geraten. Das betrifft schon mal die Eingangsbuchsen, hier konnte ich keine isolierten Buchsen (CLIFF) einsetzen, ferner die Kippschalter und sogar die Röhrenfassungen(!) der Novalröhren. Vermutlich irgendein US-Maß. Um meine Bauteile passend zu machen, waren der Schälbohrer sowie die Lochfeile im Einsatz. Wirklich eine blöde, mühsame Arbeit. Dann habe ich mal einen Teileinbau der Buchsen und Potis sowie deren Verdrahtung vorgenommen und angefangen, die Verkabelung am Board anzubringen.

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Lochvergrößerungen


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Board im Chassis


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Frontverdrahtung
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Kingfrog
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von Kingfrog »

So langsam nimmt die "Sache" Form an, cool!
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RB
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von RB »

Und die Röhren stehen quasi nach hinten heraus aus dem Chassis ? Jedenfalls bewundere ich diese Arbeit.
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H-bone
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von H-bone »

RB hat geschrieben:Und die Röhren stehen quasi nach hinten heraus aus dem Chassis ?
Die stehen nach unten raus, weil die Potis nach oben rausstehen... das Chassis wird ja senkrecht eingebaut...
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chrisb
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von chrisb »

:r:
bin gespannt auf´s ergebnis
chrisb
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RB
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von RB »

Ah, alles klar. Im Idealfall ist dann die Beschriftung der Knöpfe noch so, daß man sie von hinter dem Amp lesen kann, das wäre die ganz alte Schule.
jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Das lassen wir noch im Bereich der Spekulation - bischen Überraschung muss sein ;-)

Bin weiter fortgeschritten. Die Verkabelung am Board wurde komplett angelötet. Die restlichen Röhrenfassungen wurden eingeschraubt und die Röhren-Heizung verlegt. Die Novalfassungen wurden komplett verdrahtet, die Oktalfassungen (die großen) zum Teil. Mittlerweile hat sich auch die Liste für nachzubestellende Teile auf 10 Posten verlängert. Im Prinzip wäre der nächste Schritt Montage der großen Trafos (Netztrafo, Drossel, Übertrager). Diese Teile fallen etwas monströs aus, da dieser Verstärker eine hohe Stromaufnahme hat und wiegen entsprechend. Habe mir angesichts des Gewichtes schon mal überlegt, wie ich zusätzliche Befestigungspunkte für das Chassis ausarbeite, da die zwei Schrauben auf der Frontseite ein wenig zu wenig sind.

Wenn die Trafos drin sind, werden diese ebenfalls mit dem Verstärker verdrahtet. Die Bedienelemente müssen dazu ebenfalls vollständig montiert sein. Und dann könnte bald schon der erste Test unter Spannung erfolgen! Hier paar Bilder von heutigen Stand. Ach ja - Arbeitstisch war zum Aufräumen fällig, soeben auch erledigt ...

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Kabelsalat


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... oben auch


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Röhrenfassungen montiert!


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Novalfassungen verdrahtet!
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fingerstricker
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von fingerstricker »

jpick hat geschrieben: Bin weiter fortgeschritten. Die Verkabelung am Board wurde komplett angelötet....
Hi jpick,
danke für den Blog, - macht Spaß hier mitzulesen und zu kucken wie der Amp so nach und nach Gestalt annimmt. :r:
Darf ich fragen, ob du von Ceriatone lediglich die Dokumentation verwendest oder hast du da auch Material beschafft ?

Witzig, ich habe mir eben auch die Bilder deines verlinkten 5E3 Blogs angekuckt - mein Keller sieht ziemlich ähnlich aus, bei mir steht auch noch ein alter Hameg auf der Werkbank. Aber sag mal, warum bist du beim Löten so sparsam mit dem Lötzinn ? Der olle Leo hat ja bekanntlich auch nix verschenkt, aber beim Lötzinn war er deutlich spendabler. Bei meinem alten 7ender Amp sind die Nieten komplett ausgefüllt.
Und bei der Gelegenheit: Ich denke, wenn du die Kabel wie beim Vorbild von der Unterseite her durchführst und dann aber von der Oberseite verlötest ist es später evtl. einfacher wenn du im eigebauten Zustand mal etwas reparieren oder modifizieren möchtest, - ich will dir da aber bestimmt nicht ins Handwerk pfuschen und dem Strom isses eh egal :mrgreen:

Weiterhin viel Spaß und viel Erfolg bei der Inbetriebnahme.

Gruß
fingerstricker
jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Hi fingerstricker,

Danke für das feedback! ... Lötösen mit Zinn ausfüllen? Nönö, löten, nicht braten ;-) Ich weiß, dass die (kleineren) Ösen bei anderen gefüllt sind. Meine Löcher sind ziemlich (vielleicht unnötig) groß, wie vielleicht auffällt. Das liegt daran, dass kleinere Nieten und Zangen kaum erhältlich sind. Hätte ja das Board auch kaufen können, aber Selbstbau ist ja irgendwo auch Selbstbau ;-) Das wäre wirklich nicht gut, die auszufüllen. Denke sowieso schon, kilometerweise Zinn verbraucht zu haben.

Zu der Kabelführung: halte ich persönlich für sauberer und übersichtlicher so. Hatte wirklich auch erst überlegt. Die Kabel haben aber eine Länge, die das Umklappen des Boards später im Wartungsfall gut ermöglichen. Denke, groß umbauen werde ich später auch eher nichts. Soll ja wirklich ein 5E5A bleiben. Und da es beim ersten Projekt so gut klappte ...

Der Ausdruck von Ceriatone ist nur Hilfsmittel - ganz gut zu gebrauchen und schön vor allem in Farbe ausdruckbar - das hilft sehr bei der Kabelkonfektionierung. Daneben liegt noch das Original-Layout. Ceriatone hat auch ein paar mods mit eingezeichnet, Schirmgitterwiderstände zum Beispiel oder Kathodenwiderstände zur bequemeren Ruhestromeinstellung. Die Bauteile sind größtenteils aus meinem Fundus, hatte mal vor Jahren die halbe Werkstatt eines Hobby-Amp-Bauers bei ebay sehr günstig für unter 100 EURO aufgekauft - da war wirklich alles dabei, von der Qualitätslitze über Widerstände, Kondensatoren bis zum High-End-Poti :-). Natürlich war auch Zukauf angesagt, passender Trafo, Drossel für 200mA (!), Chassis, Original-Tragegriff etc. Die Sachen sind dann von tubetown oder TAD.

Ja, der alte HAMEG steht da immer noch, obwohl wir eigentlich nur noch den digitalen Oskar nutzen. Aber der unter dem Ossi stehende HAMEG Generator und das HAMEG Messgerät sind immer noch in Gebrauch und state-of-the-art.

VG
Stefan
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fingerstricker
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von fingerstricker »

Moin Stefan,
schön zu lesen, dass du mein Feedback nicht in den "falschen Hals" bekommen hast... - das ist ja manchmal in Foren nicht ganz so einfach.
Und klar - deine Nietösen sind deutlich größer - das hatte ich so noch gar nicht registriert.

Ansonsten, ein Bauteilefundus ist klasse, - ohne gehts fast nicht.
Ich war auch tierisch genervt, wenn ich mal etwas probieren wollte und man dann immer erst 5€ Versand berappen und zwei Tage warten muss, nur weil mal wieder irgendein Kondensator oder Widerling fehlt. Ich hatte aber auch etwas Glück und bin bei einem AWO-Flohmarkt über ein größeres Bauteilesortiment gestolpert, das wohl von aus der Werkstattauflösung eines Radio & Fernsehtechnikers stammte. Leider taugt das Material meist aber nur zum "improvisierten basteln". Wenn es dann zur Sache geht fehlt das richtige Material dann doch :heul:
Bin z.B. gerade auf der Suche nach einem großen Keramik-Scheibenkondensatoren mit 22 nF, damit ich endlich mal meinen Amp von der Werkbank bekomme.
Sowas in der Art ..
https://www.reichelt.de/Scheiben/KERKO- ... KO-500+10N

Zum Oskar: Ich habe auch noch einen dicken Tektronix Speicheroskar hier stehen, - allerdings macht das Ding im Vergleich zum alten Hameg einen Irrsinns Lärm, wenn man das Ding einschaltet, hört man den Brumm den man beseitigen wollte auch nicht mehr - da greife ich dann doch wieder zum Oldie ;-)

Nun denn, viele Grüße
fingerstricker
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Kingfrog
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von Kingfrog »

jpick hat geschrieben:Die Kabel haben aber eine Länge, die das Umklappen des Boards später im Wartungsfall gut ermöglichen. VG Stefan
Da denkt jemand mit!
Den Fehler habe ich bei meinem letzten Projekt gemacht - als ich tatsächlich nachlöten musste war ich ganz schön am fluchen.
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von fingerstricker »

Kingfrog hat geschrieben:
jpick hat geschrieben:Die Kabel haben aber eine Länge, die das Umklappen des Boards später im Wartungsfall gut ermöglichen. VG Stefan
Da denkt jemand mit!
Den Fehler habe ich bei meinem letzten Projekt gemacht - als ich tatsächlich nachlöten musste war ich ganz schön am fluchen.
Tja, ABER... wenn du dir dann aber wegen evtl. zu langer oder unglücklich geführten Kabel andere Schweinereien oder ne Mitkopplung einfängst, kommst du auch dem Wahnsinn nahe... :mrgreen:
Ich bin da eher ein Freund möglichst kurzer und möglichst nicht parallel geführter Leitungen.
jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Tja - ABER ...

Tja, aber: alle - Theorie ist grau. Kabel so lang wie nötig und so kurz wie möglich, so sollte das sein. Vielleicht noch schauen, welche Drähte überhaupt empfindlich sind. Hatte bisher bei den nicht wenigen von mir gebauten Amps (Gitarre/HiFi) genau zweimal Probleme mit der Kabelführung, die sich auch schnell beseitigen ließen. Ein solcher Röhrenverstärker ist einfach aufgebaut und keine Rätselbude, man kommt schnell auf den Fehler, wenn mal was nicht stimmt. Einige Kabelverbindungen halte ich eher noch etwas länger, weil dreimal abgeschnitten ist letztlich immer noch zu kurz. Und möglichst dicht am Chassis langlegen statt frei durch die Luft finde ich auch nicht schlecht.

Was aus meiner Erfahrung dagegen wirklich extrem wichtig ist, ist die Masseführung. Daher auch meine isolierten Buchsen. Viele Probleme mit Brumm- und Schwingneigung liegen hier begründet. Aber dazu kommen wir später noch ...

So denke ich in diesem Falle. :guitar1:

Apropos Sortiment, vielleicht mal für das Fachpublikum drei Einblicke in die eigentliche Elo-Werkstatt. Wie bereits gesagt, musste die Sauna weichen und ich erfüllte mir einen Jugendtraum. Passende elektrische Installation, indirektes helles Licht, LAN-Anschluss, Digitalradio über Röhrenradio (grins). Zwei Arbeitsplätze für meinen Sohny und mich. Man sieht noch den ehemaligen Duschbereich :-) Die groben Dinge (Holz, Metall, sägen, nieten) werden in der anderen Werkstatt erledigt, bin in der komfortablen Lage, über meiner Garage den Dachboden ebenfalls für Bastelzwecke ausgebaut zu haben.

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... Werkstatt


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... auch noch Werkstatt

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... Bauteile
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von RB »

schluck... du könntest quasi aus dem Stand umsatteln.
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