Chrisb - Mein Eigenbau Nr. 1

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Schöne Fortschritte, lieber Chris, sehr schön. Bin schon gespannt, wie sie dann klingt! :D
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin moin,

hab das griffbrett plan geschliffen (wofür so ein halber sack blumenerde alles gut ist)
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bundstäbe eingeschlagen, abgerichtet und poliert
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langsam hat se ähnlichkeit mit ner gitarre
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chrisb
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RB
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Beitrag von RB »

Die sieht gut aus. Ich bewundere diese Fähigkeit, solche Arbeit mit Geduld und innerer Ruhe zu tun. Ohne die geht das wohl nicht.

Frage zum "Nebenschalloch": Ist das hinsichtlich Größe und Position frei geschöpft oder orientiert sich das an Vorbildern ? Ich bitte um Nachsicht, sollte die Frage oben schon irgendwo beantwortet sein, ich habe nicht alles gelesen.
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

hallo rb,

danke. ich hätte gerne auch ein bißchen mehr äußere ruhe :lol: und nicht zuletzt mehr zeit um mich um einige details besser bemühen zu können.

zu deiner frage: bzgl. form und größe des korpus und größe des deckenschalllochs habe ich mich zunächst an meiner hopf gran concierto s orintiert. ich habe die zargenhöhe im unterbug und am halsfuß verändert. insgesamt hab ich so ein bißchen mehr volumen. das deckenschallloch habe ich kleiner gemacht als bei der hopf. dafür kam dann das zargenschallloch. ich hab versucht das mehr an volumen und die schalllochdurchmesser aufeinander abzustimmen so dass ich ähnliche verhältnisse wie bei der hopf habe.

die lage des zargenschalllochs orientiert sich an meiner kashagitarre bzw an meine spielhaltung. im bereich des zargenschalllochs wurden innen noch eine zweite zarge (ebenfalls aus ahorn) zur stabilisierung gegengeleimt.

seit ich die kashagitarre habe nehm ich den klang von gitarren beim spielen ganz anders wahr. durch das zargenschallloch hat man eine monitorbox und die gitarre spricht direkt zu dir. bin gespannt wie´s dann mit zwei schalllöchern "stereo" klingt.
chrisb
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

So ein Zargenschallloch stelle ich mir echt nicht schlecht vor - ich finde es im Übrigen total gemein, dass jene, die mir gegenüber sitzen, den tollen Sound meiner Gitten genießen können, und ich mich verrenken muss unter gleichzeitigem Schiefhalten der Gitarre, um auch zum vollen Genuss zu kommen. Daher stelle ich mir so ein Zargenloch recht praktisch vor. Oder? 8) :lol:
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: ... So ein Zargenschallloch stelle ich mir echt nicht schlecht vor ...... Daher stelle ich mir so ein Zargenloch recht praktisch vor. Oder? 8) :lol:
OT: Dann solltest du dich wirklich auch mal bei Breedlove umsehen, die haben das teilweise auch :wink:

Und zum Eigenbau da sag´ ich WOW :shock: ! Gibt´s eigentlich auch einen Termin wann die Gute fertig sein soll ?
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

mann...das ist ja ne super erfindung mit dem zargenschalloch!
das habe ich bisher noch nie gesehen - obwohl es doch naheliegt, sowas zu bauen.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Oh ja, ich habe gelesen, dass es dem Spieler einen besseren Höreindruck
vermittelt, ohne den nach vorne projizierten Klang wesentlich zu verändern.
Bin gespannt, weil ich meine Stoll Primera gerade mit einer solchen Zusatz-
Öffnung in der Zarge nachrüsten lasse.

Vor längerer Zeit habe ich mal ein nettes Foto von einem Zargenschallloch-
Test-Instrument gesehen:
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Auch sehr schön, gell! :shock: 8)
Gruß
von
Ralf
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clone
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Beitrag von clone »

bookwood hat geschrieben: Auch sehr schön, gell! :shock: 8)
Für mich sieht das aus wie Einschusslöcher oder ein Sieb. Und dann noch die Korken... . Habe ich eher Probleme mit.
Das man als Spieler mehr hört kann ich mir allerdings gut vorstellen.
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

aber kommt sich das denn nicht mit dem bracing in die quere?
ich meine, das müsste man doch dann auch auf den veränderten "schall-wurf"/schallreflexionen anpassen, oder?

so schallöcher verändern doch das gesamte aufeinander abgestimmte schwingungsverhalten.
Zuletzt geändert von Ewert am Sa Jun 18, 2011 4:02 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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clone
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Beitrag von clone »

Ewert hat geschrieben: so schallöcher verändern doch das gesamte aufeinander abgestimmte schwingungsverhalten.
Bei einer solide gebauten Gitarre schwingt nichts!

8)
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

oh, aber selbstverständlich schwingt eine gitarre - das ist das grundprinzip dieses instruments.

ohne schwingung kein ton.

wie kommst du nur auf eine solch irrwitzige idee, bei einer gitarre würde nichts schwingen, wenn sie solide gebaut ist??? *kopfschüttel*

und das bracing ist ja extra so angelegt, damit die schallreflexionen geleitet werden.

deutliche schwingungen hörst du beispielsweise auch, wenn du die gitarre mit flageolet tönen stimmst. da sind sie sogar so langsam, dass man sie zählen könnte.

die unterschiedlichen hölzer werden ja im übrigen auch nach deren schwingungsverhalten ausgesucht. sonst könnte man ja jede gitarre aus spanplatten bauen.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Nun, soweit ich es weiß, schwingt bei der Gitarre möglichst nur die Decke.
Der Rest, nämlich Boden und Zargen, sollen die durch Deckenschwingung
angeregte Luft weitgehend ungerührt reflektieren. Ein mir namentlich nicht
mehr erinnerlicher Fachmann hat es mal simplifiziert so ausgedrückt, dass
die Gitarre eigentlich nichts anderes als eine „Luftpumpe“ ist. Das Bracing
der Decke dürfte daher eher der Balance zwischen Schwingungseigenschaften
und der nötigen Stabilität gegen den Saitenzug dienen.

Dennoch kann man ein zusätzliches Schallloch nicht ohne zusätzliche
Maßnahmen zur Stabilisierung in die Zargen sägen. Das hat zumindest
Christian Stoll mir kürzlich so erklärt.

Es gibt auch verschließbare Zargenschalllöcher, die mit einem kleinen
Schiebetürchen ausgestattet sind. Wer sich etwas näher damit befassen
möchte, kann das z.B. in der Diplomarbeit des Gitarrenbauers Florian
Vorreiter
tun (Seiten 21-29).
clone hat geschrieben:Für mich sieht das aus wie Einschusslöcher oder ein Sieb.
Und dann noch die Korken... . Habe ich eher Probleme mit.
Nun ja, ist halt ein Testinstrument, mit dem die tonalen Auswirkungen der
unterschiedlich angeordneten Öffnungen ausgelotet werden sollten.

PS @ Chris: Sorry, dass wir Deinen hochinteressanten Bauberichts-Faden hier zeitweise
mal entführen...
Gruß
von
Ralf
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

bookwood hat geschrieben:Nun, soweit ich es weiß, schwingt bei der Gitarre möglichst nur die Decke.
Der Rest, nämlich Boden und Zargen, sollen die durch Deckenschwingung
angeregte Luft weitgehend ungerührt reflektieren.
mein reden. ohne schwingung kein ton. aber auch die zargen und der boden haben ein eigenes schwingungsverhalten.

die reflexionseigenschaften sind begründet in diesen speziellen chwingungseigenschaften der hölzer.

danach werden sie ja auch ausgesucht.:)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

clone hat geschrieben:Bei einer solide gebauten Gitarre schwingt nichts! 8)
Oh Mann. Was spielst denn Du für ein Zeug?
bookwood hat geschrieben:Nun, soweit ich es weiß, schwingt bei der Gitarre möglichst nur die Decke.
Also alle, die meinen, dass an ihren Gitarren irgendwas nicht schwingen würde (sogar die verdammte Kopfplatte schwingt - wie sollten sonst diese Klemm-Stimmgeräte funzen?) würde ich sehr ans Herz legen, entweder ordentliche Instrumente zu erwerben oder die Fachliteratur zu konsultieren.

Sagt mal, spürt Ihr denn keine Schwingungen, wenn Ihr Eure Gitarren auf dem Schoß habt? Bei meinen schwingt alles - die Böden teilweise sogar dergestalt, dass sie mich kitzeln. Wenn nur die Decke schwingen soll - dann könnten wir den Rest der Gitarren ja auch aus PU-Schaum bauen, oder? *doppelkopfschüttel* :roll: :? :roll: Warum sollte man dann Böden und Zargen aus Rio-Palisander bauen, oder aus wasweißichwas ...
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