Sattelreparatur mittels Knochenfutter (Edel-Murx)
Verfasst: Do Apr 17, 2014 3:45 pm
Nun denn, ich habe bei der Tieferlegung der Saitenlage am Sattel einer Gitarre etwas übertrieben und daher schnarrt die E-Saite. Da man Sattelkerben nicht wieder höher feilen kann und ich zu faul bin, einen ganzen Sattel zu machen, hatte ich erst (vor ein paar Jahren) die zu tiefe Kerbe mit einer Mischung aus Sekundenkleber und Natron aufgefüllt. Dieses Material hat sich mit der Zeit aber herausgerieben.
Nun bin ich auf die Idee verfallen, die zu tiefe Kerbe aufzuweiten und mit einem Inlay aus Knochen wieder zu füllen. Eigentlich eine Arbeit, wie bei einem Zahnarzt. Das Inlay soll dann die neue - diesmal hoffentlich nicht zu tiefe - Kerbe für die E-Saite aufnehmen.
Da man ja heute alles mitteilt und abbildet, will ich nicht zurückstehen und stelle die Arbeit im Bild dar.

Abb. 1
Hier ist die Ausgangslage zu betrachten. Ich hatte schon mit der Freifeilung begonnen, bevor ich auf die Idee kam, das ganze im Bild festzuhalten, die Kerbe ist also schon etwas breiter, als sie ursprünglich war, aber die Höhe über dem Griffbrett ist so, wie sie war, a Kathastrophn.

Abb. 2
Bei der Gelegenheit muß man einmal eine der sinnvollen kleinen Erfindungen erwähnen, die es von Stewart McDonald immer wieder gibt: Hier ein Hebel-Löffel-Kerben-Saitenheraushebe-Instrument, das es ermöglicht, die Saite unter voller Spannung aus dem Sitz zu heben. Ich habe zwar ein wenig heruntergestimmt, aber nur vielleicht zwei Ganztöne unter E. Damit kann man hinein- und wieder heraussetzen, ohne kurbeln zu müssen. Mit diesem Werkzeug verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, aus Ungeduld, so wie ich es getan hatte, ein bis drei Feilstriche zu viel zu machen.

Abb. 3 - Material zum Verfüllen, Knochen vom Kuhvieh

Abb. 4 - Material zum Kleben
Zweikomonentenkleber UHU schnellfest. Hält nach 10 Minuten, erreicht nach 30 Minuten 900 N/qcm, nach 60 Minuten 1100 und nach 72 Stunden 1900 N/qcm. Halten muß der eigentlich nicht viel. Er ist aber spaltüberbrückend. Nachteil: Klebt alles und geht nie mehr ab.

Abb. 5
Die Idee: Die ohnehin verdorbene Kerbe aufweiten und mit Kuhknochen verfüllen, der mittels 2-Komponenten-Kleber eingeklebt wird. Hier paßt es noch nicht.

Abb. 6
Also wird mit einer Schlüsselfeile gefeilt. Dabei geht es an die Flanken der vorhandenen Kerbe, nicht in die Tiefe.

Abb. 7
Bis die Kerbe allmählich das ihr zugedachte, rechteckige Format anzunehmen beginnt.

Abb. 8
Immer weiter, bis der Knochen - ein viel zu breiter Stegeinlagen-Rohling - in die aufgeweitete Kerbe hineingeht.

Abb. 9
Ein Schnippsel wird abgesägt, so sieht das dann aus.

Abb. 10
Anschließend wegen der Hartnäckigkeit des Klebers und der Unvermeidlichkeit, dass das squeezed out material sich bräsig breit machen wird: Abdeckung des Operationsgebiets wie beim Chirurgen.

Abb. 11
Dann die Klebung. Man sieht sehr schön, wie notwendig die Abdeckung des Griffbretts war.
Fertig für jetzt. Nach dem Härten kommt die Befeilung und Herstellung einer einheitlichen Form des Sattels und dann zum Schluß die neue Kerbe. Fortsetzung folgt.
Nun bin ich auf die Idee verfallen, die zu tiefe Kerbe aufzuweiten und mit einem Inlay aus Knochen wieder zu füllen. Eigentlich eine Arbeit, wie bei einem Zahnarzt. Das Inlay soll dann die neue - diesmal hoffentlich nicht zu tiefe - Kerbe für die E-Saite aufnehmen.
Da man ja heute alles mitteilt und abbildet, will ich nicht zurückstehen und stelle die Arbeit im Bild dar.
Abb. 1
Hier ist die Ausgangslage zu betrachten. Ich hatte schon mit der Freifeilung begonnen, bevor ich auf die Idee kam, das ganze im Bild festzuhalten, die Kerbe ist also schon etwas breiter, als sie ursprünglich war, aber die Höhe über dem Griffbrett ist so, wie sie war, a Kathastrophn.
Abb. 2
Bei der Gelegenheit muß man einmal eine der sinnvollen kleinen Erfindungen erwähnen, die es von Stewart McDonald immer wieder gibt: Hier ein Hebel-Löffel-Kerben-Saitenheraushebe-Instrument, das es ermöglicht, die Saite unter voller Spannung aus dem Sitz zu heben. Ich habe zwar ein wenig heruntergestimmt, aber nur vielleicht zwei Ganztöne unter E. Damit kann man hinein- und wieder heraussetzen, ohne kurbeln zu müssen. Mit diesem Werkzeug verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, aus Ungeduld, so wie ich es getan hatte, ein bis drei Feilstriche zu viel zu machen.
Abb. 3 - Material zum Verfüllen, Knochen vom Kuhvieh
Abb. 4 - Material zum Kleben
Zweikomonentenkleber UHU schnellfest. Hält nach 10 Minuten, erreicht nach 30 Minuten 900 N/qcm, nach 60 Minuten 1100 und nach 72 Stunden 1900 N/qcm. Halten muß der eigentlich nicht viel. Er ist aber spaltüberbrückend. Nachteil: Klebt alles und geht nie mehr ab.
Abb. 5
Die Idee: Die ohnehin verdorbene Kerbe aufweiten und mit Kuhknochen verfüllen, der mittels 2-Komponenten-Kleber eingeklebt wird. Hier paßt es noch nicht.
Abb. 6
Also wird mit einer Schlüsselfeile gefeilt. Dabei geht es an die Flanken der vorhandenen Kerbe, nicht in die Tiefe.
Abb. 7
Bis die Kerbe allmählich das ihr zugedachte, rechteckige Format anzunehmen beginnt.
Abb. 8
Immer weiter, bis der Knochen - ein viel zu breiter Stegeinlagen-Rohling - in die aufgeweitete Kerbe hineingeht.
Abb. 9
Ein Schnippsel wird abgesägt, so sieht das dann aus.
Abb. 10
Anschließend wegen der Hartnäckigkeit des Klebers und der Unvermeidlichkeit, dass das squeezed out material sich bräsig breit machen wird: Abdeckung des Operationsgebiets wie beim Chirurgen.
Abb. 11
Dann die Klebung. Man sieht sehr schön, wie notwendig die Abdeckung des Griffbretts war.
Fertig für jetzt. Nach dem Härten kommt die Befeilung und Herstellung einer einheitlichen Form des Sattels und dann zum Schluß die neue Kerbe. Fortsetzung folgt.