Steg leimen

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
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Ralle
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Steg leimen

Beitrag von Ralle »

Hallo liebe Leimfreunde,

derzeit habe ich eine leicht defekte Gitte mit Zederndecke in meiner Obhut.
Problem:
Der Steg hat sich zur schalloch-abgewandten Seite gelöst und zwar derart, dass der Steg einiges von der Zederdecke mit hochgehebelt hat.
Ich habe den Steg nun von der Schallochseite mit einem heissen Spachtel gelöst und glücklicherweise konnte ich die Stücke , die zuvor
am Steg klebten mit lösen, so dass sie zumindest einseitig noch mit der Decke verbunden sind.
Von der gegenüberliegenden Seite kann man natürlich noch prima mit dem Spachtel druntergreifen und leicht anheben.

Gitarrenbauer kommt in dem Fall nicht in Frage, da die Rep den Preis der Gitarre übersteigen würde.

Meine Fragen nun

1)
Wie verleime ich das am besten ?
Erst die aufgebrochenen Stücke wieder fest auf die Decke leimen, trocknen lassen, dann schleifen und anschliessend den Steg aufleimen oder alles sofort und in einem Rutsch ?

2)
Wie trägt man den Leim für die abgebrochenen Stücke am besten auf ?
Ich denke da an folgendes: Leim auf Spachtel und damit unter die Stücke gehen.

3)
Kann ich wohl mein 2,5J altes Titebond III dazu noch verwenden ?

4)
Der Steg ist in der Fläche grösser als das freiliegende Deckenholz - liegt auf jeder Seite mit 1-2 mm auf dem Decken-Lack.
Das scheint ja mitlerweile auch fast Standard zu sein.
Kann man das so wieder verleimen oder sollte man den überstehenden Lack entfernen und dem damit Steg eine 100% passende Auflagefläche geben ?
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guitar-hero
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Re: Steg leimen

Beitrag von guitar-hero »

Ralle hat geschrieben:Hallo liebe Leimfreunde,

derzeit habe ich eine leicht defekte Gitte mit Zederndecke in meiner Obhut.
Problem:
Der Steg hat sich zur schalloch-abgewandten Seite gelöst und zwar derart, dass der Steg einiges von der Zederdecke mit hochgehebelt hat.
Ich habe den Steg nun von der Schallochseite mit einem heissen Spachtel gelöst und glücklicherweise konnte ich die Stücke , die zuvor
am Steg klebten mit lösen, so dass sie zumindest einseitig noch mit der Decke verbunden sind.
Von der gegenüberliegenden Seite kann man natürlich noch prima mit dem Spachtel druntergreifen und leicht anheben.

Gitarrenbauer kommt in dem Fall nicht in Frage, da die Rep den Preis der Gitarre übersteigen würde.

Meine Fragen nun

1)
Wie verleime ich das am besten ?
Erst die aufgebrochenen Stücke wieder fest auf die Decke leimen, trocknen lassen, dann schleifen und anschliessend den Steg aufleimen oder alles sofort und in einem Rutsch ?

2)
Wie trägt man den Leim für die abgebrochenen Stücke am besten auf ?
Ich denke da an folgendes: Leim auf Spachtel und damit unter die Stücke gehen.

3)
Kann ich wohl mein 2,5J altes Titebond III dazu noch verwenden ?

4)
Der Steg ist in der Fläche grösser als das freiliegende Deckenholz - liegt auf jeder Seite mit 1-2 mm auf dem Decken-Lack.
Das scheint ja mitlerweile auch fast Standard zu sein.
Kann man das so wieder verleimen oder sollte man den überstehenden Lack entfernen und dem damit Steg eine 100% passende Auflagefläche geben ?

Tach Ralle. Is lange her. ;-)

Zu 1.

Wenn Du das als "endgültige" Verbindung siehst, ist es m. E. SCHEISSEGAL, wann du wie welche Flächen verklebst.

Entscheidend ist nur die Dicke des Fügespaltes dieser Klebeverbindung!
__

Für eine SPÄTERE Lösung dieser Verbindung ist es allerdings sicher hilfreich, wenn sich eine Fügeverbindung auf einer Ebene lösen lässt!

jm2c.

Werner.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Bilder?
wie wertvoll ist die Ketarre (Dient zur Bestimmung des vertretbaren Aufwands)

Fiiele Krüse
Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Ralle
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Re: Steg leimen

Beitrag von Ralle »

@Werner: jepp, lange her, dat stimmt :wink:
Endgültig sollte die Leimverbindung wohl nicht sein. Naja, zumindest sollte sie bei Bedarf nochmal lösbar sein.

@Christian: die war nicht teuer, deshalb wäre es rein witschaftlich gesehen wohl schon ein Totalschaden. Trotzdem würde ich gerne versuchen, den Steg so gut wie möglich wieder zu verleimen.
Bild
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guitar-hero
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Re: Steg leimen

Beitrag von guitar-hero »

Howein hat geschrieben:[quote="guitar-hero
Für eine SPÄTERE Lösung dieser Verbindung ist es allerdings sicher hilfreich, wenn sich eine Fügeverbindung auf einer Ebene lösen lässt!
quote]
Bastelanfängerzwischenfrage ... was für einen Leim oder Klebstoff verwendet man für eine gute aber wieder lösbare Verbindung? Wie löst man so eine Verbindung wieder?

Selbstverständlich ist eine Klebeverbindung keine "Lösbare Verbindung" im Sinne der Fügetechnik!
__

Der Gedankenansatz war einfach folgender:

LÖSEN kannst du das nur MECHANISCH. ...
... indem Du ein Trennwerkzeug dazwischen schiebst.

Und wenn nun die ursprüngliche Holzstruktur an der einen oder anderen Stelle nach oben ragt, ... reisst Du (später) möglicherweise mehr kaputt, als du möchtest.
__

Gezz ma ehrlich:

Unser Zeitaufwand für diesen Thread ist sicher teurer als die Gitarre, um die es geht. :whistler:

:lol:
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Zirbe
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Beitrag von Zirbe »

Leimen mit Hautleim oder 'Titebond.

Lösen mit Wärme und Geduld!

Habe vor drei Wochen nach einer Fehlleimung den Steg meiner Zirbengitarre wieder gelöst hat ohne Schaden super funktioniert!

Man braucht nur die richtige Temperatur und etwas Geduld.

Gruß Zirbe!
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Die Punkte 1) und ein Stück weit 2) haben sich durch folgenden Bericht fast erledigt:
http://www.rall-online.net/andreashp/gi ... teg_d.html

Bin aber immer noch für jeden Tip dankbar. Besonders bzgl Punkt 4)
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bassturmator
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Beitrag von bassturmator »

Hallo Ralle,

wenn es sich nicht schon erledigt hat: Ich würde für 100% Klebefläche sorgen.

Die eingeschränkte Klebefläche sorgt für vereinfachung in der Produktion. Das es funktional nicht so gut ist hast Du ja nun selbst erlebt. Also Lack entfernen und die Leimflächen möglichst sorgfältig aneinander anpassen so dass ein geringes Spaltmaß entsteht.

Viel Erfolg!!!
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

jepp, wurde vor 2 Wo erledigt.
Neuen TB Classic besorgt .... kompl. Stegfläche vom Lack entfernt, geleimt, 1 Tag in der Klemme gelassen und Saiten druff (man, hatte ich eine Angst, dass es knallt)
Das gesplitterte Holz ausserhalb der Stegfläche habe ich einfach wieder aufgeleimt und mit etwas Klarlack überzogen.

Das Ergebnis hält bombenfest, schaut in Anbetracht des entstandenen Schadens mehr als akzeptabel aus und persönlich bilde ich mir ein, dass die Obertöne nun um einiges besser hervortreten :idea:

Fazit: Tat ja gar nicht weh. Die nächste Operation dieser Art werde ich gelassener angehen können.
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