
Ich habe es nicht so mit dem Holz- und Malerhandwerk, dafür löte ich mehr herum. Schon immer habe ich mich für Pickups zur Abnahme der akustischen Gitarren interessiert. Der IBANEZ Bug war seinerzeit mein erster (Ende 70er Jahre), ein MARTIN Thinline war in meine Framus-Wandergitarre mit Stahlsaiten befördert worden (für Blues-Slide) ...
Mit den Preisen für die heutigen Abnehmersysteme kann ich mich allerdings nicht so recht anfreunden. Undersaddle-PUs sind zwar schon preiswerter zu bekommen, aber für Systeme mit Mikro muss man ja richtig Geld hinlegen. Also hatte ich mir zunächst Gedanken gemacht, wie man ein bestehendes Bridge-PU-System wie z. B. Fishman Matrix o. ä. mit einem Mikrofon erweitern kann, um den begehrten Anteil Akustikmix dazu zu bekommen. Später habe ich dann noch daran gearbeitet, meine Squareneck und die Dobro mit TAs auszurüsten, die den speziellen Klang auch rüberbringen sollten. Auch hier setzte ich eine Kombilösung Piezo/Mikrofon ein. Aber davon später. Hier mal ein kleines Hörbeispiel, das ich eben mal aufgenommen habe, über ein Stereokabel aus der Ketharre (MARTIN OOO-16GT) in zwei Kanäle des Aufnahmeinterface in den Computer, ein Kanal Bridge-PU, ein Kanal eingebautes Mini-Mikro. Ein bischen EQ dabei, ein wenig Reverb. Soll nur zeigen, wie es klingen kann. Ich spiele über die PA bei Konzerten nur noch mit dieser Kombi und mit dem ZOOM A3, das getrennte Eingänge für TA und Mikro besitzt.
Später auch die Kanäle mal einzeln und roh.
Den, der sich zutraut, ein bischen zu löten, einen kleinen Einblick in die Gitarrenelektronik hat und gerne experimentiert, könnte das nun folgende eventuell interessieren.
Das Erweiterungsteil, welches hier den Klang bringt, kostet nur ein paar Cent! Ich habe eine Electret-Kondensator Mikrofonkapsel verwendet, die man einzeln kaufen kann. Selbst die beste Qualität kostet nur Kleinbeträge. Diese Kaspel braucht eine Batteriespeisung, aber die Batterie ist ja bereits mit an Bord. Die Fishman-Vorverstärker und auch andere sind ja innen an die Endpinbuchse angebaut, die Klinken-Endpinbuchse ist meist vierpolig beschaltet. Der erste Kontakt schaltet die Batterieverbindung über die Masseleitung, der zweite ist meist die Masse, der dritte (der Ring der beim Stereostecker) ist frei, die Spitze liefert das Signal. Auf der kleinen Platine ist ein Lötpunkt für den Ring frei gelassen und genau dort kann man den Mikroausgang anlöten, so dass man PA- und Mikrosignal über ein normales Stereo-Klinkenkabel getrennt abführen kann.
Die genaue Beschaltung später, erstmal ein Vorschlag, wie man ein Mini-Mikro zur Befestigung in/im/am Instrument basteln kann.
Die Kapsel:

Dazu ein Stück dicken Kupferdraht (abisoliert aus Installationskabel)

Zwei dünne Kabel anlöten, der Minuspol der Kapsel ist meist mit dem Gehäuse verbunden (hier weiß)

beide dünnen Kabel zusammen mit dem Kupferdraht in ein Stück Schrumpfschlauch stecken, durchziehen, bis Kapsel auf einem Ende aufsitzt, vorsichtig schrumpfen

eine Krokodilklemme vorbereiten und an das dicke Kupfer anlöten, mit dieser hat man eine Klemmvorrichtung, kann das Mikro zum Beispiel an eine Leiste in der Gitarre anklemmen und der Kupferdraht ist wie ein Schwanenhals bequem verbiegbar

so sollte es jetzt in etwa aussehen

Mit Beschaltung (Kondensator 5uF, Widerstand 2,2kOhm) und Batterie fertig zum Test!

Demnächst geht es weiter, wenn Interesse besteht ...


