Baton-rouge

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
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tutan
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Baton-rouge

Beitrag von tutan »

hi Gemeinde, ich habe mir zum Picking die BR L6 besorgt, da ich die Sattelbreite von 4,6 cm für mich passend finde. Die Git. finde ich von Klang ,Verarbeitung für den Preis vollkommen o.k.,aber das Finish in seidenmatt gefällt mir nicht so.Nach der Lektüre eurer Polier-arbeiten möchte ich diese an der BR auch prob., bin mir aber nicht sicher, mit welchem Mittel ich beginnen soll, diese Sonax-Paste oder A1?.Eure Ergebnisse sprechen für sich! Kl :lol:
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RB
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Beitrag von RB »

Es ist keineswegs gesagt, daß das Ergebnis den Erwartungen entsprechen wird. Wenn der Lack sehr dünn ist, wird die Polierung schiefgehen. Manche preisgünstigen Varianten lackieren nur vielleicht drei Lackschichten, was für die Klangentfaltung noch nicht einmal schlecht ist und da wird es dann mit dem Polieren schwierig bis unmöglich.

Ich kenne die Lackierung der Baton Rouge nicht, meine aber, daß Du nur dann anfangen solltest, wenn Du bereit bist, das Risiko einzugehen, das Instrument komplett zu versauen.
tutan
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Beitrag von tutan »

guten morgen, danke für die schnelle antwort. Ist natürlich jetzt schwierig, da hier die ganzen Anleitungen immer Superergebnisse hervorbrachten! Mal sehen, Es müsste ja mit einem nicht so " Putzkörnerhaltigem " Mittel an der Halsrückseite zum Testen( der gleiche Lack mit dergleichen Dicke) ja gehen und dan wäre auch die Optik nicht gleich beleidigt.
:aua: Kl
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Andreas Fischer
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Beitrag von Andreas Fischer »

Warum nicht erst einmal versuchen sehr fein zu schleifen, das wird auf jeden Fall mehr Glanz bringen

Sollte so wenig Lack drauf sein daß du auf einmal auf dem Holz schleifst oder es nicht glänzend genug wird, so hast du zumindest schon vorgeschliffen und kannst jetzt einen dünnen Glanzlack deiner Wahl aufbringen.

Oder du läßt das nen Holzwurm für dich machen für ein Paar Euro in die Kaffeekasse

alternativ könnte ich mir eine Wachsschicht auch Glanzbringend vorstellen - es gibt doch extra Gitarrenwachs
Andreas Fischer
Versucht seit 2012 nach 30 Jahren zum 2. Mal Gitarre zu lernen
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RB
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Beitrag von RB »

Die Schichtdicke spielt eine Rolle, weil die Politur Material abträgt. Wenn der erforderliche Abtrag gleich oder größer ist, als die vorhandenene Schichtdicke, muß man die Sache lassen.

Die mit Erfolg auf Glanz gebrachten Instrumente, die hier im Forum Erwähnung gefunden haben, sind ähnlich lackiert, wie die hochglänzenden Instrumente, mit dem Unterschied, daß die letzte oder bestenfalls zwei Lackschichten und die anschließende Politur fehlen. Die so zustande gekommenen, seidenmatten Lackierungen sind so beschaffen, daß sie den durch eine Politur stattfindenden Abtrag verkraften.

Der kleinflächige Versuch an einer unauffälligen Stelle wäre eine Möglichkeit, aber wer weiß, ob der Hals genau so behandelt ist, wie der Korpus. Es gibt Instrumente, bei denen das nicht der Fall ist.
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bluesballads
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Beitrag von bluesballads »

Ich würde es um den Gurtknopf herum probieren, dort scheuert der Gurt häufig einige Kratzerlein kreisförmig in den Lack, bzw. matten Lack leicht blank. Dass die Lackschicht zu dünn ist, kann ich mir insofern kaum vorstellen, als dass es sich ja nicht um eine hochpreisige Gitarre handelt (günstigere haben doch meist mehr Lack) und ich selbst gestern gerade mal poliert habe, da ging sowenig Material ab, dass selbst die kleinen Kratzer auf der Decke nur milder, aber nicht vollständig abgetragen wurden (bzw. der Lack um die Kratzer herum). Man muss ja nicht gleich mit dem Schwabbel einen Zehntel Millimeter abtragen, per Hand brauchen die Armmuskeln/Handmuskeln vermutlich eine Pause, bevor überhaupt nennenswert Lack abgetragen wurde: es geht ja ums Polieren, nicht ums Schleifen. Und das, wie gesagt, erst einmal kreisförmig um das Loch des Gurtknopfes herum probieren (Gurtknopf dafür herausschrauben).
tutan
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Beitrag von tutan »

hi, ich hab´s gemacht, und zwar einmal mit Johnson Lackreiniger( Garagenfund),war schon leicht glänzend und dann mit dieser Sonax Schleifpaste(5,62€, die 3,99€ Zeiten sind glaub ich , vorbei). Da die Git. neu ist, mit neuen Saiten, habe ich nur die Zarge, den Rücken und den Hals gemacht, weil da die Farbe unmöglich ausgesehen hat und mir die seidenmatte Vorderseite besser gefällt. Die 1 std. Mittagspause hat ein, im Vergleich zu vorher, zufriedenstellendes Ergebnis gebracht. Beim anstehenden Saitenwechsel mach`s ich nochmal, vllcht. mit einer Politur, da diese ein wenig mehr abträgt( vielleicht sehe ich dann auch im Lappen ein Ergebnis), jedenfalls war mein benutzter Lappen nur voll mit der Paste, keinerlei Anzeichen von " Lackabtrag". Ich habe alles mit`m Handy fotog. und versuche, diese hier sichtbar zu machen, damit ihr euch einen Eindruck machen könnt. Ich sollte vielleicht noch sagen, daß ich die deutsche BR-Vertretung angemailt habe und gefragt habe, wie es ausschaut mit Glanz/ Hochglanz und die antwort war keine Empfehlung dafür, das der Lack dünner( durchschleifen) anderer Aufbau und dieses nur in der Theorie ginge. Jetzt habe ich zwar keine Hochglanz-Gitte, wie die Foren-Bilder( würde mir auch besser gefallen), aber der jetzige Glanz ist besser als das Matte vorher! Dieses Modell gab es nicht glänzend :evil: Kl
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RB
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Beitrag von RB »

Tu mal die Bilder auf einen gängigen Filehoster und gib Link, das würde ich gerne anschauen.

Wenn der Abtrag hell, transparent oder milchig ist, wird man im Lappen davon nicht viel sehen, der hängt dann in der Paste und versteckt sich. Meine Politurversuche an einer Martin D-16 GT - Rückseite und Zarge - habe ich auch mit Risikobereitschaft begonnen, allerdings hatten welche im UMGF (Unofficial Martin Guitar Forum) schon vorher die gleichen Gitarren poliert, also konnte ich davon ausgehen, daß es geht. Auf der Erfahrung fußend, wollte ein Bekannter dann seine Martin DM polieren und das ging aus genau den oben beschriebenen Gründen daneben. Er hat die Decke anschließend neu matt lackiert, zum Glück ist er handwerklich begabt und kann so etwas. Daher dann meine Hinweise.
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