Ich bin allerdings nicht dazu bereit, mehrere tausend Euro für eine ab Werk kaputte Gitarre auszugeben. Es gibt zwar auch günstige Alternativen, z.B. die "road worn"-Serie eines bestimmten Herstellers, allerdings sind die Altersspuren bei diesen Gitarren nach meinem Empfinden teilweise zu extrem und unnatürlich. Wenn man sich alte Gitarren ansieht, ist z.B. der Lack nicht matt sondern hat noch einen gewissen Glanz. Also war Selbstbau die einzige Alternative, und ich muss zugeben, dass es ganz interessant war, sich mit den verschiedenen Alterungstechniken zu beschäftigen - hat was von Kunstfälscherei

Herausgekommen ist diese Tele-Hommage:

- zweiteiliger Korpus, gefräst nach 52'er Kontur, nitrolackiert in blond und klar, geschliffen bis Körnung 2000 und nur leicht poliert, gealtert mit Kratzern und Lackrissen,
- Hals mit Schellack getönt und anschließend klar nitrolackiert, poliert, ebenfalls gealtert,
- 9,5"-Radius, bundiert mit Fender Am. Std. Bunddraht, Knochensattel, Halsstab von der Kopfplatte aus erreichbar,
- Tonabnehmer selbstgewickelt mit Elektrisola AWG42-Draht, knapp 10.000 Wicklungen, 8,1KOhm, wachsgetränkt.
- Intonation nach der "Jerry Donahue"-Methode eingestellt (das ist bei den Tele-Brücken mit 3 Saitenreitern ja immer ein Kompromiss, funktioniert damit aber nach meiner Erfahrung ganz gut, Erklärung hier)
Das "agen" der vernickelten Teile geht mit Essigessenz recht gut, bei den verchromten Teilen ist das schwieriger, hat da vielleicht jemand einen Tip? Salz- oder Batteriesäure o.ä. wollte ich nicht dafür verwenden.