Bau eines 5E5A Tweed Pro

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

gruhf hat geschrieben:
jpick hat geschrieben: btw: ich muss an dieser Stelle zugeben, bereits das nächste Projekt in Augenschein genommen zu haben, einen kleinen Tisch-Amp, den 5F1 ;-) Sicher extrem praktisch mal eben so zum Mitnehmen (z. B. aufs Forumstreffen)
Kann ich nur empfehlen, solche "single ended" Amps machen wirklich Spaß (hab' einen mit EL84) und können (mit einem effizienten 12" Lautsprecher) schon für ordentlich Krach sorgen. Wird der Bau dann wieder dokumentiert? :pro:
... könnte ich machen, wenn noch so eine Story gewünscht wird ;-) Aber erst mal den großen fertig bauen. Habe übrigens auch schon mal den "High Octane" Highgain mit 5Watt SE EL84 von AX84.com gebaut. Höllenteil.
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jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Rückschlag. Meine Überlegungen, die Verrundungen mit einem anderen Fräser nachzuarbeiten, waren ein Fiasko. :heul2: :heul2: :heul2:

Der Test an einem Opferbrett klappte noch, die Unterkante am Amp-Gehäuse auch, obwohl ich da schon feststellte, dass der Fräser größere Splitter zog. Dann nahm ich mir die Oberkante rechts vor und wieder war wie schon zuvor der Fräser nach oben in den Frästisch gerutscht. Damit fräste er die Rundung gute 3mm zu tief in die Wand. Wieder spachteln. Hätte es einfach lassen sollen. Aber dann hätte ich mir täglich gesagt "... hättest Du das mal gemacht." Es gab also im Grunde keinen Ausweg für das Scheitern ;-)

Was die Splitter betrifft: Mein Junior erklärte mir auf meinen Verdacht, dass der Fräser eher stumpf sei, er hätte damit schon einige Bretter massive Buche verrundet ... was bei unseren Spielzeugfräsern eigentlich schon den Tod bedeuten dürfte. Die nächsten Investitionen sind auf jeden Fall ein einigermaßen professioneller Nut- und Verrundungsfräser.

Werde jetzt die Kanten abschließend mit dem Schleifgerät nacharbeiten und hübsch verrunden. Neuer Zieltermin ist übrigens Silvester 8)
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RB
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von RB »

Eine Überlegung: Eine Lehre aus Pappe und eine Holzraspel oder Feile. Holzraspel sollte gehen, wenn man vermeidet, gegen das Hirnholz zu feilen.
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Gitarrenspieler
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von Gitarrenspieler »

jpick hat geschrieben:Rückschlag. Meine Überlegungen, die Verrundungen mit einem anderen Fräser nachzuarbeiten, waren ein Fiasko. :heul2: :heul2: :heul2:

Der Test an einem Opferbrett klappte noch, die Unterkante am Amp-Gehäuse auch, obwohl ich da schon feststellte, dass der Fräser größere Splitter zog. Dann nahm ich mir die Oberkante rechts vor und wieder war wie schon zuvor der Fräser nach oben in den Frästisch gerutscht. Damit fräste er die Rundung gute 3mm zu tief in die Wand. Wieder spachteln. Hätte es einfach lassen sollen. Aber dann hätte ich mir täglich gesagt "... hättest Du das mal gemacht." Es gab also im Grunde keinen Ausweg für das Scheitern ;-)

Was die Splitter betrifft: Mein Junior erklärte mir auf meinen Verdacht, dass der Fräser eher stumpf sei, er hätte damit schon einige Bretter massive Buche verrundet ... was bei unseren Spielzeugfräsern eigentlich schon den Tod bedeuten dürfte. Die nächsten Investitionen sind auf jeden Fall ein einigermaßen professioneller Nut- und Verrundungsfräser.

Werde jetzt die Kanten abschließend mit dem Schleifgerät nacharbeiten und hübsch verrunden. Neuer Zieltermin ist übrigens Silvester 8)
So was macht man am besten in mehren Durchgängen, nicht alles in einem Durchgang. Sozusagen den Anschlag an dem du das Gehäuse führst immer ein kleines Stück zurück nehmen. Und!!! Mit der Faser und nicht gegen diese.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

... mit dem Gefühl kommender freier Tage im Kopf machte ich mich heute ans Beziehen des Gehäuses. Zur Vorbereitung hatte ich nach dem fail des Verrundens nochmal einen Anlauf genommen. Wolfgang hatte Recht, hatte tatsächlich gegen das Holz gefräst, was bei dem stumpfen Fräser tödlich war. Also mutig nochmal probiert und geklappt hat's! Danach nochmal alles schön geschliffen und alle Ecken rund gemacht wie den sprichwörtlichen Kindera.sch :lol: Gestern abend hatte ich noch das Tweed zum Beziehen zugeschnitten, kam mir vor wie Mutter früher mit dem Burda-Schnittbogen. Doch dazu später.

Vorher wurde nochmal getestet, ob auch das Verstärkerchassis passen würde. Da ja mit dem Baufortschritt eher immer weniger Möglichkeiten übrig wären, Korrekturen anzubringen! Damit hat auch RB den späteren Aufbau im Blick (hängende Röhren).

Bild

Bild
passt auf den Millimeter

Heute abend fuhr ich noch mal in den Baumarkt und ließ mir eine neue Schallwand sägen. Die Schallöffnung wurde mit der berüchtigten Tortenglockenmethode angezeichnet, ausgesägt und so sah das zusammengestellt dann aus:

Bild
mit neuer Schallwand

Die Schrauben für das Lautsprecherchassis wurden in Bohrungen versenkt

Bild
Bohren und Senker marsch

Bild
schraubfertig

Dann wurden die Schrauben erstmal wieder entfernt und Abstands-Leisten für die spätere Bespannung auf die Schallwand geleimt:

Bild
Leisten drauf

Dann kam es zum spannenden Moment. Zunächst hatte ich mir ein Model zum Posen besorgt. Diesen kleinen Scheißer hier:

Bild
schon mal das nächste Projekt im Auge behalten

Dieses Gehäuse habe ich günstig gebraucht erstanden, spare mir viel Arbeit in spe, denn das wird dass neue Projekt (Tweed Champ). Immerhin konnte ich mir die Tweed-Bezugstechnik genau angucken. Gleich zu Beginn bemerkte ich wieder einen haarsträubenden Fehler bei meinem Zuschnitt. Man macht es sich ja auch nicht leicht. Bei diesem Projekt sind die Stolperfallen alltäglich und immer gleich mehrfach aufgestellt. Der Tweed hat eine Orientierung, das Gehäuse ist abgeschrägt, also rechts links verschieden. Schon wieder drei Variablen mit multiplen Fehlermöglichkeiten. Naja, will mal nicht näher drauf eingehen. Mit ein bischen Basteln werde ich das so hinbekommen, dass man nix sieht. Immerhin hatte ich Glück, dass mein Tweedbogen gerade noch reichte, um ein wichtiges Stück nochmal auszuscheiden (diesmal richtig). Die Bohrungen für die spätere Schallwandbefestigung habe ich auch noch vorgenommen. Ein paar Impressionen:

Bild
Gehäuse bereit zum Bezug

Bild
Klebe aufs Tweed...
Bild
und auf das Holz - Klebe beidseitig auftragen ...

Das muss dann erst richtig trocknen, GANZ wichtig, denn dann klebt sich das genial einfach. Man kann z. B. nach dem Auftragen des Klebers mal kurz im FP-Forum vorbeischauen, was dort schon wieder für ein Käse geschrieben wurde (oder auch nicht :P ).

Bild
Bezug ...

Bild
Bezug ...

Sieht doch schon lecker aus. Auch die Ecken sind sehr schön geworden. Fehlt noch oben drauf das Tweed und dann noch ausbessern und anstückeln innen.
Damit ergibt sich aktuell das folgende, mittlerweile immer übersichtlichere Restarbeitspensum:

Countdown-Agenda

- Verschraubungen Rückwandteile vorbohren
- Gehäuseoberteil mit Tweed bespannen, Ausbesserungen Tweed vornehmen
- Schallwand schwarz anstreichen
- Schallwand bespannen

- Tweed lackieren
- Tragegriff anbringen
- Typschild und LOGO anfertigen lassen (siehe oben :-) ) und anbringen
- Lautsprecher einbauen und Verbindungskabel anlöten
- Verschraubung für Chassis vornehmen, einbauen
- alles, was ich übersehen habe
Zuletzt geändert von jpick am Mo Dez 26, 2016 11:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von Gitarrenspieler »

Sauber!
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jpick
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Bin gerade am Beziehen der Oberseite und der Kleber trocknet derzeit ab. So wie es aussieht, werde ich heute noch mit dem Bezug fertig :-) Aber prospektiv schon mal eine

Frage an die Holzwürmer hier (oder auch andere Fachkundige):

Mit welchem Lack würdet Ihr an das Tweed gehen? Kaufgehäuse sind mit "Nitrolack" behandelt. Empfehlungen von anderen DIY-Freaks gehen Richtung Schellack. Beachten sollte man, dass ich weder Spritzpistole noch Kabine besitze. Also sollte das mit Pinsel gehen können. Zur weiteren Info sei gesagt, dass das "Tweed" auch kein weicher Stoff ist, sondern so eine Art Stoff mit Kunststoffauftrag. Der Lack wird vermutlich NICHT aufgesogen oder nur wenig.

Also, was meint Ihr? Gibt es konkrete Produktempfehlungen?

Danke und weihnachtlicher Gruß
Stefan
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von H-bone »

jpick hat geschrieben: Also, was meint Ihr? Gibt es konkrete Produktempfehlungen?
Schellack ist dafür genial... aber nicht mit Pinsel sondern mit weicehm Stoffballen aufreiben, evtl. ein paar Tropfen Olivenöl auf den Ballen.

http://www.ebay.de/itm/Schellackpolitur ... Sw5cNYE3-5

Grüsse und Frohes Fest
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RB
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von RB »

Aber Schellllllack wird durch darübergekipptes Bier stumpf und unansehnlich, Nitro hält mehr aus.
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von Gitarrenspieler »

RB hat geschrieben:Aber Schellllllack wird durch darübergekipptes Bier stumpf und unansehnlich, Nitro hält mehr aus.
:rotfl:
Nitro könnte den Kleber der Bespannung irritieren!
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von gruhf »

MOLOTOW Premium (falls der Kleber das zulässt).
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

... da ich ja beim Spielen ja nicht mehr trinke :whistler: , werde ich neben anderem wohl mal Schellack an einem Probestück ausprobieren. Schellack "SOLL" eine schöne, etwas dunklere Tönung ergeben als Nitro. Aber werde mal ein Brett bekleben und diverse Proben machen.

Danke Martin, gruhf und die anderen für die Tipps!
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von gruhf »

Schellack gibt es in verschiedenen Sortierungen bzw. "Farbtönen", "Amber/Orange/Gold" ergibt eine honigfarbene Tönung, "Garnet/Rubin" ist etwas rötlicher und selbst der "transparente" Schellack wird Tweed etwas tönen. Allerdings hätte ich Bedenken, dass sich beim Ballenauftrag die Baumwollfasen aufrichten und die Flächen etwas "fusselig" werden. Aber Versuch macht kluch...

Schellack kann man übrigens wunderbar mit dem o.g. Lack nachbehandeln, falls nötig :wink:
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von jpick »

Hey - super Tipps, darauf komme ich gerne zurück!

Heute vormittag habe ich endlich den absoluten Milestone erreicht: Gehäuse fertig bezogen! Endlich Schluss mit diesem Schleifstaub und den Frässpänen :P
Vorher hatte ich noch die neue Schallwand mit schwarzem Mattlack besprüht, damit es unter der späteren Bespannung nicht so blendet:

Bild
Schwarz!

Dann wurde alles zur finalen Tweed-Session bereit gelegt.

Bild
"Skalpell, Schwester!"

Bild
"Schere ..."

Bild
Die Ecken kunstvoll basteln

Bild
schööön ...

Bild
Fertig!

Bild
Ahhhhhhhh...

Countdown-Agenda

- Verschraubungen Rückwandteile vorbohren
- Schallwand bespannen
- Lackierungen ausprobieren
- Tweed lackieren
- Tragegriff anbringen
- Typschild und LOGO anfertigen lassen (siehe oben :-) ) und anbringen
- Lautsprecher einbauen und Verbindungskabel anlöten
- Verschraubung für Chassis vornehmen, einbauen
- alles, was ich übersehen habe
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woodder
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Re: Bau eines 5E5A Tweed Pro

Beitrag von woodder »

sehr fein :bide:
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