Bau eines Champ 5F1

Hier zeigen die Laien, was sie trotz linker Hände drauf haben!
jpick
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Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

... dies ist quasi die Fortsetzung der Reihe "Bau eines 5E5A Tweed Amp". Hat sich ergeben, weil ich ein fertiges Gehäuse für den kleinen Scheißer günstig gebraucht gekauft habe. Und weil ich dann neben dem dicken mit 15 Zoll-Speaker dann auch einen mit 8 Zoll hätte, der gerne mal unter den Arm geklemmt und schnell zur nächsten Session mitgenommen werden kann. Soll auch oft im Studio für Recordings verwendet worden sein. Das Original wurde von Fender bereits Ende der vierziger eingeführt und das Modell 5F1 mit 8 Zoll-Lautsprecher stammt sogar aus dem Jahr 1958, wir sind also quasi sogar gleich alt 8) Um die maximal 5 Watt im Eintaktbetrieb soll der mit einer Vorstufenröhre 12AX7 und einer Endröhre 6V6 bringen. Da bin ich auf den Sound gespannt!

Bild
der kleine ...

Bild
mit dem großen ...
Zuletzt geändert von jpick am Sa Feb 25, 2017 11:51 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Niels Cremer
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von Niels Cremer »

Ist der Kleine eigentlich eine original Fender Kiste? Viel Spaß bei der fortgesetzten bricolage! :-)

LG,
Niels
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berndwe
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von berndwe »

Ist der elektrische Teil dann wieder ein Bausatz?
jpick
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

berndwe hat geschrieben:Ist der elektrische Teil dann wieder ein Bausatz?
NEIN! Ich verarbeite keine Bausätze, warum schreibst du "wieder ein Bausatz"? Der 5E5A war doch auch keiner ... 8)
Aber es gibt Bausätze dazu, falls du auch mal ... :P

@Niels: nö, kein original, das wäre 1. selten, 2. kann oder will man nicht bezahlen ...

Das wird übrigens eher eine Short-Story, denn nach drei Manntagen bin ich schon fast fertig, heute am dritten, wird er vermutlich bereits erklingen :guitar1:
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berndwe
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von berndwe »

Das hatte ich wohl falsch verstanden bzw falsch in Erinnerung. Umso größer ist der Respekt.
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Niels Cremer
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von Niels Cremer »

jpick hat geschrieben:@Niels: nö, kein original, das wäre 1. selten, 2. kann oder will man nicht bezahlen ...
Genau deshalb die Frage ... ;-)

LG,
Niels
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RB
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von RB »

Das ist der overload. Im anderen Faden wird die passende Girarre gebaut. Nicht zu fassen.
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H-bone
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von H-bone »

Sehr übersichtlich, der kleine Tschämp... :-)

Bild

Wie man hört sind die kleinen recht lecker... :mrgreen:
jpick
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

H-bone hat geschrieben:Sehr übersichtlich, der kleine Tschämp... :-)
... trotzdem ist die Verdrahtung eine Fummelei, wenn man nicht alle Masse einfach überall ans Chassis dranpappt. Bin aber gerade fertig geworden, Röhren stecken, alle Spannungen stimmen. Jetzt vor dem Essen noch mal Sinus drauf und bischen gucken, ob er auch schön verstärkt, nich brummt unn nich schwingt ("... ein Verstärker schwingt immer, ein Generator nie"). Foto-Love-Story folgt ...
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H-bone
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von H-bone »

jpick hat geschrieben:
... trotzdem ist die Verdrahtung eine Fummelei, wenn man nicht alle Masse einfach überall ans Chassis dranpappt.
Lässt du dich von Brieskorn inspirieren ? Der hat die Masse voll im Griff, hab ich bei meinem Princeton Reverb erfahren... ich dachte erst da geht ja garnix bis ich die erste Saite berührt hab... :shock:

Viel Erfolg beim "Einfahren"... :wink:
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fingerstricker
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von fingerstricker »

jpick hat geschrieben:... ein Verstärker schwingt immer, ein Generator nie"
:mrgreen:
ha ha ... wem sagst du das.
Mich hat der Vibratokanal meiner kleinen 18Watt RöhrenJeans fast in den Wahnsinn getrieben ...ich war kurz davor das Ding an eine Swingband zu verhökern - die brauchen so was :wink:
jpick hat geschrieben: Foto-Love-Story folgt ...
:gute: Da freue ich mich schon.

Gruß
fingerstricker
jpick
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

H-bone hat geschrieben:
Lässt du dich von Brieskorn inspirieren ? Der hat die Masse voll im Griff, hab ich bei meinem Princeton Reverb erfahren... ich dachte erst da geht ja garnix bis ich die erste Saite berührt hab... :shock:

Viel Erfolg beim "Einfahren"... :wink:
... inspirieren ? Weiß ich nicht mehr, woher ich das habe, aber ich lege nach einem bewährtem Schema meine(n) eigenen Massepunkt(e). Beim Bau des 5E3 habe ich auch erst nach einer Anleitung aus dem Netz gewerkelt (glaube, das war sogar Brieskorn) aber dann die Masse wieder umgebaut. Habe mit Brieskorn übrigens nette mails zu seinen Projekten ausgetauscht.
Gewisse Eigenerfahrung, noch aus der Zeit, wo ich HiFi-Röhre gebaut habe und anhand der Tipps, die mir in meiner Röhrenradio-Sammler-Zeit gegeben wurden. Bisher hat es gut funktioniert.
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jpick
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

So, der kleine ist eigentlich fertig. Gestern abend haben wir noch mit dem Oszi gemessen, aber scheint alles OK für den ersten Test. Ging ja nun flott der Bau, ganze vier Tage insgesamt. Natürlich gab es auch hier wieder einige kleinere Klippen, die zu umschiffen waren.

Das fing beim Tweed-Gehäuse an, welches ich ja gebraucht erstanden hatte. Leider waren die Befestigungslöcher NICHT passend für das Standardchassis, statt 19,5cm waren es 20,5cm. Daran denkt beim Kauf ja niemand ... zumindest nicht ich. Da musste erst überlegt werden, wie das Problem zu lösen war. Ich habe kurzerhand die Löcher im Chassis passend ausgefeilt. Sieht ja keiner unten drin.

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passt genau nicht

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passt genau

Bei dieser Aktion - das Chassis hatte ich diesmal an der Frontseite mit Wellpappe geschützt - feilte ich gleich die Öffnungen für die Klinkenbuchsen etwas weiter, da ich wieder isolierte Eingangsbuchsen verwenden wollte. Ferner wurden einige Befestigungslöcher gebohrt für Massepunkt und Board. Entgegen dem Chassis beim letzten Projekt war dies auf Maß gefertigt, das entspannt ungemein, wenn man nicht überall nachfräsen muss :)

Zum Board: diesmal habe ich aufgrund der kleinen Abmessungen überlegt, wie ich statt der 4mm Nieten nicht doch 3mm verbauen könnte. Habe erstmal alles durchsucht, mir dämmerte, dass ich da mal Material hatte. Und ich wurde fündig: einige Tüten 3mm-Nieten mit jeweils drei Lötfahnen hatte ich in grauer Vorzeit mal erworben. Kurzerhand schnitt ich die Lötfahnen ab und hatte meine Nieten. Den 3mm-Niettreiber suchte ich vergebens. Dafür konnte ich mich mit einer Nietzange aus so einem Billig-Multi-Funktions-Nietset behelfen. Somit werden die Nieten mit Zinn voll ausgefüllt sein (das wird den anderen Stefan aber freuen...).

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Boardfertigung mit Schablone

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Board in den Papierentwurf eingepackt und fertig zum Bohren

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Board beim Nieten

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fertig!

Dann wurde das Board bestückt und mit Kabeln versehen.

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bestücken ...

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fertig ...

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Passprobe ...
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jpick
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von jpick »

... die weiteren Schritte:

Chassis aufbauen, Buchsen, Trafos, Poti, Leuchte, Sicherung, Röhrenfassungen, Netzkabel befestigen und verkabeln.

Dann kam doch noch ein Überraschungsmoment! Der Lautsprecherausgang ist nicht mit Klinkenbuchse ausgestattet. Hatte ich nicht auf dem Schirm. Statt dessen Cinch! Überlegte schon, eine Adapterplatte herzustellen. Aber dann warf ich noch einen Blick in die umfangreichen Bastlerkisten. Und siehe da, es kamen gleich mehrere Einbaubuchsen vom Ausschlachten der Geräte aus der Audio-Frühzeit zum Vorschein :) Das freut das Herz des Radio-Messis immer ganz besonders, wenn er aus den Tiefen der Sammlerschätze das gewünschte seltene Teil hervorziehen kann ...

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Vorrat ...

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seltsame Buchse? ...

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sowas passt ...

Blöd ist nur, dass man diese Buchse so gut wie nicht vom Chassis isoliert einbauen kann, das verstößt prinzipiell gegen meine Regeln. Mal sehen, was sich da später noch in Sachen Brumm ergibt.

Ein kleineres Problem bereitete noch das Loch für die Fassung der Vorstufenröhre. Für meine Standardfassungen aus Keramik zu klein. Bevor ich nun feilte, suchte ich meine Bestände durch und fand kleinere Fassungen, aber fast alle aus Kunststoff. Was mit Kunststoff-Fassungen in warmen Amps passieren kann, sieht man auf dem nächsten Bild unten. Ich fand aber auch noch eine alte Keramikfassung, die passte.

Bild
dreimal Novalfassung

Noch ein Wort zu den Trafos. Für den Ausgangsübertrager fiel meine Wahl auf ein Stück aus der häuslichen Bevorratung. Habe genug Röhrenradio-Ersatzteile und für den Eintaktbetrieb mit der 6V6 ist ein Trafo von der alten EL41 genau richtig: 7kOHM ist die Primärimpedanz. Habe zwei mit verschiedenen Kerngrößen gefunden und mir lange überlegt, welchen ich nehme. Größerer Kern heißt grundsätzlich besserer (Audio-)Klang, aber früher in die Sättigung geht der kleinere (Zerre für Gitarre). Da ich mehr auf Cleansound aus bin, also der Große. Ist übrigens aus diesem Radio :-)

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die Ausgangs-Trafos

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die Trafos montiert

Es folgte der weitere Aufbau aller Komponenten und der Einbau des Boards in das Chassis.

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verkabeln ...

Alle Spannungen waren da.

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Spannungen testen

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fertiger Aufbau

Dann noch den Lautsprecher ins Gehäuse und Kabel dran.

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Krachwandler reinsetzen ...

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Kabel dran ...

Chassis ins Gehäuse, niedlich isser, der Kleine ...

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süß ...

Dann folgte nach dem Ausmessen mit Frequenzgenerator und Oszi der erste Test. Allerdings hatten wir auf dem Schirm schon einen ziemlichen "ripple" (also eine Brummspannung) gesehen und die hört man jetzt auch als Grundbrumm. Hatte ich erwartet, da hier bei der Schaltung vor der Endröhre keinerlei Siebung vorgesehen ist. Mal sehen, ob sich das im Betrieb sehr störend bemerkbar macht, dann wird da noch was unternommen.

Bild
mal antesten ...

Somit ist hier auch schon Schluss mit lustig :lol: . Bilder von fertigen Amp kommen, wenn mal wieder besseres Fotolicht ist.
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Joki
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Re: Bau eines Champ 5F1

Beitrag von Joki »

bzgl. Dann noch den Lautsprecher ins Gehäuse und Kabel dran.

Frage: warum den Lautsprecher so eingebaut und nicht um (weitere) 90 Grad rechtsrum gedreht...nur so wegen der Optik, sodass man von links nach rechts lesen kann und nicht von unten nach oben lesen muss ?
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