Frage zu Bassbau ...

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berndwe
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von berndwe »

Ich würde den Bass nicht dunkel beizen. Das dunkle Griffbrett soll wirken.

Das Instrument sieht jetzt schon lecker aus. Weiter so.
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Danke dir Bernd, genau so war’s gedacht, Kontrast zum Korpusholz und wiederum passend zu bridge und pickup. Was mich nur zusehends stört je länger ich an dem Bass arbeite ist die Tatsache, dass das eher braune Eichenholz und das rötliche Mahagoni nicht wirklich farblich miteinander harmonieren, ich muss mal mit ein paar Reststücken Versuche mit Wachs etc machen um
zu sehen was sich dann farblich so tut.

Gestern hab ich die Abdeckung des Elektronikfachs (aus Eiche) gemacht, die sehr schön geworden ist, und erste Versuche, ein template für das Fräsen der PU-cavity zu erstellen, was wiederum nicht gut geklappt hat, da muss ich noch optimieren, sprich sauberer arbeiten. Zum Glück bin ich mittlerweile so weit, sowas erstmal an Reststücken zu üben, früher hätte mich die Ungeduld wohl dazu gebracht, es gleich am Bass zu versuchen, was ihn wohl versaut hätte ...

LG,
Nies
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RB
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von RB »

Sieht gut aus, das ganze. Meine Tendenz würde auch dahin gehen, den Korpus natürlich naturbelassen zu belassen, natürlich. Die Beize könnte abfärben, aber wenn Du das mit Öl oder Wachs behandelst, sollte das wohl hinhauen. Es könnte nur sein, dass sich die gefärbte Schicht irgendwann an besonders beanspruchten Stellen durchfingert, ich weiß nicht, wie tief das in Eiche einzieht. Auf jeden Fall sieht das Brett gut aus.
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Danke dir, hab inzwischen eine andere Idee was die Behandlung des Holzes angeht, aber da muss ich erst noch etwas experimentieren ... hatte in der Zwischenzeit auf einigen Reststücken des Mahagoni und der Eiche mal Wachs ausprobiert, sieht an sich schön aus, vor allem bei der Eiche, leider wird das Mahagoni dadurch aber nur noch röter, und das gefällt mir nicht.

Inzwischen hab ich festgestellt, dass das Griffbrett nach dem Beizen jetzt etwas "cupped", also die Kanten links und rechts etwas hochgekommen sind, nur ein Millimeter oder so, aber nützt ja nix wenn da nach dem Verleimen immer Druck/Zug drauf ist, dann kommt's mir irgendwann entgegen ... *seufz*, the fun never stops. Das werd ich jetzt erstmal wieder versuchen zu begradigen. Muss eh vor dem Aufleimen des Griffbretts die PickUp-cavity fräsen, und auch das will nicht so richtig klappen. Hatte mir ein template aus Fichte geschnitten, aber das war einfach nicht genau genug bei meinen ersten Versuchen (glücklicherweise noch nicht am Bass selbst, LOL), da muss ich nochmal ran, oder das Loch doch von Hand ausbeiteln, schöne neue Beitel hab ich schon besorg ... :wink:

Je länger ich an dem Teil arbeite desto länger dauert es gefühlt bis ich den nächsten Schritte tun kann, aber es wird ... langsam aber sicher (hoffentlich) :)

LG,
Niels
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RB
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von RB »

Das kenne ich aus dem Messerbau gar zu gut.

Hast Du einen Kreuztisch zum Fräsen ?

Zum Brett: Möglicherweise geht das auch wieder etwas zurück, die "Konkavierung", wenn die mit der Beize eingebrachte Flüssigkeit komplett herausgetrocknet ist ?

Ich würde mir direkt überlegen, wenn ich so etwas je machen würde, das Griffbrett aus schwarzem Micarta zu machen. Das sieht gut aus und ist unzerstörbar. Interessanterweise kreuzt Micarta im Messerbau ständig auf, als wohlgelittene Alternative zu natürlichen Griffmaterialien, wenn ein Messer ganz besonders robust und witterungsbeständig sein soll. Die Szene dort macht zum Teil ihr Micarta unter Verwendung von 2K-Harzen selbst, die honigflüssig sind und eine lange Verarbeitungszeit haben. Man tränkt ein saugfähiges Matrial - Textil oder Papier und legt so auf einer Plastikfolie Schicht auf Schicht bis zur gewünschten Stärke, dann kommt ein Brett und Gewicht zum Pressen obenauf und nach 24 Stunden ist die Sache fertig. Interessanterweise gibt es da Varianten aus bräunlich-grünlichen Textilien und gefärbtem Harz, das natürlichen Hölzern zum Verwechseln ähnlich sehen. Tiefschwarz ist natürlich auch eine Option.

Irgendwann werde ich das einmal versuchen, ob für Messer oder Instrument, wird sich herausstellen.
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Nein, einen Kreuztisch hab ich nicht, der Bass würde auch nicht unter den Standbohrer passen glaub ich, ich würde das wenn dann von Hand fräsen (Oberfräse), mit Frässchablone natürlich.

Von selbst gemachtem Textil-Micarta hab ich noch nie gehört, interessant! Ich hatte ja schon ein schönes Ebenholz Griffbrett, aber das hab ich ja leider verschnitten ... :banger:

LG,
Niels
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Heute ging es mal wieder etwas weiter beim Bassbau. Nachdem ich mit Template-Bau und Oberfräse keine wirklich guten Ergebnisse im Test erzielt hatte hab ich mich entschlossen, die Ausfräsungen für pick-up und Elektronikfach doch von Hand zu machen. Grobe Materialabtragung habe ich am Standbohrer mit einem 30er Forstnerbohrer gemacht, den Rest dann mit verschiedenen Beiteln. Vor allem mit den abgerundeten Ecken der pick-up cavity bin ich nicht sehr happy, was ich auch befürchtet hatte, aber wenn der PU drin sitzt sieht es ganz akzeptabel aus, Feinschliff kommt eh noch, da hol ich dann evtl. noch etwas an optischer Wirkung raus. Die Abdeckplatte für das Eletronikfach habe ich erst gemacht, dann daran orientiert das Fach selbst, ging ganz gut, obwohl das Mahagoni(-artige?) Holz der Korpusseiten extrem weich ist und man höllisch aufpassen muss. Habe auch prompt zwei kleine Macken reingehauhen bzw. Fasern mit "gerissen" trotz super-scharfer neuer Beitel (die Macken sind im Bild strategisch unter dem Deckel verborgen ... :wink: ), ich hoffe die kann ich noch ausschleifen. Die Abdeckplatte habe ich bewußt recht stark gehalten (6mm dick) da ich die Anschlussbuchse darin integrieren werde, dazu sollte sie etwas massiver daherkommen. "Tunnel" von PU-Fach und bridge-pocket zum Elektronikfach sind auch schon "gebuddelt" ... Aufgrund der Weiche des Holzes habe ich die Löcher für die Schrauben des Deckels mit Sekundenkleber "verstärkt" damit man die Schrauben auch mal lösen und wieder anziehen kann ohne dass das Holz gleich kaputtgeht, hatte das iwo als Tip gelesen und hoffe dass das so funzt!

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LG,
Niels
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HR
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von HR »

Sieht gut aus, Niels. :r:
lg
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RB
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von RB »

In der Tat tut es das.
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Danke euch! :)

LG,
Niels
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berndwe
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von berndwe »

Auf den letzten Fotos erinnert das Design schon irgendwie an 90er-Jahre Massivholzmobiliar aus Belgien ;-)

Spaß beiseite, diese Planke wird gut. Sie muss. Ich bin gespannt darauf wie sie mal klingen wird.
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

berndwe hat geschrieben:Auf den letzten Fotos erinnert das Design schon irgendwie an 90er-Jahre Massivholzmobiliar aus Belgien ;-)

Spaß beiseite, diese Planke wird gut. Sie muss. Ich bin gespannt darauf wie sie mal klingen wird.
:lol: Die Befürchtung hab ich auch!! :D Deshalb denke ich ja über Färbeoptionen nach, habe mir hellgraue Beize besorgt und werde damit mal einen Versuch starten!

LG,
Niels
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berndwe
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von berndwe »

Für die Decke?
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Auch ... aber erstmal nur auf Reststücken natürlich! :wink:

LG,
Niels
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Niels Cremer
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Re: Frage zu Bassbau ...

Beitrag von Niels Cremer »

Diese WE hab ich den entscheidenden Schritt des Aufleimens des Griffbrettes gewagt (=Festlegung der Mensur), jetzt gibt's keinen Weg mehr zurück ... wenn es ganz arg kommt könnte ich die Brücke wohl noch 5mm nach hinten versetzen, aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus ...

Unten ein Bild des Griffbretts kurz vor'm Verleimen, ich hatte zwei 1mm-Löcher jeweils durch einen Bundschlitz gebohrt damit ich das Griffbrett beim Verleimen in der richtigen Position fixieren kann, oft verrutschen einem die Werkstücke ja doch gerne mal, das hat so wunderbar geklappt. Heute dann Klemmen ab, Nägel gezogen und mit Zughobel und Hobel die Seiten des Halses an die Griffbrettbreite angepasst. Grob nur, der Rest wird dann mit dem Bearbeiten der Hals-Rückseite und dem Verrunden etc. gemacht. Dazu fange ich dann vom Korpus her an da ich ja wg. der Bausweise (durchgehender Hals) auch in Korpushöhe noch den Halsansatz ausarbeiten muss.

Bild

So, jetzt muss ich noch das Haus sturmfest machen!

LG,
Niels
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