Frage zu Lötkolben-Temperatur

[Niels Cremer]

Ich habe diese wunderbare Lötstation sehr günstig bekommen, da ich bisher immer nur normale kleine Lötkbem hatte dachte ich das wär vllt mal angebracht. Kann mir jemand einen Tipp geben mit welcher Temperatur man am besten die typischen Gitarren-Lötjobs angeht, also zB E-Gitarren Elektronik/Potentiometer berlöten, Anschlussbuchsen verkabeln und so?

Es gibt drei presets, derzeit belegt mit 150, 300 und 400 Grad, man kann aber auch manuel eine individuelle Temeperatur einstellen.

Danke schonmal & LG,
Niels

[fingerstricker]

Ahoi,
ups, ... ich war lange nicht mehr hier und all meine Gitarren sind eingestaubt.
Sogar den Clive-Workshop bei Rolli hab ich sausen lassen (war der schon oder ist der erst ?)
Ich spiel ja nur noch DiscGolf...
Auch Elektrik und Verstärker hab ich ewig nicht mehr gebastelt und der Lötkolben steht eingestaubt und kalt in der Ecke.
Witzigerweise ist mein oller Weller Lötkolben so alt, das kann man gar keine Temperatur einstellen ...

Wenn du noch altes bleihaltiges Lötzinn hast, reicht etwas weniger Temperatur - so knapp unter 200 °C
Mittlerweile bekommt man aber fast nur noch bleifreies Lötzinn - da musst du etwas mehr Gas geben, probiers mal mit ca. 250°.
Je nachdem was du da so zusammenklebst und wie schnell die Wärme abgeführt wird (z.B. an einem Potigehäuse) musst du mal mit mehr mal mit weniger Leistung / Temperatur dran.

Viel Spaß
Fingerstricker

[Niels Cremer]

Ok, danke!

LG,
Niels

[Rumble]

Ich hatte neulich bei meiner Löstsation auch 250° (mit sehr feiner Spitze) um etwas fiese und recht filigrane Lötarbeiten an einem Fishman Kabel für einen Rare-Earth zu erledigen. Hatte das Kabel zur Endpinbuchse mal sinnvoll gekürzt. Hat gut funktioniert und die Temperatur war passend.

[Niels Cremer]

Mir geht es im Grunde darum dass ich zB keine Potis abrauchen lasse weil ich mit zu hoher Temperatur rangehe, wo ist denn da die kritische Grenze? Stoffel hatte ja schon angedeutet dass so ein Poti auch zu einem gewissen Grad quasi als heat-sink fungiert, wie hoch kann ich da gehen?

Und wenn sich das im Allgemeinen so um die 250 Grad +/- abspielt, für welche Anwendungen benutzt man dann so hohe Temps wie 400 Grad?

LG,
Niels

[Es335]

Um ein Poti zum abrauchen zu bringen braucht es wohl schon einen Schweißbrenner …

… aber es stimmt natürlich, dass das Poti-Gehäuse wie ein Kühlblech wirkt. Deshalb muss man mit der Temperatur etwas hochgehen, wenn auch nicht unbedingt gleich auf 400°C. Mindestens ebenso wichtig ist in diesem Fall die Form der Lötspitze. Die sollte eher flach und breit sein, um eine „großflächige“ Verlötung zu erreichen. Da muss man einfach mal ein wenig probieren!

Gruß
es335

[Niels Cremer]

Danke dir, eine flache Lötspitze muss ich noch besorgen, es waren nur drei spitze dabei, wobei ich glaube ich bisher immer nur spitz zulaufende hatte, bin aber gar nicht sicher.

Hab gerade gesehen dass ich oben ganz vergessen hatte ein Foto anzuhängen, hier ist das Teil, 10,- Euro, da konnte ich nicht nein sagen …

IMG_9624.jpeg (100.94 KiB) 1901 mal betrachtet

LG,
Niels

[fingerstricker]

Der 10er ist gut investiert
Und zum Thema Potigehäuse: Wenn man da löten und nicht kleben möchte braucht man schon etwas Power und Temperatur.
In so einem Fall nimmt man wie schon gesagt eine etwas breitere Lötspitze die eben auch mehr Wärmeenergie speichern und abgeben kann als so eine kleine SMD Spitze.
Da ist es dann auch mal sinnvoll etwas mehr Zinn zu geben um die Temperatur von der Spitze an die Fläche zu übertragen...
Auch ja, - und beim Löten immer die Litzen vor dem "Zusammenlöten" verzinnen.

[Niels Cremer]

Danke dir, letzteren Tip kenne und beherzige ich schon eine ganze Weile …

LG,
Niels