unsere PLEK Maschine zum Gitarren abrichten ist da!

Moderator: Martin Hense

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bookwood
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Re: unsere PLEK Maschine zum Gitarren abrichten ist da!

Beitrag von bookwood »

gruhf hat geschrieben:
Do Apr 08, 2021 4:57 pm
Da habe ich mich wahrscheinlich unklar ausgedrückt: Mit Griffbrettprofil meinte ich das "Höhenprofil" der Bundoberkanten in Relation zur optimalen Saitenlage, also das, was die Plek-Maschine tatsächlich auswertet. Und dieses Höhenprofil (bzw. der Bund-Saite-Abstand) ist bei einer Holzgitarre, vor allem einer Holz-Akustikgitarre, vielen Einflüssen ausgesetzt: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bundabrieb beim Spielen, Setzten der Decke, Veränderung von Halskrümmung und -winkel, Schwinden oder Quellen des Griffbretts usw. Ich befürchte, dass diese regelmäßigen, geometrischen Veränderungen einer Gitarre die Genauigkeit von 1/100 mm der Plek-Maschine nicht rechtfertigen.

Ah, jetzt habe ich verstanden. :)

Natürlich ist zunächst grundsätzlich die Frage, wann überhaupt eine Nachbearbeitung der Bundierung sinnvoll ist. Bei etlichen Fabrikgitarren oder individuell gebauten Instrumenten in meinem Fundus sind/waren bisher keine Korrekturen nötig. Im Lauf der Zeit kann sich das wegen der von dir genannten Einflussgrößen ändern. Nach meiner Erfahrung sind das aber keine regelmäßig auftretenden Veränderungen, die Eingriffe in die Bundierung erfordern. Eher sind es die schon anfangs vorhandenen Unebenheiten im Holz, werksmäßig schlecht abgerichtete oder eben mit der Zeit abgespielte Bünde. Erst wenn ich mein Wunsch-Setup mit den Einstellmöglichkeiten von Sattel, Trussrod und Steg/Stegeinlage nicht mehr erreichen kann und schwerwiegende konstruktive Probleme wie ein notwendiger Neckreset ausgeschlossen sind, ist Pleken eine denkbare Lösung. Wie schon gesagt, bevorzuge ich aus Gründen des Spielkomforts und der sauberen Intonation wegen eine möglichst niedrige Saitenlage. Gerade unter dieser Prämisse finde ich es zielführend, den Dingen mit Computerunterstützung und der Visualisierung von Ist- und Sollzuständen genau nachzugehen. Die präzise Abrichtung dient dem idealen Saitenverlauf über der Bundierung des gesamten Griffbretts und schafft damit die bestmögliche Voraussetzung für niedrigste Saitenlage bei sauberer Tonentfaltung. Ob dabei eine Genauigkeit von 1/100 mm vonnöten ist, mag dahinstehen – die Maschine kann es halt. Bedenken wegen der nicht unerheblichen Kosten relativieren sich, wenn man alternativ die Preise für manuelle Anpassungen durch einen Gitarrenbauer kalkuliert.
Gruß
von
Ralf
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