Online-Händler: Welcher bemüht sich wirklich?

[Nothing Man]

Werte Gemeinde!

Bin ja kurz mal wieder vor dem Abschluss eines Gitarrenkaufs und muss die Gitarre online beziehen, da sie die hiesigen Dealer nicht lagernd haben bzw. erst im Juni eine Nachlieferung erhalten.

Was mich nun interessiert: Ich kenn mich mit dem Einstellen einer Gitarre überhaupt nicht aus, außerdem hab ich nicht viel Ahnung davon, worauf man genau achten muss wenn man eine Gitarre kauft. Ich bin eher ein Impulskäufer, der sich von Optik und Rezensionen blenden lässt und die Gitarre als Arbeitsinstrument sieht, an welches ich mich anpasse. Nun gibt es ja eine unüberschaubare Auswahl an Shops im Internet. Den bis dato besten Service hatte ich mit Abstand bei justmusic.de. Diesen habe ich auch dieses Mal favorisiert, nach einem Telefonat mit meiner Vertrauensperson dort, hat mir dieser aber mitgeteilt, dass die komplette Charge des von mir bevorzugten Gitarrentyps "Dead Spots" hat und er mir ruhigen Gewissens keine verkaufen möchte. (Ja, so ehrliche Leute gibt es)

Nun frage ich mich, ob ihr schon Erfahrungen mit anderen Händlern gemacht habt. Es geht mir vor allem um die Qualitätskontrolle vor dem Versand und um die Durchführung von Setuparbeiten (sofern erforderlich), welche ich gerne bereit bin zu bezahlen.

Folgende Händler hätte ich noch im Auge:
- Thomann (eh klar)
- Musikhaus Hermann
- musicstore.de
- Klangfarbe.at (da bin ich sehr skeptisch aufgrund diversester Erfahrungen)

[bluesballads]

Das kommt natürlich auch auf die von dir gewünschte Gitarre an, vermutlich liegt sie eher im höherpreisigen Sektor, oder? Vielleicht hast du meine Republic Reviews im Resonatorbereich gesehen: der deutsche Importeur in Berlin, Checkpoint Guitars, lässt jede einzelne Republic von einem Gitarrenbauer durchchecken und überarbeiten (Bünde, Setup), so dass in diesem Gitarrenbereich die üblichen Qualitätsschwankungen minimal bzw. höchstens noch optischer Art sind - auch da wird, wenn es geht bzw. sinnvoll, nachgebessert.
So etwas habe ich andererorts so noch nicht erlebt, aber das betrifft eben gerade die qualitätsstreuende Chinaware.
Von einem anderen, kleinen Gitarrenhändler habe ich dagegen eine mitpreisige Gitarre bekommen, bei der die Bünde nicht nur unterschiedlich hoch abgerichtet, sondern im Nachhinein mit einer groben Feile unzureichend verschlimmbessert wurden, bevor die Gitarre zu mir kam: es schnarrte an mehreren Stellen, ein Großteil der Bünde war außen flach, der Ton starb dort ab und die Bünde schmirgelten die Saiten beim Bending durch.

[dünensängerin]

Also ich habe gute und weniger gute Erfahrungen mit Thomann. Weniger gute betreffen Gebrauchsspuren an der Gitarre, Gitarren, die als "verfügbar" gelistet und dann doch 2 Monate nicht lieferbar sind oder leicht unfreundlicher Kundenservice am Telefon (und ich war nicht im Vorfeld motzig!)
Bisher gute Erfahrungen machte ich mit Session Music, die genauso schnell liefern wie Thomann und preislich gleich liegen. Umtauschrecht und Geld-zurück-Garantie ebenfalls wie beim Bayern.
Six+Four stehen auch gut da, allerdings kenne ich das im Vergleich zu Thomann oder Session Music kleinere Musikhaus Six+Four gut und rufe einfach dort an, wenn ich etwas brauche. Habe dort vor Ort schon mehrere Gitarren gekauft. Der eine Chef ist superfreundlich, während der andere auch zickig sein kann. Bestellen auch Sachen, die nicht online gelistet sind.

[Nothing Man]

Das kommt natürlich auch auf die von dir gewünschte Gitarre an, vermutlich liegt sie eher im höherpreisigen Sektor, oder?

Nein, grundsätzlich ist es eine 700 Euro Epiphone Sheraton Pro.

[bluesballads]

Schön wäre es natürlich schon, einen Händler zu finden, der Gitarren anschaut, bevor sie rausgehen. Das ist bei Thomann sicher grundsätzlich nicht möglich, in diesem Preissegment hatte ich mal eine vollkommene Niete (Halsstab war falsch eingesetzt, guckte einen Zentimeter aus der Kopfplatte raus, war auch ohne Funktion, so etwas wird bei Thomann eben einfach aus dem Lager zum Kunden geschickt), allerdings hatte ich auch eine 3.500 Euro Gretsch, die der Custombereich bereits in den Händen hatte, bei der auch niemand bemerkt hatte, dass der Holzsteg nicht angepasst war, so dass der Ton absolut dünne war und die Bridge bei jeder Bigsbybewegung hinten einen halben Zentimeter (!) hoch kam. Das habe ich selbst angepasst, mit viel Überzeugungsarbeit bekam ich dafür 100 Euro gutgeschrieben, aber eine vom Custombereich gestestete und für Klasse befundene Gretsch (der verkäufer aus dem Custombereich hatte sie bei sich, als ich anrief) stelle ich mir anders vor.
Selbst teure Rollerbridges habe ich von Thomann schon in gebrauchtem, angelaufenem Zustand erhalten, aber das ist bei so einem Umsatz logisch, und unter dem Strich war Vieles bei Thomann auch einwandfrei - nur eben nie von einer Fachkraft vernünftig vor dem Versand gecheckt: was von sich aus gut war, kam gut hier an, was Macken hatte (Bändchenmikro mit abgefallenem Korb in der Verpackung...), ging zurück.
Ich hatte dort auch mal das Glück, am Telefon einen Kundenberater zu erwischen, der dann 3 Exemplare aus dem Lager holte, um die in seinen Augen beste loszuschicken - sicher eine absolute Ausnahme, gab es aber auch.

[Nothing Man]

Ich kann nur von meinen Erfahrungen bei justmusic berichten. Nachdem mich Forumsmitglied "stringbound" an seinen Kollegen aus der E-Abteilung weitervermittelt hat, hat sich dieser aufopferungsvoll um mich und mein Anliegen gekümmert. Es ging damals um eine Squier Cabronita Telecaster um 319 Euro. In Testberichten hab ich gelesen, dass die Werkseinstellung Schrott sein soll und es auch sonst oft Mängel gibt. S., der besagte Verkäufer, hat sich alle lagernden Cabronita Teles angeschaut und für mich die beste davon rausgesucht. Danach hat er mich nach meinen Lieblingssaiten gefragt, die hat er aufgespannt und über mehrere Wochen die oft bekrittelte Stimmstabilität beobachtet. Ich hab ihm im Vorhinein gesagt, dass ich die Gitarre nicht dringend brauche. Er hat sich wirklich wochenlang mehrmals hingesetzt und die Gitarre etwas bespielt und beobachtet und eingestellt. Als ich die Gitarre dann bekommen hab, war sie perfekt eingestellt und wirklich perfekt! Auch dieses Mal hat S. alle lagernden Sheratons begutachtet, aber mir eben davon abgeraten eine davon zu kaufen, da sie alle Dead Spots haben. Ehrlich, kompetent, hilfsbereit, freundlich und mit vollem Einsatz bei der Sache! Ich bin nach wie vor begeistert!

PS: Name des Verkäufers von der Redaktion geschwärzt, damit er keine Probleme mit seinem Vorgesetzten bekommt.

[Nothing Man]

Also, aktueller Zwischenstand:

- Musikhaus Kirstein: Preis 806,90 inkl. Koffer und Versand. Setup wird kostenlos gemacht:
- Klangfarbe: Preis 660,-- inkl. Koffer. Gitarre könnte ich selber abholen, Setup lass ich in diesem Fall lieber woanders machen Ist aber aufgrund des geringen Preises drin.
- Six & Four: Sehr freundliche Beratung, Preis 749,-- inkl. Koffer und Versand. Setup ebenfalls kostenlos.
- Thomann: 793,-- inkl. Koffer und Versand. Setup kostenlos.
- Musikhaus Hermann: Preisauskunft gibt er mir nur für das lagernde alte Modell, welches er mir auch unentwegt versucht einzureden, weil das ja besser als das neue ist. Etwas unseriös, da er mir klar machen will, dass das alte Modell immer noch von Epiphone verkauft wird und die Homepage nicht aktuell ist. Hab ihn mal freundlich auf meine Theorie hingewiesen, dass er das lagernde Instrument loswerden will und mich daher einseitig berät, schau ma mal ob er sich dazu äußert.
- Session.de: Preis 739,-- inkl. Koffer und Versand. Es wird aber eindrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um ein Vorführmodell mit Gebrauchsspuren handelt. Aufgrund der vorher geäußerten Bedenken, dass dort eben solche Modell zum Neupreis angeboten werden, nehme ich hier mal Abstand davon.

Also aktuell hat die Klangfarbe die Nase vorne, weil sie sich beim Preis sehr bemühen, das fehlende Service kann ich in meiner Werkstatt des Vertrauens um 50 Euro durchführen lassen. Ebenfalls im Rennen ist noch Six & Four, Gitarre wäre sofort lagernd und die Beratung ist echt freundlich. Da bin ich jetzt noch am Überlegen, da ich mir den Gang in die Werkstatt sparen könnte und eine gut eingestellte Gitarre wär mir den Mehrpreis auf alle Fälle wert.

[Orange]

Die Sheraton Pro könnte mich auch reizen, schönes Instrument, mal ein bisserl auf YT gehört ... sauber !

Wollte auch vorschlagen einen Gitarrenbauer in Wien / Umgebung aufzusuchen für das Setup und die Gitarre
einfach mal bestellen. Vielleicht passt ja die Werkseinstellung eh, kann ja vorkommen.
Ansonsten - für dich ein Entfernungs-Problem: Fahr zum Jablonski ! Ich weiß noch nicht was er mit meiner
Tele gemacht hat, aber die ist jetzt wirklich überragend gut zu bespielen.
Und das Feedback habe ich auch schon von mehreren sehr erfahrenen Gitarristen am Stammtisch bekommen
die darauf gespielt haben.

Oder du schickst sie mit der Post mal hin und her, oder noch besser: Du sucht dir einen Spezi oder eine Spezine
und ihr macht einen schönen Tagesausflug in die Gegend. Wenn der Tag auch für mich passt dann könnten wir
eine "Meet & Greet" in Beverly Goisern machen und ich kenne eine feine Gaststätte wo ich mit Jab schon gespeist
habe als wir mit dem Motorrad dort waren.

Welche Farbe nimmst du denn ? Also in "natur" gefällt sie mir am besten ...

[tbrenner]

Wenn´s um Epiphone Semiacoustics geht, wäre ich an Deiner Stelle etwas "picky".

Diejenigen älteren Datums, v.a. die "Sheratons" aus koreanischer Produktion sind eigentlich richtig amtliche Gitarren, mit denen man was anfangen kann.
Die Sachen aus chinesischer Epi-Produktion würde ich mir aber schon zweimal angucken. Denke da an die Epi 335 DOT meines früheren Bandkollegen -die sieht zwar so aus wie eine 335- er, klingt aber so tot, wie ein nasser Pappkarton. Nix womit man etwas Spielspaß entwickeln könnte. Wenn´s freilich nur darum geht, eine vollständige Sammlung von klassischen Gitarrenformen an der Wand hängen zu haben, die man nicht ernsthaft spielt, tut ´s so ein Teil schon auch.

Nee ernsthaft, für 700 - 900 € würde ich mir auf dem sec. hd. Markt was Hochwertigeres besorgen.

Grüssle,

tbrenner

[Nothing Man]

Wenn´s um Epiphone Semiacoustics geht, wäre ich an Deiner Stelle etwas "picky".

Diejenigen älteren Datums, v.a. die "Sheratons" aus koreanischer Produktion sind eigentlich richtig amtliche Gitarren, mit denen man was anfangen kann.
Die Sachen aus chinesischer Epi-Produktion würde ich mir aber schon zweimal angucken. Denke da an die Epi 335 DOT meines früheren Bandkollegen -die sieht zwar so aus wie eine 335- er, klingt aber so tot, wie ein nasser Pappkarton. Nix womit man etwas Spielspaß entwickeln könnte. Wenn´s freilich nur darum geht, eine vollständige Sammlung von klassischen Gitarrenformen an der Wand hängen zu haben, die man nicht ernsthaft spielt, tut ´s so ein Teil schon auch.

Nee ernsthaft, für 700 - 900 € würde ich mir auf dem sec. hd. Markt was Hochwertigeres besorgen.

Grüssle,

tbrenner

Die DOT ist quasi das Einstiegsmodell von Epiphone, wohingegen die Sheraton die Spitze des Angebotes präsentiert. Mein Bandkollege hat eine Sheraton im Einsatz, ebenfalls aus China-Produktion, und die ist ein Traum. Auch ein österreichischer Blues-Gitarrist (Chris Filmore), den ich persönlich sehr schätze, spielt auf einer China-Sheraton seine Gigs, so schlecht sind die Teile definitiv nicht!

Mich am Sekundärmarkt zu bedienen ist mir zu riskant, dafür hab ich nicht die notwendige Fachkenntnis um hier nicht einen Griff ins Klo zu landen... ich muss hier leider auf die Expertise von Verkäufern und der Gitarrenwerkstatt meines Vertrauens vertrauen.

[tele]

Sixandfour kenne ich, seit ihren Anfängen als Gitarrenkiosk in Wohnzimmergröße in der Nähe des Sulzbacher Bahnhofs.
Von der Auswahl an Saiten und Instrumenten sind sie nicht mehr so interessant für mich, aber Personal und Service sind 1A!
Die Epiphone Sheraton kostet dort nur 719.
Aber ich wüde mir ne andere Epipphone holen.

P-90s rock!

[Orange]

Bei Session im "Schnäppchenmarkt / Abverkauf" haben sie gerade eine VS um € 499,-- B-Stock.
Kann hier den Link nicht reinstellen, habe es dir auf FB geschickt.