Fingerpicker DE

woodder hat geschrieben: ↑

Fr Jun 10, 2022 7:06 pm

Und das schlimmste sind für mich Goldtop Gitarren

Eine neue möchte ich auch nicht haben wollen, aber die hier macht schon was her ... leider war ich da zu langsam, die ist schon verkauft (https://guitarpoint.de/de/electric/1958 ... d-goldtop/)

Ich hasse Goldtops (und "Goldenes" wie goldene Hardware etc. überhaupt) ... aber die hier hat echt was!

Die geht, da ist ja fast kein Lack mehr drauf...
Aber 115000,-
Höchstens in Lira

Die Santander Consumer Bank bietet „Informationen zu möglichen Ratenzahlungen“ an!?

Wo ist der Haken, die wurden angeblich auch schon zu höheren Preisen gehandelt?
Fast schon ähnlich der 58er "Burst".

Nichst gegen die ollen Gitarren, schicke finde ich die auch, aber irgendwie haben die doch alle Lack gesoffen.
Selbst die Paulas aus den frühen 60er oder 70er Jahren, die früher nicht wirklich so sehr interessant waren, die werden jetzt recht hochpreisig gegehandelt.

Sogar olle Fabrikgitarren aus Japan/Asien, die früher eher etwas für Leute waren die halt nicht so viel Geld ausgeben konnten oder wollten werden zu Preisen angeboten, die mich staunen lassen. Alte Pearl, Cimars, ect.. Neulich habe ich mal eine alte Pearl gebraucht für knapp unter 800,00 EUR gesehen. Die hatte mein kleiner Bruder früher mal. Hat gebraucht 150,00 alte DM gekostet. War auch eher ein recht unspektakuläres Rübchen.

Ich begreif das auch nicht. Diese alten Dinger können meist gar nicht so gut sein, wie die Preise vermuten ließen. Kann mir doch keiner erzählen, das z.B. 2 PAFs von 1959 für schlappe 6.500 $ klanglich einen realistischen Gegenwert bieten. Also bleibt nur das Alter an sich, ein bisschen Mojo und das knappe Angebot.

Meine 93er LP Standard (ursprünglicher Kaufpreis genau 2.000 DM) habe ich vor knapp 10 Jahren für nicht mal 1.500 € verkauft. Kürzlich ist diese Gitarre in einem Verkaufsangebot wieder aufgetaucht, für 2.500 €! Kurz hab ich gezuckt, aus reiner Nostalgie, dann aber erinnert, warum sie seinerzeit wegging: fast 5 kg Gewicht. Die schlanke Tribute von 2018, die ihr später folgte, spielt sich mit gerade mal 3,6 kg auf dem Schoß viel komfortabler und klingt keinen Deut schlechter. Wer also das häufige Verkaufsgesülze von der vermeintlichen Gibson Good Wood Era der 1990er glaubt, ist selber schuld.

@ rumble: meine kurze Deutung: der Rock´n Roll ist alt, begütert (und meist fett... ) geworden. Das Geld sitzt z.T. sehr locker und so hat mancher eben mal 800,- € für überteuerte Altstar-Konzerte oder eben zehntausende € für eine solche E-Git-Antiquität mit viel Mojo über......
Mein Ding wär´s nicht.

Grüssle,

tbrenner

@Thomas

Schon klar, letztendlich ist das halt so ein "Sammlerding" und es sind wohl auch so einige Mythen im Spiel.
Das ist ja nicht nur bei Gitarren so. Trotzdem greife ich mir bei diesen extremen Preisen manchmal an den Kopf.

Aber letzendlich ist das halt einfach nur dem Angebot und der Nachfrage geschuldet.
Bei Kunstobjekten ist das ja ähnlich. Wann ist etwas seinen Preis wert?
Letztendlich ist das alles einfach davon abhängig was die Leute zu zahlen bereit sind und wie viel es einem ganz persönlich wert ist.

Ich will das auch gar nicht verurteilen.
Aber ich wundere mich halt manchmal.

Geht mir auch manchmal so ...

Eigentlich habe ich kein Problem damit, wenn Leute auch mal mehr Geld in die Hand nehmen wenn es um ihr Hobby geht. Jeder wie er kann und mag, ich hab ja auch viel Freude an MEINEN Instrumnten. Aber ich beobachte seit Jahren, das grad auch teure Modelle und selbst sehr hochpreisige bei meinem Lieblings-Musikladen regelmäßig recht schnell weggehen ...

Da sage ich mir, wenn sozusagen als Normalzustand SO viele Leute SO viele hochpreisige Instrumente kaufen können, während gleichzeitig in vielen sozialen Bereichen die Verhältnisse immer schlechter werden und selbst Leute die ganz normal leben und arbeiten gehen am Ende des Monats echt sparen müssen, von Rücklagen für Notfälle ganz zu schweigen, dann muss da doch manches inzwischen arg in Schieflage sein ...

Ähnliche groteske Verhältnisse gibt es ja auch anderswo, zum Beispiel bei Pokémon-Karten oder Kinderüberraschungseiern. Wenn zahlungskräftige Sammler am Sammeln sind, ist halt der Preis einer Sache von ihrem Nutzwert total entkoppelt.

Fassen wir uns also weiter an den Kopf und schauen amüsiert dem Treiben der zahlungskräftigen Sammler zu

(Man sieht an dieser Sache aber auch, dass (wie L1 schreibt) im Grunde genug Geld in der Welt ist, aber dann doch oft am falschen Ort sitzt.)

Ich hatte ja in den letzten Jahren genug angeschafft.
Das versuche ich jetzt mal "abzuspielen".

Was natürlich nicht bedeutet das ich nie wieder....

Ich glaube wir sind hier alle noch nicht im Endstadium der Prasserei angekommen.

berndwe hat geschrieben: ↑

Di Jun 14, 2022 1:09 pm

Ich glaube wir sind hier alle noch nicht im Endstadium der Prasserei angekommen.

Ja, aber
Sogenannter Gear Talk macht ja auch Spaß, und ich bin jetzt auch nicht mehr neidisch, sondern erfreue mich einfach an den schönen Gitarren, die so in Gebrauch sind.
Ist doch nett, Fotos und Erfahrungsberichte von diversen Schätzchen zu bekommen, seien es interessante
Asiaten oder Wintätsch Originale...
Ich hab meine Gitarren nicht zum protzen, sondern zum spielen-
freue mich aber auch, wenn ich mal bißchen plappern kann... wie bei einem Gitarrenabend halt
In dem Sinne

Genau so isses ...

Ja, das machen wir auch weiter, den Gear-Talk.