So: Ich schon wieder

Sorry für das seitenlange Selbstgespräch hier, aber irgendwie bin ich auch froh, dass alle meine Erkenntnisse und Ergüsse irgendwo dokumentiert sind. Hoffe das stört hier niemanden.
Also: Ich war gestern wieder testen, in erster Linie die Orange 2x12er Cabs: Open vs. Closed Back. Ich hätte es definitiv nicht erwartet, aber das Ergebnis hätte nicht eindeutiger ausfallen können. Ich hab mir den von mir favorisierten Dual Terror geschnappt und erst die Open Back Box angestöpselt. Ich war gleich wieder fasziniert wie spielend leicht man einen tollen Sound aus dem Dual Terror bekommt. Volume auf 4 Uhr, Gain auf 9 und schon hat man einen lauten, bandtauglichen (!) Clean-Sound, die Frage des cleanen Headrooms ist damit auch ausgeräumt. Die Box überträgt den Sound schön knackig und raumfüllend. In den FAT-Channel gewechselt, Gain auf 1 Uhr, Volume auf 10 Uhr, voila: herrlichster britischer Crunchsound. Ich find das Teil sooo geil... auch hier, direkte Wiedergabe, schönes Fundament, klare Höhen, schön röhrend wie sichs gehört für britischen Crunch.
Dann mal den Direktvergleich gewagt und in die Closed Back eingesteckt: Wieder in den von mir zuvor bereits eingestellten Cleansound im TT Kanal geschalten: Wieder wunderschöne Wiedergabe, nur mit etwas mehr Wums. Dann den Volume Regler wirklich bis zum Anschlag aufgedreht: Stabile Bässe und tolle direkte Ausgabe, in diesem Fall aber wirklich direkt, es geht alles aufgrund der Bauweise nach vorne raus und beschallt den Spieler. Im FAT-Channel gings dann richtig ab, fettes Rhythmus Fundament, also so muss das klingen, wirklich geile, straffe, direkte Bässe, die zu keinem Zeitpunkt wegbrechen sondern brachial vorne rausdrücken.
Also im ersten Moment hab ich mir gesagt: Naja, so krass ist der Unterschied nicht zwischen den Boxen, erst beim zurückstecken zur Open Back hab ich dann aber gemerkt wie viel geiler, direkter und voller die Closed Back klingt, mit einem soliden, straffen Bassfundament, das sowohl clean als auch verzerrt und mit vollem Gain (natürlich hab ich auch das probiert) direkt aus der Box kommt und so einen genial Ton zaubert, der einem das Lächeln ins Gesicht treibt. Mit einem Wort: GEIL!!! Ich bleib auf jeden Fall bei der Closed Back! Auch wenn sie mit 725 Euro fast 200 Euro teurer ist wie die offene, aber da liegen Welten dazwischen. Das Gewicht von über 30 kg hat mich auch noch abgeschreckt, aufgrund der stabilen seitlichen Tragegriffe ist das aber zu bewerkstelligen und lässt die Box zwar nicht ganz so handlich wie die offene 22kg Box erscheinen, aber doch handlich genug für den Weg von der Haustür in den Kofferraum.
Ich habe auch nochmal im direkten Vergleich den TH30 probiert, der dieses Mal in reparierter und funktionierender Form da war. Clean ist er auf Augenhöhe mit dem Dual Terror, wenn nicht sogar leicht überlegen (ich habe den Eindruck, dass etwas mehr Dynamik vorliegt). Verzerrt geht der TH30 aber eher in die moderne Metal Richtung, wo der Dual Terror eher in vintagemäßigeren Gefilden zu Hause ist. Natürlich kann auch der richtig dreckig, aber modernes Metal kann er aber definitiv nicht, brauch ich auch nicht.
Was für mich nun noch offen bleibt? Wie gut ist der Laney GH50R? Den Koch Twintone wird ich definitiv aus meiner Watchlist entfernen, nicht dass es ein schlechter Amp ist, aber die fehlende Testmöglichkeit (ich hab definitiv keine) und der doch hohe Preis von 1200 Euro nur für das Topteil lassen mich hier zurückzucken. Wenn ich da die 700 Euro Box noch dazurechne, bin ich schon in Sphären, die ich nicht ausgeben will und wo ich mich zu sagen traue, dass ich das Mehr an Qualität gar nicht ausnutzen bzw. heraushören kann.
Für den Laney spricht das Konzept und die tollen Features, welche schon ein sehr gewichtiges Argument sind. Allein der DI-Out würde mir viel Freude machen (2 Tonsignale beim Live-Auftritt -> 1x SM57 und 1x DI, direktes Anstöpseln beim Proben, etc.). Eingebauter Reverb, Effektweg, regelbare Endstufenzerre, unendlicher cleaner Headroom (50 Watt sind schon ordentlich). Aber auch hier fehlt mir (noch) die Testmöglichkeit, auf die will ich aber auf alle Fälle warten. Die Fender Bassbreaker Serie lass ich definitiv außen vor, zu vielfältig und unverständlich sind hier die Ausstattungen (warum zB hat das 15W Modell die beste Ausstattung und das 45W fast die schlechteste?!).
Ich halte euch am laufenden
