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Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Fr Jul 25, 2025 2:26 pm
von bluesballads
Nichts ist schlimmer, als keine große Erfahrung bei einem Thema wie Amps bzw. Rõhrenamps zu haben, und von einem auf den anderen Moment geht der bisher so geliebte Amp in die Knie...
Habe vor 10 Tagen einen schnuckeligen, kleinen Fender 65 Princeton Reverb vom großen T hier nach Spanien geschickt bekommen und war vom ersten Tag an begeistert. Allerdings habe ich ihn nie auf Lautstärke getestet, bei ca. 3 war die erträgliche Grenze erreicht. Zudem habe ich fast immer einen MXR Duke of Tone davor geschaltet, der zwar dem schnelleren Anzerren dient, aber vermutlich nicht den originalen Output der Pickups weitergibt, Volume steht auf 12 Uhr. Die P-90 meiner Gretsch haben eben enorm viel fette Power, ja, aber das klang gut. Bis heute. Da habe ich einen Aktivlautsprecher für Drumloops und Gesang ausgetestet, und den Princeton auf 4 bis 5 aufgedreht. Und plötzlich kommen aus dem Lautsprecher übelste, tiefmittige Zerrattacken, so, als wenn der Jensen C-10R kollabiert.
Mit vorgeschaltetem Duke of Tone kommt das später, beim Bridgepickup fast gar nicht, aber der Halspickup haut sofort alles weg.
Im 2000 km entfernten Deutschland hätte ich eine kleine Auswahl an Vorstufenröhren, falls da etwas gedrosselt werden könnte. Der fabrikmäßige Jensen c10r gefällt mir klanglich super.
Den Amp mal eben zurückschicken zum Überprüfen ist logistisch fast unmöglich, erste Hürde ist die Postfiliale in 5 km Entfernung, und mein Auto steht in Bremen... Nochmal 2000 km grobmotorischen Versand würde ich dem Amp gern ersparen.
Wie gesagt, mir fehlt die Erfahrung, sonst hätte mein Ohr mich vielleicht auch in Richtung Trafo etc grübeln lassen. Klar, meine Beschreibung ist mehr als unpräzise, aber vielleicht hat von euch jemand eine Idee, so dass ich mich dem Problem annähern kann.
Die Luftfeuchtigkeit ist hier im Osten Spaniens natürlich auch ein mögliches Problem...
Nachtrag: mit den Humbuckern meiner Epiphone kommt das etwas später, auch hier kaum beim Bridgepickup, und übelst beim Halspickup. Klingt ab Volume 4, als würde die Anzerrung in einen Blitzschlag übergehen...
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Fr Jul 25, 2025 3:09 pm
von berndwe
Kannst Du eine Aufnahme einstellen wie der Amp bei verschiedenen Volumeneinstellungen klingt? Am besten nur Gitarre -> Kabel -> Amp.
Der Amp ist ja neu, wenn ich das richtig verstanden habe? Wenn er tatsächlich defekt ist, wirst du wohl nicht drumherum kommen, ihn zurückzuschicken. Vielleicht holt der Paketdienst den Amp ja ab? Oder ruf mal beim Service von Thomann an. Die sind nach meiner Erfahrung sehr kundenfreundlich und können die vielleicht eine zufriedenstellende Lösung anbieten?
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Fr Jul 25, 2025 5:14 pm
von bluesballads
Hallo Bernd!
Wenn es das nächste Mal auftritt, drücke ich auf Ausnahme!
Allerdings habe ich festgestellt, dass das Problem umso stärker wird, wenn ich es erst einmal provoziert habe. Und da ich für einen Gig in 3 Wochen probe, versuche ich, den Ball bei Volumen 3 flach zu halten.
Ich habe per PN den Tipp bekommen, dass die Gleichrichterröhre defekt sein könnte - scheinbsr ein Schwachpunkt bei den neuen PR. Mal sehen, wie lange die bestellte TAD GZ34 STR von Madrid bis hier benötigt...
Allerdings ist Sommer, der Spanier eher gemütlich in der Reaktion auf Kundenwünsche, und heute ist viernes, Freitag, vielleicht sitzen die bereits beim 5. Bier, statt an meinem Online Auftrag von vor einer Stunde

Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Fr Jul 25, 2025 8:36 pm
von chrisb
Moinsen,
würde das große T kontaktieren.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Fr Jul 25, 2025 9:05 pm
von berndwe
Ich würde auch erst einmal T kontaktieren. Wenn du jetzt selbst rumbastelst, verlierst du am Ende noch die Garantie.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: So Jul 27, 2025 4:41 pm
von bluesballads
Klar, würde ich auch machen - wenn ich nicht in Spanien wäre. Allein die Ankunft war eine Odyssee: der Amp kam an einem Freitag in Valencia an, an dem wieder einmal horrende Wassermassen vom Himmel kamen. Der Karton stand - dem Äußeren nach zu urteilen: Aufdruck vom Adressaufkleber verschwunden, Karton beulig - das Wochenende über in einem Lager eines Subunternehmens von DHL, dessen Fahrer jeden Morgen seine Schicht um 11 beginnt - ein Lob dem Onlinetracking - und um 13 Uhr alle restlichen Pakete dieses Ortes in einer Drogerie abwirft. Statt Lieferung nach Haus konnte ich also zu Fuß den Amp dort in diesem Zustand abholen ohne die Möglichkeit, das beim osteuropäischen Fahrer zu reklamieren (das macht er jeden Tag so, es ist auch immer der gleiche, den ich dort Berge von Paketen abgeben sehe, wenn ich mittags einkaufen gehe, mit der Angestellten ist er per du, daher kenne ich seinen Namen, aber was nützt das).
Das fängt schon beim Exportzentrum DHL in Bayern an, in dem gern mal ein Paket (das ich aus Bremen an mich in Valencia sende) für ein Vierteljahr verschwindet, und mir dann in Bremen mit Strafgebühr zugestellt wird, weil die Adresse angeblich nicht stimmt. Es dauert dann noch ein Vierteljahr, bis DHL aufgrund meiner Fotos eingestehen muss, dass alles korrekt war - ich wohne ja hier...
Ja, das nächste Mal versuche ich, hier vor Ort zu kaufen, aber das heißt 35 km mit dem Bus, weil das Auto noch ich Bremen steht...
Was ich sagen will: der Amp ist hier, es stimmt fast alles, wenn eine Röhre bei der Weltreise von Thomann zu mir den Geist aufgegeben hat, und mehr nicht, bin ich ein glücklicher Mensch.
Ich versuche, Optimist zu bleiben...
Die logistischen Strukturen zwischen beiden Ländern sind leider von den Angestellten abhängig, und seit letztem Herbst gibt es hier alle 10 Tage Weltuntergangsregen (weil der Spanier Straßen, Kanalisation und Häuser so gebaut hat, dass es nur einmal im Jahr kräftig regnen darf), und als ich letzten Donnerstag den besagten Fahrer andere Pakete in der Drogerie abwerfen sah - wirklich, abwerfen! -, dachte ich "es hätte viel schlimmer kommen können mit meinem schnuckeligen Princeton".
Man kauft bei Thomann Spanien - obwohl mein Konto bei Thomann Deutschland ist, ich werde umgeleitet-, Ansprechpartner ist ein Angestellter von Thomann Portugal, ich zahle als Deutscher 21% spanische MWSt, und trotzdem kommt der ganze Mist aus Deutschland. Europa 2025, und Logistik hat scheinbar nichts mit Logik zu tun...
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Mo Jul 28, 2025 10:05 am
von Rumble
Verändert sich das deutlich, wenn du die Bässe am Amp mal ganz stark zurücknimmst?
Wenn das dann immer noch ungebührlich zerrt oder "flattert", was solche Amps mit viel Bass schon mal leicht tun, dann würde ich mir wohl auch eher vor Ort einen Amptech suchen. Da gibt es ja auch in Spanien entsprechend fitte Leute. Garantie hin oder her, diesen Versand würde ich auch eher vermeiden, wenn es denn irgendwie geht.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Mo Jul 28, 2025 7:54 pm
von bluesballads
Änderungen am Amp tun wenig, Änderungen im Signal, wie Bridgepickup oder Booster, lassen es verschwinden - der Booster vermutlich, weil er den eingehenden Bassanteil beschneidet.
Einen guten Amptech für Röhren hat ein Freund/Verwandter in Valencia. Nächstes Jahr mit Auto ist das dann kein Problem. Morgen kommt die TAD GZ34STR Gleichrichterröhre aus Madrid, mal sehen, was sich tut. Die verbauten Röhren sind eigentlich Groovetubes, nur die Gleichrichterröhre (die hoffentlich teildefekte) scheint eine mit Fender beschriftete Chinesin zu sein - Danke Martin, für Deine wertvollen Hinweise!
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Di Jul 29, 2025 10:46 am
von bluesballads
Die Gleichrichterröhre war es leider nicht...
Ich habe nur keine Website, über die ich ein Video mit dem Sound hochladen kann.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Di Jul 29, 2025 1:26 pm
von Niels Cremer
Wenn es ein Röhrenproblem wäre wäre(n) es dann nicht eher die power tube(s) als die rectifier tube? Letztere wandelt ja AC zu DC um, die power tube(s) regeln ja den output level der an die speaker geht? Wenn die versagen kommt es dann auch typischerweise zu Verzerrung bei niedrigen Lautstärken. Also so hab ich's zumindest immer verstanden, bin aber zugegebenermassen eher ahnungslos was Elektrik-trick im Allgemeinen angeht.
Falls es der speaker ist: hast du die Möglichkeit versuchsweise einen anderen Lautsprecher dranzuhängen?
LG,
Niels
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Di Jul 29, 2025 3:58 pm
von berndwe
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen - ruf vielleicht doch mal beim Service von Thomann an. Die können das Problem nach deiner Beschreibung vielleicht eingrenzen und dir die richtige Austauschröhre schicken.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Di Jul 29, 2025 9:05 pm
von Es335
Niels Cremer hat geschrieben: ↑Di Jul 29, 2025 1:26 pm
Wenn es ein Röhrenproblem wäre wäre(n) es dann nicht eher die power tube(s) als die rectifier tube? Letztere wandelt ja AC zu DC um, die power tube(s) regeln ja den output level der an die speaker geht? Wenn die versagen kommt es dann auch typischerweise zu Verzerrung bei niedrigen Lautstärken. Also so hab ich's zumindest immer verstanden, bin aber zugegebenermassen eher ahnungslos was Elektrik-trick im Allgemeinen angeht.
…
Die Gleichrichterröhre stellt den Vor- und Endstufenröhren neben der reinen AC/DC-Wandlung auch die elektrische Leistung zur Verfügung, die sie für die Signalverstärkung benötigen. Daher wäre es durchaus keine Seltenheit, das eine defekte Röhre so einen Leistungseinbruch verursacht. Nicht ohne Grund wird bei Röhrenamps nicht selten auf Gleichrichterröhren verzichtet, da Halbleitergleichrichter sehr viel stabiler und zuverlässiger sind, auch wenn das im vorliegenden Fall jetzt ausgeschlossen ist. Ein Tondokument wäre sehr hilfreich, auch wenn ich mich grundsätzlich den Empfehlungen anschließen möchte, den Thomann Service zu kontaktieren.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Di Jul 29, 2025 9:45 pm
von Es335
PS: Da fällt mir noch was ganz banales ein! Alle Röhren raus und dann positionsgetreu sorgfältig wieder einsetzen. Das hat bei mir kürzlich in einem sehr ähnlichen Fall geholfen und es macht auch nicht viel Aufwand, das zu probieren. Der Hintergrund ist, dass sich der Sitz einer oder mehrerer Röhren beim wenig sanften Transport gelockert haben kann und man das so korrigiert.
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Mi Jul 30, 2025 5:27 am
von Niels Cremer
Es335 hat geschrieben: ↑Di Jul 29, 2025 9:05 pm
Niels Cremer hat geschrieben: ↑Di Jul 29, 2025 1:26 pm
Wenn es ein Röhrenproblem wäre wäre(n) es dann nicht eher die power tube(s) als die rectifier tube? Letztere wandelt ja AC zu DC um, die power tube(s) regeln ja den output level der an die speaker geht? Wenn die versagen kommt es dann auch typischerweise zu Verzerrung bei niedrigen Lautstärken. Also so hab ich's zumindest immer verstanden, bin aber zugegebenermassen eher ahnungslos was Elektrik-trick im Allgemeinen angeht.
…
Die Gleichrichterröhre stellt den Vor- und Endstufenröhren neben der reinen AC/DC-Wandlung auch die elektrische Leistung zur Verfügung, die sie für die Signalverstärkung benötigen. Daher wäre es durchaus keine Seltenheit, das eine defekte Röhre so einen Leistungseinbruch verursacht. Nicht ohne Grund wird bei Röhrenamps nicht selten auf Gleichrichterröhren verzichtet, da Halbleitergleichrichter sehr viel stabiler und zuverlässiger sind, auch wenn das im vorliegenden Fall jetzt ausgeschlossen ist. Ein Tondokument wäre sehr hilfreich, auch wenn ich mich grundsätzlich den Empfehlungen anschließen möchte, den Thomann Service zu kontaktieren.
Ah, danke dir für die Erläuterung!
LG,
Niels
Re: Fender 65 Princeton Reverb kollabiert bei 4-5
Verfasst: Mi Jul 30, 2025 7:08 am
von Rumble
Es335 hat geschrieben: ↑Di Jul 29, 2025 9:45 pm
PS: Da fällt mir noch was ganz banales ein! Alle Röhren raus und dann positionsgetreu sorgfältig wieder einsetzen. Das hat bei mir kürzlich in einem sehr ähnlichen Fall geholfen und es macht auch nicht viel Aufwand, das zu probieren. Der Hintergrund ist, dass sich der Sitz einer oder mehrerer Röhren beim wenig sanften Transport gelockert haben kann und man das so korrigiert.
Würde ich unbedingt auch ausprobieren. Nicht viel Arbeit.
Auch den Speaker würde ich anderweitig testen.
Ob die Glaskugel von Big-T wirklich hilft?
