Alle Monate wieder

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Zupfer
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Alle Monate wieder

Beitrag von Zupfer »

Hallo,
seid ein paar Jahren trägt sich in mir der Gedanke Fingerstyle-Stücke selbst zu komponieren, habe immer wieder mal alle Monate angefangen aber nie einen Weg gefunden, also weiter an der Technik gefeilt und Stücke eingeübt, geübt, geübt, geübt....
Jetzt aber habe ich mir schon ein paar Wochen Gedanken gemacht wie man es anstellen könnte etwas auf die Beine zu stellen ohne in selbstgemachten Stress oder "das schaff ich nie"zu verfallen.
Step by Step scheint jetzt vielleicht das richtige zu sein, als immer wieder nach 3 naja nicht schlecht Takten aufzugeben.
-Tonart ausgewählt
-auf den Stufen mir schöne Akkorde gesucht
-ungefähren Ablauf der Akkorde suchen mit Einbeziehung der Tonleitern
(vielleicht ergibt sich noch was)
-Melodie finden mit schonmal gucken was der Bass machen kann
im Moment geht es mir nur um die Harmonien noch nicht so um den Rhytmus, den will ich mit TAB Programm zum Schluss machen, obwohl der Klang der Harmonien schon ein bisschen was auslöst wo hin es wohl gehen wird (Ballade, Medium oder Groovig, Jazzig, Bluesig was auch immer)
Habe jemand vielleicht noch Ideen oder Anregungen.
Gruß John
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

hm..
sorry, wenn ich dich jetzt falsch einschätze, aber du scheinst mir die Komposition zu "planen", ist das richtig ?
so nach dem Motto: "Jetzt komponier ich mal was..."
Ich weiß nicht, es mag durchaus Leute geben, die sowas können, quasi auf Knopfdruck hin was Nettes aus den Fingern zu schütteln. Ich kann ja nichtmal "auf Kommando" spielen, dann kommt nämlich nix Gescheites heraus.

Ich sitze oft abends beim TV-gucken da und hab die Klampfe im Arm und zuppel einfach so vor mich hin, manchmal sind's einfach nur Fingerübungen, manchmal versuche ich, Harmonienfolgen zusammen zu bauen, aber ob daraus ein Stück wird, was ich dann aufnehme, ist mehr vom Zufall abhängig, nicht von irgendeiner Absicht.
Aber dann und wann´passiert's halt, daß mir auffällt "menno, das hörte sich gerade gut an..." und dann versuche ich das zu vervollständigen, auszumalen, lebendig zu machen und so sind bis dato einige nette kleine Sachen entstanden .... aber sie kommen aus dem Bauch und nur und ausschließlich daher.
Aber welche Tonart, welcher Rythmus, welcher Melodieverlauf dabei rauskommt, weiß ich immer erst hinterher, wenn da was fertig geworden ist.
Wie wenig der Aspekt "Absicht" bei mir funktioniert, wird klarer, wenn ich mich eigentlich als "Blueser" bezeichne, aber kein Stück, was ich je "komponiert" habe, hat auch nur annähernd was Bluesiges an sich, ich lande da immer bei irgendwelchen ballade-ähnlichen Dingen ...
Aber letztlich... who cares ?
Hauptsache, es hört sich schön an und mir machts Spaß, es zu spielen ...
That's what its all about ....
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
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thust
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Beitrag von thust »

Bushido hat geschrieben:
Ich sitze oft abends beim TV-gucken da und hab die Klampfe im Arm und zuppel einfach so vor mich hin, manchmal sind's einfach nur Fingerübungen, manchmal versuche ich, Harmonienfolgen zusammen zu bauen, aber ob daraus ein Stück wird, was ich dann aufnehme, ist mehr vom Zufall abhängig, nicht von irgendeiner Absicht.
Aber dann und wann´passiert's halt, daß mir auffällt "menno, das hörte sich gerade gut an..." und dann versuche ich das zu vervollständigen, auszumalen, lebendig zu machen und so sind bis dato einige nette kleine Sachen entstanden .... aber sie kommen aus dem Bauch und nur und ausschließlich daher.
Aber welche Tonart, welcher Rythmus, welcher Melodieverlauf dabei rauskommt, weiß ich immer erst hinterher, wenn da was fertig geworden ist.
Wie wenig der Aspekt "Absicht" bei mir funktioniert, wird klarer, wenn ich mich eigentlich als "Blueser" bezeichne, aber kein Stück, was ich je "komponiert" habe, hat auch nur annähernd was Bluesiges an sich, ich lande da immer bei irgendwelchen ballade-ähnlichen Dingen ...
Aber letztlich... who cares ?
Hauptsache, es hört sich schön an und mir machts Spaß, es zu spielen ...
That's what its all about ....
So in der Art läuft das bei mir auch ab. :lol:
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RB
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Beitrag von RB »

Bei mir auch. Ich achte nicht darauf und manchmal bleint irgendetwas hängen. Daran bastele ich anschließend weiter, wenn mir danach ist. Irgendwann kommt dann eine Idee, in welche Richtung sich das Ganze weiterbewegen könnte und auch das versuche ich umzusetzen. Vielleicht ist das der Grund, warum ich einige Stellen der eigenen Stücke anfangs nicht richtig spielen kann, obwohl ich weiß, wie sie gehen würden, wenn man sie spielen könnte. Jedenfalls fängt es fast immer ohne jeden Plan an. Und wenn mir nichts einfällt, ist das auch nicht weiter schlimm. Im Augenblick habe ich nach Monaten der Ideenlosigkeit wieder was am köcheln, es sind aber erst ein paar Takte.

Die ideenlose Zeit verbringe ich damit, Stücke anderer Leute zu spielen oder ein paar anspruchslose Liedechen zu singen. Oder ich sitze am Computer und schaue ins Forum.

Ich weiß nicht, ob man den grundlegenden kreativen Prozess beim Stückeschreiben erlernen kann. Vielleicht schon. Nach meinem Eindruck ist es vor allem die Fähigkeit eine flüchtige Idee zu erkennen und sich so "setzen" und verfestigen zu lassen, daß ein Anfang da ist, den man dann spielerisch oder auch handwerklich weiteretweickeln kann.
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Zupfer
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Beitrag von Zupfer »

Hallo,
ja klar bei mir ist es genau so, man daddelt ein bisschen rum und sagt sich, äh toll, daraus könnte in ein paar Jahren was werden.
Mir geht es einfach nur ein Weg zu finden wie ich von den 3 tollen Takten,
meist ist es nur einer, zu einem eignen Stück zu kommen.
Bei mir ist es es so, das ich im Kopf habe was ich spielen möcht, aber es nicht auf dem Griffbrett umsetzen kann, bei den Stücken die ich kann, gibt es immer wieder Passagen die ich besonders mag, also warum nicht seinen persönlichen Geschmack, sprich Harmonien, Rhytmus verarbeiten.
Nur wie komme ich dahin, Bögershausen sagt, Melodie erfinden, dann den
Rest harmonisieren, Qualey sagt, alles aus Akkorden ableiten.
Egal, werde schon einen Weg finden, denn der Eingangsbeschriebene hat seine Tücken.
Gruß John
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Zupfer
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Beitrag von Zupfer »

Warum dies alles...
Will endlich was von mir haben und nicht das 50'te TAB Buch feiern.
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RB
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Beitrag von RB »

Ich glaube, wenn die ersten Töne da sind, die sich möglicherweise ganz zwanglos eingestellt haben, ist es unter Umständen besser, auch die Fortsetzung (oder Weiterentwicklung) nicht unbedingt forcieren zu wollen. Vielmehr kann es reichen, den Anfang hin und wieder zu klimpern, nur sollte es nicht aus dem Impetus heraus geschehen "Ich muß das jetzt weiterentwickeln", sondern dann, wenn man Lust hat, sich das kleine, bereits vorhandene Fragment um seiner selbst willen wieder einmal anzuhören, es zu genießen. Vielleicht stellt sich dann eine Weiterentwicklung ein, vielleicht auch nicht. Das muß egal sein. Irgendwann, und wenn es auch vier Monate später sein sollte, kommt vielleicht etwas dazu. Später dann, wenn sich eine ausreichende Gesamtstruktur ergeben haben wird, kann es sich lohnen, bewußt zu feilen. Letzteres ist meine jüngste Erkenntnis. Nachdem zwei als ein wenig unzulänglich empfundene Stücke bereits über Jahre bestanden, kamen mir Ideen, wie sie zu verbessern wären. Es waren nur Kleinigkeiten, die aber - für mein Empfinden - das Genze erst "richtig rund" gemacht haben.

PS: Die beiden geschilderten Ansätze ("Melodie erfinden, dann harmonisieren" /"Harmonien aneinander reihen und daraus etwas machen") haben beide ihre Berechtigung, finde ich. Nur sehe ich die Ansätze nicht als Dogmen, sondern allenfalls als Möglichkeiten an.

PPS: Was ist eine "ausreichende Gesamtstruktur" ? Das, was man selbst dafür hält. Ich war immer besonders stolz, wenn es mir gelungen war, zwei unabhängig voneinander entstandene Ideen durch einen "Übergang" miteinander zu einem Stück zu vereinen. Meist war ich dann der Auffassung, eine "ausreichende Gesamtsruktur" sein nunmehr gegeben.
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