Auf den Kopf gestellt (Fabrik2)

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Du hast insofern Recht das ein Forum ein kommunikationsempfindlicher Raum ist...Durch das "nur schreiben und lesen" ist nur ein kleiner Bereich unserer Kommunikation erfasst. Fehlinterpretationen auf allen Seiten sind nicht unwahrscheinlich....

Man kann aber vielleicht versuchen sich möglichst klar auszudrücken, einerseits. Man kann aber natürlich auch versuchen sich vorsichtig auszudrücken (etwas was ich scheinbar immer wieder im Auge behalten muss!).....

Ich finde es wichtig aufmerksam zu lesen und zu schreiben um Missverständnisse möglichst zu unterbinden. Lieber ein- oder zweimal nachfragen (zur Not auch per PN...warum nicht?), bevor es, wie wir nun ja leider ziemlich krass erleben mussten, zum grossen Knall kommt (unnötigerweise!)...

Serien haben sicher die allermeisten Hersteller. Auch Armin Dreier hat die, oder Martin von Deerbridge...Es sind aber einfach grosse Unterschiede wie die Gitarren innerhalb dieser Serien hergestellt werden, oder hergestellt werden können und wie weit auf individuelle Feinheiten eingegangen wird oder eben nicht.

Ich für mich gelobe Besserung in meinem eigenen Kommunikationsverhalten wie mir möglich ist und angemessen erscheint...Mehr kann ich persönlich nicht tun...
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
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rudi
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Beitrag von rudi »

Ich teile Deine Einschätzungen zu den Qualitätsunterschieden ja zum großen Teil !

Ich wollte Dir nur mal versuchen aufzuzeigen in welchem Ton Du hier manchmal schreibst.
Sorry, ich lese da manchmal etwas wie Überheblichkeit heraus.
Ist aber nur meine persönliche Einschätzung.
Aber das bei Deiner Art zu argumentieren auch mal Gegenwind weht ist nur verständlich.
Da diese auch mal über das Ziel hinaus geht müsste jemand der, wie Du, auch gerne verteilt einstecken können!
Was natürlich verbale Entgleisungen nicht entschuldigt.
Aber darüber ist ja genug geredet worden!
Nichts für Ungut!
:wink:
Ich widme mich jetzt wieder dem wichtigeren Teil des Abends:
Gitarre spielen!
Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Liebe GitarristInnen;

. . . da das Wort "Lowden" fiel: Ich hatte im Jahr 1990 die GElegenheit, die kleine etwa 12-köpfige Manufaktur der "Lowden Guitar Company" in Bangor kennen zulernen; und die dort gewonnen Eindrücke sind bis heute für mich prägend.

DAmals sprachen wir auch über "Serie"; Richard erklärte mir damals, dass Lowden seine gewisserweise in serienähnlicher Konstanz fertigt, ohne dass es damit eine Serie in der Weise fabrikmäßiger serieller Fertigung wäre.

Serie hieß damals für Lowden - und das hat er sich sicherlich bis heute so erhalten - dass er bestimmte Fertigungspraktiken und-techniken regelmäßig wiederholt - ohne aber (!) - sein Augenmerk für die einzelne Gitarre, die JEder einige MAle in der HAnd hatte, zu verlieren.

Klar ist, dass Jemand, wie Armin Dreier, kaum dem Verdacht unterfällt, "in Serie" zu fertigen; aber auch er überträgt doch manche Techniken und PRaktiken von einer zur nächsten Gitarre; und dennoch hat man immer eine einzigartige Gitarre von ihm!

Man wird mithin sagen können, dass "Serie" nicht notwendig ein Äquivalent für "fehlende Qualität" oder so ist.



Jan-Peter
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Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Zur Serienfertigung etwas aus dem "Historischen Wörterbuch der Philosophie":

Das Motiv der "Serie" begenet erstmals an einer berühmten Stelle der "Ileas", an der Zeus seine überlegene Macht über alle anderen Götter - d.h. die Mächte der Welt insgesamt - durch ein Bild ausdrückt, das später als Allegorie der metaphysischen Struktur der Wirklichkeit als ganzer gedeutet wurde: "Hängt ein goldenes Seil an den Himmel, hängt euch alle daran, Götter und Göttinnen: Nicht könntet ihr vom Himmel auf die Erde Zeus, den höchsten HErrn, hinabziehen, auch wenn ihr euch viel plagtet ..."


War das nun hilfreich für die "Serien"_Diskussion?? - ODer sol ich noch etwas zu DIlthey sagen??



Für heute, den späten Abend

Jan-Peter
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RB
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Beitrag von RB »

Es gibt keinen Gitarrenbauer, der nicht Seriengitarren baut, die Serien sind nur unterschiedlich groß. Ich glaube, das gilt auch für Martin Wieland, auch der verwendet Zeichnungen und Werkzeuge, die für die Anfertigung einer unbestimmten Vielzahl gleicher Teile vorgesehen sind. Was soll also dieses Herumreiten auf den Begriffen "Seriengitarre" für einen Aussagewert haben ? Das ist eine rhetorische Frage, denn es ist keine substantielle Aussage zu erkennen.

Auch die Vorstellung, man könne keine bestimmten, vom Fachman in Gitarrenbaufragen Forumsmitglied X festgelegten Produktionszahlen überschreiten, ohne zugleich den vom Fachmann in Gitarrenbaufragen Forumsmitglied X festgelegten Qualitätsstandard "High End" zu unterschreiten, ist in der wirtschaftlichen Praxis widerlegt. Man kann große und sehr große Stückzahlen eines jeden beliebigen Produkts in jeder beliebigen (auch beliebig hohen) Qualität fertigen. Ich kenne keine belastbaren Informationen darüber, daß Gitarren dabei eine Ausnahme bilden würden.

Damit ist für mich das Thema erschöpft, auch wenn sicher noch viele Sophistereien folgen werden.
Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Danke, RB; - ja, ein weiteres Beispiel wären die Objektive von Carl Zeiss; Serie und doch überragend, womit ich Nikon und CAnon nicht ausschließen will.

"Sophisterei" soweit sie zur überwiegend konstruktiven Kommunikation beiträgt, die ja auch im bekannten Gadamerschen kommunikativen Zirkel bestehen kann.

Jan-Peter
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rudi
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Beitrag von rudi »

"Sophisterei" soweit sie zur überwiegend konstruktiven Kommunikation beiträgt, die ja auch im bekannten Gadamerschen kommunikativen Zirkel bestehen kann.
:shock: :shock:
Oh, Entschuldigung !

Jetzt bin ich doch aus Versehen im Fremdwörterforum gelandet!
Sorry!
:roll: :roll:
Muellermann
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Beitrag von Muellermann »

Janpeter hat geschrieben: "Sophisterei" soweit sie zur überwiegend konstruktiven Kommunikation beiträgt, die ja auch im bekannten Gadamerschen kommunikativen Zirkel bestehen kann.
Gadamerschen?

Das sollte doch bestimmt Gargamelschen heissen und hat dann bestimmt was mit den Schlümpfen zu tun, oder? :D
tbrenner
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Gadamerscher Zirkel ...

Beitrag von tbrenner »

@Rudi + Muellermann,

ihr seid zwei Banausen, denen jegliche sittliche Reife abgeht.... 8) .

@ Jan-Peter: immer wieder im engeren Sinne göttlich, Deine Beiträge.
Manchmal aber vermutlich nur für Altphilologen oder ersatzweise
"Zeit"-Abonnenten nicht unter 25-jähriger Bezugsdauer zu entchiffrieren.
Aber ich fühle mich meistens bestens unterhalten - DANKE ! :wink:

tbrenner
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rudi
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Beitrag von rudi »

ihr seid zwei Banausen, denen jegliche sittliche Reife abgeht.... Cool .
Das hatte ich schon immer vermutet!
Jetzt weiß ich endlich warum ich mit den meisten Beiträgen hier nichts anfangen kann !
:roll:
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Gitarrenspieler
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Re: Auf den Kopf gestellt (Fabrik2)

Beitrag von Gitarrenspieler »

Herigo hat geschrieben:...aber eben nicht wie bei chinaböllern, wo einem mit viel lametta ein haufen schrott verkauft wird.
Hoffentlich fällt dir die Aussage nicht irgendwann mal auf die Füße!
Ich besitze neben US Gitarren auch eine Guild (GAD-50E) die in China gebaut wurde. Ich weis nicht mehr ganzgenau was ich dafür bezahlt habe, so knapp unter 1000 Euro denke ich. Erst hab ich die immer als Backup mitgenommen, heute spiele ich die sehr gern. Die Gitarre hat einen richtig guten Ton wenn man sie spielen kann. So! Und für den Preis gab es damals noch einen Fishman PU und Tolexformkoffer dabei.
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Herigo
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Re: Auf den Kopf gestellt (Fabrik2)

Beitrag von Herigo »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
Herigo hat geschrieben:...aber eben nicht wie bei chinaböllern, wo einem mit viel lametta ein haufen schrott verkauft wird.
Hoffentlich fällt dir die Aussage nicht irgendwann mal auf die Füße!
Ich besitze neben US Gitarren auch eine Guild (GAD-50E) die in China gebaut wurde. Ich weis nicht mehr ganzgenau was ich dafür bezahlt habe, so knapp unter 1000 Euro denke ich. Erst hab ich die immer als Backup mitgenommen, heute spiele ich die sehr gern. Die Gitarre hat einen richtig guten Ton wenn man sie spielen kann. So! Und für den Preis gab es damals noch einen Fishman PU und Tolexformkoffer dabei.
chinaböller ist schon was anderes als eine in china gefertigte "gitarre". trotzdem bleibt der fade beigeschmack, wenn ich mal das wort ausbeutung im bezug auf ein immer noch offiziell als kommunistische volksrepublik bezeichnetem land gebrauchen darf. hier verstehe ich auch die abneigung von RB gegenüber diesen brüdern. ich habe keine gitarre aus der VRC jedoch aus korea, japan und taiwan (DRC). auch die variax kommt aus korea. der pod xt allerdings aus VRC, ist aber auch keine gitarre und computertechnik ohne china geht nicht, das weiß ich selbst.
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Beitrag von Gitarrenspieler »

@Herigo
Bei vielen Artikeln hab ich gar keine andere Wahl, manche Sachen gibt es eben nur aus China. Laufschuhe z.B.: Ich laufe 3500 km (macht 3 Paar Schuhe) im Jahr, für so was braucht man geeignete Laufschuhe. Ich bevorzuge seit Jahren Schuhe der Firma Asics und Asics fertigt nur in China. Aber das macht nicht nur Asics so. Alle, alle mit einer Ausnahme produzieren in China. Die eine Ausnahme ist die Firma „Lunge“ in Düssin (das ist im Osten der Republik). Die „Lunge“ Schuhe hab ich getestet…, leider eignen die sich für meinen (wie ich hier ausdrücklich betonen möchte) eleganten und eigenwilligen Laufstill nicht. So isses. Adidas, Puma und wie sie alle heißen kleben die Sportschuhe in China zusammen. Ich kann mich ja mit dem „Egon Bahr Spruch“ rausreden: Wandel durch Handel. Gebe die aber Recht lustig und gut bezahlt ist die Arbeit in VRC sicher nicht.
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RB
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Beitrag von RB »

Die China-Thematik wird sich mit der Zeit von selbst erledigen und zwar in den nächsten 10-15 Jahren schätze ich. Nach allem, was ich gelesen habe, ist es bei uns so, daß der Arbeitsmarkt sich entvölkert, wenn die Spitze der Welle an geburtenstarken Jahrgängen in Rente geht. Aufgrund der absackenden Geburtenzahlen in den Folge-Jahrgängen gibt es einen ziemlichen Sog, der - einem Staubsauger gleich, der die Milben aus dem Teppich zieht - den Arbeitsmarkt absaugt. Natürlich läge es mir ferne, den Proletarier und Angestellten einer Milbe gleichsetzen zu wollen, der Vergleich dient nur der szenischen Untermalung des Absaug-Effekts.

Demgegenüber soll das in China bedeutend rascher vonstatten gehen, man rechnet mit massivem Arbeitskräftemangel, der ziemlich schlagartig einbrechen soll und sich in Teilen der "Volksrepublik", die weder des Volkes, noch eine Republik ist, schon abzeichnet. Die Löhne und Sozialstandards steigen. China erkennt, daß es eine verseuchte Müllkippe ist. Chinesische Unternehmen beginnen, sich gegenseitig die Ideen zu stehlen, womit die Erkenntnis reift, daß der Schutz geistigen Eigentums notwendig sein könnte. Der Westen verdient an Chinas Märkten schon jetzt viel Geld. Der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands nach Frankreich ist VRC. So dramatisch sehe ich das alles also nicht. Ich frage mich nur, wo ich dereinst eine preisgünstige weibliche Pflegekraft herbekommen soll, wenn ich einmal ganz alt bin. Das wird noch darauf hinauslaufen, daß ein japanischer Robter namens Takamoto meinen Rollstuhl gießt und meinen Topfpflanzen die Tabletten anbietet.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

RB hat geschrieben:......... Das wird noch darauf hinauslaufen, daß ein japanischer Robter namens Takamoto meinen Rollstuhl gießt und meinen Topfpflanzen die Tabletten anbietet.
ich würde gerne mal eine schriftsatz von dir lesen. :rotfl:
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