meine LS16 ist verunfallt :(

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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esteban
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meine LS16 ist verunfallt :(

Beitrag von esteban »

Moin moin zusammen,

ich bin momentan untröstlich traurig. :cry:

Habe vorhin „nur mal eben“ meine Gitarre auf dem Küchenstuhl abgestellt, um schnell etwas in einem anderen Zimmer zu erledigen. Ich war der Meinung meine LS16 sei für den Moment keiner Gefahr ausgesetzt und mit mal polterte es richtig laut und mir stockte der Atem. Mein Schätzchen lag deckenseitig auf dem Fliesenboden und hat es leider arg in Mitleidenschaft gezogen. Meine Kamera ist nicht gut und vermag die Beschädigungen nicht aussagekräftig wiederzugeben. Vielleicht erkennt ihr ja was. Am Korpus ist der Lack gerissen und auch das Holz der Decke hat etwas abbekommen. Das Binding ist gerissen. An der Kopfplatte sieht es nicht besser aus. :cry: Ansonsten hier und da ein paar kleine Kratzer im Lack. Ich denke, es hätte noch um einiges schlimmer kommen können. Leider ist die LS16 jetzt total verstimmt. Kann es sein, das sich der Hals verzogen hat? Ich würde die Kleine gern vom Fachmann begutachten lassen. Wir haben hier auch einen Gitarrenbaumeister für Akustikgitarren, aber zu ihm mag ich meine Gitarre nicht geben.

Wohin würdet ihr eure Gitarren zur Reparatur geben?

Viele Grüße :
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chevere

Beitrag von chevere »

Hallo, mein Beileid!

Ich hatte vor kurzem ein anders Malheur mit mener Aria AW200 und hab mich entschieden es selbst zu reparieren und es hat z. Glück sehr gut funktioiert.
Soweit ich auf den Bildern etwas erkennen kann, sind es zwar ärgerliche, nicht aber unbedingt die Funktion beeinträchtigende Schäden.

Das mit dem Hals, sollte sich jemand aus der Nähe anschauen, der ggf. ein wenig mehr Ahnung hat.
Bei einem Neupreis von 729,- Euro würde mir eine (nur kosmetische)Reparatur, die grob geschätzt zwischen 100- 200 Euro liegt ,
nicht in den Sinn kommen.

Mit den ehrenwerten Narben würde ich versuchen zu leben, aber lass den Hals checken.
Läßt sie sich den stimmen und hält sie die Stimmung?
Gruß und Trost!
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Zum Gitarrenbauer bringen und angucken lassen, was willst du sonst machen, wenn du selbst keine Ahnung hast?

Du schreibst, dass du die da nicht hinbringen willst.. wieso denn nicht?

Ansonsten lernen wir wieder daraus: stell eine Gitarre nur so ab, dass sie nicht fallen kann.
z.B. flach auch den Boden, aber besten aber in den Ständer oder Koffer.
"Auf dem Küchenstuhl abgestellt".. sollte man eben nicht machen.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

So wie es aussieht ist die Gitarre strukturell in Ordnung. Ich würde das als reinen Schönheitsfehler sehen. Eventuell könnte man das Binding mit Sekundenkleber wieder fixieren, damit es sich nicht abspreizt. Ich denke, dass sich der Hals nicht verbiegt. Das ist Holz und kein Metall. Entweder gebrochen oder gut.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

das "Verstimmen" kann auch Folge des "Schocks" sein... die Saiten lockern sich beim Aufprall.... und ansonsten... das tut mir sehr leid mit Deiner Gitarre... wie Torsten schon sagte.. das ist vielleicht auch eine Art "Lehrgeld".. mir ist vor langer Zeit mal etwas ähnliches passiert, wie ich schon mal in einem anderen Thread sagte.. ich habe einen E-Bass an den Verstärker gelehnt... nur mal kurz, weil ich einen Pullover ausziehen wollte... die Folge war ein gebrochener Hals... bei hatte das zur Folge, dass ich Instrumente - wie Torsten schon sagte- nur noch in Koffer lege, in einen Ständer stelle oder in der Hand halte.. wenn ich zu einer Probe gehe, baue ich als erstes den Instrumentenständer auf.. einige haben da schon mal komisch geschaut.. aber ich bin (zumindest da 8) ) konsequent....
und was die Lackschäden angeht... die sehen auf den ersten Blick reparabel aus... aber ich fürchte, dass das nicht ganz billig werden könnte...
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Gast

Beitrag von Gast »

Mal eben den Bass angelehnt:
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Konnte wieder geleimt werden.
Hi
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Oh Mann, was für ein Malheur! Mein herzliches Beileid. Geh damit zum Gitarrendoktor, sicher ist sicher. Vielleicht fallen die Kosten ja doch günstiger aus, als Du im Moment befürchtest.
WolfF
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Re: meine LS16 ist verunfallt :(

Beitrag von WolfF »

sonic hat geschrieben:Mein Schätzchen lag deckenseitig auf dem Fliesenboden und hat es leider arg in Mitleidenschaft gezogen... Leider ist die LS16 jetzt total verstimmt. Kann es sein, das sich der Hals verzogen hat?
Auch mein herzliches Beileid. Meine Konzertgitarre (die ich allerdings kaum noch spiele) ist mir auch mal "aufs Gesicht" gefallen. Dabei ist die Kopfplatte - zunächst gar nicht recht sichtbar - angebrochen, was ich erst gemerkt habe, als ich versucht habe, die Gitarre wieder zu stimmen :shock: Da sollte man also genau nachschauen und auf jeden Fall zum Gitarrenbauer gehen...

:D Wolfgang
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Manati
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Beitrag von Manati »

Das tut mir sehr leid für dich!

Ich bin sicher, so etwas Leichtsinniges tust du nie, nie wieder. Das ist oft zu erleben, dass erst nach einem solchen Malheur der Verstand die Oberhand gewinnt. Wenn man ganz besonderes Glück hat, geschieht das Malheur nicht einem selbst, sondern jemandem in der unmittelbaren Umgebung; das kann durchaus heilsame Wirkung haben.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

So was ist immer ärgerlich! Meine J45 hat auf der Kopfplatte eine ordentliche Delle. Beim Umdrehen gehen den Einspechkorb des SM78 gehauen. Die Gitarre war damals erst ein paar Tage alt. Uuuhhh da blutet einem immer das Herz…

Tipp: Wenn du mal wieder solche Bilder machst (unter 50cm Abstand zum Objekt) stell doch mal bei deiner HP Photosmart auf Macro. Meistens ist das so ein Blumensymbol…, dann gibt das auch scharfe Bilder =;O)
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Thirty Strings

Beitrag von Thirty Strings »

Mein Beileid,
das ist ja fast ein Super-GAU. Da kann man wieder draus lernen. Stell nie eine Gitarre so ab, dass sie umfallen kann!
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gripmaster
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Beitrag von gripmaster »

Hi,

tut mir sehr Leid was dir da passiert ist. Umso ärgerlicher da bei deiner LS16 ja ein gutes Koffer-Case dabei gewesen sein müsste.

Meine LL6 nehme ich auch nur zu Spielen aus dem Case, aber auch ich musste mein Lehrgeld mit einer FG730 zahlen, welcher ich aus Versehen ein Stuhlbein in die Decke gerammt habe, als sie im Ständer stand :cry:
The Fake Dirk
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Beitrag von The Fake Dirk »

Im August ist es mit mir durchgegangen und ich habe meiner Lakewood etwas zu viel Percussion zugemutet. Ratsch hats gemacht und im Korpus über dem Schallloch war ein 20 cm langer Riss. Daraufhin suchte ich mit Tränen in den Augen im Internet "Gitarrenbauer" + "Name der nächst größeren Stadt" und fand zu meiner Überraschung einen Gitarrenbauer ganz in meiner Nähe. Der Besuch dort hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Die Lakewood konnte repariert werden, weder sieht man Spuren des Risses noch macht sich die Reparatur im Ton bemerkbar. Überdies zeigte der Gitarrenbauer Verständnis für Menschen, die auf ihr Instrument einschlagen und verstärkte den Korpus an zwei Stellen von innen, damit ich nicht so schnell wieder zu ihm hin muss. Erstaunlich aber waren der Mann und der Laden an sich. Also insgesamt ein Erlebnis - und teuer wars auch nicht.

Außerdem finde ich: Ein Instrument, das viel gebraucht wird, sammelt Gebrauchsspuren und erhält damit Charakter.
Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

aber Du redest jetzt nicht von Ernie Rissmann?!?!? ;) ist ja auch irgendwie ein "passender" Name.... übrigens behaupten nicht wenige Kontrabassisten, dass die (gekonnte) Reparatur von bei Kontrabässen nicht so selten auftretenden Deckenrissen oder auch anderen Reparaturen in vielen Fällen deren Klang nicht unerheblich verbessert... gibt es eigentlich ähnliche Erfahrungen auch bei akustischen Gitarren?
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esteban
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Beitrag von esteban »

Moin moin zusammen,

vielen Dank für eure Anteilnahme und die zahlreichen Tipps. Ja, was soll ich sagen. Sonst liegt die LS16 fast immer im Koffer, steht im Gitarrenständer, wenn nicht grad meine andere Yamaha drin steht, oder sie liegt flach auf der Couch oder auf dem Bett, wo sie nicht runterrutschen kann. Der Küchenstuhl war eine ganz neue Variante, die dann auch gleich übel endete. Wie ich lese, hat der eine und andere von euch auch schon sein Lehrgeld zahlen müssen.

Habe die Kleine noch mal genauestens begutachtet und konnte keine weiteren Beschädigungen feststellen. Habe sie daraufhin gestimmt, ca. 20 min auf ihr gespielt und sie hat die Stimmung relativ gut gehalten. Also im Vergleich zu vor dem Unfall hat sich nichts geändert.

@chevere: Die Gitarre habe ich vor über zwei Jahren hier im Forum gekauft, nachdem ich bereits ein Jahr vorher über eine namhafte Fachzeitschrift den Kontakt zum Verkäufer hergestellt hatte. Als ich die Kleine das erste mal in den Händen hielt, war ich sofort hin und weg. Der wirtschaftliche Wert dieser Gitarre ist für mich nicht von Bedeutung.

@Torsten: Ich habe den Gitarrenbauer persönlich kennen gelernt und sage es mal so, dass ich zu einem Arzt der mir unsympathisch ist, kein zweites mal gehen würde, sofern es Alternativen gibt. Vielleicht verstehst du was ich meine. Seine handwerklichen Qualitäten kenne ich nicht und kann darüber nicht urteilen.

@Gitarrenspieler. Ja, Macro war eingestellt, aber bei künstlichem Licht ließen sich mit dem uralten Teil noch nie gute Bilder machen. Urteil lt. Stiftung Warentest war 4,0. Das habe ich seinerzeit aber zu spät erfahren. Wird mal Zeit für eine neue. :)

Viele Grüße
Antworten