Artikel über Duesenberg

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ralphus
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Artikel über Duesenberg

Beitrag von ralphus »

Hallo,

als Abonnent des Hamburger Abendblattes war ich erstaunt über den ausführlichen Artikel über die Gitarrenmanufaktur Duesenberg.

http://www.abendblatt.de/kultur-live/ar ... Kunde.html

Ist zwar Stromgitarre ;-) ich fand es trotzdem interessant, dass hier offensichtlich ein deutscher Gitarrenbauer den "klassischen Amis" ein wenig den Schneid abkauft.

Das alles schreibt Ralph, der keine Ahnung von Stromgitarren hat, der so über Duesenberg das erste mal was gehört hat und der sich freut, dass jemand mit Passion, guten Ideen und guter Qualität zu "Weltruhm" gelangt.

PS: Es könnte sein, dass Ihr den Artikel nicht oder nur in Auszügen lesen könnt, da das Abendblatt Geld für Artikel im IN verlangt. (Ich bin dort immer automatisch angemeldet, so dass ich es nicht überprüfen kann) Wer es nicht lesen kann, aber möchte bitte eine PN an mich.
Viele Grüße

ralphus
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ja, sehr schöner Artikel, herzlichen Dank ! :D

Ich erinnere mich noch gut an die erste Duesenberg-Zeit, winzig klein begonnen, aber wie man sieht ist (zumindest in manchen Branchen) echter Gründergeist noch lebendig ! Macht Hoffnung !

Gruss,

Martin
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clone
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Beitrag von clone »

Ich möchte hier keine Rufschädigung betreiben, aber ist es nicht so, dass bei Duesenberg die Einzelteile in aller Welt (Fernost) produziert werden und hier lediglich montiert? Oder verwechsel ich da gerade etwas?
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Ralphus,

vielen Dank für den Link!

Bei Berlin Guitars gibt oder gab es viele Duesenberg Modelle, ich fand die hatten ein wirklich gutes Preis Leistungs Verhältnis, bin aber auch ein absoluter Stromgitarren Laie...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

clone hat geschrieben:Ich möchte hier keine Rufschädigung betreiben, aber ist es nicht so, dass bei Duesenberg die Einzelteile in aller Welt (Fernost) produziert werden und hier lediglich montiert? Oder verwechsel ich da gerade etwas?
Nein, Du verbuxelst nix.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

clone hat geschrieben:Ich möchte hier keine Rufschädigung betreiben, aber ist es nicht so, dass bei Duesenberg die Einzelteile in aller Welt (Fernost) produziert werden und hier lediglich montiert? Oder verwechsel ich da gerade etwas?
Sorry clone,

was soll das? Man muss nicht aus jedem "Produkte-" oder "Hersteller-faden" eine Diskussion über weltweit verteilte Produktion und/oder Billiglohnländer usw. anzetteln.

Wir können uns gedanklich davon verabschieden, dass Produkte nur noch von einem Hersteller in einem Land produziert werden. Das gibt es nicht mehr und wird es in Zukunft auch nicht mehr geben.

Bitte zu diesem Punkt followup in einem dieser Fäden, bzw. diese noch mal durchlesen, bevor die gleichen Argumente noch mal druchgewurschtelt werden:

ausbeutung site:http://www.fingerpicker.de/forum

billiglohn site:http://www.fingerpicker.de/forum

fernost site:http://www.fingerpicker.de/forum

Bitte an diese Stelle nur den Faden noch mal posten an dem dieser Punkt weiter diskutiert werden soll. Danke!
Viele Grüße

ralphus
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clone
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Beitrag von clone »

ralphus hat geschrieben: Sorry clone,

was soll das? Man muss nicht aus jedem "Produkte-" oder "Hersteller-faden" eine Diskussion über weltweit verteilte Produktion und/oder Billiglohnländer usw. anzetteln.
Wollte ich eigentlich auch gar nicht. Ich glaube aber (bin aber nicht ganz sicher) dass eine Fender Strat USA auch tatsächlich aus Bestandteilen Made in USA besteht, oder?

Duesenberg ist dann einfach weniger Made in Germany als z.B. Martin (Deerbridge) , Lakewood oder ähnliche.

War nur so als Hinweis gemeint weil es hieß "Deutscher Gitarrenbauer".... .
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

clone hat geschrieben:Duesenberg ist dann einfach weniger Made in Germany als z.B. Martin (Deerbridge) , Lakewood oder ähnliche.
Warum ?

Mein Korpusholz stammt aus Indien, Hawaii oder Madagascar, das Ebenholz aus Ceylon, Mahagoni aus Honduras (und alles wurde dort von Einheimischen "geerntet" und aufgesägt, meine Mechaniken aus USA, die Saiten und Bundstäbchen ebenso, das Perlmutt wurde auch nicht an deutschen Stränden "gefangen"...

Ich glaub' ich bau' das hier nur alles zusammen... :?

Gruss, Martin
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich finde diese Düsenbergs haben echt Pepp. Ich hatte mal das Vergnügen, zwei davon testen zu dürfen. Das Design dieser Gitarren ist erstklassig.

Jemand Popcorn? :mrgreen:
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

H-bone hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Duesenberg ist dann einfach weniger Made in Germany als z.B. Martin (Deerbridge) , Lakewood oder ähnliche.
Warum ?

Mein Korpusholz stammt aus Indien, Hawaii oder Madagascar, das Ebenholz aus Ceylon, Mahagoni aus Honduras (und alles wurde dort von Einheimischen "geerntet" und aufgesägt, meine Mechaniken aus USA, die Saiten und Bundstäbchen ebenso, das Perlmutt wurde auch nicht an deutschen Stränden "gefangen"...

Ich glaub' ich bau' das hier nur alles zusammen... :?

Gruss, Martin
hallo martin, ganz so einfach ist es nun doch nicht...

die duesenberg werden in sehr guten werkstätten in korea gefertigt und lackiert, ich hatte mal selbst kurz eine carl carlton. hier in deutschland wird die hardware montiert und das setup gemacht, mehr nicht. da man weiß wie wichtig und wie aufwendig ein gutes setup ist darf man das schon made in germany nennen.

trotzdem, das kann man mit deiner fertigung made in germany nicht ganz vergleichen. dass die rohstoffe jetzt nicht in deutschen wäldern wuchsen, und abalone statt deutsch-polnisches bernstein verwendet wird ist auch kein grund an der originalität der herkunft zu zweifeln. bei duesenberg schon. die geben doch auch offen zu, dass sie sonst den preis für die gitarre nicht realisieren könnten. wie gesagt, ich hatte eine und die dinger sind schon gut.

heißt ja "made in germany" und nicht "grown in germany".
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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tbrenner
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frisch auf den Tisch aus deutschen Landen ...

Beitrag von tbrenner »

Hi Ralphus,

ich bin versucht, dem clone bei seinem zurückhaltend vorgebrachten "ja,aber..." ein bisschen zu assistieren. Ich denke daß ich als mitdenkender Konsument schon erfahren sollte, wo ein Instrument letztlich gefertigt wurde.
Wenn es zutrifft (..und das habe ich von verschiedenen Seiten auch schon vernommen...), daß die Duesenberg-Git. in Korea gefertigt werden, sollte man das als potentieller Käufer vorab erfahren. Dann ist die Git. halt allenfalls "endmontiert in Deutschland". Im Fall von Korea geht´s mir jetzt weniger um "Kinderarbeit, Strafgefangene und Wanderarbeiter" - aber ich könnte mir überlegen, ob ich die Preisgestaltung von Duesenberg dann noch so angemessen empfinde. Ich hatte übrigens auch die Duesenberg "Carl Carlton"-Semiacoustic so ca. 2 Jahre in Gebrauch - peppiges Design mit Art Deco-Anklängen, aber als Instrument dann doch nur ordentlicher Durchschnitt + dafür dann in der Preisgestaltung doch eine Nummer zu ehrgeizig..... :roll:

Wie man´s auch machen kann, zeigt die im Vergleich zu Duesenberg vielleicht etwas biederer daherkommende Fa. Höfner:
da kostet dann die klar als Fernost-Git. gekennzeichnete Verythin-Semiac. so
um die 500,-€; das entspr. Verythin-Mod. aus dt. Manufakturfertigung ca. das 4-fache. Ich empfinde sowas als reelle und faire Geschäftspolitik.

Grüssle,

tbrenner
:wink:
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Pappenheim hat geschrieben:Jemand Popcorn? :mrgreen:
Ja - ich. Jever hab´ich schon. 8)

Dann brauch´ ich meine Diego-Tele hier wohl nicht anbieten - kommt ja auch aus dem Stall :wink:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

ralphus hat geschrieben: was soll das? Man muss nicht aus jedem "Produkte-" oder "Hersteller-faden" eine Diskussion über weltweit verteilte Produktion und/oder Billiglohnländer usw. anzetteln.
Wie Du siehst: Nein, das geht nicht. Einige Meinungen können ihres Ursprungs dank nie zurückgehalten werden.
Zuletzt geändert von Herr Grau am Di Mai 24, 2011 8:31 am, insgesamt 1-mal geändert.
Interpunktion und Orthographie dieses Posts sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
mbern
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Beitrag von mbern »

H-bone hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Duesenberg ist dann einfach weniger Made in Germany als z.B. Martin (Deerbridge) , Lakewood oder ähnliche.
Warum ?

Mein Korpusholz stammt aus Indien, Hawaii oder Madagascar, das Ebenholz aus Ceylon, Mahagoni aus Honduras (und alles wurde dort von Einheimischen "geerntet" und aufgesägt, meine Mechaniken aus USA, die Saiten und Bundstäbchen ebenso, das Perlmutt wurde auch nicht an deutschen Stränden "gefangen"...

Ich glaub' ich bau' das hier nur alles zusammen... :?

Gruss, Martin

Wenn du die Gitarren aus Korea bekommen und nur noch die Saitenlage einstellen und einen Tonabnehmer einbauen würdest, wäre es in deinen Augen immer noch "Made in GER"? Du legst "Made in GER" dann sehr großzügig aus, ich bin da pingeliger und würde so eine Gitarre nicht als deutsches Produkt akzeptieren.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

OK Leute,

der Faden ist sowieso "verhunzt" ;-)

Was ist also das Thema?

Wann darf sich jemand "deutscher Hersteller" nennen?

Ist es das?

Meine Gedanken dazu:

1.
Hätte ich geschrieben bei Duesenberg handelt es sich um eine niedersächsische Gitarrenmanufaktur oder um einen hannoveraner Gitarrenmanufaktur oder um eine vahrenwalder Gitarrenmanufaktur wäre dann auch gekommen: "Das stimmt gar nicht, weil ja Komponenten woanders herkommen!" ?

Ich meine damit, geht es eigentlich um sowas wie Nationalismus bzw. Patriotismus? (bitte nicht zu "hoch" aufhängen - ich meine bewusst nicht nationalen Chauvinismus)


2.
Bei Stromgitarren ist die Fertigungstiefe "sowieso" geringer als bei Akustischen. Denn zusätzlich zum verarbeiteten bzw. verarbeitbaren Holz kommen auf einmal Komponenten aus Metal ohne/mit Stromführung, elektrische/elektronische Bauteile hinzu, die ein "handwerklich" arbeitender Gitarrenbauer selbst nicht mehr fertigen kann, sondern zukauft bzw. zukaufen muss. z.B. sowas:
Bild

Da ist doch die Frage ob jemand, der Stromgitarren baut und sich nur auf die Holzarbeiten und das Zusammenfügen der Holzteile mit den zugekauften Metall- und anderen Komponenten überhaupt noch Gitarrenbauer nennen darf. ;-)

Worauf ich hinaus will ist: Wir müssen uns (zumindest bei Produkten mit größeren Stückzahlen bzw. nicht mehr handwerklich hergestellten Produkten) trennen von Kategorien wie deutsch, amerikanisch, niedersächsisch usw.

ODER wie brauchen eine andere Sichtweise:

Und die könnte sein.

Wie viel Einfluss nimmt ein "Hersteller" auf die Fertigung von Komponenten bzw. Zulieferteilen? Ist ein Porsche Cayenne überhaupt ein Porsche? Denn die Fertigungstiefe ist nur bei dem Modell nur 10% siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Fertigungstiefe

Und hier glaube ich, dass niemand auf die Idee käme, zu sagen ein Cayenne ist kein Porsche, weil die Zulieferteile von Porsche entwickelt werden, nach den Maßgaben von Porsche produziert werden, die Qualität der Zulieferteile nach den Vorgaben von Porsche kontrolliert werden, und die Qualität damit sichergestellt wird.

Was will ich sagen? Wir sollten Hersteller danach beurteilen, ob sie gute, hervorragende, Produkte bauen können und dies mit einer über Jahre gleichbleibenden oder ansteigenden Qualität. Sichtweisen wie niederländische, schweizerische, oder deutsche Produkte verschleiern den Blick auf das Wesentliche (hervorragendes Produkt zu einem guten Preis) und bringen sowohl den Käufer als auch den Produzenten in die Gefahr schlechter zu werden. (siehe amerikanische Autos).

Warum habe ich überhaupt den ursprünglichen Artikel gepostet?

Ich freue mich einfach über Menschen und Unternehmen, die etwas Gutes schaffen mit Leidenschaft, Effizienz, Ideenreichtum, Organisationstalent. Und wenn sie damit Produkte schaffen, die die Käufer haben wollen und damit erfolgreich sind, freut es mich. (Und dann ist es mir zunächst einmal egal wo die einzelnen Komponenten herkommen.)
Viele Grüße

ralphus
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