Martin Gitarren im Umbruch ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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clone
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Beitrag von clone »

wuwei hat geschrieben:
Herigo hat geschrieben:
Saitensprung hat geschrieben:Und dass morgen die Sonne aufgeht ist so sicher wie der Tod. Vielleicht erlebe ich es nicht mehr, aber morgen geht sie noch auf.
weil sie genau in diesem moment aufgeht, denn die sonne geht gleichzeitig auf und unter, es ist nur eine frage des standorts wo gerade morgen oder abend ist. man sieht ein schlechter vergleich und das von einem naturwissenschaftler. 8)
Bei so vielen interessanten Fragen kann ich natürlich mein vorlautes Mundwerk kaum in Zaum halten. :wink:

- ist so sicher wie der Tod. Ist der Tod sicher? In welchem Sinne? Als Gegensatz zur Unsicherheit des Lebens? Dann würde ich die Behauptung dem Wunschdenken zuordnen. Oder im Sinne der unvermeidbaren Gewißheit? Dann liegt ein Trugschluß vor, denn schon sprachlich wird der Tod dem Seienden zugerechnet: er ist gewiß (sicher), und damit eben nicht außerhalb des Seienden, wie es der allgemeinen Anschauung entspricht. Wenn aber der Tod dem Seienden zuzurechnen ist, verliert er jegliche Gewißheit!

- Vielleicht erlebe ich es nicht mehr, aber morgen geht sie noch auf. Gäbe es kein Wesen mehr, das den Sonnenaufgang erlebt, würde sie dann überhaupt noch aufgehen?

- man sieht ein schlechter vergleich Warum? Vielleicht war ja Herr von Weizsäcker bei der Formulierung dieses Vergleichs denkerisch weit über jede Wissenschaft hinaus? Möglicherweise war ihm klar, daß jede Antwort nur durch den Standort des Fragestellers gerechtfetigt wird? Verliert nicht jede Antwort ihren Sinn, sobald der Fragesteller seinen Standort wechselt?

Herzliche Grüße, Uwe
Schön, dass es auch noch andere User mit einer philosophisch-humoristischen Denke gibt.

Wird mir hier langsam etwas zu gallig-ernst manchmal... .
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

clone hat geschrieben:Schön, dass es auch noch andere User mit einer philosophisch-humoristischen Denke gibt. Wird mir hier langsam etwas zu gallig-ernst manchmal... .
Nun, dem ließe sich abhelfen, indem Du auch ab und an ein paar Kaninchen aus dem Hut hervorholst. :whistler:

Herzlichen Gruß, Uwe
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clone
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Beitrag von clone »

wuwei hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Schön, dass es auch noch andere User mit einer philosophisch-humoristischen Denke gibt. Wird mir hier langsam etwas zu gallig-ernst manchmal... .
Nun, dem ließe sich abhelfen, indem Du auch ab und an ein paar Kaninchen aus dem Hut hervorholst. :whistler:

Herzlichen Gruß, Uwe
Meine Showeinlagen habe ich ja hier schon abgeliefert. Nur wurden sie für bare Münze genommen. Und nun sag mir bitte nicht, dass auch du das so gelesen hast. :cry:
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

clone hat geschrieben:Meine Showeinlagen habe ich ja hier schon abgeliefert. Nur wurden sie für bare Münze genommen. Und nun sag mir bitte nicht, dass auch du das so gelesen hast. :cry:
Nein, :cry: ei, ei..., aber manchmal brauchen die Kaninchen auch ein hübsches buntes Schleifchen um den Hals, damit man z.B. wieder ein Kaninchen dran aufhängen kann. :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Wie jetzt, das war gar nicht ernst gemeint ? Mit soetwas treibt man doch keine Scherze, das ist ernst!
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Saitensprung hat geschrieben:
Das gilt vielleicht für die Elektro- oder Autoindustrie, Flaschen, Schuhsohlen etc. aber warum sollte der Welt angesehenste Gitarrenhersteller bei einem anderen angesehenen Gitarrenhersteller Gitarrenhälse produzieren lassen,
...um temporäre Nachfragespitzen abzudecken.

Das machen in der Industrie (Gitarrenproduktion ist auch Industrie) viele Firmen, allerdings selten bei Konkurrenz.

Ich glaub die Geschichte auch nicht ganz.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Bei Minute 9:41 sagt Bob Taylor, dass die Decken ihrer Gitarren aus einem Polyethylencarbonatelasthan bestünden, die bei Ovation angefertigt würden. Bei 20:04 sagt er, dass die Sonne gerade untergeht.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Saitensprung hat geschrieben:Bei 20:04 sagt er, dass die Sonne gerade untergeht.
Aber er traut sich's nicht laut sagen, damit wir ihn nicht eines unreflektierten Standpunkts bezichtigen können. :wink:
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

oder so :whistler:
Taylor
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Beitrag von Taylor »

Für die Martin PERFORMING ARTIST SERIES könnte ich mir das vorstellen, ob dem so ist keine Ahnung. Hier gibt es einen ausführlichen Bericht:
http://www.tspguitar.com/guitars/Perfor ... viewed.php

In fact, a Performance Artist Series Martin compares quite favorably to a Taylor, or to a Bourgeois (Pantheon) or other guitars that employ a bolt-on neck, which tend to have a lot of ring and sustain from fundamentals that stand out and open from a milder undertone. It is no coincidence that Taylor players who end up getting a Martin often buy themselves a guitar from the 16 Series or some other M&T Martin like the John Mayer model. They went looking for a voice that still pops out with chimey, forthright trebles, but has more guts and growl, a bit more body under the hood, yet not too much. Well, now they have a whole collection of Martins in the Performing Artist Series that will give any of those other brands a run for the guitarist’s money, with comparable acoustic chimes and perhaps the best acoustic-electric tone available.

Ich denke die neue Martin Performance Artist Series sind super Gitarren, aber für das Geld kann man sich auch eine in Deutschland nach seinen wünschen stricken lassen.
Bin mal auf einen Test in den einschlägigen Gitarren Magazinen gespannt.
Take it easy, it only rock n' roll!
8)
Noch einen schönen Tag!
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RB
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Beitrag von RB »

Warum sollte man sich mit einer Behauptung befassen, für die es keinerlei tatsächlichen Anhaltspunkt gibt ? Betrieb M läßt unter der Hand Teile seiner Produktion im Auftrag bei T erledigen. Das können natürlich nur Leute mit ganz besonderem Zugang zu Geheimwissen beurteilen. Wenn sie dieses Geheimwissen dann jemand anvertrauen, wird die so mit Vertrauen bedachte Person in den inneren Kreis der besser Informierten hineingelassen.

M. und seine Produkte sind in höherem Maße Gegenstand affektiver und irrationaler Zuwendung, als dies bei den meisten anderen vergleichbaren Produkten ist. Dafür sehe ich einige Gründe, unter anderem (1) die bis in die napoleonische Ära zurückreichende Legende und die bis in den Biedermeier hineinreichende Unternehmensgeschichte, (2) das damit einhergehende "Commitment" zu ehrlicher Produktion und Qualität und (3) die Liste der "Endorser", die sich wie ein Who's Who der jüngeren Musikgeschichte liest. Daß die Produkte stimmen müssen, unterstelle ich als Selbstverständlichkeit.

Die Kundschaft ist aufgrund der hoch emontionalisierten Beziehung zu Produkt und Unternehmen hochsensibel. Das ist den Leuten im Unternehmen nicht verborgen geblieben. Was würde also geschehen, wenn das Unternehmen M. heimlich beim Unternehmen T. Teile produzieren ließe ? Es wäre nicht lange unter der Decke zu halten. Die Kundschaft wäre emport, ein Aufschrei würde durch die einschlägige Forenlandschaft gehen und die Reputation wäre massiv beschädigt.

Wie kann man also ernsthaft einen solchen Unfug in Erwägung ziehen ? Es müßte ein akuter produktiver Notstand bestehen. Beispielsweise müßten durch eine Amnesie alle Mitarbeiter des Betriebs M. von heute auf morgen vergessen haben, wie man Gitarrenhälse fertigt und die CNC-Fräsen, die die Rohlinge herstellen, mußten - vielleicht aufgrund eines EMP - ihre Programme vergessen haben. Die Wartungstechniker des Herstellers der CNC-Fräsen müßten alle Autopannen und ebenfalls Amnesie haben.

Nein Scherz beiseit. Wann kauft ein Unternehmen zu ? Wenn es ein Halbzeug an anderer Stelle billiger bekommen kann, als in der eigenen Produktion. Dieses Thema heißt in der Betriebswirtschaft Fertigungstiefe. Die dürfte bei den Instrumentenherstellern bei 80 bis 90 % liegen. An Halbzeug werden üblicherweise Mechaniken, Truss-Rods, Saiten, Klebstoffe, Lacke und Kleinteile zugekauft. Die selbst herzustellen wäre betriebswirtschaftlich fragwürdig, denn der Entwicklungsaufwand stünde in keinem Verhältnis zu den Kosten. Anders sieht es mit der Kernbetätigung des Instrumentenherstellers aus: Der Bearbeitung von Holz.

Wenn man die Produktion in diesem Bereich nicht in die Billiglohn-Gegenden verlagert, von den USA aus praktikabel ist neben Asien noch Mexico, dürfte die Entscheidung, hier an anderer Stelle (in den USA) produzieren zu lassen, betriebswirtschaftlich nicht nur unsinnig, sondern eher schädlich sein. Der Kostenunterschied, der sich möglicherweise aus regionalen Differenzen ergeben kann, dürfte marginal sein und somit durch den logistischen Mehraufwand mehr als aufgezehrt werden. Man muß sich in diesem Zusammenhang vor Augen halten, daß C. F. Martin die "Shennandoa"-Modelle, die in Japan vorgefertigt worden sind, aufgrund der Tatsache eingestellt hat, daß sich gegenüber der Produktion in den USA kein Kostenvorteil mehr ergab.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Selbst wenn sie die Hälse woanders vorproduzieren lassen würden - natürlich nach Design und Qualitätsvorgaben, solange sie der entscheidende Schritt noch von Hand gemacht wird/gemacht werden muss, wie hier bei der Factorytour zu sehen ist, und diese "kritischen" Steps von Mitarbeitern gemacht werden, die das seit Jahren bzw. seit "Generationen" machen, kann es "dem Verbraucher" eigentlich egal sein, wer wo was an Teilen zuliefert.

Alles andere ist Mythos-, Marketing- und sonstiges -blabla.
Viele Grüße

ralphus
Taylor
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Beitrag von Taylor »

Sicher macht das keinen Sinn für ein renommiertes Unternehmen bei der Konkurrenz Teile zukaufen. Die neue Martin Performing Artist Series hat jedoch einiges von den Taylor Gitarren, lässt sich auch googlen. Vor allem das neue Martinhalsprofil. Die beiden Bilder auf Seite 5 (in diesm thread) der Martin/Taylor-Gitarren sind doch identische Korpusformen mit gleichem Cutaway. Mein erster Eindruck als ich den Prospekt der neuen Martin Performing Artist Series sah, „die sehen aus wie Taylor Gitarren“. Das sollte man doch mal beide Gitarren bei einem Händler in die Hände nehmen.
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RB
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Beitrag von RB »

Na und ? Die Taylor Dreadnoughts haben auch einiges von Martin-Gitarren, im Grunde die gesamte Konstruktion. Das sagt doch nichts darüber aus, wo so ein Teil gebastelt worden ist.
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Hi
wenn man den Ursprung eines Gerüchtes sucht braucht man sich bloß fragen wer den größten Nutzen davon hat. Ich glaube das T von so einem Gerücht erheblich an Prestige gewinnen kann, welches durch die Zugehörigkeit zu einem Sektenkonzern, zumindest in Europa, erheblich gelitten hat.
Locker bleiben
Andreas

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