Pentatonik-Skalen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Orange
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Pentatonik-Skalen

Beitrag von Orange »

Hallo,

wieder mal Zeit für ernsthafte Musiktheorie !

Da ich in nächster Zeit vorläufig nix "trockenes" zu lernen habe,
dachte ich mir ich stürze mich jetzt endlich - nachdem ich es schon so
lange vor mir herschiebe - in die Pentatonik-Skalen.

Hier sind mal zur Übersicht die Fingersätze der C-Dur-Pentatonik:

Bild


Und jetzt zu den Fragen:

Hatte mal einen Musiktheorie & Harmonielehre Workshop (inkl. Anfang "Sologitarre") mitgemacht wo ich schon die ersten Grundkenntnisse mitbekommen habe.

Allerdings war das glaub ich für mich damals noch zu früh (ich konnte noch nicht mal die Barreegriffe sauber greifen), aber mittlerweile ist
das ja gereift und ich denke jetzt ist es an der Zeit mit den Skalen mein Gitarrenspiel hier etwas zu "verfeinern".

Wo fange ich aber an ?
Welche sind die gängigsten Skalen ? Vermutlich am Schluß wieder Alle ?!
Spezielle Übungen ?
Welche sind eure bevorzugten ? Kann man das überhaupt so sagen ?

Nachdem ich gerade bei den Unterlagen vom Workshop sitze raucht mir schon der Kopf und jetzt weiß ich gar nicht mehr wo ich anfangen soll ?

Oh Mann, das ist wieder eine Herausforderung, oder stelle ich es mir es vielleicht schwieriger vor als es ist ?

:heul2:
milo
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Beitrag von milo »

Sieht doch gut aus.........die lernste erst mal in und auswendig............danach in den gängigen Tonarten a,e,d,f,g usw.
Dann hast Du schon eine Menge Möglichkeiten um auch mal ein Solo hinzulegen.
Dabei ruhig die Namen der Töne mitdenken,damit Du irgendwann einen Überblick aller Töne auf dem Griffbrett bekommst.
Darüber hinaus kannst Du noch die Durtonleitern üben......
.....damit kommst Du dann schon recht weit.
Gruß
Milo :wink:
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jafko
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Beitrag von jafko »

Die Frage ist zunächst: Was willst du damit anfangen? Was versprichst du dir davon?
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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Orange
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Beitrag von Orange »

jafko hat geschrieben:Die Frage ist zunächst: Was willst du damit anfangen? Was versprichst du dir davon?
Ich erhoffe mir, das ich damit ein paar Solos erarbeiten bzw. improvisieren kann.
Fayol
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Beitrag von Fayol »

tja kaindee

wie wäre es mit einer wiederholung eines workshops? :wink: 11. nov. bis 13. nov. in melsung. dozent peter autschbach (sa. gibt es noch ein konzert mit ihm) nachzulesen auf seiner (peter autschbachs homepge. www.autschbach.de). bis dahin noch den kopf rauchen lassen, und vollgespickt mit fragen zum workshop. kosten: 190,00€ incl. übernachtung und vollpension. 8)

wie isses? :roll:

Fayol
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Orange
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Beitrag von Orange »

Fayol hat geschrieben:
wie isses? :roll:
Ich glaube das ich eigentlich 100% der Antworten auf meine Fragen hier finden werde. Und wenn ich im Herbst meinen Gitarrenlehrer wieder sehe, dann ist er auch wieder dran! :wink:
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H-bone
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Re: Pentatonik-Skalen

Beitrag von H-bone »

Kaindee hat geschrieben:Bild
Hübsche Bildchen... erinnert mich daran:

"Ralph McTell on Trial"
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Kaindee hat geschrieben:
jafko hat geschrieben:Die Frage ist zunächst: Was willst du damit anfangen? Was versprichst du dir davon?
Ich erhoffe mir, das ich damit ein paar Solos erarbeiten bzw. improvisieren kann.
Wenn Du die fünf Pentatonik-Lagen rauf- und runter nudeln lernst, musst Du aufpassen, dass du dann beim "Improvisieren" nicht eben genau die fünf Pentatoniklagen rauf- und runter nudelst.

Das ging mir vor vielen Jahren so. Hör Dir mal die besseren Blueser an. Die benutzen zwar genau diese Töne, man hat nie den Eindruck, dass sie sich an Tonleitern entlanghangeln. Meist bestehen deren Phrasen auch nur aus wenigen Tönen... Leider nützt es auch nichts, wenn man nach der Pentatonik zum mechanischen Üben der Dur- und Moll-Tonleitern bzw. Kadenzen übergeht. Gutes Improvisieren verlangt schon wesentlich mehr [...und deswegen habe ich seit Jahren kein Plektrum mehr angelangt bzw. spiele "nur noch" Fingerstyle]. :roll:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

vielleicht stehe ich ja auf der "Leitung", aber warum beschränkst Du das auf C-Dur? Die Fingersätze gelten doch auch auch für jede andere Tonart.... wenn man sie entsprechend "verschiebt"... das verringert zwar nicht die Gefahr des von uwesemmelman erwähnten Hoch- und Runterdudelns, aber vereinfacht die Orientierung.... gegen das "Dudeln" hat mir mein Kontrabasslehrer in Übereinstimmung mit anderen Bassisten bei Workshops den Tipp gegeben, am Anfang mal Solis zu spielen, in denen man sich freiwillig in der Tonauswahl begrenzt... und dabei "hinhören".. so nach dem Motto.. jetzt spiele mal ein "musikalisches Solo" mit nur 3 passenden Tönen...
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Orange
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Beitrag von Orange »

LaFaro hat geschrieben:vielleicht stehe ich ja auf der "Leitung", aber warum beschränkst Du das auf C-Dur? Die Fingersätze gelten doch auch auch für jede andere Tonart.... wenn man sie entsprechend "verschiebt"...
Das ist mir schon klar das die Skalen wenn man sie verschiebt für die verschiedenen Tonarten gelten. Die C-Dur-Skalen habe ich nur als Beispiel hergenommen, da ich die am schnellsten im Google gefunden habe. :wink:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus,

ich habe mit der Em-Pentatonik angefangen und diese komplett auswendig gelernt. Der Vorteil daran ist: Wenn man das, was man bei der Em-Pentatonik im 12. Bund spielt in den 9. Bund verschiebt, wird sie zur E-Dur-Pentatonik. Wenn man sie in den 7. Bund veschiebt, wird sie zu Hm-Pentatonik.

Damit kann man schon einiges an Tonarten abdecken. Weiters habe ich auch die Am-Pentatonik vom 5. Bund aufwärts gelernt. Ich würde z. B. zu einem Lied in C-Dur nicht die C-Dur-Penta spielen sondern eben die Am.

Aaaaaber, und jetzt kommt das Gemeine, was auch der Uwe gemeint hat: Diese Pentatoniken zu beherrschen, heißt nicht, dass man einfach rauf und runternudeln kann, nach dem Motto "wird schon passen". Es gibt nämlich nur ganz wenige Lieder, wo wirklich jeder Ton der erlernten Pentatonik auch zu den gespielten Akkorden des Liedes passt. Es gibt da leider auch ganz schön viele Akkorde, wo sich dann die Töne der Pentatonik reiben oder ganz einfach nicht dazupassen. Auch wenn es sich anfangs garnicht so anhört.

Schau Dir dazu nochmal meinen "Dock-of-the-Bay-Improvisations"-Fred an. Bei "Dock of the Bay", so dachte ich mir, das ist ja in G-Dur, nudel ich einfach fröhlich die Em-Penta rauf und runter und fertig.

Leider hat das Lied auch einen H-Dur und einen E-Dur - Akkord. Und bei diesen beiden Akkorden gibt es mehrere Töne auf der Em-Penta, die nicht dazupassen und dann reibt sichs. Man hat dann drei Möglichkeiten (ja, es gibt sicher noch mehr, aber an den dreien arbeite ich gerade):

1. Man findet die Töne, die nicht dazupassen und weicht ihnen aus.
2. Man findet die Töne, die eben schon dazupassen und versucht, bei den betreffenden Akkorden dort zu "landen"
3. ähnlich wie Punkt 2: Man spielt die Töne, die auch in den Barregriffen der Akkorde vorkommen, da ist man überhaupt auf der sicheren Seite.

Ich war erst total stolz auf mich, als ich die Pentatonik auswendig konnte und dann massiv enttäuscht, dass sie garnicht überall passt und dass es doch sehr viel komplizierter ist, als ich zuvor erhofft hatte.

Na jedenfalls ist das gerade eine Sache, an er ich arbeite, also zu versuchen, wenn ein so ein Akkord kommt, die richtigen Töne zu spielen an Hand der genannten drei Möglichkeiten. Ist nicht so einfach, aber es wird schon.

Sollte es mir wider Erwarten nicht gelingen, das auszumerzen, wird mir wohl nix anderes übrigbleiben, als zu jedem Lied in unserem Repertoire, zu dem ich ein Solo spiele, eben ein solches genau auszuchecken, zu tabulieren und auswendig zu lernen und dann eben immer nur dieses eine - und kein anderes Solo - zu spielen.

Na ja, schaumermal, wie es weitergeht. :wink:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

deshalb finde ich es sinnvoller, wenn auch vielleicht am Anfang etwas aufwändiger, nicht so sehr die "einzelnen" Pentatoniken zu lernen, sondern das dahinter stehende Prinzip anzuwenden und zu üben...dass die a-Moll-Pentatonik auf einen C-Dur-Akkord passt, ist ja bei Paralleltonarten kein Wunder, dass sie ja aus dem gleichen Tonmaterial bestehen und sich nur der "Startpunkt", der Grundton verschiebt, wie Pappe das schon beschrieben hat. ..aber vielleicht interpretiere ich die Postings einfach nur "falsch":)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Im Übrigen, lieber Kaindee: Mach Dir jetzt nicht zu sehr einen Kopf deswegen. Bei einem Blues z. B. ist es nicht soooo schlimm, wenn sich mal was reibt, oder gar ein schräger Ton dabei ist.

Wenn Du mich im Herbst besuchen kommst, zeige ich Dir, wie Du zu einem Blues mit nur 3 oder 4, vielleicht 5 oder 6 Tönen auch ein Solo improvisieren kannst, das sich schon sehr professionell anhört. Ich finde, solche Erfolgserlebnisse sind dann auch einmal wichtig und auf denen kann man aufbauen. :wink:

EDIT: Du kennst ja meine erste Aufnahme, eine Bluessession mit meinem Gitarrenlehrer, ein Blues in E: http://www.youtube.com/watch?v=iQ_RxIJUxXY

Hier mache ich auch nichts anderes als Em-Pentatonik "nudeln", vor allem ab 1:08, ich bewege mich da meist in den Bünden 7, 9, 12 und 14.
Zuletzt geändert von Pappenheim am Di Sep 13, 2011 6:50 am, insgesamt 1-mal geändert.
mbern
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Beitrag von mbern »

Fayol hat geschrieben:. bis dahin noch den kopf rauchen lassen, und vollgespickt mit fragen zum workshop. kosten: 190,00€ incl. übernachtung und vollpension. 8)

wie isses? :roll:

Fayol
190€ - das ist dann aber im Doppelbett neben einem schnarchenden Stromgitarristen, oder?
milo
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Beitrag von milo »

Hallo Kaindee
Hier kann man ein wenig sehen und lernen wie Skalen kreativ eingesetzt
werden.
http://www.justinguitar.com/en/BL-012-BluesScales.php
http://www.justinguitar.com/en/BL-017-BluesLicks2.php

Der erste Link zeigt die Scala,der zweite die Möglichkeiten.
Gruß
milo
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