äähh...wie jetzt?
ich muss auch mit stimmgerät nach gehör stimmen, das nutze ich um zeit zu sparen aber stimmen tut die gitarre danach noch nicht. das einzige wo man kaum nachstimmen muss ist der peterson stroboclip. alles andere klingt doch grauenhaft.
ich habe kein besonders gutes gehör und ganz sicher nicht den kammerton 440 a im kopf. aber das ist auch unnötig, den dieser ton ist willkürlich festgelegt und hat sich im laufe der zeit schon mehrfach geändert, er lag auch schon bei 418Hz, also fast einen halbton tiefer. orchester stimmen teils auf 443 Hz.
wichtig ist, dass nicht nur das eigene instrument stimmt sondern innerhalb einer band oder eines orchesters alle auf einander stimmen. es nervt mich zusehens wenn ich unsere proberaumaufnahmen anhöre und merke wie das eiert. und das kommt nur von dem blinden vertrauen der kollegen auf ihre 5 euro teile.
wenn einer glaubt mit dem ergebnis eines stimmgerätes leben zu können wird er auch nicht in lage sein zu erkennen wie er wirklich klingt.
trotzallem, die dinger sind hilfreich und praktisch aber in keiner weise eine garantie für "gute" stimmung. jeder weiß oder sollte wissen, dass die gitarre sehr schwer zu stimmen ist und immer einen kompromiss bedeutet. man muss zusammen stimmen in einer gruppe, selbst unter berücksichtigung, dass der einzelne spieler trotzdem den ton individualisiert, schlicht ein microtuning hat, so bin ich zum beispiel allein durch meinen anschlag und relativ festes greifen plus fingervibrato (quer) immer einen kleinen tick zu hoch beim solo spiel, das klingt nicht verstimmt aber manchmal etwas penetrant.
wenn man sich nur auf die gerade mal 30 jahre im gebrauch befindlichen geräte verlässt fällt einem so was gar nicht auf. im übrigens stimme ich zur zeit auf 432Hz. ich meine damit ermüdungsfreier üben zu können. haben wir neulich auch in der band versucht und die sänger fanden es ebenfalls angenehm, allerdings haben wir blöd ausgesehen als dann die bluesharp zum einsatz kam.

das funktioniert natürlich nicht, man muss sich leider doch nach dem instrument richten das nicht umzustimmen ist. ansonste wäre das wirklich eine sehr natürliche stimmung.
allerdings muss ich zugeben, dass ich beim stimmen meiner e-gitarren mit freischwebendem vibrato kaum auf das stimmgerät verzichten kann. aber auch da muss das finetuning per hand gemacht werden.
und die 12saiter ist eh nochmal eine andere baustelle, das muss man echt lernen und da nützt einem sogar der sweetener des peterson nur zum schnellen erreichen der ausgangsbasis etwas. keine wunder, dass sich kottke angewöhnt hat so viel zwischen den stücken zu erzählen.
übrigens macht doch mal den test und stimmt eure gitarre nach gehör (also ohne referenzton) so wie ihr glaubt, dass sie am besten klingt. im grunde wäre das eure innere stimmung, mit der würde ich schon mal experimentieren. die abweichung würde mich übrigens auch mal interessieren. meine liegt fast immer so einen viertelton tiefer. ist aber auch "stimmungsabhängig".
da fällt mir ein, es gibt einige tricks im internet nachzulesen wie man eine gitarre "gut" stimmt. eine davon ist nach der leeren genau gestimmten d-saite zu stimmen. ich bevorzuge zur zeit nach den leeren Ee-saiten zu gehen. die werden rein gestimmt, auch das e auf der d saite. die restlichen drei saiten werden angepasst gestimmt. warum muss man manchmal selbst raus bekommen. es hat was mit den terzen bei offenen akkorden zu tun. ich finde dass der "normale" Ddur und der Edur akkord dann nicht so verstimmt klingen wenn alle anderen "richtig" klingen.